| Frage:
Was brauche ich fürs Livestreaming von Video ?

Antwort:
Vorab sollte man wissen, mit wievielen (gleichzeitigen) Zuschauern maximal zu rechnen ist, und für welche Bandbreiten (56K-Modem, ISDN, ADSL) man den Livestream anbieten will, bzw. welche Bandbreiten die Zuschauer vorraussichtlich zur Verfügung haben werden (je schneller die Verbindung desto besser/größer das Bild, aber auch desto grössere Kosten). Livestreaming für ein großes Publikum ist ziemlich teuer.
Dann sollte man sich entscheiden welches der drei grossen Streamingformate man wählt: Real, Windowsmedia oder Quicktime.
Abhängig vom verwendeten Server ist, welcher Player zum Ansehen des Streams eingesetzt wird: wie weit verbreitet ist er? Muss er erst runtergeladen werden? Oder soll der Stream in mehreren Formaten angeboten werden?
Mal ein paar Tipps, was im wesentlichen zum Livestreaming dazugehört (die Videoausrüstung lasse ich jetzt mal außen vor, die ist selbstverständlich):
-Ein Rechner mit Videokarte und Soundkarte Günstige Lösungen gibt´s z.B. mit der Ospray-Karte, die gebundelt ist mit Real und Windowsmedia-Software - das Signal der Karte wird direkt im Encoder umgewandelt und an den Server übergeben. Minimum 400 MHZ, 128 MB (besser noch 256 +)
-Eine Ethernet-Karte für LAN-Anbindung (ISDN/DualISDN reicht nicht, Minimum 300 Kbit Bandbreite, für Singlestream geht evtl. auch DualISDN - mit ISDN geht evtl. auch reiner 56k-Stream, würde ich aber abraten)
Weitere Kosten entstehen dann beim Streaming. Da ihr vermutlich keinen eigenen Videoserver (mit normalen Webservern geht kein Livestreaming) besitzt, solltet ihr euch einen Dienstleister suchen, der das Signal im Netz verteilt und in der Lage ist, die entsprechende Performance abzudecken und bei starker Auslastung ggfl. auch auf mehr als einen Videoserver auszuweichen. Ein Videostreaming-Provider besitzt entsprechende Kapazitäten, jedem User die Version zur Verfügung zu stellen, die seiner Bandbreite enspricht (sogenanntes Surestreaming) und verfügt darüberhinaus über entsprechende Backbones. Er bekommt das encodierte Signal und distribuiert das dann. Die Streamingkosten richten sich nach der Höhe des Traffics und Anzahl der gleichzeitig parallelen Zugriffe (die Preise sind meist gestaffelt nach der Höhe der gleichzeitigen Zugriffe, z.B. 300, 1000, 2000). Real verlangt für den Realserver saftige Lizenzgebühren (ab 1000 Zugriffen schon mit 15.000 DM utopisch), was für den Einsatz von Windowsmedia (oder Quicktime) spricht - es kommt aber im Endeffekt auf die Gesamt-Packetpreise der jeweiligen Provider an.
Vor Ort benötigt ihr natürlich eine breitbandige Netzleitung. Ist nichts vorhanden, könnt ihr euch ggfl. von der Telekom eine gebündelte ISDN-Leitung (meist 4-8 Kanäle) legen lassen (ist auch nicht so teuer, daß es den Rahmen sprengt). Die eigene freigeschaltete Leitung ist in jedem Falle einem evtl. vorhandenen DSL-Anschluss vorzuziehen, da es bei DSL eher zu Schwankungen in der Netzleistung kommen kann. Die gebündelte Leitung fängt solche Schwankungen eher ab.
Ein Tipp: Es gibt von Pinnacle die "Streamfactory", ein mobiles Videostreaming-System im Koffer. Das Gerät vereint alles, was zum professionellen Streaming dazugehört: Drei Videoeingänge (Composite/Y/C), XLR-Eingänge, Live-Abmischen von drei Videoquellen, Grafikstanzen, Logo/Grafik-Einblendungen, integrierte Ethernet-Karte, WMV/Real-Encoder, Live-Mittschnitt, etc. Es gibt auch Firmen, die das Gerät tageweise verleihen. Zumindestens kann das Gerät als All-in-One Lösung einiges an Aufwand ersparen. Am einfachsten (und teuersten) ist es natürlich, gleich ein Vorort-Team mit entsprechender Hardware und Knowhow zu mieten (eine Dienstleistung die von vielen Streamingprovidern angeboten wird).
Streamingprovider z.B.: www.telekom.de/streamworld www.webfreetv.de/
Akamai

1 November 2001 - Autor(en): Thomas,Sandra | |
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