MLJ hat geschrieben:Lasst uns neue Filme machen, UNSERE Filme mit UNSEREN Ideen, Produktionsweisen, losgelöst von diesen abgenudelten "Schema-F's". Die Zeit ist wirklich reif dafür und ...
Das Stichwort lautet: Indie-Kino.
Hätte man uns vor zehn, fünfzehn Jahren erzählt, dass wir für ein paar schlappe Tausender (ein Urlaub weniger) Equipment kaufen können, das ohne weiteres auf großer Leinwand standhält, dass es kostenlose Programme gibt, die am heimischen Computer aus unseren Videos eine Standard-Kinokopie erstellen, dass diese Videos den noch unlängst heiß ersehnten "Filmlook" in einem Maße übertreffen, dass wir schon beginnen, zurückzurudern (zu
viel DoF-Spielereien, zu
viel Grading-Look, zu
viel Retro), es hätte keiner geglaubt. Es konnte keiner vorhersehen.
Nun darf nicht derselbe Fehler gemacht werden, den RTL hier gemacht hat: Eine Hollywood-Kopie. Das ist bloß ein Symptom dafür, dass man keine Themen vor der eigenen Haustür findet und sehr provinziell.
Independant bedeutet nicht nur: Ohne große Produktionsgesellschaft, es bedeutet im weiteren Sinne auch eine Unabhängigkeit von Big-Budget-Vorbildern. Und das Aufgreifen eigener Geschichten.
Als gäbe es in Deutschland keine Probleme, die auf den Nägeln brennen und aus denen sich Geschichten mit rasender Spannung konstruieren ließen, auch ohne große Krawumm.Effekte.
iasi hat geschrieben:Als ob es keine guten Zombie- und Action-Filme geben würde ... und manche von diesen verfolgen sogar den Anspruch mehr zu wollen, als nur zu unterhalten.
Das hat auch nichts mit Zeitgeist zu tun - Untote gibt es schon seit Beginn des Filmzeitalters.
Na klar, es gibt gute Zombiefilme, aber auch sie sind in der Minderheit. 28 Days Later zähle ich dazu, World War Z schon nicht mehr so recht. Das Genre ist es nicht.
iasi hat geschrieben:Ich halte mehr von Filmemachern, die ein großes Publikum anzusprechen wissen und dabei auch noch etwas transporieren, als von intellektuellen Künstler auf Ego-Tripps, deren Filme nur von einem Kreis überheblicher Kunstliebhaber und Möchtegernintelektueller gesehen werden.
Leider ist es so, dass die meisten erfolgreichen Filmemacher extrem schlechte Filme machen, sobald man sich auch nur flüchtig mit dem
Inhalt beschäftigt. Dass es ein doofes Kunst-Kino auch gibt, stimmt. Gute Filme sind generell selten. Dennoch ist Anspruch kein K.O.-Kriterium. Und wirtschaftlicher Erfolg bedeutet überwiegend Ware von der Stange, Monokultur, Einfallslosigkeit, Bedienen von niedersten Pawlowschen Reflexen.