Replay hat geschrieben:Und als Kleinkrimineller läßt es sich in Deutschland ja vorzüglich leben, da es den Behörden egal ist und solchen Anzeigen nicht nachgehten (Verfahren eingestellt, Klagen wird nicht stattgegeben, etc.).
So kann das nicht stehenbleiben. Hier kommen viele Gründe zusammen, schwer zu beweisender Tatbestand (dieselben faulen Ausreden würden auch vor Gericht erzählt), geringer Streitwert bei Schadensersatz (Prozesskosten, bzw -riskiken in einem Zivilprozess, wo niemand kriminalisiert wird, u.U. höher, aber hier bessere Chancen auf Rückerstattung) und eine Verkennung der Tatsache, dass, obwohl per Gottesgebot und per profanem Gesetz verboten, Raub ein positiv besetztes menschliches Verhalten ist. Man muss Diebstahl gesetzlich regeln, weil sonst
alles geklaut würde, und zwar den Falschen, nicht Gemeinten. Ein Schnäppchen zu machen ist
Raub light.
Ich verstehe die Wut. Mir wurde schon zweimal ein Fahrrad geklaut. Beim ersten Mal fand ich das Rad (bei einem Nachbarn im Keller, Lenker an Lenker mit etwa 50 anderen Rädern). Die Polizei schickte eine Kommissarin, die bestätigte, man suche in diesem Viertel nach einem besonders dreisten Fahrraddieb. Ich konnte beweisen, dass es mein Rad war und bekam es wieder. Der Nachbar allerdings behauptete, er habe es unabgeschlossen (Pffff) gefunden, genau wie die übrigen Räder. Ihm passierte nichts. Er grüßte mich weiterhin, aber ich nur noch mit "Arschloch" zurück.
Beim zweiten Mal war ein teures Bügelschloss durchgeflext worden, vor einem belebten Einkaufscenter, ein 1500 €-Rad futsch.
Mein jetziges Rad schleppe ich zu mir in den sechsten Stock. Zum Glück wiegt es nicht viel. Ich lasse es draußen nicht länger als zehn Minuten stehen. Ich versuche, den Dieben die Möglichkeit zu
rauben ...
Goethe hat geschrieben:Auf einen Schelmen anderthalbe ...