Solche Gedanken kommen einem gerne, wenn man solch eine HP mit kritischen Auge betrachtet.Axel hat geschrieben:Die HP habe ich erst jetzt gesehen. Es scheint sich teilweise zu bestätigen, dass Weasels Affinität zum Militär (um nicht zu sagen zum Militarismus) nicht so ohne ist. Goldgerahmte Kameradschaft. Gelieferte Props als "Waffenlieferung!" Puh, dem Zivilisten geht das Zahnfleisch zurück. Auch sieht der Teaser-Clip atmosphärisch eher nach Amateuraufnahmen bei einer HJ-Freizeit aus. Warten wir´s ab.domain hat geschrieben:Aber man muss die Sachen in ihrer Ganzheit erst mal gesehen haben, bevor ...
Ich bin selbst Wehrdienstverweigerer und auch ein friedliebender Mensch, aber auch ein Mann der sich für Technik aller Art begeistern kann. Als ich mit Kollegen das erste mal beim Paintball-Spielen in der Tschechai war, bin ich auch total begeistert mit der Knarre im Wald rumgelaufen. Hinterher hab ich mich gefragt, wie das wohl nach aussen hin gewirkt hat.
Der Mann ist ein Spielkind. Und manchmal macht es ihm auch Spaß mit Mitte dreißig diesem Hang nachzugehen. Nach außen und mit Abstand betrachtet sieht das natürlich total gaga aus wenn erwachsene Männer im Tarnanzug durch den Wald laufen. Aber es hat Spaß gemacht und wir haben ja niemandem dabei weh getan (bis auf die paar blauen Flecken an uns selbst).
Deshalb kann ich den Drang der Darsteller vielleicht besser nachvollziehen, sich so (beinahe stolz) mit den Waffen fotografieren zu lassen. Da obsiegt das Kind im Manne. Wie Ferienlager. Wie Räuber und Gendarm. Wie Cowboy und Indianer. Wie ein Angler der sich mit seinem Rekordfang fotografieren läßt. Mit Hitlerjugend hat das wenig gemein.
Auch der Begriff "Waffenlieferung" statt "Anlieferung Requisite oder Props" ist in meinen Augen nicht anrüchig. Ein Kriegs- bzw Antikriegsfilm hat nun mal sehr viel Waffen als Requisite. Warum nicht "Waffenlieferung" schreiben, wenn auch tatsächlich Waffen ankommen.
Zu kritische Betrachtung bringt einem nur auf eine falsche Fährte. Ohne Weasel zu kennen. Aber ich denke nicht daß hier grundsätzlich mehr Begeisterung für Militaria, WW2 oder gar Nationalsozialismus vorliegt als bei jedem Normalbürger. Beim Dreh selbst wird man eine gewisse Begeisterung oder Interesse für seine Requisiten entwickeln. Aber das ist ganz normal.
Man könnte auch die altdeutsche Schrift mit Hang zum Nationalsozialismus verknüpfen. Man kann viel hineininterpretieren. Aber das ist reine Spekulation. Wenn Prinz Harry unbedacht und vielleicht auch geschmackloser Weise an Halloween im Nazi-Kostüm auftaucht, ist er deshalb auch kein Fascho oder Militärfreak. Er hat im Prinzip den Nagel auf den Kopf getroffen und sich (gerade in den Augen der Engländer) als Horrorfigur verkleidet. Die Presse hat das als Einladung gesehen, ihn deshalb in der Luft zu zerreissen - ungeachtet dessen, daß man einem jungen Kerl wie ihm auch ein wenig Dummheiten zugestehen sollte.
Deshalb sage ich auch abwarten. Der Trailer sagt wenig aus. Wenn der Film tatsächlich eine reine Manöverdoku von Kriegsspielen im Wald wird, war die vorschnelle Kritik vielleicht angebracht. Aber das wäre zu diesem Zeitpunkt eine bösartige Unterstellung.