Wir trainieren jetzt alle und alles von Klein auf in Filmkunst, so wie die Viererkette im Fußball in allen Nachwuchsmannschaften bis zum Erbrechen (und zum 0:10) exerziert wird. Mit sowas kann ich nun gar nicht anfangen. Ich würde da sogar als allererstes mal fragen, ob die international erfolgreichen Regisseure wirklich alle überhaupt durch ein Filmausbildungssystem gegangen sind. Vermutlich nicht.cantsin hat geschrieben: ↑Mi 06 Mai, 2020 22:00Natürlich. Aber man sieht ja schon in anderen gesellschaftlichen Bereichen, dass nationale Masterpläne, bei denen Politik, Wirtschaft und andere Beteiligte sich auf konkrete und eingreifende Schritte zur Verbesserung der Lage einigen und an einem Strang ziehen, viel verändern können. Beispiele waren z.B. die Reform der Fußball-Nachwuchsausbildung mit Leistungszentren und neuen Trainingsmethoden im Fußball, nachdem der deutsche Fußball in den 90ern so auf den Hund gekommen war, dass die Nationalmannschaft sogar gegen die Farö-Inseln verlor. In begrenzteren Maße auch in der Wissenschaft, wo die Exzellenzinitiativen den Absturz der deutschen Universitäten verhindern konnten.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 06 Mai, 2020 17:02 In meinen Augen ist es ja nur etwas sehr naiv zu glauben, wir ändern mal kurz die Förderbedingungen und haben dann bessere Filme, ein anders Publikum und ein anderes Kino.
Wenn es so einen nationalen Masterplan deutsches Kino gäbe, bei dem alle Steine umgedreht würden (von Film- und Schauspiellehrplänen in Schulen über die Filmhochschulen, Universitäten, Filmförderung, private Finanzierung, ÖR, Kinematheken und kommunale Kinos) und die Systeme anderer, bezogen auf die Einwohnerzahl erfolgreicherer Länder (nicht nur Frankreich und Großbritannien, sondern z.B. auch Dänemark und Südkorea), könnte man wahrscheinlich innerhalb von zehn Jahren viel erreichen.
Stattdessen dümpelt der deutsche Film sozusagen auf Berti Vogts-Niveau.
Edit: Als PR Aktion hätte es wahrscheinlich was und würde Aufmerksamkeit generieren.


