Wolfpeter-Hans-Dieter hat geschrieben:Worüber handeln denn deine Filme so?
Eines vorab: Ich liebe den Dekalog von Kieslowski und die Filme von Iñárritu (denen man auch ohne biografisches Hintergrundwissen eine religiöse Grundüberzeugung unterstellen darf, siehe auch den gerade aktuellen TV-Tip Amores Perros), und mir kommt das Konzept, Menschen bedingungslos zu lieben, sympathischer vor, als sie unbedingt abzulehnen, was leichter zu begründen wäre.
Aber wieso schreibt man sich Gott auf die Fahne? Um andere zu "bekehren"? Her mit dem Knoblauch, oder was immer dagegen hilft.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Hi!
Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen mehr auf unserer Internetseite zu sehen ist, dann werde ich hier im Forum mal ein bisschen Werbung machen.
Axel, ich möchte keine Propagandafilme machen oder so. Auch keine "bekehrungsfilme". Ich frage mich, wie du darauf kommst. Das ich Filme über Gott und Jesus mache finde ich aber nicht falsch.
Weißt du, mein Glaube ist mir das Wichtigste in meinem Leben, und ich bin Filmemacher, und natürlich mache ich Filme über etwas was mir wichtig ist.
In jedem Film steckt doch etwass persönliches vom Filmemacher selbst. Wenn ich ein Drehbuch schreibe ist es schwer etwas auszuklammern, was mein ganzes Leben bewegt - und ich finde sowas sollte man als Filmemacher auch nicht ausklammern. Warum auch? Weil man angst auf die Reaktionen des Publikums hat? Weil man angst hat, dass jemand sich "bekehrt"?
Im Grunde machen doch die meisten narrativen Filme (Fotos, Gemälde, Gedichte, Bücher) Werbung für einen Lebensstil, der irgendwo auch mit einem Glaube verbunden ist. Vielleicht nicht grade "Jurrasic Park", aber Filme mit gewissen Tiefgang. Und auch selbst welche ohne Tiefgang.
"Alpha Dog" sagt uns wie geil es ist nur für den Moment zu leben, wie wichtig es ist mit möglichst vielen irgendwo mal gepoppt zu haben. Das ist ein lebenstil, und dieser Film (genauso wie z.B. "American Pie" oder tausend andere Filme) vermittelt diesen Lebensstil.
"Harold and Maude" vermittelt einen Lebensstil, eine Philosophie genauso wie "Matrix", und trotzdem wird diesen Filmen glaube ich nicht vorgeworfen irgendjemanden bekehren zu wollen.
Irgendetwas vermittelt doch jeder Film. Wenn er es nicht tut, dann fehlt dem Film etwas. Überzeugungen sind doch für einen Film wichtig und tragend.
Ich glaube das wird überall akzeptiert, nur scheint es mir so, das viele Menschen verbittert sind von Jesus, und deswegen allem was mit Jesus zu tun hat erstmal skeptisch oder sogar verhasst gegenüberstehen.
Ich will das für mich wichtigste jedoch nicht ausklammern, nur damit die Leute nicht denken, ich wolle sie bekehren. Ich lasse mich da ungern vom Publikum lenken, zumal dieses einen eigenen Kopf hat, und selbst über das gesagte im Film nachdenken kann.
Ich hoffe du verstehst was ich meine Axel.
@ Wolfpeter-Hans-Dieter
Die Kurzfilme die wir hier drehen (wir sind zu viert) handeln von verschiedenen Themen, die aber alle den Knotenpunkt "Jesus" bzw. "Liebe" haben.
Schau doch mal auf unsere Internetseite, da werden einige Filme beschrieben. Aber einige fehlen noch. Wir werden das aber mal auf den neusten Stand bringen.
Der Nick hat geschrieben:Ich hoffe du verstehst was ich meine Axel.
Da wir hier in einem Cam-Forum sind und diese Diskussion offest topic ist, lassen wir mal die persönliche Gretchenfrage.
Der Nick hat geschrieben:Axel, ich möchte keine Propagandafilme machen oder so. Auch keine "bekehrungsfilme". Ich frage mich, wie du darauf kommst. Das ich Filme über Gott und Jesus mache finde ich aber nicht falsch.
Daß ein Film (ein Buch, ein Gemälde, ein Song) einen starken und überzeugten Ansatz haben muß, um zu überzeugen, ist wohl klar. Egal, ob der Film eine Antwort gibt oder eine Frage stellt. Warum sollte man die Überzeugungsabsicht des Autors nicht als Propaganda bezeichnen?
Weil Propaganda platt und einseitig ist? Es gibt Filme mit religiösen Einflüssen, die sehr subtil und ergebnisoffen sind (s.o.). Platte Werbung (Praktiker Baumarkt) gibt nur vor, platt zu sein. Den Namen eines Produkts mit einem vielleicht unverdient guten Image zu versehen, ist nicht nur eine Notwendigkeit für den Absatz, so funktioniert die menschliche Kommunikation, auch wenn man sich dessen vor Benennung der Schuldigen als public relation nicht bewußt war, heute ist man´s (bewußt=gut ;oder?).
Der Name Gott ist der inhaltsleerste, der sich denken läßt. In diesem Namen zu sprechen, erscheint daher intelligenten Menschen als naive Anmaßung. Ob legitim oder nicht, es nicht klug. Wer Fremdbestimmung ablehnt, muß notwendig auch alles ablehnen, was sich nicht hinterfragen läßt. Menschliche Werte, Verlangen und Verhalten (Alpha Dog, American Pie) lassen sich hinterfragen.
Der Nick hat geschrieben:... nur scheint es mir so, das viele Menschen verbittert sind von Jesus, und deswegen allem was mit Jesus zu tun hat erstmal skeptisch oder sogar verhasst gegenüberstehen.
Nur dem, was Verkünder im Namen Gottes verkünden: Das Leben nach einer festen Matrix zu orientieren, mit den Polen Gut und Böse, was nichts anderes bedeutet als psychische Versklavung. (Titel eines empfehlenswerten Buches für Frömmler wie für Fanatiker:
"Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin.")
Darum ist es wertfrei klüger, ein moralisches Dilemma aufrichtig zu behandeln und dem Zuschauer selbst zu überlassen, seine Schlüsse zu ziehen. Do the right thing!
Erstaunlich, wieviel man über Filme und Anschauungen sagen kann, ohne sie zu kennen. Ich frage mich nur, warum schon die kleinste Andeutung zu Jesus viele Menschen so aus der Reserve lockt.
Ich habe leider grade nicht die Zeit, ausführlich darauf einzugehen.
Ich weiß nur, dass mich das Leben des Neutestamentlichen Jesus zutiefst bewegt, und ich an dieser Lebensweise nichts falsches erkennen kann. Deswegen finde ich es auch nicht weiter schlimm, dass ich probiere wie er zu leben. Die biblische Regel, das Liebe über allem steht, ist denke ich eine gute Ausgangssituation für ein gutes Leben. Und das strebe ich an.
Alles drumherum (Kirche, Papst und was man sich als Christ noch alles vorwerfen lassen muss) ist ein ganz anderes Thema.
Ich kann nur sagen, dass ich Wunder erlebe, die ich mir nur mit Gott erklären kann, und die mir zeigen, dass es nicht umsonst ist, sein Leben auf Gott auszurichten.
"Gut und Böse" und somit Moral und Ethik als "psychische Versklavung" zu sehen, muss man wohl akzeptieren. Ich bin lieber ein glücklicher Sklave mit klaren Wertvorstellungen als ein psychisch-Freier mit vernichtender Toleranz (darf man soetwas wie den Hollocaust nicht als falsch bezeichnen, ohne sich gleich psychisch zu versklaven?).
Ich probiere Liebe als Basis von allem zu sehen, und richte dabei meinen Blick auf Jesus.
Ich erwarte ja von niemanden, dass er mir das nachmacht. Ich werde euch nicht wehtun mit meinem Glauben, euch nichts aufzwängen, aber ich möchte mir auch nicht den Mund verbieten lassen, oder mich als naiv bezeichnen lassen.
Der Nick hat geschrieben:"Gut und Böse" und somit Moral und Ethik als "psychische Versklavung" zu sehen, muss man wohl akzeptieren. Ich bin lieber ein glücklicher Sklave mit klaren Wertvorstellungen als ein psychisch-Freier mit vernichtender Toleranz (darf man soetwas wie den Hollocaust nicht als falsch bezeichnen, ohne sich gleich psychisch zu versklaven?).
Vernichtende Toleranz? Das mußt du erklären.
Unabhängig vom kulturellen Hintergrund hat jeder Mensch ein Gewissen, das ihm angeboren ist, der Zwang und zugleich die Freiheit, zwischen Optionen zu wählen, die man als Gut und Böse bezeichnen kann. Dieser Fluch und Segen wird in der Genesis (Baum der Erkenntnis) beschrieben und auch von der modernen Psychologie nicht angezweifelt (obwohl diese die gesellschaftliche Moral, das Anerzogene, und die Wahnsysteme in die Rechnung mit einbezieht).
Glaubst du, daß alle die Täter des Holocaust nicht ahnten, aber verdrängten, nicht wußten, aber aus dunklen Gründen wider besseres Wissen taten, daß der Holocaust böse war?
Um mit einer beliebten Zeile aus Kinotrailern zu fragen: "Was würdest du tun?"
Religion hat damit schlicht nichts zu tun. Sie hat nicht geholfen, den Holocaust zu verhindern und sie hilft auch nicht, ihn zu erklären, auch wenn einige mit dem Teufel kommen, etwas verspätet. Einige wenige bekennende Christen sahen sich zum Widerspruch oder sogar Widerstand veranlaßt, wie eine größere Anzahl von Humanisten auch. Die dies öffentlich und provokativ taten, wurden selbst zu Opfern (und fühlten sich ohne Zweifel als Märthyrer), andere klinkten sich mental aus dem System aus und retteten Menschen heimlich (Schindler).
Der Nick hat geschrieben:Ich werde euch nicht wehtun mit meinem Glauben, euch nichts aufzwängen, aber ich möchte mir auch nicht den Mund verbieten lassen, oder mich als naiv bezeichnen lassen.
Das ist nicht meine Absicht. Deine Beobachtung, daß zur Schau gestellte Religiosität die meisten Leute abschreckt, möchte ich bloß erklären.
Der Nick hat geschrieben:Erstaunlich, wieviel man über Filme und Anschauungen sagen kann, ohne sie zu kennen.
Woher willst du eigentlich wissen, daß ich das Thema nicht kenne?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
"vernichtende Toleranz" bezeichnet hier die folgen, wenn man "Gut und Böse" und "Richtig und falsch" als blosse "psychische Versklavung" abtut (wie es der Gast vor mir getan hat).
Ich glaube es ist gut, hungernden Menschen zu geben, und ich glaube es ist böse, Menschen aufgrund von Überzeugung oder Abstammung zu töten. Wenn man letzteres tolleriert weil man sich nicht psychisch versklaven möchte und sich kein Urteil über richtig und falsch bilden möchte, nenne ich das "vernichtende Toleranz".
Axel, das meiste was du eben geschrieben hast teile ich mit dir. Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Ich wollte nur das "Es gibt kein gut und böse" nicht so stehen lassen.
Woher willst du eigentlich wissen, daß ich das Thema nicht kenne?
Das hat sich weniger auf dich bezogen als auf den Gast nach dir.
Ich glaube dir schon, dass du dich mit dem Thema Religion auskennst - das zeigen deine Posts. Aber ich glaube nicht, dass du dich mit meinem Glauben auskennst. Du hörst das ich Christ bin und denkst ich möchte dich bekehren. Viele haben Vorurteile gegen Christen im allgemeinen, ohne den glauben des einzelnen zu kennen.
Allerdings frage ich mich schon, warum du denkst, dass ich Filme mache, um andere zu "bekehren", wenn du keinen der Filme gesehen hast.
Der Nick hat geschrieben:Allerdings frage ich mich schon, warum du denkst, dass ich Filme mache, um andere zu "bekehren", wenn du keinen der Filme gesehen hast.
Gut gekontert. Dann hau rein! Aber bitte online. Wenn es eines gibt, vor dem uns Ungläubigen mehr graust als vor einer Predigt, ist es, DVDs zu sammeln.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Axel hat geschrieben:
Unabhängig vom kulturellen Hintergrund hat jeder Mensch ein Gewissen, das ihm angeboren ist,
Ich möchte, obwohl es viel zu diesem Thema zu sagen gäbe, davon abraten, über dieses Thema hier in diesem Forum weiter zu diskutieren. Wir hatten das vor ein paar Jahren schon mal. Der Nick weiß es ;). Daraus wurde einer der längsten Threads in diesem Forum. Ich bin der Meinung, dass solche Diskussionen in einem Videoforum (nur das Thema Video eint hier alle Anwesenden, sonst haben wir keine gemeinsame Basis) einfach nichts bringt, da eh keiner von seiner Position abweichen wird. Wer religiös, ethisch, philosophisch bzw. gesellschaftskritisch diskutieren möchte, sollte in entsprechende andere Foren gehen.
Außerdem - es gibt so viel Unwissenheit über religiöse und Themen unter den Leuten, dass kaum sachliche Diskussionen zu führen sein werden. Die Unwissenden treten hier auch nicht fragend und gesprächsoffen auf, sondern oft aggressiv und beleidigend. Das muss man sich nicht antun.
Wenn hier videotechnisch jemand etwas falsches sagt, wird ihm das ziemlich schnell zurecht gerückt und der Irrende muss nachlesen, sich korrigieren und evtl. seinen Irrtum einräumen. Das wird bei religiös - philosophischen Problemen nicht geschehen. Also eh hier weiter so, sagen wir es vorsichtig, äußerst fragwürdige Thesen auftauchen wie das obige Zitat von Axel, brecht bitte die Diskussion rechtzeitig ab.
Ja, ich glaube auch, dass das das Beste ist.
Sowohl in diesem Thread, als auch in dem vor ein paar Jahren habe ich lediglich erwähnt, dass ich christliche Kurzfilme mache, und sofort habe ich von allen Seiten deffinitionen von meinem Glauben gehört, ohne danach gefragt zu haben.
Der alte Karl Marx, seinerzeit: "...Religion ist Opium fürs Volk...", hätte für diesen Thread, -und nicht nur hier-, "Opium" durch "Speed" ersetzt. ;)
Ob "Gott" nun Allah, Jahweh oder Christus genannt wird,
"Slashcam" sollte korrekterweise immer noch Schläschkämm
ausgesprochen werden.
In Mekka, Jerusalem und Rom.
"...Erfahrung ist die Summe der überlebten Fehler..."
Du Schmerzensreicher. ;)
Es sollte heißen, (nicht weniger sentimental, aber weniger melancholisch:)
"...plus die Summe der erlebten Glücksmomente, die man auch wahrnehmen,
ausleben und behalten darf..."
Ich weiß nicht genau, woher du die Fotos hast, aber ich vermute, dass du sie schlichtweg Illegal in den Bannern verwendest. Grade wenn man fremde Werbefotos für eigennützige Werbung verwendet (die glaube ich auch nicht im Sinne des Eigentümers ist) wäre ich da sehr vorsichtig.
Und 1 Euro für ein Foto mit beinahe sämtlichen Veröffentlichungsrechten ist wie ich finde nicht sehr teuer - vor allem wenn man die Arbeit hinter dem Foto beachtet.
Und wenn dus umsonst haben möchtest, fotografiere es selber. Das würde ich imemr vorziehen - man hat dann auch ein viel schöneres Gefühl (genauso wie es viel schöner ist, etwas selbst zu drehen, als ein Clip aus diversen Hollywoodfilmen zusammenzuschneiden).
Ich will nicht rummeckern, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass der ehrliche Weg dann auch immer der Beste ist.
Viel Erfolg mit deinem Forum wünsch ich dir (wollte neulich mal auf dein Forum gehen um mich etwas umzuschauen - bin dann aber auf einer nicht jugendfreien Seite gelandet - sehr gefährliche Domain, pass mit deinen Visitenkarten auf :-)
JO die Domain is gefährlich nahe dran an einer schlimmen seite aber bevor wir eine weitere domin an diese scene verlieren hab ich die für die amateurfilmer gesichert was aber net der hauptgrund was für die domain einfach um nen gutes Forum zu bauen.
Es freut mich jedes mal wenn ich sehe wie fleißig ihr hier denn Leuten helft
und wie viel hier los ist. Erst einmal ein großes Lob an euch;-)
Nun gibt es auch noch andere Foren bei dennen es nicht so schnell geht mit der antwort. Eines davon ist http://www.amateurfilmen.de
ich würde mich tierisch freuen wenn ein paar von euch dort hinkommen würden natürlich neben SlashCam. Ein paar Profies sind immer gern gesehen
auch welche dir nur rumnörgeln wie Powermac.
Also vll. sehen wir uns dort.
Freu mich auf euch.
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