iasi
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von iasi »

Clemens Schiesko hat geschrieben: Di 28 Okt, 2025 13:51
pillepalle hat geschrieben: Di 28 Okt, 2025 03:08

In R3D NE 6K/25 hättest du ungefähr die 4,5 fache Menge an Daten gegenüber deinem h265 gehabt, in NRAW Normal etwas mehr als das doppelte (gemessen an den 350 Mbit/s für h265). Also am längsten Drehtag (2 Std Material) in R3D NE ungefähr 1,5 TB und insgesamt für die 30 Stunden Material ca. 21 TB in R3D NE gegenüber den rechnerischen 4,7 TB in h265. In R3D NE hätte man also bei der Archivierung des Materials (inkl. Backup) knapp 500,-€ höhere Kosten als in h265. Klar, wenn man das jetzt ständig macht ist das was anderes. Aber bei einem einzelnen Filmprojekt sind das ja noch überschaubare Zusatzkosten.

Trotzdem kann ich deine Entscheidung natürlich gut nachvollziehen.

VG

Sorry, für die Rechnung hätte ich noch etwas detaillierter werden sollen. 3/5 Kapitel wurden in C4K (⌀ 200 Mbit/s) aufgenommen, K4 in 6K 3:2 und K5 in 5K 6:5 (beides ⌀ 350 Mbit/s), die Drohnenbilder in 4K (100 Mbit/s). So hat der Footage Ordner eine Gesamtgröße von 2,61 TB.

Also 2,6 TB vs. 21 TB. Für die Festplattenpreise müsste man in den Sommer 23 zurückgehen, aber ich bleibe mal bei aktuellen Preisen. Eine externe 4 TB Samsung T7 kostet 250 €. 2,6 TB: Eine Platte für mich, eine für das Backup und eine an einem anderen, sicheren Ort (z.B. Regisseur) macht 750 €.
21 TB: 6 Platten für mich, 6 für's Backup, 6 extern: 4500 €.
Mit einer HDD, 22 TB (was schon knapp wäre, ext. Ton, Proxys und andere Daten fehlen ja auch noch) braucht man gar nicht erst zu rechnen. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von ca. 100 MB/s würden das ganze System und die Produktion extrem ausbremsen.
Jetzt kommt neben dem Preis bei 21 TB hinzu, dass man 6 SSDs an potente USB Anschlüsse des Rechners stecken müsste, um auf alle Daten gleichzeitig zugreifen zu können. Versucht man eine Lösung mit internen SSDs zu finden, wird es platzmäßig nicht leichter und auch nicht günstiger. Schließlich braucht man ja auch noch Platz für alles andere auf dem Rechner. Um alle Daten gebündelt an einem Ort zu haben, würde also nur ein Server mit 10 GBit/s Anbindung Sinn machen. Für meine Synology mit 6 Platten, die nötig sind um auf Lesegeschwindigkeiten von bis zu 1 GB/s zu kommen, musste ich rund 3000 Ocken locker machen. Damit ist das Backup Problem aber noch nicht gelöst.

Mich würde also interessieren, wie Du auf "knapp 500,-€ höhere Kosten" kommst? Ich sehe hier eher Mehrkosten von mind. 3750 €. Die weiteren Kosten für die Langzeitarchivierung mal außenvor.
Dann rechne doch mal aus, wie viel 35mm-Negativ, Entwicklung, Arbeitskopien etc. gekostet hätten.

Bei einem Film mit 30h Rohmaterial erscheinen mir jedenfalls 3750€ nicht sehr viel.
Es geht hier schließlich um das Produkt das die Produktion hergestellt hat.



pillepalle
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von pillepalle »

Clemens Schiesko hat geschrieben: Di 28 Okt, 2025 13:51 Mich würde also interessieren, wie Du auf "knapp 500,-€ höhere Kosten" kommst? Ich sehe hier eher Mehrkosten von mind. 3750 €. Die weiteren Kosten für die Langzeitarchivierung mal außenvor.
Na ja, ich hab's natürlich nur anhand deiner Angaben grob überschlagen, aber extra schon ein eher großes RAW Format als Vergleich genommen. Wenn du ca. das vierfache für Miniplatten zahlst, die obendrein noch besonders langsam sind, sieht die Rechnung natürlich anders aus.

Normalerweise arbeite ich mit 16TB Serverplattten von Toshiba, oder Seagate. Die schwanken natürlich immer etwas im Preis und sind zur Zeit gerade teurer, aber oft bekommt man die auch unter 250,-€ pro Stück. Man kauft sie eben, wenn sie gerade einen guten Preis haben. Die lesen und schreiben konstant mit 250 MB/s. Entweder ich schließe die extern über einen USB auf SATA Adapter an, oder ich stöpsele die gleich im Rechner an einen freien SATA Anschluß. Die nutze ich zum Archivieren und oder werfe da alle erledigten Jobs drauf. Im Rechner selber habe ich knapp 24 TB an Speicher, also in der Regel genug um nicht mit externen Laufwerken arbeiten zu müssen.

Bild

Wenn ich also in meiner Ursprungsrechnung 21TB für mein RAW Material brauchte und ca. 4,7 TB für h264, dann wären das ca 16 TB mehr an Daten für die RAW Files. Und das eben mal zwei für's Backup landet man bei ca. 500,-€ an Mehrkosten. Wenn man ganz genau nach Deiner neuen Rechnung nachrechnen würde, dann wären es vielleicht 650 -700,-€ mehr. Jedenfalls keine 3.500,-€ die du mir vorrechnen möchtest. Natürlich muss man auch gewohnt sein, mit größeren Datenmengen umzugehen und nicht den aller umständlichsten Weg gehen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



cantsin
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Di 28 Okt, 2025 15:10 Wenn ich also in meiner Ursprungsrechnung 21TB für mein RAW Material brauchte und ca. 4,7 TB für h264, dann wären das ca 16 TB mehr an Daten für die RAW Files. Und das eben mal zwei für's Backup landet man bei ca. 500,-€ an Mehrkosten.
Aber Du kannst diese Mengen von Raw-Material zwar auf diese Weise archivieren, aber nicht mehr komfortabel schneiden?!?

Da gehen Dir doch die Seek-/Durchsatz-Zeiten in den Keller (und bei soviel Material eben weitaus dramatischer, als bei kleinen Projekten, weil sich viel mehr Dateien auf die Festplatte verteilen und nichtlinear im Projekt/der Timeline landen), wenn Du im Schnitt selbst nicht mit RAIDs oder SSDs arbeitest...?!?
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



pillepalle
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von pillepalle »

Ich persönlich hatte noch kein Projekt bei dem ich 21 TB an Schnittmaterial hatte, aber zur Not kann man auch direkt von den HDDs schneiden (hab' ich auch schon gemacht). Man benutzt ja keine 6/8K Timeline und Resolve rechnet die ja mit Smartcache im Hintergrund vor. Aber wenn man wirklich auf 21TB gleichzeitig schnellen Zugriff haben möchte, muss man sich eben einen RAID einrichten. Ich glaube mit dem neuen USB4 sind das bald vermutlich auch nur noch Probleme der Vergangenheit.

Ich habe 8TB an SSDs im Rechner die schnell genug sind und für meine Zwecke auch vom Platz völlig ausreichen. Bei einem normalen Job komme ich mit NRAW 6K/25 Normal auf ca. 500GB Material pro Tag. Mit R3D NE wären es ca. 1TB. Da habe ich immer genug Platz. Ich kalkuliere auch nicht knapp und bei mir zahlt das am Ende sowieso der Kunde.

Meine erste Doku die über ca 6 Monate ging habe ich ja noch mit der Z6 in 4K/25 ProRes422 HQ gefilmt. Da hatte ich insgesamt knapp 8TB an Daten und noch auf meinem Laptop geschnitten. Das war nervig 😅

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Bildlauf
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von Bildlauf »

iasi hat geschrieben: Mo 27 Okt, 2025 22:11
Welchen Vorteil hat denn H265 abgesehen von der Datenmenge?
Und selbst die Datenmenge muss man doch mal in Relation zu einem 35mm-Negativ-Dreh betrachten.
Es ist die Datenmenge zum einen, das wäre bei mir eine Relation von 1:8/1:7, je nach raw. das red raw zb hat doch 7 oder 8GB herum.
Da würde sich doch einiges sammeln und ganz schön Dateienverwaltung und Frage ist halt, ob das nötig ist, wenn ein Panasonic/sony (die ich habe) zb gute 10 Bit Codecs ausgibt.
Dann zusätzlich kann man mit raw, zumindest nicht ohne weiteres, nicht Backup aufnehmen.
Manche assoziieren womöglich 10BIt Log = camcorder. Das stimmt aber absolut nicht.
Die haben das schon auf einen guten Stand gebracht mit den komprimierten Codecs, gut bearbeitungsfähig.
Irgendwie finde ich es auch spannend mit 10 Bit Log etwas gegen den Strom zu schwimmen, und damit zu arbeiten.....
Also der Workflow ist insgesamt für mich sehr angenehm und effektiv. Es kann natürlich auch der Tag kommen, wo man seine Haltung oder Arbeitsweise ändert, sag niemals nie und so weiter.



iasi
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Re: slashCam im Gespräch mit Nikon zur neuen ZR und der Zukunft von RED Komodo

Beitrag von iasi »

Bildlauf hat geschrieben: Di 28 Okt, 2025 17:43
iasi hat geschrieben: Mo 27 Okt, 2025 22:11
Welchen Vorteil hat denn H265 abgesehen von der Datenmenge?
Und selbst die Datenmenge muss man doch mal in Relation zu einem 35mm-Negativ-Dreh betrachten.
Es ist die Datenmenge zum einen, das wäre bei mir eine Relation von 1:8/1:7, je nach raw. das red raw zb hat doch 7 oder 8GB herum.
Da würde sich doch einiges sammeln und ganz schön Dateienverwaltung und Frage ist halt, ob das nötig ist, wenn ein Panasonic/sony (die ich habe) zb gute 10 Bit Codecs ausgibt.
Dann zusätzlich kann man mit raw, zumindest nicht ohne weiteres, nicht Backup aufnehmen.
Manche assoziieren womöglich 10BIt Log = camcorder. Das stimmt aber absolut nicht.
Die haben das schon auf einen guten Stand gebracht mit den komprimierten Codecs, gut bearbeitungsfähig.
Irgendwie finde ich es auch spannend mit 10 Bit Log etwas gegen den Strom zu schwimmen, und damit zu arbeiten.....
Also der Workflow ist insgesamt für mich sehr angenehm und effektiv. Es kann natürlich auch der Tag kommen, wo man seine Haltung oder Arbeitsweise ändert, sag niemals nie und so weiter.
Ich definiere 10bit auch deshalb als Video-/Camcorder-Codec, weil er für das von dir beschrieben Szenario prädestiniert ist:
Aufnahmen, die auch lang werden können und bei denen die Datenmenge wichtig ist.
Dann noch die schnelle und einfache Bearbeitung.

Raw ist ein Format, das sich für Aufnahmen anbietet, bei denen die bestmögliche Qualität und der maximale Gestaltungsspielraum in der Post hohe Priorität haben. Da stehen dann große Datenmengen und sperrige, zeitaufwendige Post hinten an.

Ich finde es ja schon immer bedauerlich, dass keine Kamera 12bit-alli-HEVC nutzt, was eine gute Balance bieten würde. Nvidias Grafikkarten würden es unterstützen.



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