dienstag_01 hat geschrieben:
Was habe ich gemacht:
Ein 8bit File importiert (h264). Man sieht deutlich die Werte (WFM) im Head- und Footroom, in der Videovorschau nicht.
Dieses 8bit File mit dem FastColorEffect bearbeitet. der Effect arbeitet in 8, 16 und 32 bit.
Adobe beschreibt in seinen Blogs, wie man Premiere Effekte in 8bit rechnen lässt, am Beispiel eines DV Files:
Steve Hoeg, one of the Premiere Pro engineers, provided some examples of how Premiere Pro will handle color precision in different scenarios:
1. A DV file with a blur and a color corrector exported to DV without the max bit depth flag. We will import the 8-bit DV file, apply the blur to get an 8-bit frame, apply the color corrector to the 8-bit frame to get another 8-bit frame, then write DV at 8-bit.
Ich habe also Das Flag für Maximale Bittiefe ausgeschaltet, Premiere rechnet in 8 bit.
Das Ergebnis ist, das File hat die Korrekturen, die es nach Meinung einiger gar nicht haben dürfte, berechnet.
In einem weiteren Test habe ich das File ohne Korrekturen exportiert (h264). Auch hier ist der Head- and Footroom beibehalten.
Was heisst das nun.
Sollte Premiere die Videouelle beim Import von 16-235 nach 0-255 mappen, gäbe es in 8 bit diese Werte gar nicht.
Das wiederum kann nur heissen, dass Premiere die Werte so lässt wie sie sind und nur die Vorschau nach 0-255 mapped. Es werden also keine Werte verändert (es wird eine Art LUT für die Vorschau angewendet), was ein signifikanter Unterschied ist. Aber eben für die Berechnung auch besser.
Desweiteren liegt jeder falsch, der annimmt, für die Verwendung (*Nutzbarmachung*) der Headroom-Daten wären 32 oder 16bit zwingend notwendig. Man solte es in Premiere natürlich trotzdem tun, aber es funktioniert auch in 8bit ;)
Alles klar?!
Nee, eben nicht klar! - Das heißt: MIR schon ... ;)
Dienstag, ....
Sorry, das ist leider komplett und
durchgehend falsch!
Es beweißt einmal mehr: Die Grundlage ist falsch und und Du ziehst folglich die falschen Schlüsse daraus. Es erstaunt, mich wirklich, auf welche abstrusen Schlusssfolgerungen man kommen kann. :-(
Aber schauen wir mal kurz drauf, warum ich dieser Meinung bin.
Dass ich hier in dieser Diskussion mit DIR allerdings soweit in die GRUNDLAGEN von Premiere Pro einsteigen muss, hätte ich wirklich nicht gedacht! :-(
Aber gut. Immerhin: Der folgende Text ist für alle Premiere Pro Anwender interessant, die noch nicht wissen, wann Effekte für 8bit- und wann für 32bit-Verarbeitung sorgen werden. Und das sollte man unbedingt wissen.
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Aus der Premiere Pro Doku:
Hinweis:
32-bpc-Effekte werden nur mit 32 Bit pro Kanal gerendert, wenn alle anderen Effekte in der Render-Pipeline ebenfalls 32-bpc-Effekte sind. Wenn Sie einen 8-bpc-Effekt in einer Sequenz platzieren, die einen 32-bpc-Effekt enthält, werden alle Effekte in der betreffenden Sequenz von Premiere Pro mit 8 Bit gerendert.
Alles klar? (Wenn nicht: Die Adobe-Doku bietet weitere Erläuterungen dazu).
Jetzt muss man nur noch
verstehen: Was ist was und wann passiert was?
Premiere Pro hat dafür in seiner Oberfläche leider keine direkte Anzeige, gibt aber in der Effekte-Liste SEHR WICHTIGE Hinweise dazu, die für den RICHTIGEN Workflow von großer Bedeutung sind. Sollte man sich
unbedingt ansehen!
Schauen wir einfach in die Effekte-Liste. Als Hilfestellung liegt hier ein
Screenshot bei, auf den ich mich nun beziehe.
Hinter jedem Effekt sind bis zu drei Symbole in drei Spalten zu sehen:
1. Symbol meint: Effekt ist GPU-(CUDA)-fähig. Wenn GPU-Rendern aktiv ist, rechnet dieser Effekt automatisch mit der Bittiefe 32bit. (genauer: mit der Bittiefe der Grafikkarte) Übrigens auch unabhängig von "Maximaler Bittiefe".
2. Symbol meint: Der Effekt rechnet in 32bit.
3. Symbol: Der Effekt arbeitet direkt in YCbCr-Speicher.
Wenn man einen Effekt einsetzen will, sollte man also hinsehen, was da markiert ist und wie es kombiniert ist. Das hat Folgen für den Workflow.
"Schnelle Farbkorrektur"
Der Effekt "Schnelle Farbkorrektur" arbeitet also a) direkt in YCbCR, und das in 32bit (!), und das in der Grafikkarte, sofern eingeschaltet.
Da kommt nun mal 32bit-Verarbeitung bei rum!
Und warum? Weil Adobe es so vorgibt und jeden Anwender mit den Symbolen darauf hinweist!
Dienstag, "FastColorEffect" ist "Schnelle Farbkorrektur", oder?
Dann ist Dein Beispiel oben ja gerade dafür der Beleg! Für eine 32bit-Verarbeitung. Und für nichts anders.
Du hast also den
falschen Effekt für Deinen *Beweis* gewählt. Und dann daraus völlig falsche Schlüsse
konstruiert. :-(
Korrigiere mich, wenns anders ist.
2. Beispiel
Schau in meinem Screenshot auf den Effekt "Färbung". Der ist nur mit dem Symbol "GPU-Verarbeitung" markiert, jedoch nicht mit 32bit.
Wie arbeitet dieser Effekt? In 8bit oder in 32bit? Erklärung dazu:
- Sobald
GPU-Unterstützung in Pr aktiv ist, rechnet dieser Effekt in der Bittiefe der Grafikkarte, i. d. R. 32bit-Float, wenn Du eine Nvidia Quadro hast, so gar in 64bit-Float. Premiere Pro bleibt in 32bit, weil es die Daten aus der Graka dafür passend angeliefert bekommt und eben nicht in 8bit.
- Ist GPU-Unterstützung
abgeschaltet, arbeitet dieser Effekt auf der CPU, und dort in 8bit. Erst jetzt fällt Premiere Pro in den 8bit-Modus. Weil es die Rechenergebnisse in 8bit angeliefert bekommt.
8bit-Effekte
Nur die Effekte, die keine Symbole besitzen, sind echte 8bit-Effekte!
Beim Einsatz dieser Effekte fällt Premiere Pro in den 8bit-Modus (siehe meine Zitat aus der Doku oben).
Und zwar deshalb, weil es die Rechenergebnisse in 8bit bekommt. Es gibt bei diesen Effekten keine Möglichkeit, auf einer Hardware-Komponente (CPU, GPU) Float-Ergebnisse zu erzeugen.
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Das muss genügen, Dienstag. Kann man alles wunderbar in der Adobe-Doku nachlesen.
Dein Zitat über DV 8bit passt übrigens überhaupt nicht zum Thema und behandelt NICHT die Unterschiede zwischen 8bit- und 32bit-Modus in Pr.
Anders als Dein Beispiel, stützt sich meins oben auf genau die richtige Vorgehensweise. Schau noch mal hin, jetzt weißt Du ja, worauf es ankommt.
Nimm also für eigene Experimente bitte ganz einfach einen solchen
echten 8-bit-Effekt und machs nochmal, ja? Alles andere ist Unsinn.
Und dann beantworte mir meine Fragen:
Wo sind die Headroom-Daten hin? Und: Werden sie in einem daraus exportierten File enthalten sein? Ja oder nein?
Dann haben wir die RICHTIGEN Grundlagen geschaffen, und dann kannst Du noch mal über die RICHTIGEN Schlussfolgerungen daraus nachdenken ...
Aber ich schätze, Du wirst stattdessen das nächste Sonderkonstrukt anliefern ... bin sehr gespannt darauf. ;)
Beste Grüße,
Reiner
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