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Werner Herzog über die RED



Kommentare / Diskussionen zu aktuellen Newsmeldungen auf slashCAM
Antworten
meawk
Beiträge: 1270

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von meawk »

Wie Recht Du hast - und da freu ich mich doch, wenn ein Profi, wie der Werner, mal die Katze aus dem Sack lässt.

Insofern nicht dem Garagentraum, einer bisher nicht funktionierenden Scarlet hinterher laufen, sondern realistisch bleiben. Ja - und die wahren Profis arbeiten ja sowieso nicht mit einer RED - Ausnahmen gibt's da zwar auch, aber i.d.R. spielt die Garagenproduktion von RED da keine große Rolle.
LG



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von MarcBallhaus »

Es gab immer wieder und es wird sie immer wieder geben: Bornierte, alte Säcke, zu vergreist und einseitig festgefahren um zu erkennen wie wichtig und gut der Forschritt ist.

Und was es auch immer wieder geben wird: Die Ahnungslosen, geblendet von solch alten bornierten Säcken die mit selbigen ihr Fähnchen in den Wind halten und von Dingen mitsingen, die sie nicht mal im Ansatz verstehen.

Man hätte ja mal Rodriguez daneben stellen können. Wahrscheinlich hätte Herzog nicht mal bis zum Ende des Interviews durchgehalten und wäre vorher unterm Sauerstoffzelt ausgestiegen.

MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



Valentino
Beiträge: 4836

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Valentino »

canovision hat geschrieben: 80% aller Forumsmitglieder werden nie eine Red zu Gesicht bekommen,(mich eingeschlossen), 90% nie mit einer arbeiten,also was soll diese Aufregung?
Na gut dann gehöre ich hier zu einer Minderheit.

@meawk
Letztes Jahr hatte ich genauso viel Projekte(als Kameraassistent) auf Film sowie Digital. Davon war ein Projekt auf der D21, eines mit der F35 und der Rest war alles mit der R1. Dazu sind knapp 50 Prozent aller digital gedrehten Kinofilme R1 Produktionen. Um nur ein paar aktuelle zu nennen:
-Gamer
-Der Informant
-Lovely Bones(Bluscreeaufnahemen)
-Zombieland


Ich habe sehr viel Respekt vor der Arbeit von Herrn Herzog, aber ein Zyniker war er in meinen Augen schon immer.
Bei der ganzen Diskussion wundert es mich doch schon sehr das man die Meinung eines Regisseurs über ein Kamera für Fach kompetent hält.
Seine Aussage klingt eher danach, als hätte Herr Herzog seine Meinung von einem Kameraverleiher analoger Kameras wie z.B. Panavision.

Schaut einfach mal auf imdb.com, mit welchen Formaten Herzog sonst arbeitet.
Da findet man so Formate wie HDCAM, XDCAM HD, HDV oder sogar DV.
Aber ganz genau wissen das die R1 zu nichts taugt, ja ne ist klar Herr Herzog.



meawk
Beiträge: 1270

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von meawk »

MarcBallhaus hat geschrieben: Man hätte ja mal Rodriguez daneben stellen können. Wahrscheinlich hätte Herzog nicht mal bis zum Ende des Interviews durchgehalten und wäre vorher unterm Sauerstoffzelt ausgestiegen.

MB
Ähh - Rodriguez der "Grindhouse"-Filmer, der ist für dich kompetenter als unser Werner? Der ist zwar "IN", wg. der der kranken Ansichtsweise der verblödeten breiten Masse . . . aber nicht das Vorzeigeobjekt an sich.

Hab gerade "Planet Terror" einige Mal gesehen - ok, ist ja nicht schlecht, so zum Zeitvertreib, aber da ist mir der größte Flop von Tarrantino um Welten lieber . . .

Überhaupt frag ich mich - ne doch nicht, sonst komm ich wieder auf "Avatar" usw.
LG



Axel
Beiträge: 17035

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Axel »

MarcBallhaus hat geschrieben:Es gab immer wieder und es wird sie immer wieder geben:
Ein abgeklärter Seufzer, aus dem, deinem biologischen Alter zum Trotz, so etwas wie Lebenserfahrung spricht,
MarcBallhaus hat geschrieben:Bornierte, alte Säcke, zu vergreist und einseitig festgefahren um zu erkennen wie wichtig und gut der Forschritt ist.
sowie Verbitterung, das erste Warnsignal beginnenden Altersstarrsinns. Früh beginnt man sich gegen das bornierte Rumgeziere der Alten abzugrenzen und bildet eine neue Tradition, die der nächsten Generation zum roten Tuch wird.

Wie gesagt, Herzog war auch in seiner Jugend nicht begnadet, auch wenn er sich dafür hielt. Filmtechnisch sowieso nicht. Kein Grund, wegen dem Spinner und einer seiner spinnerten Aussagen auf die Palme zu gehen (wobei es sicher mutig wäre, am Südpol bei minus 40° oder am Amazonas bei 95% Luftfeuchtigkeit, Herzogs liebste Drehorte, auf eine Red zu vertrauen ...). Es ist kein Generationenkonflikt. Aber sowas Ähnliches hat Herzog zu seiner besten Zeit auch mal geäußert, über Orson Welles. Er sei in seiner Jugend genial gewesen, später aber nur noch faul und fett.
MarcBallhaus hat geschrieben:Man hätte ja mal Rodriguez daneben stellen können. Wahrscheinlich hätte Herzog nicht mal bis zum Ende des Interviews durchgehalten und wäre vorher unterm Sauerstoffzelt ausgestiegen.
Lustige Vorstellung. Rodriguez ist so praktisch, so hands-on, wie es Herzog in dem Artikel mit seinem Verzicht auf Storyboards und seiner intuitiven, direkten "Arbeitsweise" gerne wäre. Der Vergleich, den du da anstellst, ist m.E. sehr intelligent und zeigt auf, wo das Problem liegt: Herzog plustert sich mit der angeblichen Bedeutung seiner poetischen Werke mächtig auf, es ist nur nicht viel dahinter. Rodriguez ist ein kluger Macher, der sich selbst nicht richtig ernst nimmt (Interviews!), aber dafür seine Filme. Die sind nicht bedeutungsschwanger, sondern schlicht Kino, und das muss einfach wichtiger sein als irgend welche Nickeligkeiten.
Valentino hat geschrieben:Ich habe sehr viel Respekt vor der Arbeit von Herrn Herzog, aber ein Zyniker war er in meinen Augen schon immer.
Ein Zyniker kennt das Pathos und
a) wendet es, ohne daran zu glauben, zu seinem eigenen Vorteil an - oder
b) zeigt seine Skepsis überdeutlich, um andere zu des-illusionieren.

Von beiden möglichen Interpretationen ist der Schwärmer Herzog sicher Lichtjahre entfernt.



meawk
Beiträge: 1270

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von meawk »

Man - seit ihr alle gegen den Werner und dabei ist das doch so ein "Netter".

Muss mal schauen, ob es ein paar reduzierte Filme von ihm bei MM gibt - ich will das ja verstehen . . .
Kann jemand mal ein Werk von ihm empfehlen - oder war das alles Käse?



Axel
Beiträge: 17035

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Axel »

meawk hat geschrieben:Man - seit ihr alle gegen den Werner und dabei ist das doch so ein "Netter".

Muss mal schauen, ob es ein paar reduzierte Filme von ihm bei MM gibt - ich will das ja verstehen . . .
Kann jemand mal ein Werk von ihm empfehlen - oder war das alles Käse?
In seinem Buch "Kino, wie es keiner mag" entzaubert Rolf Giesen in einer Kritik zu Fitzcarraldo Herzog. Die Überschrift lautet "Dem Regisseur ist nichts zu schwör". In einem Interview hatte Herzog gestanden, das Schiff über den Berg zu ziehen, hätte er notfalls auch alleine tun können, mit einem gewaltigen Flaschenzug mit hunderten Umlenkrollen und kilometerlangem Seil. Das zeigt nicht nur, dass der Größenwahn des Titelhelden auch der von Herzog ist, er hat auch technisch keine Ahnung: Um ein Schiff von hundert Tonnen zu bewegen, wäre bereits das Seil zu schwer, um von einem einzigen gezogen zu werden.
Immerhin, sagt Giesen, er behauptet, er könnte es, also warum hat er es nicht gleich selbst gemacht? Warum diese Indianer motivieren? Weil Indianer für eine kranke Idee immer zu haben sind? Ach Quatsch, klassischer Fall von schlecht motivierter Filmhandlung ...

Herzog ist ein charmanter Plauderer, seine Filme sind sehr unterhaltsam und skurril, und einige der Natur-Aufnahmen sind so schön, dass man viele Schwächen verzeiht.



DWUA
Beiträge: 2126

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von DWUA »

Axel hat geschrieben: Herzog ist ein charmanter Plauderer, seine Filme sind sehr unterhaltsam und skurril, und einige der Natur-Aufnahmen sind so schön, dass man viele Schwächen verzeiht.
Na, da hat er ja noch mal Glück gehabt...



DigiDau
Beiträge: 34

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von DigiDau »

Werner Herzog ist kein Kind unserer Digitalen Zeit. Das sollte man bei aller Fürsprachen und Kritik zu seinen Aussagen berücksichtigen.

Auch dann, wenn sich der Meister selbst, durch so eine Feststellung nicht geschmeichelt fühlen würde.



jogol
Beiträge: 779

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von jogol »

"Aguirre der Zorn Gottes" und "Rad der Zeit", ein Dokumentarfilm über die buddhistische Kalachakra Initiation, sind allemal sehenswert.



ksr
Beiträge: 313

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von ksr »

"Mein liebster Feind" - Doku über die gemeinsamen Filme mit Klaus Kinski - fantastisch!!! Mit vielen Infos über die Dreharbeiten und Zwischenmenschliches (!)...
Lohnt sich auch, wenn man die dazugehörigen Filme nicht gesehen hat!



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Schleichmichel »

"Grizzly Man"... daher auch das DV-Format, kombiniert mit S16.



canovision

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von canovision »

MarcBallhaus hat geschrieben:Es gab immer wieder und es wird sie immer wieder geben: Bornierte, alte Säcke, zu vergreist und einseitig festgefahren um zu erkennen wie wichtig und gut der Forschritt ist.

Und was es auch immer wieder geben wird: Die Ahnungslosen, geblendet von solch alten bornierten Säcken die mit selbigen ihr Fähnchen in den Wind halten und von Dingen mitsingen, die sie nicht mal im Ansatz verstehen.

Man hätte ja mal Rodriguez daneben stellen können. Wahrscheinlich hätte Herzog nicht mal bis zum Ende des Interviews durchgehalten und wäre vorher unterm Sauerstoffzelt ausgestiegen.

MB

und was es ebenso immer geben wird: Leute wie Dich,die alle Weisheiten dieser Welt scheinbar mit dem Löffel gegessen haben,in großer Arroganz das eigene Ego pflegen und die Sichtweisen Anderer in beleidigender Weise kommentieren.
Dazu sind Plattformen wie diese ja wie geschaffen,man braucht dem "Gegner" dabei nicht in die Augen zu schauen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von domain »

Erfahrungsgemäß sind solche Menschen im persönlichen Kontakt aber sehr zivil, haben Ausstrahlung und Charisma.
Ich schätze MarcBallhaus, weil er wesentliche Dinge in wenigen Sätzen ohne groß angelegte Schwafelei auf den Punkt bringen kann und er versteht offenbar sein Handwerk.
Ihr dürft nicht alle immer so empfindlich sein. Jemand, der im harten Gegenwind zur Konkurrenz steht drückt sich halt auch hoch verdichtet aus.



Mink
Beiträge: 1353

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Mink »

Ich finde das hat nichts mit Empfindlichkeit zu tun wenn man sich an fast schon grotesker Unsachlichkeit beim diskutieren stört.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

ist schon wieder kindergartenalarm? :-/ daß soviele threads hier nach einiger zeit in persönliche angriffe übergehen, nervt irgendwie.
ciao, Arndt.



domain
Beiträge: 11062

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von domain »

Wenn man Diverses nicht versteht wird man Thomas Bernhard auch nie verstehen.
Die Kunst der Übertreibung ist eine sehr spezielle aber ich habe Werner Herzog in Kombination mit Klaus Kinski seinerzeit immer sehr verehrt.
Natürlich, aus heutiger Sicht ist er u.U. ein "dirty old men" mit schrulligen Ansichten geworden.
Zuletzt geändert von domain am Mo 18 Jan, 2010 18:59, insgesamt 1-mal geändert.



canovision

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von canovision »

die Qualitäten des Hr. M.B. bleiben ihm unbenommen,auch ich habe schon von vielen seiner Postings profitiert,dessen ungeachtet sollte man sich doch auf einen akzeptablen Umgangston einigen,finde ich.
Das jemand im "harten Gegenwind der Konkurrenz" steht,berechtigt nicht gleichzeitig zu Unfairness.

@camworks:

das sehe ich auch so, persönl.Angriff von M.B. auf Herzog.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Alf_300 »

Alles Brotneid
wie bei der Hilton die verdient sich Dumm und Dämlich aber jeder meint Sie ist Blöd, oder die Britney - verdient mit ihrer Dummheit 80 Mio.
Wenn also Jemand mit Dumm oder Alter Sack betitelt wird, dann sollte man aufhorchen und sich ein Beispiel nehmen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von domain »

Aber geh,
da musst du dich abbeuteln wie ein Huhn, das aus dem Staubbad aufsteht.
Nur das Wesentliche mitnehmen und immer dran denken, dass ein Forum in keinster Weise Ersatz für persönliche Beziehungen mit Sprache, speziell mit Körpersprache und Gesichtsausdruck und Lachen sein kann.
Komme gerade aus meiner Stammkneipe (hick) zurück, Gott was haben wir gelacht über die ehemaligen Bundesherzeiten....
Also entschuldigt bitte, ein persönliches Zusammentreffen kann doch in keinster Weise das Unpersönliche und eher Sterile im Internet ersetzen .....



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von MarcBallhaus »

Ich finde die Hilton als auch Frau Spears beide ziemlich hot! Und dumm sind beide sicherlich nicht, ganz sicher nicht. Aber was das nun wieder mit Neid zu tun haben soll, also ich versteh´s nicht.

Was das Thema angeht, so war meine Meinung doch sehr allgemein, wie Axel auch richtig erkannt hat. Es ist prinzipiell gemeint, je älter die Leute, umso mehr halten sie an alten Werten fest. Warum? Weil neues Mut braucht und Bewährtes eine verlässliche Konstante darstellt. Daher ist es einfach nicht wirklich relevant was er sagt, schon gar nicht für eine überwiegen junge Community wie diese hier.

MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Alf_300 »

Du siehst das nicht Richtig, je jünger die Leute sind um so mehr sind Sie für das Neue, das Morgen schon wieder das Alte ist.
Es macht also keinen Unterschied



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von MarcBallhaus »

Lies nochmal, Alf.
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

canovision hat geschrieben:das sehe ich auch so, persönl.Angriff von M.B. auf Herzog.
herzog ist alt genug, der braucht keinen verteidiger. der steht ja über den dingen, wie uns hier von diversen schreibern mehrmals vor augen geführt wurde.
ciao, Arndt.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Alf_300 »

Da bist Du aber dann im falschen Forum



domain
Beiträge: 11062

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von domain »

Was ist das falsche Forum?
Die Bandbreite hier ist enorm. Mir selbst schleierhaft.
Hängt aber wahrscheinlich noch mit dem alten Ruf von Slashcam zusammen, wo man auch ohne Einloggung sich anonym noch so richtig ausfurzen konnte.
War aber psychologisch gesehen nicht uninteressant und aufschlussreich.
Zuletzt geändert von domain am Mo 18 Jan, 2010 22:15, insgesamt 1-mal geändert.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

Alf_300 hat geschrieben:Da bist Du aber dann im falschen Forum
wer und warum?
ciao, Arndt.



Mink
Beiträge: 1353

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Mink »

Wenn man es nicht aus dem Zusammenhang reißt ist Herzogs Kommentar doch durchaus verständlich.

Die RED hat seinen Anforderungen in dem speziellen Moment nicht standgehalten. Vielleicht ein Montagsmodell vielleicht aber auch die falsche Kamera am falschen Set.

Auf jeden Fall verständlich das er die Kamera in ähnlichen Situationen nicht mehr einsetzen wird wenn es bessere Alternativen gibt. (Das hat mit alt und feige doch nichts zu tun.)

Ich glaube auch nicht an "alt und feige" weil... etablierte Regisseure doch eher die Ruhe weg und Muße zum probieren haben müssten als junge....

Junge Regisseure (Neill Bloomkamp.... auch Peter Jackson und so weiter) sind mit Sparsamkeit groß geworden oder durch sie... eben dort ist der Einsatz einer RED oder ähnlicher digitaler Geschichten eher Notwendigkeit oder Trauma und Wiederholungszwang :) als freie Wahl

Dass das alles Subjektiv ist darüber muss man sich ja nicht streiten.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Alf_300 »

@Falsches Forum ....
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von ennui »

Herr Herzog und Herr Ballhaus haben wohl sehr unterschiedliche Arbeitsfelder und Ansprüche, und auch unterschiedliche Zuschauer. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass Herr Ballhaus das Werk von Herzog kennt, und umgekehrt eher nicht.

Und Herr Herzog hätte wohl lieber eine schnellbootende spontanere Red-Kamera, während Herr Ballhaus mit der existierenden gut leben kann. Aber das kommt wohl auch daher, dass die Red 1 als Produkt eher für die Bedürfnisse und Arbeitsweisen eines Herrn Ballhaus (und der Bild-Industrie, für die er da steht) entwickelt wurde, als für die Außenseiter-Arbeitsweise eines Herrn Herzogs. Der aber Konventionen ganz anders über den Haufen geschmissen hat als nur mal hier und da was verrücktes auszuprobieren, einen neuen "Look" zu erfinden, und am Ende aber wieder bei einem konventionellen glossy Produkt (also nach Geschmack eines Massenpublikums, Produzenten, Auftraggebers) zu landen (= meine Vorstellung von Ballhaus' Werken, wie ich sie mir gerade vorstelle). Herzog ist da wohl viel subjektiver, existenzieller und auch ruinöser (gewesen). Aber wenns klappt, entsteht dabei Kunst, die nicht Standards erfüllt oder Klischees updatet und runderneuert, sondern das Medium frei benutzt, die Konventionen sprengt, und ihre eigenen Regeln und Standards erfindet. Die man eher unter Kunst-Gesichtspunkten (Picasso, Duchamp) beurteilt, als unter wirtschaftlicher-Erfolg-Gesichtspunkten (Star Wars, B. Spears).

Das ist also wohl einfach schlecht vergleichbar: Der eine sieht Film als (künstlerisches) Handwerk, wie ein Werbegrafiker oder -Fotograf, erfüllt oder übertrifft Standards, und Erfolg ist durch großen Publikums-Zuspruch bzw. hohe finanzielle Einnahmen und viele Kunden definiert. Dabei bleiben aber Effekthascherei und Anbiederung ans Publikum natürlich nicht aus, und vor zu extremen Brüchen schreckt man zurück, aus Angst, es könnte nicht gefallen. Im Extremfall landet man beim Schuh des Manitou (in Deutschland) oder der glossy Hollywood-Standardware und den ganzen Remakes.

Der andere arbeitet eher wie ein (guter) Maler, der sich ja auch nicht vom Kunden in seine Bild-Gestaltung hereinreden lässt, sondern einfach malt, wie er selbst es für richtig oder interessant hält, auch wenn der große Applaus ausbleibt, oder nur auf Kenner und Spezialisten beschränkt. Der malt ja nicht so, wie "man" gerade malt, oder nur Motive, die möglichst viele Leute irgendwie geil finden, oder technisch möglichst aufwendig, sondern der malt das, was er will und wichtig findet, und manchmal ist das vielleicht nur was intuitiv hingekritzeltes. Da wird das Medium ganz anders verwendet, ob nun Leinwand oder Filmleinwand. Im Extremfall will man es keine zwei Minuten gucken, die radikalsten Film-Experimente schon der 50er und 60er zeigten nur noch schwarze und weiße Leinwände mit bischen Ton, oder setzten sich über alle Strukturen hinweg, was aber auch langweilig werden kann. Oder es ist nur nervender Unsinn. Aber immer gibt es gute Gründe, das, was gerade erfolgreich und Mainstream ist (und auch das Denken und die Strukturen dahinter) abzulehnen und ihnen was anderes entgegenzusetzen.

Wirtschaftlich ist das so natürlich viel riskanter bzw. unsinnig, und trotzdem machen Leute das, und nicht aus Unfähigkeit, beim Grading keinen Filmlook hinzukriegen oder weil sie ihr Drehbuch verloren haben und die Schauspieler abgesagt haben, sondern weil sie es genau so wollen, besser und interessanter finden, und das andere sie selbst langweilt. Und Herzog, der ja garnicht so radikal war/ist, sondern eher etwas eigensinnig, hat sich ja einen Platz erobert, an dem er sich es leisten kann, nur zu machen, was ihm gefällt, und wo es trotzdem auch wirtschaftlich funktioniert.

So koexistiert das alles eben nebeneinander, und jeder kann sich aussuchen, was er lieber macht oder guckt - ist doch ok. Die (echten) Experimente werden ja immer weniger, selbst die anspruchsvolleren/preisgekrönten Filme sind heutzutage sehr konventionell in dem Sinn, dass sie auf Konventionen beruhen und vertrauen, dass sie erzählen, Schauspieler einsetzen, Szenenbilder bauen, etc. Gerade bei den Jüngeren wenig wirklich Neues/Mutiges im Grenzbereich Film/Kunst, viele Wiederholungen, Klischees. Was wohl aber auch an den Leuten liegt, denen man Konzepte "verkaufen" muss, Filmförderung usw. Aber eben nicht nur. Apichatpong Weerasethakul oder Lars von Trier machen noch Experimente und sind dabei populär. Lynch weiterhin. Im deutschsprachigen Raum zur Zeit niemand, Haneke vielleicht bischen.



ksr
Beiträge: 313

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von ksr »

Schön auf den Punkt gebracht!

Leben und leben lassen - die Vielfalt macht's!
Und zuviele Experimente gibt's im Kino momentan sicher nicht, das seh ich auch so...



Axel
Beiträge: 17035

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Axel »

@ennui
Du hast bestimmt Recht, dass Herzogs Kritik an der Red nicht zwingend auf eine Verweigerung moderner Technik schließen lässt. Gegenbeweis: Er hat sie getestet, und dann hat er sie lediglich als unausgereift bezeichnet, nicht aber in Bausch und Bogen schlechtgemacht, geschweige denn digitale Technik verteufelt, die er ja oft verwendet hat.

Und ebenso Recht hast du darin, dass sein Œuvre nicht gerade dem Puls der Zeit hinterherhechelt, und dass MB als (vermutlich) Handwerker Herzog hier eine dogmatische Haltung unterstellt, die dieser überhaupt nirgends zeigt. Warum lässt man sich von einer milden, angelegentlichen Bemerkung über ein Gerät zu solchen Angriffen ("alter Sack") verleiten?

Ganz besonders Recht hast du mit deinem Fazit:
Die (echten) Experimente werden ja immer weniger, selbst die anspruchsvolleren/preisgekrönten Filme sind heutzutage sehr konventionell in dem Sinn, dass sie auf Konventionen beruhen und vertrauen, dass sie erzählen, Schauspieler einsetzen, Szenenbilder bauen, etc. Gerade bei den Jüngeren wenig wirklich Neues/Mutiges im Grenzbereich Film/Kunst, viele Wiederholungen, Klischees.
Ist das jetzt die Grabrede für Film/Video/AV-Kommunikation? Oder nicht vielmehr die Aufforderung, mal was Neues zu machen, ungeachtet des Zeitgeist-Chics? Ist auch wieder Ansichtssache.



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von MarcBallhaus »

Interessant wie man hier so wahrgenommen wird ... aber auch schön, dass sich mancher Gedanken macht. Fühle mich durchaus geschmeichelt. Aber mit dem Handwerk .. Axel, .. naja ;)

Aber nochmal: Ich habe nichts gegen Herzog und habe ihn - zumindest nicht wissentlich - beleidigt. "Alter Sack" ist ja eher derbe umgangssprachlich, mehr nicht.

MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von B.DeKid »

ennui hat geschrieben:......Im deutschsprachigen Raum zur Zeit niemand......
Oh doch ;-)

Ich!

MfG
B.DeKid

Die Diskussion is fürn Popo - einzig und allein das RED nicht mit der Anfrage klar kommt und auf Teaser Marketing setzt, wäre einer der Punkte die man geltend machen könnte.
Ansonsten ist das solide Technik, geistige Erungenschaft und schlussendlich "The Way to go".



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