@ Robert
Ich verstehe Deinen Punkt ja und kein mensch hat jemals daran gezweifelt, dass die 10 Bit Verarbeitung eines Signals deutlich genauer ist.
Nicht umsonst arbeiten wir seit über 10 Jahren ausschliesslich in 10 Bit aber wenn Du hier anhand der Idealkurve den (gar nicht nötigen) Nachweis erbringst, dann vergisst Du eben, dass die vorgelagerte 8Bit Signalverarbeitung bereits alle 8Bit Quantisierungsfehler eingearbeitet hat und dem tollen 10 Bit Monitor nicht mehr die Idealkurve angeboten wird, sondern eine Kurve, die ich auf die prachtvolle Theoriekurve aufgebracht habe.
Nun könnten wir einen schritt weiter gehen und anhand der Abweichungen errechnen, ob nicht die neue Quantisierung an einigen Stellen den 8Bit Fehler sogar vergrössert, weil 10 Bit veränderte Eingangswerte bekommt.
Die Idealkurve ist nur solange ideal, wie man durchgehend mit ihr arbeitet.
Abweichende Signalpegelpunkte haben wieder andere Fehlerwerte.
Aber lassen wir das, ich zweifle ja gar nicht daran, dass 10 Bit besser sind, als 8 Bit. Frage ist nur, ob das dem TS hilft .... ich denke, eher nicht.
Und wenn er einen 8Bit Monitor benutzt bekommt er die Kurve wenigstens so dargestellt, wie die Kamera sie ausgibt (auch wenn sie noch so verkrüppelt ist).
Er addiert sich dann aber wenigstens keine neuen Quantisieungsfehler (Re-Mapp Fehler) zusätzlich in sein Signal.
...da sich niemand mit Namen "Robert" zu Wort meldet nehme ich an es war nur ein Quantisierungsfehler und ich war gemeint ;-)!
Ok, jetzt sind wir alle da dass eine höherwertige Quantisierung auch dann Vorteile bringt, wenn das Quellsignal in einer niedrigeren Quantisierung vorliegt.
Stop, noch nicht ganz: Mein 10bit Wert hat einen anderen "realen Wert" als der 8bit Wert, deshalb ist der 10bit Wert "schlechter"??
Jetzt noch mal alle aufgepasst die noch interessiert dabei sind, das wird jetzt nochmal nen richtiger Hammer:
In meiner vorigen Darstellung ist vielleicht schon einigen sauer aufgestoßen, dass es in den Diagrammen gar keine Mittellinien gibt - was hat der Roland da nur wieder für nen Mist gemacht?!?!
Jetzt kommt´s: Die Mittellinie würde im Diagramm 50% bezogen auf den größtmöglich abbildbaren Wert darstellen ..... Wir können in der wertdiskreten Signalverarbeitung leider KEINE 50% vom jeweiligen Endwert darstellen - das geht nicht!!
Jetzt kommen einige und sagen, Moment mal, in meiner 8bit Y(UV) Kurve habe ich aber ne Mittellinie, und zwar genau bei "127"!!
Das ist nicht die Mitte, der größtmöglich darstellbare Wert ist bei 8bit die 255 weil es 2^8=256 darstellbare Möglichkeiten gibt und die "0" dazu gehört. 50% wären 255/2=127,5, die lassen sich in 8-bit aber nicht abbilden!! Was für eine Scheiße ;-) ;-) ;-)!!!
Unser darstellbarer Wert liegt immer um bis zu +/- 50% (49,9 Periode) neben dem nächstmöglich nächsten abbildbaren Wert daneben, immer!!
Absolut auf die Eingangsdynamik bezogen wird der Fehler "zur Mitte" (hier kann man´s sehr schön sehen) aber mit zunehmender Quantisierung (Anzahl [bit]) immer kleiner. Das gilt aber auch für jeden anderen Wert!
Jetzt wurde die Behauptung geäußert, dass ich ein 8bit Signal verschlechtere, wenn ich es auf 10bit transformiere.
Das ist nicht so!!!!!!
Bezogen auf eine abzubildende Dynamik erreiche ich zwar nicht den gleichen Absolutwert den das ursprüngliche 8bit Signal hatte, ich kann aber auch nicht beweisen dass der 8bit Wert "richtig" war (Erfassung) bzw. da hin gehört wo er jetzt steht!! Das kann in dem ein oder anderen Fall vielleicht mal zutreffen, aber ich kenne den tatsächlichen Quantisierungsfehler nicht, denn die Information ist nicht erfasst! Ich kenne nur die Größe den er maximal annehmen kann!
Wenn ich meinen von 8bit auf 10bit transformierten Wert zudem ohne weitere Zwischenberechung wieder auf 8bit transformiere, erhalte ich wenn ich alles richtig mache auch wieder den Ausgangswert. Das Verfahren ist nicht destruktiv!
Technisch passiert nichts anderes, als dass dem 8bit Wert einfach 2 weitere Bits (LSBs , least significant bits - geringstwertige Bits) angehängt werden. Die kann ich später einfach wieder abschneiden und habe nichts kaputt gemacht oder verändert! Ich mache keine Interpolation bei der Transformation! Die LSBs bringen pro Bit die Möglichkeit ins Spiel, den Wert mit "doppelter Auflösung" darzustellen.
Beispiel: 8bit Wert - 11011010 wird zu 10bit Wert - 11011010"00" und wieder zu 8bit Wert 11011010 ... somit ist alles noch "ganz"!!
Ich habe durch die zusätzlichen Bits nur mehr (genauere) Möglichkeiten den Wert weiter zu verrechnen und ggf. als Produkt der Verrechnung (Gamma zur Kontrastadaption oder als Korrekturfaktor-/offset im Display) im Ziel darzustellen. Ich verschlechtere oder verkrüppele nichts!!!
Vielleicht belassen wir das jetzt dabei. Eine höherauflösende Verarbeitung und Darstellung liefert Vorteile, nie Nachteile, auch wenn Eingangsdaten in geringerer Auflösung vorliegen.
"Zwingend" erforderlich ist das alles nicht, wir können weiter mit 8bit arbeiten. Ist der Unterschied relevant? Je nach Anwendung mehr oder weniger.
...nochmal zurück zum Topic:
Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich mich seinerzeit für meinen ersten hardwarekalibrierbaren Monitor entschieden habe. Primär mache ich (Foto-)Bildbearbeitung. Besonders wenn man monochrome Arbeiten macht stellt man mit "geringer persönlicher Toleranzschwelle" immer irgendwelche Inhomogenitäten fest, grau ist z.B. nicht grau und das erst recht nicht über den Verlauf der Helligkeit. Dominiert in einem Bild eine Graustufe der die Softwarekalibrierung einen besonders großen Fehler aufweist, ist z.B. ein großer Teil rosastichig. Wenn man Pech gibt es einen weiteren Bereich der durch die Ungenauigkeit des Bildschirms nach Gammaanpassung grünlich dargestellt wird. Das wird keinem Anspruch an Qualität mehr gerecht und richtig dreckig wird´s dann wenn der Drucker das ebenfalls nicht abbildet, weil der Treiber und die Kalibrierung ebenfalls nur 8bit abbilden können.
Es muss jeder für sich entscheiden, ob´s ihm das zusätzliche Geld wert ist und das Vertrauen in den Hersteller besteht, seine Arbeit richtig und gut gemacht zu haben. Eine höhere Quantisierung ist nicht zwingend ein Garant dafür, dass das Ergebnis am Ende besser ist.
Von den technischen Möglichkeiten ist man aber ganz klar im Vorteil, potentiell landet man näher am Ideal!
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