iasi hat geschrieben: ↑So 07 Jul, 2019 19:15
freezer hat geschrieben: ↑So 07 Jul, 2019 11:41
Da fragt man sich nun doch, um wie viel besser tatsächlich die mit angeblich signifikant weniger Fehlern behafteten RED Mags sicherer sein sollen, als die Medien anderer Hersteller?
100% besser, denn nur RedMags darf man einer RedCam nutzen.
Deshalb sind die Jinni-Tech-Leutchen ja so stinkig. :)
Dann formuliere ich das anders:
"the hours of no charge media recovery we do every single day for customers"
Warum hören wir das nicht von Leuten, die mit Arri-Kameras arbeiten? Müssten die dann nicht auch ständig Ausfälle beklagen und Datenrettung benötigen? Immerhin wird das Gros der Hollywoodproduktionen mit Alexas bestritten und da kommen keine RED-special-blessed Medien zum Einsatz.
Und was auch gegen die "der Preis ist für die Qualitätskontrolle" Behauptung spricht, ist die Preisgestaltung der Medien:
Preise von 2019 (wurden gegenüber früher ordentlich gesenkt)
RED Mini Mag 120GB ... $ 850,-
RED Mini Mag 240GB ... $ 1250,-
RED Mini Mag 480GB ... $ 1850,-
RED Mini Mag 960GB ... $ 2950,-
Preise für Enterprise Level SSDs mit 2 Mio Stunden MTBF:
Micron SSD 5100 PRO 240GB ... € 111,- netto (€ 159,- netto Anfang 2017) TBW 650 TB = 2800x voll geschrieben
Micron SSD 5100 PRO 480GB ... € 164,- netto (€ 272,- netto Anfang 2017) TBW 1,3 PB = 2800x voll geschrieben
Micron SSD 5100 PRO 960GB ... € 284,- netto (€ 484,- netto Anfang 2017) TBW 4,4 PB = 4800x voll geschrieben
Der manuelle Arbeitsaufwand für den Zusammenbau der Mags ist immer der selbe, egal welche Kapazität. Die Kosten für den zeitlichen Aufwand des automatisierten Qualitätstests dürfte selbst bei größeren Kapazitäten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Mehr als einen Burn-in wo eine bestimmte Zeit lang Daten auf alle Zellen raufgeschrieben und verifziert werden, kann RED in Wahrheit auch nicht machen. Damit sortiert man dann frühe Ausfälle aus. Oder glaubt irgendwer, dass RED mehr machen kann, als die Speicherhersteller selber?
Die Eigenkosten für ein RED Mag berechnen sich also wie folgt:
var Einkaufspreis SSD (sinkend über den Produktzyklus) + fix EK Stecker & Adapter + fix Fertigungskosten Gehäuse + fix Kosten Montage + fix Kosten manuell Testhandling + var Kosten Tests + fix Kostenanteil Ausschuss nach Test + fix Kostenanteil Datenrettung + fix Verpackung + fix Kostenanteil Entwicklung (sinkend über den Produktzyklus)
Kostenanteile für Ausschuss und Datenrettung berechnet man nach Grundlagen der statistischen Qualitätskontrolle (Poisson-Verteilung), wobei RED bei frühen Ausfällen beim Lieferanten auf Garantie tauschen lassen kann, also die ausgefallenen SSDs selbst keine Kosten darstellen, lediglich der Zeitaufwand für Tests und Reklamation.
Die einzigen variablen Kosten sind daher der Preis in Abhängigkeit der Kapazität (und der ist nicht linear proportional zum Speicherplatz) und für die Tests in Abhängigkeit der Kapazität.
Annahmen:
R&D Kosten für RED Mag ... $ 1.500.000
Datenrettungskosten pro Jahr ... Team mit 3 Personen im Schichtbetrieb + 1 SW-Entwickler ... $ 300.000 / Jahr
RED Mag Produktion pro Jahr ... 6.000 Stück (im Mittel über 10 Jahre)
Kalkulationsgrundlage Gesamstückzahl über Produktzyklus 10 Jahre ... 60.000 Stück
Ausfallsrate im Einsatz ... 0,25% pro Einsatzjahr + steigende Ausfallsrate mit zunehmendem Alter = 15 Stück im Jahr 1, mind. 30 im Jahr 2, usw. -> derzeit mind. 90 im Jahr - Gesamt über 10 Jahre: 825 Stück
EKP für SSDs - höhere Qualität da enge Selektionskriterien ... $ 200 für 240GB / $ 350 für 480 GB / $ 650 für 960 GB
Kosten Teststation ... $ 20 für 240 GB / $ 40 für 480 GB / $ 80 für 960 GB
Stecker & Adapter ... $ 4
Gehäuse ... $ 20 (großzügig geschätzt)
Montage ... $ 10 (mehr als 15 Minuten kann der Zusammenbau kaum dauern, großzügig geschätzt)
Testhandling ... $ 5
Anteil Ausschuss ... $ 5 (Daumen mal Pi)
Anteil Datenrettung ... $ 50
Verpackung ... $ 5
Entwicklung ... $ 50 derzeit im Jahr 6
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Summe Fixkosten: $ 149,-
Gesamtkosten 240 GB ... 149 + 20 + 200 = $ 369
Gesamtkosten 480 GB ... 149 + 40 + 350 = $ 539
Gesamtkosten 960 GB ... 149 + 80 + 650 = $ 879
Und das sind Gesamteigenkosten mit EK-Preisen von Anfang 2017 + ordentlich Aufschlag für bessere Qualität
Rechnet man den durchschnittlichen VK der derzeitigen Medien mit $ 1750 an und berechnet den Umsatz bei 60.000 Stück in 10 Jahren, dann bringen die Medien $ 103,5 Mio bei Kosten von 35,7 Mio.