Funless
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Funless »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 10:11 Deshalb liegt für mich, der kreative Moment in den Entscheidungen VOR der Aufnahme, und nicht im Schnitt.
Da kann man dann mit ein paar Kniffen und Taschenspielertricks vielleicht noch was retten, wenn die ursprüngliche Entscheidung schlecht war, oder was falsch gelaufen ist, aber der Ansatz, "wir haben keine richtige Idee/Vorstellung von der Szene, deshalb covern erstmal soviel wie möglich, und dann im Schnitt schauen wir mal, ob uns was einfällt", halte ich für extrem ineffektiv.
Naja diese Ineffektivität ist nun mal die Kehrseite des ach so tollen digitalen Aufnahmezeitalters. Zu analogen Filmzeiten war man regelrecht gezwungen nicht verschwenderisch aufzunehmen, weil Film war halt nicht gerade günstig. Ein Brian De Palma oder Francis Ford Coppolla haben nicht umsonst unzählige Proben am Set machen lassen, bevor der Befehl "camera rolling" ausgerufen wurde, und es letztendlich nicht mehr als zwei oder drei Takes Bedarf bis die Szene im Kasten war.

Ich kann mich noch erinnern, was sich Michael Mann bei einem Inteview zu Collateral einen Keks gefreut hatte und schwadronierte, dass es mit der Thomson Viper ja so toll wäre endlich so viele Takes machen zu können wie man für erforderlich hielt um sich die beste Szene dann beim Schnitt aussuchen zu dürfen.

Und die aktuelle Generation der Regisseure kennt nunmal nichts anderes mehr als digitale Aufzeichnung. So wird sich die o.g. Ineffektivität, bzw. das Mantra "We do it in post" über kurz oder lang als Status Quo durchsetzen.

Nachtrag: Jetzt könnte natürlich der eine oder andere slashCAM Forenbesserwisser mit Stanley Kubrick mit seinen hunderten von Takes pro Szene als Gegenbeispiel kommen. Nur war Kubrick in diesem Fall eine absolute Ausnahme, er kam von der Fotografie und arbeitete so nach der Philisophie des perfekten Bilds. Die Aufzeichnung des einen besonderen Moments wollte er in jeder einzelnen Szene realisieren.
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handiro
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von handiro »

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Krieg nach über 30 Jahren noch nicht vorbei ist. Shmapple vs Windoof was für ein absurder Sandkasten.
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Axel
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Axel »

Funless hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 11:18Zu analogen Filmzeiten war man regelrecht gezwungen nicht verschwenderisch aufzunehmen, weil Film war halt nicht gerade günstig. Ein Brian De Palma oder Francis Ford Coppolla haben nicht umsonst unzählige Proben am Set machen lassen, bevor der Befehl "camera rolling" ausgerufen wurde, und es letztendlich nicht mehr als zwei oder drei Takes Bedarf bis die Szene im Kasten war.
Coppola ist ein schlechtes Beispiel. Ein katastrophal ineffektiver Regisseur. Seht euch Hearts Of Darkness an, die Doku über Apocalypse Now. Walter Murch machte daraus etwas Genießbares (hier war auch mal ein slashCAM-Essay verlinkt, in wie starkem Maße Murch auch für das Sounddesign verantwortlich war). Aber auch Der Pate ("I") war bis kurz vor der Premiere ein work in progress, und keiner wusste genau, ob das Hand und Fuß kriegen würde.
Funless hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 11:18Nachtrag: Jetzt könnte natürlich der eine oder andere slashCAM Forenbesserwisser mit Stanley Kubrick mit seinen hunderten von Takes pro Szene als Gegenbeispiel kommen.
Das war ja nur die eine Seite der Medaille. Besonders lange haderte Kubrick mit dem Schnitt. Vor dem Final Cut fielen regelmäßig ganze Szenen oder Handlungsstränge, an denen über Wochen gearbeitet worden war, der Schere zum Opfer. Und belegt sind auch heftige Kürzungen in den ersten Tagen nach der Premiere. Ziemlich sicher wäre Eyes Wide Shut eine halbe Stunde kürzer geworden, hätte Kubrick nochmals drüber schlafen können. Siehe Eyes Wide Cut.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Funless
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Funless »

Apocalypse Now war aber auch ein Sonderfall, das Budget explodierte ins unermessliche, nicht zuletzt u.a. aufgrund der dortigen Drehbedingungen und der nicht gerade kleinen Zickereien von Mr. Brando.
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Jott
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Jott »

blickfeld hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 08:50 et voilà, die unsachlichkeit aus der appleecke... ist es wirklich so schwer nur fakten auf den tisch zu bringen?
Sauschwer sogar. Man könnte ergänzend noch einen Fall suchen, wo ein Dell mit Adobe drauf im Urlaub nicht mehr anging. Dann hat man eine etwas bessere Basis für eine Hochrechnung rund um Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit von Laptops.



blickfeld

Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von blickfeld »

Jott hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 13:42
blickfeld hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 08:50 et voilà, die unsachlichkeit aus der appleecke... ist es wirklich so schwer nur fakten auf den tisch zu bringen?
Sauschwer sogar. Man könnte ergänzend noch einen Fall suchen, wo ein Dell mit Adobe drauf im Urlaub nicht mehr anging. Dann hat man eine etwas bessere Basis für eine Hochrechnung rund um Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit von Laptops.
es ging auch in deinem fall um die polemik und unsachlichkeit ;). aber egal, auch das wirst du wahrscheinlich nicht verstehen.



Jott
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Jott »

Ich weiß, Ironie ist ein schwieriges Pflaster hier.



dienstag_01
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von dienstag_01 »

Jott hat geschrieben: Do 03 Mai, 2018 15:40 Ich weiß, Ironie ist ein schwieriges Pflaster hier.
Naja, Jott, warum klappt das bei mir nur immer mit der Ironie, schon mal gefragt?!



Jott
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Re: Josh Beal: Reconsidering Final Cut Pro X in Hollywood

Beitrag von Jott »

Meine Tasten für ":-)" klemmen meistens, sind ja Apple-Tasten. Und Grinse-Emojis benutzen nur meine Kinder.



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