NewLex hat geschrieben: ↑Do 07 Sep, 2017 10:18
€: Achja wegen Tieraufnahmen: Es gibt das sehr gute Leica 100-400mm, welches mit über 1500 Euro leider sehr teuer ist.
ja -- wirklich gute zoom-objektive sind leider immer ziemlich teuer, und trotzdem meist ein kompromiss...
die entsprechenden produkte aus der olympus-Pro-serie, dürften aber vermutlich im augenblick zum besten gehören, was man in dieser hinsicht bekommt.
JosefR hat geschrieben:Gleichzeitig wollte ich den Versuch wagen die ganze Nachbearbeitung unter Linux mit Open-Source-Software zu erledigen - für Video vor allem Blender, womit ich mich etwas auskenne.
dieses spannende detail hätte ich beinahe übersehen. ;)
da ich ja seit jahrzehnten praktisch ausschließlich mit linux arbeite -- aber eben gerade zur videobearbeitung tlw. noch immer genötigt bin, punktuell auf virtuelle windows-maschinen auszuweichen --, finde ich diesen vorsatz natürlich ausgesprochen vorbildlich.
in der praxis ist es halt leider ziemlich schwierig, hier wirklich befriedigende lösungen zu finden, die den technisch-qualitativen anforderungen unserer tage tatsächlich gerecht werden.
kdenlive ist gewiss ein ganz nettes alltagstaugliches kleines schnittprogramm, mit dem man einfache sachen für den hausgebrauch zügig umsezen kann. auch
shotcut,
flowblade und
blnders VSE erlauben ansatzweise ähnliches. trotzdem sind diese lösungen alle noch immer auf 8bit videbearbeitungspipelins beschränkt, was einem bei etwas höheren qualitativen ansprüchen heute einfach nicht mehr so recht genügen dürfte.
es bleibt einem hier also fast nur das ausweichen auf kommerzielle produkte übrig. leider fügen sich die immer nur denkbar schlecht in das umfeld und die philosophie eines linux-systems. im übrigen sind sie auch sehr oft ein produktionsumfeld bzw. budgetmaßstäbe zugeschnitten, die den einstieg bzw. die verwendung für normalsterblich nicht unbedingt einfach machen.
natürlich denkt man hier gleich an davinci resolve, das ja seit einigen monaten tatsächlich auch in der linux variante frei zugänglich ist. aber der schein trügt leider ein bisschen! diese linux variante weist leider doch einige ganz entscheidende unterschiede und beschränkungen gegenüber der windows- und mac-ausgabe auf. abgesehen davon, dass man das zeug nur mit sehr viel trickserei und erfahrung tatsächlich auf einer gebräuchlichen linux-distrubution seiner wahl zum laufen bringt, lässt sich dem ganzen bspw. gegenwärtig einfach kein pieps über die normale audioausgabe des systems entlocken. letzteres ist, wie ja auch eine vernünftige begeleitende vollbildansicht während des arbeitens nur über den umweg von zusätzlicher decklink-hardware möglich. ärgerliche kleinigkeiten, die einem die freude ziemlich verderben können bzw. weiterhin dazu zwingen, das ganze in recht komplizierter weise in virtuellen maschinen zu nutzen. im übrigen ist ja resolv generell derart ressourcenfressend, dass man ohnehin ständig mit derart hohen kosten für den notwendigen hardwareausbau kontfrontiert wird, dass ich die vorzüge des günstigen programmerwerbs rasch relativieren.
eine nicht ganz uninteressante alternative aus dem professionellen umfeld würde ich in
nuke studio sehen. davon gibt's auch eine
non-commercial ausgabe die man bis zur einer maximalen ausgabeauflösung von 1080p für private zwecke gratis nutzen kann. diese software ist wirklich ausgesprochen mächtig und in auch in den einschränkungen der freien ausgabe durchaus vernünftig benutzbar. was noch am ehesten wirklich nervt, ist die tatsache, dass man video material vor der nutzung erst in irgend ein intermediate format (prores od. dnxhr) umwandeln und den sound getrennt importieren muss. das sind zwar dinge, die im professionellen umfeld ohnehin ganz selbstverständlich sind, aber eben im einfachen haushaltsgebrauch die sache doch unnötig kompliziert gestalten.
eine weitere alternative könnte sich in absehbarer zeit mit diversen produkten rund um SGOs mistika auftun. auch dort ist es so, dass die software in ernsthafteren anwendungsfällen praktisch nur unter linux zum einsatz kommt, die frei zugängliche trainingsausgabe
mistika insight aber vorerst nur unter mac und windows angeboten wird. das könnte sich aber evtl. noch ändern, und es wäre auch insofern wirklich interessant, weil sich die entsprechenden files auch mit den relativ erschwinglichen kommerziellen programmen dieses herstellers (bspw.
maba) öffnen und rausrendern lassen, die es eben auch für linux gibt.
aber für alltägliche zwecke ist vermutlich ohnehin gegenwärtig resolve wohl noch am ehesten als praktikabler kompromiss anzusehen -- auch wenn das halt nur mit großen einschränkungen für die linux-ausgabe gilt.