maramor-steinbrüche finde ich auch ausgesprochen faszinierend. ganz speziell liebe ich einen, der wie mit dem messer einen hügelzug durchschneidet, und damit die entsprechenden gesteinsschichten und muster im fels freilegt. im übrigen gibt's einem dort, in einer relativ einsamen und verlassenen gegend, schon immer wieder zu denken, wenn dann plötzlich vor einem bauernhaus auf römische relikte stößt, weil der der dortige marmor offenbar schon vor langer zeit sehr begehrt war und in mühevollster weise bis nach italien transportiert wurde.
 
aber, wie man solche ganz subjektive begeisterung in filmische formen übertragen kann, ist natürlich eine ganz ander frage?
ein beispiel, wo mir das recht gut gelungen zu sein scheint, ist 
ernst schmidt jr.s "steine" aus dem st. magarethener steinbruch. das war die erste größere filmarbeit dieses ausgesprochen beeindruckenden filmemachers und theoretikers. sie ist auch deshalb so bedeutsam, weil ein paar andere künstler, die den text und die musik dazu beigetragen haben, oder darin über ihrer praktische bildhauerische arbeit am stein philosophieren, später [wenigstens unter kennern] auch recht berühmt geworden sind.
ich bin allerdings in diesen dingen ohnehin ganz grundsätzlich anders orientiert als die meisten hier im forum. mir geht's bei solchen sachen meistens mehr ums konzept bzw. die übertragung von gedanklichen zugängen in visuelle formen. meist kommen dabei ziemlich sperrige und immer nur partiell befriedigende experimente heraus, die sich so gar nicht in die erwartungshaltungen des publikums bzw. gemeine vorstellungen von einem gelungene [kurz]film fügen. aber, das macht nichts. jedenfalls verbringe ich oft tatsächlich tage und wochen im vorfeld damit, mich mit irgendwelchen künstlerkollegen zu unterhalten und eine annäherung an ihre zugänge und position zu finden, bevor ich dann mit der eigentlichen handwerklichen umsetzung beginne und irgendwelche lächerlichen sachen produziere, wo sich dann dieser geistige beschäftigt im idealfall niederschlägt bzw. irgendwas "dokumentiert" oder mit filmischen mitteln weiterspinnt [oder eben manchmal auch nicht]. auch mit den eigenen geschichten geht's mir da nicht viel besser. 
jedenfalls sind für mich ganz spartanische loops, die nur ein paar sekunden film:material herausgreifen, oder konstellationen, die nur ganz wenigen einstellungen zum gegenstand haben, oft viel spannender als irgendwelche hübsch gefertigten und leicht zu konsumierenden clips, die sich vom mainstream des gegenwärtigen youtube-angebots und diversen musik-videos kaum unterscheiden. es muss einem schon zum nachdenken und reflektieren zwingen, damit das ganze sinn macht...