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Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?



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Nineu
Beiträge: 3

Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von Nineu »

Hallo in die Runde,

ich lese nun schon seit einigen Wochen hochinteressiert die Beiträge hier, bin filmtechnisch gesehen Neuling und muss sagen: tolle Infos und viel Bewegung in den Foren, klasse!! Zur Sache:
Ich bin vor kurzem gefragt worden, ob ich ein Seminar (3 Tage) filmen kann, bei dem es um das Festhalten eines Vortrags/Seminars einer älteren Dame geht, die ihre Berufs- und Lebenserfahrungen zum Besten geben wird und auch auf die Fragen der Seminarteilnehmer (14 Personen) eingehen möchte.
Auch wird sie ein altes Puppenknüpf-Handwerk vorstellen, d.h. dieser Teil soll später auch als eine Art "Anleitungsvideo" fungieren. Es geht darum, die "Schätze" dieser Frau für die Nachwelt festzuhalten. Zu einem späteren Zeitpunkt ist geplant, auch ein Interview mit der Dame zu führen/zu filmen und eventuell zu dem bereits entstandenen Filmmaterial vom Seminar dazu zu schneiden.
Also mache ich mir momentan Gedanken wegen der Technik: ich bin eine sehr erfahrene Fotografin, daher reizt mich die Idee eine Dslr zu benutzen (diese wird sozusagen die Live-Camera, die die näheren Details festhält). Zusätzlich dachte ich daran, recht mittig hinter den Teilnehmern einen Camcorder zu platzieren, mit dem eine Totale (etwas von oben) gefilmt wird, die einen Teil des Tisches mit der vortragenden Person zeigt. Da ich alleine bin muss ich das Ding durchlaufen lassen. (Hier soll auch das Funkmikro angeschlossen werden für die Tonaufnahme).
Mit der Dslr wollte ich dann von links näher dran mal auf das Gesicht, mal auf die Hände etc. halten und filmen (natürlich ausserhalb des Bildwinkels der anderen Kamera die hinten steht).Raumsituation: Die Vortragende steht vorne hinter/neben einem Tisch, die Teilnehmer sitzen im Halbkreis davor in einigem Abstand. Die Umgebung ist fürchte ich eher unruhig (Bücher etc.), Fenster mit Tageslicht vorhanden (es wird zu den unterschiedlichsten Tageszeiten gedreht)

Dachte z.B.: an den Camcorder Sony FDR-AXP33 ( ca. 1200€ neu) und die Sony Alpha 6500 (kostet ca. 1300€ neu). Ich frage mich/euch ob die Idee, Dslr und Camcorderaufnahmen zu mischen bzw. zusammenzuschneiden nicht ein bisschen chaotisch wirken könnte.. stilistisch gesehen..?! Eine Kamera könnte ich kaufen, die andere müsste ich mieten.
Was würdet ihr mir empfehlen/ an meiner Stelle tun?
Das Thema Ton und Licht? Dachte an einen Funksender und 1 Mikro zum Anstecken (z.B. Funkmikroset ew 122 G3 von Sennheiser?) für die Stimme der Vortragenden. Eventuell noch ein 4-Kanal oder 6-Spur Rekorder? Die Stimmen der Teilnehmer werde ich wohl alleine nicht schaffen auch noch aufzunehmen. Daher plane ich, Fragen in Textform im Film einzublenden.
Zusätzliches Licht würde ich gerne so gut es geht nur dezent zur Aufhellung zu starker Schatten/Kontraste verwenden (so etwas wie die Dedo Weigert Portabel Studio Sets SPS 4 mit 150-W- Lampen.Ist glaube ich 5600k, also Daylight).
Der ganze Kram muss mit der Bahn transportiert werden, also versuche ich, den Aufwand möglichst gering zu halten. Wäre toll, wenn ich ein professionelles Ergebnis hinkriege, d.h. Dinge wie ein guter Autofokus, präzise Belichtungssteuerung und manuelle Bedienbarkeit einerseits aber auch eine gute Af- und Belichtungsautomatik beim vorgesehenen Camcorder, der ja quasi "von alleine" laufen muss.. sind wichtig. Ganz schön viel auf einmal..;-)
Freue mich riesig über Anregungen, Tipps und Verbesserungsvorschläge. Danke schon im Voraus!



freezer
Beiträge: 3617

Re: Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von freezer »

Wenn der Camcorder die Totale filmt, dann sind die Automatiken egal, außer es ändert sich ständig das Licht im Raum. Durch den kleinen Sensor ist in der Totale auch alles scharf, will heißen am besten Autofokus ausschalten und Belichtung fix einstellen.
Denk auch dran, dass bei diesen kleinen Sensoren das Bild bei kleiner Blende aufgrund der Beugungsunschärfe schnell ziemlich matschig wird - kleiner als f4 würde ich da nicht gehen. Ist nur schwierig einzustellen, da Sony bei seinen Consumer-Camcordern nicht alles gleichzeitig manuell schalten lässt. Sprich, Du kannst entweder die Blende fixieren, oder die Belichtungszeit oder die Belichtung als Halbautomatikprodukt von Blende und Belichtungszeit. Fixierst Du z.B. die Belichtungszeit auf 1/50, dann kannst Du also die Blende nicht manuell einstellen und bekommst auch die aktuelle Blende nicht angezeigt. Das geht nur bei der Wiedergabe einer Aufnahme - da kann man sich die Kameraeinstellungen einblenden lassen. Bitte frag mich nicht, warum die Sony-Ingenieure das für ein sinnvolles Verhalten hielten - muss man nicht verstehen...
Ach ja: den Gain (ISO) Wert in den Einstellungen begrenzen, sonst hebt die Automatik diesen auch noch nach Gutdünken an.

Wenn möglich, würde ich eher die neuere Sony FDR-AXP53 nehmen, die soll eine bessere Bildqualität als die AXP33 liefern.
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Robert Niessner - Graz - Austria
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Nineu
Beiträge: 3

Re: Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von Nineu »

Vielen Dank für die Antwort! Das hilft mir schon einige Schritte weiter!
Die FDR-AXP53 werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen; am besten auch ausleihen um wirklich zu wissen ob ich mit Ding auch klarkomme. Ich hätte ja schon lieber eine wo alles getrennt voneinander einstellbar ist; ohne Umwege und Trickserei..Also vielleicht doch keine Consumer Cam! 1200€ sind da aber wohl sehr knapp angesetzt..
Und meine Vorstellungen zum Thema Ton und Licht? Haut das hin?



freezer
Beiträge: 3617

Re: Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von freezer »

Du könntest beim Ton folgendes machen:
Statt dem Sennheiser EW122 G3 könntest Du 2 Sets von Rode nehmen.
1x Rode RodeLink Filmmaker Kit -> https://www.thomann.de/de/rode_rodelink ... er_kit.htm
1x Rode RodeLink Newsshooter Kit -> https://www.thomann.de/de/rode_rodelink ... er_kit.htm
1x Rode Reporter Mikrofon -> https://www.thomann.de/de/rode_reporter.htm

Damit hast Du für knapp EUR 950,- brutto ein Funkset mit Ansteckmikro für die Vortragende und ein zweites Funkset inkl. Handmikro (mit wenig Griffgeräuschen und integriertem Windschutz) zum Durchgeben für die Publikumsfragen.

Du könntest dann das Signal vom Ansteckset in den Camcorder schicken und das Signal vom anderen Set in Deine DSLR.

Das Ansteckmikro ME4 vom EW122 G3 Set ist übrigens ziemlich bescheiden in der Tonqualität, da nimmt man besser das Pro-Set mit dem MKE2-EW Gold Mikro.
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freezer
Beiträge: 3617

Re: Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von freezer »

Nineu hat geschrieben: So 23 Apr, 2017 01:24 Zusätzliches Licht würde ich gerne so gut es geht nur dezent zur Aufhellung zu starker Schatten/Kontraste verwenden (so etwas wie die Dedo Weigert Portabel Studio Sets SPS 4 mit 150-W- Lampen.Ist glaube ich 5600k, also Daylight).
Der ganze Kram muss mit der Bahn transportiert werden, also versuche ich, den Aufwand möglichst gering zu halten. Wäre toll, wenn ich ein professionelles Ergebnis hinkriege, d.h. Dinge wie ein guter Autofokus, präzise Belichtungssteuerung und manuelle Bedienbarkeit einerseits aber auch eine gute Af- und Belichtungsautomatik beim vorgesehenen Camcorder, der ja quasi "von alleine" laufen muss.. sind wichtig. Ganz schön viel auf einmal..;-)
Das Dedo Studio Set SPS4 ist kein Tageslicht, sondern Kunstlicht mit 3200K. Ich kenne nicht die räumliche Situation wo Du drehen wirst, aber mit dem Set wird nicht viel aufzuhellen sein, außer Du kannst nahe ran - aber dann steht das Licht in der Totalen drin. Das Set ist für eine Interviewsituation sehr gut brauchbar (habe mit so einem Set meinen Studenten das Ausleuchten von Interviews beigebracht), aber eben nicht für einen größeren Raum mit Tageslicht. Falls es Dir also nur um das Interview geht, dann passt das Set schon - ich nehme an, Du wirst eines mieten?
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
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Nineu
Beiträge: 3

Re: Filmprojekt: Tipps für mutigen Neuling?

Beitrag von Nineu »

Danke!
Tja, das ich für grössere Flächen und v.a. auch grössere Aufnahmewinkel mehr bzw. stärkeres Licht brauche, ist wohl wahr! Ich werde es mieten, genau! Schaue mich noch um was es hier so gibt in der Umgebung. Auch das Equipment für den Ton werde ich mieten. Also gucke ich nach Geräten, die in etwa deinen Empfehlungen nahekommen.
Was die Cam betrifft spare wohl lieber erst mal weiter, denn ich merke immer mehr das ich mich nicht einschränken lassen will bei den Einstellungsmöglichkeiten und ausserdem: das Objektiv wechseln zu können ist schon ein anderes Arbeitsgefühl ;-) Also ist auch hier mieten angesagt!
Die dslr würde ich mir aber am liebsten jetzt sofort zulegen..ich muss ja üben..



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