ChillClip hat geschrieben:Remakes sind zu 95% schlecht und überflüssig ... obwohl Potential vorhanden wäre (und ich sogar durchaus gerne beim ein oder anderem alten Film einem reboot aufgeschlossen bin) .... aber die Chancen werden halt fast immer versemmelt ....
Aber noch schlimmer und überflüssiger sind Reboots ....
Da man heute ja fast nur noch in Trilogien denkt, wird die ein und selbe Trilogie immer wieder mit identischem Inhalt, aber anderen Schauspielern aufgekocht. So mussman sich schon gleich gar nix Neues einfallen lassen ....
Es ist aber nicht so, dass das generell ein modernes Phänomen wäre:
Nehmen wir als berühmtes Beispiel James Bond: Hier haben wir ein Phänomen, das man u.a. floating Timeline nennt: Obwohl Bond in Casino Royal zurückgesetzt wurde, übernahm man Elemente der früheren Bonds (M-Judi Dench; Q-John Cleese) die Walther PPK (aus den alten Connery und Moor Bonds) und sogar den Aston Martin DB5 aus Goldfinger (wo es dann komplett postmodern wird)
In Star Trek macht man deswegen einfach eine neue Zeitlinie auf, denn es geht ja in jenem Universum...
Aber ist das wirklich so postmodern? Schon bei den alten Griechen haben die Schreiber der Tragödien "nur" auf einen begrenzten Schatz von Stoffen zugegriffen und es ging bei den Theaterwettstreiten darum, wer nun die Erzählung von Ödipus oder Herakles und Dejaneira am besten erzählt bei den Dionysien (Regisseure im heutigen Sinn gab es natürlich nicht).
Aber auch Shakespeare bediente sich nicht nur in der Antike, sondern im Fundus der damaligen Zeit. Der Begriff "Originalität" oder "Künstler" oder "Genie" war damals auch noch unbekannt. Tatsächlich kommt Kunst (zumindest etymologisch) von Können: Eine Kunst war eine Tätigkeit besonders gut zu beherrschen- Heute noch zu sehen in dem Begriff "eine Kunst auszuüben". Letzten Endes sind wir alle im Remake-Wahn und die Idee der "Originalität" ist m.E. eigentlich irre und toxisch.
Having said that: Hollywood! Das spricht Dich nicht frei! Mach es zumindest gut!
Beste Grüße!
Robert