cantsin
Beiträge: 16798

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von cantsin »

Crytek09 hat geschrieben: so einen Look finde genial ^^
Bin weder Colorist, noch Beleuchter, daher ist meine Aussage mit Vorsicht zu geniessen: Wenn Du mal Deine obige Porträtaufnahme mit einem ähnlichen Motiv aus dem Film vergleichst, dann fürchte ich, dass man auch mit den besten Resolve-Kenntnisse das nicht hinkriegt - einfach weil das Licht bei Deiner Aufnahme vergleichsweise zu schlecht war: Das Gesicht Deines Protagonisten ist zu zwei Dritteln durch die Schirmmütze verschattet, die Landschaft ist im grauen Winter und nicht im grünen Sommer. Bei dem französischen Film wurden von zwei Seiten Licht bzw. Reflektoren gesetzt, um das Gesicht aufzuhellen (siehe die Schatten auf dem Hemd). Beim Produktionsdesign wurde auf Komplementär-Farbkonstrate geachtet: Im Bild ist alles grün (inkl. der oliven Uniformjacke und dem leichten Farbstich des weissen Hemds) bis auf den orangenen Hautton des Gesichts und die violetten Blüten im unscharfen Vordergrund. Dein Darsteller trägt dazu noch Kamera-unvorteilhafte Kleidung (schwarze Textilien, die nie richtig schwarz sind und ausserdem farbige Moirémuster erzeugen). Bei Dir steht der Darsteller mittig; bei der Bildkomposition des französischen Films wurde die "Rule of Thirds" berücksichtig, mit dem Darsteller im linken Drittel des Bilds und Blickrichtung in die offenen zwei andere Drittel.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Kamera ist nur ein kleiner, oft masslos überschätzter Faktor des "Kinolooks"...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Crytek09
Beiträge: 69

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von Crytek09 »

cantsin hat geschrieben:
Crytek09 hat geschrieben: so einen Look finde genial ^^
Bin weder Colorist, noch Beleuchter, daher ist meine Aussage mit Vorsicht zu geniessen: Wenn Du mal Deine obige Porträtaufnahme mit einem ähnlichen Motiv aus dem Film vergleichst, dann fürchte ich, dass man auch mit den besten Resolve-Kenntnisse das nicht hinkriegt - einfach weil das Licht bei Deiner Aufnahme vergleichsweise zu schlecht war: Das Gesicht Deines Protagonisten ist zu zwei Dritteln durch die Schirmmütze verschattet, die Landschaft ist im grauen Winter und nicht im grünen Sommer. Bei dem französischen Film wurden von zwei Seiten Licht bzw. Reflektoren gesetzt, um das Gesicht aufzuhellen (siehe die Schatten auf dem Hemd). Beim Produktionsdesign wurde auf Komplementär-Farbkonstrate geachtet: Im Bild ist alles grün (inkl. der oliven Uniformjacke und dem leichten Farbstich des weissen Hemds) bis auf den orangenen Hautton des Gesichts und die violetten Blüten im unscharfen Vordergrund. Dein Darsteller trägt dazu noch Kamera-unvorteilhafte Kleidung (schwarze Textilien, die nie richtig schwarz sind und ausserdem farbige Moirémuster erzeugen). Bei Dir steht der Darsteller mittig; bei der Bildkomposition des französischen Films wurde die "Rule of Thirds" berücksichtig, mit dem Darsteller im linken Drittel des Bilds und Blickrichtung in die offenen zwei andere Drittel.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Kamera ist nur ein kleiner, oft masslos überschätzter Faktor des "Kinolooks"...
Danke für die Infos mit den Luts super Sache, ich muss gestehen das ich mich damit noch nicht richtig auseinandergesetz hatte aber ich habe es jetzt verstanden. Das mit dem Licht ist ganz klar das es ohne Lichttechniker nicht geht :) Dennoch habe ich schon ein paar Kurzfilme gesehen wo auch nur mit dem vorhanden Licht super Aufnahmen im Kinolook entstanden sind. Mein erster richtiger Kurzfilm der diesen Sommer gedreht wird, werde ich mir auch defintiv Leute die sich mit Licht auskennen mit ins Boot holen :) Nochmals vielen Dank !



Crytek09
Beiträge: 69

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von Crytek09 »

Hab jetzt nochmal ein bischen nach deinen Tipps gegradet, ist noch nicht Perfekt aber sieht schon mal besser aus als vorher finde ich.

https://vimeo.com/groups/colorgrading/videos/122978546



Axel
Beiträge: 17053

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von Axel »

@Crytek09:
Du hast es raus. Dein Grading finde ich sogar einen Tick runder als das von cantsin, die Hautfarben etwas natürlicher und trotzdem das Licht etwas wärmer. Ich hatte zwischenzeitlich, wie versprochen, eine eigene Version gepostet, das Posting aber wieder gelöscht, weil das Ergebnis doch eher etwas schlechter war als cantsins. Wobei, wie gesagt, ich ja kein Colorist bin. Aber auch ich bin von etwas wärmerem Licht ausgegangen, da Sonnenstand und generelle Anmutung für mich "später Winter-Nachmittag" suggerierten.

Sehr gut finde ich deinen Schwenk. Ich hasse 90% aller Panoramaschwenks, weil die meisten Leute nicht gescheit schwenken können, aber gut gemacht finde ich Schwenks eigentlich super. Sehr unaufgeregter, aber nicht langweiliger "Test". Unspektakuläre, aber schöne Aufnahmen, gefällt mir sehr gut.
Crytek09 hat geschrieben:Das mit dem Licht ist ganz klar das es ohne Lichttechniker nicht geht :) Dennoch habe ich schon ein paar Kurzfilme gesehen wo auch nur mit dem vorhanden Licht super Aufnahmen im Kinolook entstanden sind. Mein erster richtiger Kurzfilm der diesen Sommer gedreht wird, werde ich mir auch defintiv Leute die sich mit Licht auskennen mit ins Boot holen :)
In der Situation würde ich Aufheller benutzen. Genauer gesagt einen großen Reflektor wie sowas. Gibt's auch in noch größer. Den muss natürlich jemand hochhalten, und zwar so, dass die Sonne auf das Gesicht (dessen Schattenseite) zurückreflektiert wird. Gegenüber einer starren Reflektionsfläche (auch beliebt: Styroporplatten) bieten diese runden Dinger den Vorteil, dass man sie konkav gebogen halten kann und so das reflektierte Licht zusätzlich bündelt. Gegenüber LED-Aufhellern bieten sie den großen Vorteil, dass automatisch die Lichtfarbe stimmt (vorausgesetzt, man verwendet silber oder weiß) und die Lichtintensität. Diese ist einerseits automatisch etwas geringer als die direkte Sonne, aber ausreichend, um die Schatten hinreichend zu mildern. Außerdem, klar, lassen sie sich besser transportieren und sind billiger in der Anschaffung. Fast mein gesamtes LED-Licht habe ich zwischenzeitlich wieder verkauft. Bei DSLR fiel es mir nicht auf, aber bei guter Farbtiefe fällt das schlechte Farbspektrum (zumindest meiner älteren Lampen) sofort in's Auge.



Stephan82
Beiträge: 742

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von Stephan82 »

Was man auch nicht vergessen sollte ist, dass zum Filmlook nicht nur Licht und Grading gehört, sondern auch Bildkomposition, Kameraführung und Schnitt. Das sind drei ganz wichtige Faktoren, die sehr oft vernachlässigt werden.

Habe anfangs auch gedacht: "Ach, ich stell mal ne Cam auf ein Stativ und lege dann Filmconvert übers Videomaterial und es sieht geil aus". Habe mich dann gewundert, warum es so langweilig wirkt. Antwort: Keine Kamerabewegung! Finde, dass "filmische" Kamerabewegungen (Slider-Shots, Dolly-Shots, Stabilisierte Slow-Motion, sanfte Schwenks etc.) einen Großteil des Looks ausmachen. Es gibt etliche Methoden gewünschte Stimmungen oder Emotionen für eine Szene durch richtige Kameraführung und -Position herzustellen und zu verstärken. Da gibt es viel zu lernen. Mache ich auch gerade ;)

Hier mal ein paar Bsp. :









Crytek09
Beiträge: 69

Re: Black Magic Pocket Cinema Camera Colour Grading Test

Beitrag von Crytek09 »

Axel hat geschrieben:@Crytek09:
Du hast es raus. Dein Grading finde ich sogar einen Tick runder als das von cantsin, die Hautfarben etwas natürlicher und trotzdem das Licht etwas wärmer. Ich hatte zwischenzeitlich, wie versprochen, eine eigene Version gepostet, das Posting aber wieder gelöscht, weil das Ergebnis doch eher etwas schlechter war als cantsins. Wobei, wie gesagt, ich ja kein Colorist bin. Aber auch ich bin von etwas wärmerem Licht ausgegangen, da Sonnenstand und generelle Anmutung für mich "später Winter-Nachmittag" suggerierten.

Sehr gut finde ich deinen Schwenk. Ich hasse 90% aller Panoramaschwenks, weil die meisten Leute nicht gescheit schwenken können, aber gut gemacht finde ich Schwenks eigentlich super. Sehr unaufgeregter, aber nicht langweiliger "Test". Unspektakuläre, aber schöne Aufnahmen, gefällt mir sehr gut.
Crytek09 hat geschrieben:Das mit dem Licht ist ganz klar das es ohne Lichttechniker nicht geht :) Dennoch habe ich schon ein paar Kurzfilme gesehen wo auch nur mit dem vorhanden Licht super Aufnahmen im Kinolook entstanden sind. Mein erster richtiger Kurzfilm der diesen Sommer gedreht wird, werde ich mir auch defintiv Leute die sich mit Licht auskennen mit ins Boot holen :)
In der Situation würde ich Aufheller benutzen. Genauer gesagt einen großen Reflektor wie sowas. Gibt's auch in noch größer. Den muss natürlich jemand hochhalten, und zwar so, dass die Sonne auf das Gesicht (dessen Schattenseite) zurückreflektiert wird. Gegenüber einer starren Reflektionsfläche (auch beliebt: Styroporplatten) bieten diese runden Dinger den Vorteil, dass man sie konkav gebogen halten kann und so das reflektierte Licht zusätzlich bündelt. Gegenüber LED-Aufhellern bieten sie den großen Vorteil, dass automatisch die Lichtfarbe stimmt (vorausgesetzt, man verwendet silber oder weiß) und die Lichtintensität. Diese ist einerseits automatisch etwas geringer als die direkte Sonne, aber ausreichend, um die Schatten hinreichend zu mildern. Außerdem, klar, lassen sie sich besser transportieren und sind billiger in der Anschaffung. Fast mein gesamtes LED-Licht habe ich zwischenzeitlich wieder verkauft. Bei DSLR fiel es mir nicht auf, aber bei guter Farbtiefe fällt das schlechte Farbspektrum (zumindest meiner älteren Lampen) sofort in's Auge.
Danke, ich habe ein paar Reflektoren von Quenox aber die waren noch nie im Einsatz. Werde die demnächst aber mal testen. Für das nächste Projekt werde ich mir aber trotzdem professionelle Hilfe dazu holen, was muss das muss :)

@Stephan82

Da hast du völlig Recht das gehört natürlich auch dazu. Es muss einfach alles passen. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem noch der Ton, allgemein die ganze Tongestaltung muss stimmen.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Konferenz auf Zoom streamen
von Jott - Fr 20:03
» PROKRASTINATION UND WIE MAN SIE ÜBERWINDET! mit Florian Tessloff
von Nigma1313 - Fr 19:04
» Affinity Photo, Designer und Publisher - iPad Versionen aktuell kostenlos
von freezer - Fr 18:27
» DJI Mavic 4 Pro Update bringt Kamerawechsel während der Aufnahme und mehr
von slashCAM - Fr 14:42
» Nosferatu
von Axel - Fr 12:37
» SCHLECHTES Drehbuch - GUTES Schauspiel?
von Nigma1313 - Do 19:54
» Kipon Iberit 75mm 2.4 Tele-Objektiv für Fuji-X
von thchki - Do 19:54
» **BIETE** SACHTLER FLOWTEC 75 mit Ace XL
von ksingle - Do 18:06
» Leica M11-V mit elektronischem Sucher im Anflug? V für Viewfinder (und Video)?
von rob - Do 16:33
» Adobe Creative Cloud Pro Abo aktuell rund 50% ermässigt
von slashCAM - Do 11:30
» Panasonic LUMIX S1II im Praxistest: Beste Video-DSLM ihrer Klasse Dank 5.1K Open Gate u. hohem DR?
von roki100 - Mi 22:55
» One Battle After Another
von iasi - Mi 15:56
» Audacity 4 steht in den Startlöchern - Alpha-Version ab November
von slashCAM - Mi 14:33
» Amazon Prime Deal Days - ausgewählte Schnäppchen für Video, Foto & Co.
von teichomad - Mi 13:30
» NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S II - leichter, schnellerer Autofokus, Innenzoom
von roki100 - Di 20:48
» Blackmagic PYXIS 6K EF aktuell unter 2.000 Euro erhältlich
von ChrisDiCesare - Di 20:30
» Blackmagic unterstützt Apple ProRes RAW - nicht nur in Resolve
von R S K - Di 12:48
» iPhone 17 Pro: ProRes RAW, Genlock, Apple Log 2 und Blackmagic ProDock für Filmer
von R S K - Di 11:48
» Der nächste Schlag für die Filmindustrie
von cantsin - Di 1:01
» Manfrotto 1005BAC Lichstativ Luftfederung Defekt/Review
von elephantastic - Mo 18:44
» Vergleich Fujinon MK 18-55 und Zeiss CZ.2 28-80
von Pianist - Mo 15:45
» Neue KI-Plugins für DaVinci Resolve sollen helfen beim Videoschnitt und HDR
von MarcusG - Mo 12:42
» Verkaufe ARRI SkyPanel S120-C – Top Zustand, wenige Gebrauchsspuren
von zeitraumfilm - Mo 11:51
» Z CAM E2-M4 Mark II 4K Sensor-Bildqualität - Debayering, Rolling Shutter und Dynamik
von Rick SSon - So 19:26
» Es ist soweit... (Sora 2)
von Blackbox - So 17:44
» Sony CCD-TR 750 E Hi8 Kondensatoren tauschen
von AndreasPottert - So 16:28
» Italien: Mindestens 1 Jahre Gefängnis für Deepfakes ohne Einwilligung
von Roland v Strand - So 16:22
» Grundlagen: Einfach erklärt: Der CMOS-Bildwandler und seine Sensel
von Walter Schulz - So 16:06
» Zoom Instamic Pro Plus C - Ultrakompakter 32 Bit Float Audio Recorder mit Timecode
von cantsin - So 15:14
» Photoshop / Premiere unter Linux
von ruessel - So 10:01
» Canva kauft Serif (bereits im März 2024)
von cantsin - Sa 22:53
» Leben und Sterben im blutroten Storchschnabel
von Motivsucher - Sa 22:22
» Nexus G1 - Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K im Carbon Cine-Gehäuse
von freezer - Sa 16:28
» Impressumspflicht -》aktuelle regelungen und lösungen
von walang_sinuman - Sa 12:07
» Wise Advanced bringt neue schnelle USB4-SSDs für Schnittplatz und Kamera
von slashCAM - Sa 10:24