ich habe im Rahmen meines Zivildienstes vor einem Jahr einen Werbefilm über ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung gemacht, was sowohl mir, als auch den Mitarbeitern und jetzigen Konsumenten sehr viel Spaß bereitet (hat). Ich habe das natürlich unentgeldlich gemacht.
Jetzt hat die benachbarte, recht große Werkstatt um einen Film gebeten und will auch mit mir über ein Honorar verhandeln.
Wahrscheinlich wird es ein 10-minütiger Imagefilm. Was kann man dafür verlangen? Würdet ihr da einen Stundensatz (welchen?) berechnen oder das Gesamtprojekt in Rechnung stellen?
PowerMac hat geschrieben:Rechnung: Um die 7000 Euro.
Richtig! Bei solchen Filmprojekten gibt es nur wenige Variablen, weshalb in diesem Falle 7000 Euro zu berechnen wäre. 700 Euro pro Minute bei Imagefilmen über Werkstätten. Ein Spezialfall wäre natürlich ein Film über eine Fahrradwerkstatt, hier beträgt der Mulitplikator nur 489,80 Euro pro Minute.
mal Spaß bei Seite:
Überleg Dir einmal in Ruhe wie hoch Deine Investitionen sind. Wie soll gedreht werden? Musst du Equipment mieten? Schreibe ein Angebot und lass Dir das bestätigen. Darin festgehalten sein sollte im mind. Fall einmal Format, Dreh und Postpro Tage. Rechne bei so einem semi prof. Projekt dennoch zweitlich einmal ein oder zwei Änderungsdurchläufe ein.
Und dann zu guter Letzt: Verkauf Dich zu einem guten Preis. Und mit gut meine ich: gut für Dich. Selbst wenn das vll. ein Job außer der Reihe ist: Ein guter Film darf kosten. Da ne Zahl abzugeben ist schwer. Üblicherweise werden Tagessätze abgerechnet. Tagessätze für Schnitt liegen in unserer Gegend (München) für Freelancer zwischen 150(FH Alleskönner, BAF Frischling, etc.) - 800 (mehrjährige Erfahrung, evtl ehemaliger von privatsender, etc.) netto.
Im Endeffekt wirst Du wohl am Besten fahren wenn Du mal batastet wie hoch das Budget und die Erwartungshaltung für den Film ist. Wenn man Dich mit " Da nimm mal 200 Euro und nen Gutschein" abspeisen will sag nein.
curtis hat völlig recht!
du solltest dich mit den leuten mal zusammensetzen und in erfahrung bringen was die sich wünschen. dann kannst du relativ gut schätzen, wie hoch der aufwand ist und was du dabei an kosten hast (equipment leihen??).
und auch wenn du selbst drehst und schneidest kannst du kameramann und schnitt berechnen. gut, man sollte nicht zu hoch ansetzen...die mehrjährige erfahrung bei münchner privatsendern schließen wir aus, oder?
bei connex-av gibts n tarifvertrag mit tages-/wochengagen, nur zur orientierung: http://www.connexx-av.de/upload/m43d100 ... rweis4.pdf
den erfüllen zwar nur wenige, aber wenn du etwas drunter bleibst... ;-)
ALLERDINGS:
was oben erwähnt wurde im bezug auf musik ist UNBEDINGT zu beachten!!!
sonst kommt die werkstatt in teufels küche, und die ziehen dich dann mit in den ofen. die musik muß unbedingt gema-frei sein, es sei denn, die wollen für jede präsentation bezahlen, was sehr teuer ist. solche musik gibts bei einigen anbietern, die berechnen dann einmal einen anständigen betrag und es darf dann frei präsentiert werden. informier dich da mal. bluevalley ist so ein anbieter, und viele andere gibts noch.
ja und zu steuerlichen sachen muß man hier nicht viel sagen, außer: die wollen doch von jedem was ;-) erkundige dich.
der bär hat geschrieben:
bei connex-av gibts n tarifvertrag mit tages-/wochengagen, nur zur orientierung: http://www.connexx-av.de/upload/m43d100 ... rweis4.pdf
den erfüllen zwar nur wenige, aber wenn du etwas drunter bleibst... ;-)
Der Tarifvertrag ist leider so im Bereich Image/Industriefilm eher auf hochpreisigem Niveau zu finden, mind 5-stelliges Budget. ich gehe jedoch mal davon aus dass man hier eher in einem anderen Preisgefüge anfangen sollte.
Mal ein eigener Erfahrungswert: Als "Cutter" ohne Ausbildung drei Imagefilme geschnitten. Arbeitsleistung: ca. 10 Tage. Verdient: 1000.- pauschal netto. Für solch einen Tagessatz würde ich heute nicht als Catering Vorkoster arbeiten wollen. Damals aber war das das Doppelte meines Zivigehalts. Ich hatte keine Ahnung, nur viel Elan und es war verdammt gut so. Wie mein Vorredner schon sagte: Setz Dich mit den Leuten zusammen, hör Dir an was Sie wollen. Bring Beispiele mit. Beispiele Die Du so auch umsetzen könntest. Bring deren Vorstellung und Deine auf eine Linie, denn es gibt ziemlich viele Möglichkeiten wie ein Film am Ende aussehen kann. Wenn Du dann abzüglich aller Deiner Investitionen (dazu zählt üblicherweise auch ca. 1%-2% des Neuwerts deines Schnittplatzes) bei einem Nettotagesverdienst landest der für Dich gutes Geld ist passt das doch. Sieh`s mal so: Wenn Dich das Filmen interessiert ist das mit Sicherheit ein Großer Schritt für Dich.
Ich kenne heute auch das Budget der 3 Imagefilme die ich damals geschnitten hab und bereue es trotzdem nicht, weil ich nirgendwo sonst so schnell lernen hätte können.
danke für die Tipps. Ich hab mich gestern mit der Leitung getroffen und bin echt zufrieden mit dem Ergebnis :)
Danke auch für den bluevalley-link - ich werd' mir das mal anschauen. Rechtlich sind die sowieso am Ball und natürlich auch ziemlich drauf bedacht, dass nichts schief läuft.
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