Axel hat geschrieben: ↑Sa 27 Dez, 2025 10:21Der Gerechtigkeit wegen? Eine weitere Tatsache des Lebens scheint mir zu sein, dass Gerechtigkeit eine Idee ist, eine hehre Idee, aber eine von der Wirklichkeit abgekoppelte. Gerechtigkeit soll durch Recht festgelegt werden und Zuwiderhandeln durch Straf-Recht sanktioniert. Funktioniert offensichtlich nur so lala. Mächtige und Superreiche stellen sich über das Gesetz. Arme werden für Bagatellen drakonisch bestraft oder weil sie „illegal“ sind.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 27 Dez, 2025 09:10 Und klar gehören die alle bestraft.
Da gibt es aber auch hier sehr viel Luft nach oben, die Strafen müssten viel härter sein.
Eine alternative Idee dazu ist Wahrheit. Oder sagen wir besser Tatsächlichkeit, weil der Begriff Wahrheit zu oft ideologisch missbraucht wird. Unabhängig davon, ob die Gesellschaft Leute danach immer noch wegsperren möchte, ist die Voraussetzung für ansatzweise Gerechtigkeit, dass man die Fakten kennt. Und würde man im Fall Epstein die Fakten kennen …
Es geht nicht nur um Gerechtigkeit. Es geht auch um Schutz der Gesellschaft.
Indem Menschen inhaftiert sind, die eine weitere potentielle Gefahr sein können für die Gemeinschaft.
Gerechtigkeit ist hauptsächlich etwas für die Hinterbliebenen/Betroffenen/Opfer, also eine subjektive Angelegenheit.
Haft als Strafe kann einige Funktionen haben: Bestrafung, Schutz der Gesellschaft, Abschreckung, Resozialisierung.
Problem ist Resozialisierung kostet schweineviel Geld.
Deshalb setzen die USA u.a auf lange Haftstrafen (neben dem Bestrafungsansatz), und bei manchen Straftaten auch berechtigterweise.
Bei Kurzzeithaftstrafen ist die Rückfallquote hoch.
Bei langen Haftstrafen, 10/15/25 Jahre und auch länger reduziert sich die Rückfallquote signifikant.
Weil wenn man nicht völlig crazy ist, begeht man nach 25 Jahren Knast Horror nicht wieder eine Tat, um dann für immer einzuwandern.
Man sollte aber auch nicht denken, und ich beziehe das aber auf die demokratischen Zeiten der USA bis Ende Regierung Biden, daß das Problem in den Gerichten liegt. Denn urteilen tut i.d.R eine Jury, die lediglich das verarbeitet, was im Verfahren Anwälte, Staatsanwälte, Zeugen und Gutachter sagen. Zumal gibt es noch das Korrektiv der TV Übertragung.
Das Urteil der Jury muss auch in fast allen Bundesstaaten einstimmig ausfallen.
Also rein strafprozesstechnisch liegt dort nicht das Problem.
Warum es so wirkt, daß die Elite eher mal eine Freispruch bekommt, liegt an guten Anwälten, die wirklich alles geben, um die MandantIn frei zu bekommen (angespornt durch viel Geld).
Wie auch in unserem Justizsystem hat man als Angeklagter allerhand Möglichkeiten, daß Verfahren zu irritieren und zu seinen Gunsten zu nutzen.
Ist ein Urteil rechtskräfitg, tritt die Beweislastumkehr in Kraft, und dann ist es in den USA wie auch in DE sehr schwer möglich freizukommen.


