Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
Antworten
Tobias Claren
Beiträge: 167

Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von Tobias Claren »

Hallo.

Kann Ich einfach ein Mikrofon wie das Rode Reporter oder ein t.bone MB85BETA an einen kleinen Klinkeneingang wie bei einem Sony Camcorder oder Zoom H2N anschließen?
Beide haben ja Mic-In-Power.
Oder benötige ich da einen aktiven Adapter?
Zuletzt geändert von Tobias Claren am Mi 25 Jan, 2023 00:12, insgesamt 1-mal geändert.



cantsin
Beiträge: 16769

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von cantsin »

Wenn die keine Phantom Power brauchen, sollte es gehen. Eine andere Frage ist natürlich, wie gut der Mikrofoneingang Deiner Kamera ist...
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



Blackbox
Beiträge: 849

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von Blackbox »

Ist prinzipiell nicht schön dynamische Mikros mit plug-in Power zu behelligen, sollte aber trotzdem zerstörungsfrei gehen.
Ansonsten wird das Reporter-Mikro wohl durch seine geringe Ausgangsleistung (nur 1mV) am Kameraeingang und beim H2n ein wenig Rauschen verursachen. Bei leisen Quellen kann das Rauschen dann auch lästig werden.



atomic
Beiträge: 65

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von atomic »

Tobias Claren hat geschrieben: Di 24 Jan, 2023 21:09 Sony Camcorder oder Zoom H2N
Beide haben ja Mic-In-Power.
Beim Zoom H2n lässt sich Plug-In-Power abstellen ("OFF").



Tobias Claren
Beiträge: 167

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von Tobias Claren »

Ist "Mic-Power" nicht die Speisespannung von 48V?
Daher auch die Frage.
Scheinbar nicht...
Plugin-Power vs. Phantomspeisung 48V.

Also brauchen t.bone MB85BETA und Rode Reporter nichts von beidem (?).
Und das OKM2 braucht nur Plugin-Power/Mic-In/Tonaderspeisung (alles eins?).

Habe Ich nie bemerkt, da bisher nur unbedeutende Testaufnahmen, und da waren auch die Aufnahmen am Fostex FR-2LE mit "Phantom On" nicht "schlecht".
Und laut Thomann:
Sollte dennoch eine Phantomspannung anliegen, ist dies für dynamische Mikrofone unproblematisch, sie beschädigt auch nicht das Mikrofon.
Ausnahme: Bändchenmikrofone sollten nicht mit Phantomspeisung betrieben werden.
Beide Mikrofone sind wohl keine "Bändchenmikrofone".

Das t.bone MB85BETA war kein bewusster Kauf, war von privat beim Fostex dabei.
Das Rode Reporter bewusst, weil der Name den Zweck beschreibt, und die Länge den bestätigt.
Man hält es Menschen entgegen, oder lässt jemand selbst halten und sprechen bzw. steckt es in eine Halterung.
Und ein Mikrofon wie das MB85BETA ist so kurz, dass man es zusammen mit 5cm hohen Mic-Flag (unter der Spitze) auch am Stecker halten muss.


"Ist prinzipiell nicht schön dynamische Mikros mit plug-in Power zu behelligen"

Für den Klang nehme ich an.
Thomann beugt da zumindest Bedenken vor, dass könnte etwas am Mikrofon verändert haben.


Dann frage ich nun erst mal, sollte Ich/man denn ein Kondensatormikrofon einsetzen?
Angedachte Anwendung ist Videoaufnahme zu Hause, Videostreaming zu Hause, und Videoaufnahme unterwegs.
Zu Hause dachte ich an das t.bone MB85BETA.
Kondensatormikrofone scheinen empfindlicher für Defekte durch Stöße zu sein.
Weniger Rückkopplung ist ohne Lautsprecherwiedergabe kein Vorteil des Dynamischen Mikrofon.



Habe das jetzt mal mit einem noch vorhandenen XLR/Klinke-Pigtail an das Mainbaord (Z370I GAMING PRO CARBON AC) angeschlossen.
Jetzt habe Ich da auch Ton in Audacity.
"Problembehandlung" in Sound hatte ich trotzdem mal laufen lassen: "Fehler bei der Problembehandlung - Unerwarteter Fehler. Der Problembehandlungs-Assistent kann nicht fortgesetzt werden."
Hatte das vorher ohne Erfolg mit einem iRIG PRE versucht. Auf On und 48V.
Das Teil ist eh seltsam. Hat den Ton vom t.bone aber ins Android-Smartphone (Samsung Note 8) mit "iRIG Recorder" gebracht.
Aber nur damit. Ich glaube mit dem normalen Audiorecorder nichts...
Es gibt ein leises Rauschen, und auch bei deutlicher Aussprache keine laute Anzeige in der grafischen Darstellung.
Aber nicht schlecht. Ist ja auch nur der Mic-In des Mainboard.
Ich fand da auch noch keine "Gain"-Einstellung. Windows bietet da scheinbar keine Option.
Das geringste Rauschen hat evtl. der Fostex. Ist aber schwer zu vergleichen.
Eine Analyse-Software die Aufnahmen inkl. leerer Aufnahmen bewertet wäre interessant.

Am Camcorder klingt es durch die x Meter XLR-Kabel eines Tisch-Arm und den Pigtail nicht schlecht.
Kein großer Unterschied zwischen den beiden Mikrofonen von t.bone und Rode. Das Rode klingt etwas "klarer", aber das soll nicht heißen dass t.bone klingt schlechter.
Evtl. einen Tick "wärmer". Und das interne Kamera-Mikrofon scheint zu dem beiden hörbarer anders zu klingen als die beiden gegeneinander. Aber auch nicht schlecht.
Pegel könnte vergleichbar sein mit TV, den ich zum Test in VLC vom Enigma2-Receiver gestreamt habe.
Bei 75% von Windows und 75% im VLC war es angenehm, und 75% im zweiten VLC-Fenster hat eine vergleichbare Lautstärke.
Ich finde nur im Menü gerade keine Option zum deaktivieren von Mic-Power. Ich dachte die schon gesehen zu haben.


Nicht die Frage vergessen in wie weit ein Mikrofon mit 48V Phantomspeisung Vorteile oder gar Nachteile haben könnte.

Ich habe auch noch zwei t.bone Richtmikrofone. Da kommt sogar eine Batterie rein.
Bedeutet das, dass Ich keine Phantomspeisung vom Recorder bzw. zwischengeschaltetem Gerät benötige, und auch Plugin-Power deaktivieren sollte?



pillepalle
Beiträge: 11120

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von pillepalle »

Tobias Claren hat geschrieben: Mi 25 Jan, 2023 01:34 Ist "Mic-Power" nicht die Speisespannung von 48V?
Daher auch die Frage.
Scheinbar nicht...
Plugin-Power vs. Phantomspeisung 48V.

Also brauchen t.bone MB85BETA und Rode Reporter nichts von beidem (?).
Und das OKM2 braucht nur Plugin-Power/Mic-In/Tonaderspeisung (alles eins?).
Vielleicht erstmal ein paar grundsätzliche Dinge klären. Dein T-bone MB85 Beta und Dein Rode Reporter sind dynamische Mikrofone. Die nutzt man idealerweise ohne Versorgungsspannung, denn bei ihnen wird die Spannung von dem Wandler selber induziert (magnetische Induktion). Daneben gibt es noch Kondensatormikrofone. Die benötigen eine Spannung um an der Mikrofonkapsel eine Vorspannung aufzubauen, denn der Wandler funktioniert kapazitiv/elektrostatisch nach dem Prinzip eines Kondensators.

Welche Art von Spannung man nun für sein Mikrofon braucht hängt vom jeweiligen Mikrofontyp ab, denn es gibt unterschiedliche Kapselbau- und Funktionsweisen unter den Kondensatormikrofonen. Bei den meisten modernen Kondensatormikrofonen nutzt man eine Phantomspeisung von 48V. Ausnahmen davon sind z.B. Elektretkapseln. Bei denen ist die Mikrofonmembran bereits vorpolarisiert und daher kommen sie mit viel geringeren Spannungen aus. Sie können also z.B. mit einer Batterie, oder dem sog. Plugin-Power (in der Regel 5V) betrieben werden. Das findet man z.B. oft in Lavalier-Mikrofonen, manchen Kameramikrofonen, oder auch Deinem OKM2 (falls Du damit die Ohrstöpsel von Soundman meinst).

Es gibt zwar rein technisch gesehen noch andere Spannungsstandards für Phantomspeisung (P12=12V, P24=24V) aber P48 ist der gängige Standart. Mit Tonaderspeisung (12V) brauchst Du Dich auch nicht beschäftigen, denn die wird heute (genauso wie Tuchelstecker) nicht mehr verwendet.

Bei der Signalführung muss auch nochmal zwischen symmetrischer Signalführung (zwei signalführende Adern) aus dem professionellem Bereich und unsymmetrischer Signalführung aus dem Hifi- und Amateurbereich unterschieden werden. Einfach gesagt ist eine symmetrische Leitung weniger störanfällig und es können längere Kabelwege verlegt werden. Die meisten Mikrofone mit XLR Ausgang haben an ihren drei Polen eine symmetische Signalführung. Um ein Signal zu symmetrieren braucht es einen Übertrager, oder eine elektronische Verstärkerschaltung.

Bevor Du also selbst anfängst herumzubasteln macht es Sinn sich erstmal mit den Grundlagen der Mikrofontechnik vertraut zu machen. Wenn Dich das nicht interessiert, dann nutze die Mikros einfach so, wie es für sie vorgesehen ist. Das findest Du in der Regel in der jeweiligen Bedienungsanleitung erklärt.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Blackbox
Beiträge: 849

Re: Mikrofon mit XLR (z.B. Rode Reporter) an Klinkeneingang mit "MIC-Power"?

Beitrag von Blackbox »

Wichtig zum Verständnis ist auch der Unterschied zw. Phantomspeisung (i.d.R. 48V) und Plug-In Spannungsversorgung.
Bei Phantomspeisung liegt an pin2 und Pin3 (XLR) die gleiche positive Spannung an. Da die Membran bzw- die damit verbundene Spule dynamischer Mikrofone (wie die oben genannten) an pin2 und 3 angeschlossen wird gibt es keine Spannungsdifferenz, kriegt die Spule (sehr dünner Kupferdraht) also keine Spannung ab und brennt nicht durch. Das 'Minus' der Phantomspannung liegt auf Masse/Schirm und ist nicht mit Membran/Spule verbunden, weshalb sich der Stromkreis nicht schliesst, also kein Strom fliesst.
Das ist bei Plugin Speisung anders, weswegen die 1,5 - 5V Spannung durch den Spulendraht des Mikros fliesst. Da glücklicherweise nur wenig Strom fliesst brennt in der Regel trotzdem nichts durch.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Manfrotto 1005BAC Lichstativ Luftfederung Defekt/Review
von elephantastic - Mo 18:44
» Vergleich Fujinon MK 18-55 und Zeiss CZ.2 28-80
von Pianist - Mo 15:45
» Neue KI-Plugins für DaVinci Resolve sollen helfen beim Videoschnitt und HDR
von MarcusG - Mo 12:42
» Verkaufe ARRI SkyPanel S120-C – Top Zustand, wenige Gebrauchsspuren
von zeitraumfilm - Mo 11:51
» Panasonic S5 - Allgemeine Fragen, Tipps und Tricks, Zeig deine Bilder/Videos usw.
von roki100 - So 23:20
» Z CAM E2-M4 Mark II 4K Sensor-Bildqualität - Debayering, Rolling Shutter und Dynamik
von Rick SSon - So 19:26
» Es ist soweit... (Sora 2)
von Blackbox - So 17:44
» Sony CCD-TR 750 E Hi8 Kondensatoren tauschen
von AndreasPottert - So 16:28
» Italien: Mindestens 1 Jahre Gefängnis für Deepfakes ohne Einwilligung
von Roland v Strand - So 16:22
» Grundlagen: Einfach erklärt: Der CMOS-Bildwandler und seine Sensel
von Walter Schulz - So 16:06
» Zoom Instamic Pro Plus C - Ultrakompakter 32 Bit Float Audio Recorder mit Timecode
von cantsin - So 15:14
» Photoshop / Premiere unter Linux
von ruessel - So 10:01
» Canva kauft Serif (bereits im März 2024)
von cantsin - Sa 22:53
» Leben und Sterben im blutroten Storchschnabel
von Motivsucher - Sa 22:22
» Nexus G1 - Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K im Carbon Cine-Gehäuse
von freezer - Sa 16:28
» Impressumspflicht -》aktuelle regelungen und lösungen
von walang_sinuman - Sa 12:07
» Wise Advanced bringt neue schnelle USB4-SSDs für Schnittplatz und Kamera
von slashCAM - Sa 10:24
» Neue Interviews!
von Nigma1313 - Fr 23:08
» OpenAI zeigt Sora 2: Neuer KI-Videogenerator setzt auf Ton und persönliche Avatare
von iasi - Fr 19:35
» LG UltraFine 32U990A - erster 6K Monitor mit Thunderbolt 5
von rush - Fr 16:54
» Z-Cam Firmware 1.0.6 und 1.0.7 funktionieren nicht
von Clemens Schiesko - Fr 12:44
» RIP: Renato Casaro
von ruessel - Fr 10:04
» Praxistest: DaVinci Resolve 20
von ruessel - Fr 9:46
» Slashcam Interviewsetup im Test: Sony FX2, iPhone Pro Max, Blackmagic Cloud, Nanlite PICO
von rob - Fr 8:22
» NVIDIA RTX 50 SUPER: Voraussichtliches Release erst Frühjahr 2026 – Lohnt das Warten?
von blindcat - Fr 7:26
» Alien: Romulus - Teaser Trailer online - produziert von Ridley Scott, gedreht auf Alexa 35
von iasi - Do 20:50
» Suche Unterstützung für die Bedienung von Hard- & Software ...
von Onfire - Do 15:17
» Reparaturservice für JVC HR-S9600
von 1pjladd2 - Do 14:45
» LaCie 1big Dock SSD Pro 4 TB im Langzeit Test
von FocusPIT - Do 12:21
» Adobe Premiere für iPhone erschienen - kostenloser Videoschnitt mobil
von slashCAM - Do 10:42
» Tilly Norwood, Ziemlicher Rummel um Ki-Schauspielerin
von Blackbox - Mi 19:37
» Trump kündigt erneut Zölle auf im Ausland produzierte Filme an
von Jott - Mi 17:51
» Empfehlung Hauptmikros Stereo Chor- / Orchester
von ruessel - Mi 8:58
» Canon EOS C70 revisited: Drei Cages im Vergleich, Pro & Contra Focal Reducer und mehr
von rob - Mi 8:17
» Fast 40 Jahre nach dem Kultfilm kehrt "Highlander" zurück
von Bluboy - Mi 7:25