Die FS 7 ii unterscheidet sich vom Bild her nicht von einer FS 7 der ersten Generation, ganz anders als bei der FS 5, wo die zweite Version bildmäßig einen erstaunlich großen Sprung gemacht hat und nicht mehr die Schwächen des Bildes der FS 7 zeigt. Die erkenne ich heute noch im Fernsehen. Und sogar die Dame meines Herzens, die nicht aus der Branche kommt, sagt gelegentlich mal, dass das Bild, was sie da gerade im Fernsehen sieht, nach FS 7 aussieht, seitdem sie weiß, woran man das erkennt. In erster Linie sind das die extrem schlechten Hauttöne bei nicht ganz optimalem Licht. Und wann ist bei einer Reportage das Licht schon mal optimal?
Die C 70 kann ich nicht beurteilen. Da muss man die XLR-Eingänge eben von klein auf groß adaptieren. Würde schon meinem Grundsatz der adapterfreien Arbeitsweise widersprechen. Ansonsten kann man die sicher so aufrüsten, dass man damit arbeiten kann.
Gegen die C 300 der dritten Generation spricht vermutlich überhaupt nichts. Da kann man dann ein Canon 7x17 und einen Gratical Eye ransetzen, und schon hat man eine vernünftige Kombination. Inzwischen ist dort ja der Schwachpunkt weggefallen, dass die XLR-Buchsen am Handgriff sind. Jetzt sind sie hinten am Gehäuse. Also Canon macht es jetzt besser als früher, dafür macht Sony bei der FX 6 plötzlich den gleichen Blödsinn. Im Prinzip kann ich damit ja leben, aber das bedeutet eben, dass man den Handgriff nie gegen was anderes ersetzen darf, wenn man den Schwerpunkt beim Tragen vielleicht gerne etwas weiter nach vorne verschieben möchte.
Heute hatte ich das Angenieux EZ-2 an meiner Kamera, und zwar in der FF-Version direkt mit E-Mount:
fx6_22-60.jpg
Ich mache es mal kurz und schmerzlos: Überzeugt mich nicht. Der Formfaktor ginge schon in Ordnung, und ich gehe (ohne das näher getestet zu haben) davon aus, dass die optische Leistung ebenfalls in Ordnung geht. Die leicht goldige Gehäusefarbe ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber was mich vollends abgetörnt hat: Die Drehringe fühlen sich total blöd beim Drehen an, vor allem der Blendenring. Irgendwie total hölzern und ungeschmeidig. Kein Vergleich zum Zeiss, und auch kein Vergleich zu den Fujinon MK, wo sich alle Ringe wirklich extrem schön drehen lassen. Im Prinzip wie bei einem Fluidzoom.
Warum also sollte ich ein manuelles Objektiv kaufen, wenn mir dessen manuelle Bedienbarkeit nicht gefällt?
Das Zeiss 28-80 machte wirklich einen guten Eindruck:
fx6_28-80.jpg
Aber irgendwie sträubt sich etwas in mir, 15.000 EUR für dieses Objektiv auszugeben. Für das gleiche Geld könnte ich zusätzlich eine FX 9, einen Satz XQD-Karten und ein Fujinon MK 18-55 anschaffen. Wobei ich es immer noch ein wenig gaga finde, nur deshalb eine FX 9 zu kaufen, um diese dann auf s35 runterzuschalten.
Ein SELP 28-135 f4 kriegt man für wenig Geld, aber mal ehrlich: Wenn man ein 24-105 f4 hat, dann ist das 28-135 eigentlich auch kein echter Gewinn, und die Bedienung ist auch nicht schön.
Unter dem Strich liegt mir ja daran, meinen Objektiv-Horizont zu erweitern. Also müssten zusätzliche Objektive etwas machen, was die vorhandenen Foto-Objektive nicht können. Also schöne manuelle Bedienbarkeit, höhere Lichtstärke oder dergleichen. Womöglich lande ich dann für bestimmte Projekte doch bei den Schneider Xenon FF, also ein 25mm, ein 50mm und ein 100mm. Und bei schnelleren Aufträgen mache ich eben das 24-70 oder das 24-105 ran. Kann ja auch sein, dass ich vor Ort vieles mit dem manuellen 25mm filme, und dann für O-Töne mit weit offener Blende auf das Zeiss Batis 40mm wechsele, um den Autofocus zu nutzen. Da könnte ich auch noch das Sony 50mm 1.2 dazunehmen. Und hätte unter dem Strich nur die Hälfte des Angenieux oder ein Drittel des Zeiss ausgegeben...
Matthias
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.