Rick SSon hat geschrieben: ↑Mi 06 Jul, 2022 14:27
Wenn man das in seiner Fernsehbude sowieso noch aus den 90ern dastehen hat, dann nutzt man es natürlich. Aber Fernsehen is auch nen sterbendes Konzept, ersetzt durch "den Algorithmus" 😄
Im Youtube-Zeitalter mischt sogut wie jeder den ich kenne mit Kopfhörern, außer dedizierte Tonstudios, oder halt Leute die es aus Nerdgründen so haben wollen - oder du willst als Agentur/Produktionsbude beim Kunden Eindruck machen (das startet aber schon bei der Kaffeemaschine).
Du brauchst halt für die KH keinen entsprechenden Raum, damit du Ton aus Lautsprechern akkurat beurteilen kannst aber schon. Der Raum kostet dich aber zweimal Geld, einmal für die Mietkosten und einmal für die Einrichtung. Also lieber 4 Angestellte mit KH reingeballert, die auf ihren Laptops mit Rückenschmerzen Schnittklavier spielen 😄
Noch einer, der entweder einen Hörschaden hat, ahnungslos ist oder einfach nur schlampig arbeitet. Auf jeden Fall einer, dem biologische Gegebenheiten unbekannt sind oder sie ignoriert.
Mischen heißt in diesem Zusammenhang nicht die Lautstärke von links und rechts einzustellen, oder die Tonaufnahme auf Störgeräusche zu kontrollieren. Es geht um das Zusammenbringen diverser Tonquellen, um diese entsprechend ihres individuellen Frequenzspektrums dem menschlichen Hörvermögen so anzupassen, dass die gemischte Aufnahme möglichst ähnlich klingt, wie sie im Original beabsichtigt war.
Verwendet man zu diesem Zweck Kopfhörer, entsteht ein völlig anderer Sound als beim Mischen mit Monitorboxen. Grund dafür ist, dass bei Kopfhörern der menschliche Kopf als Resonanzquelle anders arbeitet. Aus demselben Grund klingt die Stimme aus eigener Sicht auch sehr viel anders als beim Abhören einer Aufnahme dieser Stimme.
Soll zum Beispiel eine Konzertaufnahme mit einzeln abgenommenen Instrumenten - egal, ob E- oder U-Musik - soundtechnisch wie das Original klingen, müssen die einzelnen Spuren in genau definierte Frequenzbereiche mit genau der richtigen Lautstärke gelegt werden. Das gleiche gilt für den Soundmix eines Spielfilms in Dolby-Surround mit Atmo, Sprache, Musik und Soundeffekten. Ein Kopfhörer erzeugt dabei allenfalls eine grobe Orientierung, aber keinesfalls den gewünschten Sound. Anspruchslose Youtuber sind kein Maßstab für Soundqualität, sondern für Audio-Müll.