Was definitiv stimmt, ist, dass es mit einer Kamera wie die OG BMPCC schwieriger ist, "gute" Bilder zu erzielen als mit anderen, vor allem wenn man Anfänger ist. In die Falle, sich von dem Attribut "cinema camera" verführen zu lassen und zu glauben, dass man aus dieser Kamera Kinobilder kriegt, weil sie so heisst, sind viele Leute gerannt, weshalb die OG Pocket auch so problemlos und preiswert auf dem Gebrauchtmarkt zu finden ist. Das ist ungefähr so, als wenn man als Computereinsteiger eine "Grafik-Workstation" will und dann bei einem wassergekühlten Modular-PC mit Arch Linux und Blender landet.
@Nedag, bei Deinen Beispielbildern sehe ich erst einmal ganz grundlegende Verbesserungspunkte hinsichtlich Motivwahl, Kadrierung und Bildkomposition, Schärfepunkt, Wahl der Lichtsituation.
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Bei diesem Bild z.B. liegt der Schärfepunkt falsch (auf dem Hintergrund statt auf dem Protagonisten) und die Kamera steht - wie auch auf anderen Deiner geposteten Beispielframes - leicht schief zum Horizont. Der Darsteller läuft genau in die falsche Richtung, so dass sein Gesicht im Schatten liegt und sein Rücken von der untergehende Sonne ausgeleuchtet wird. Der Mast rechts im Bild ist auch nicht gerade toll, wenn Du Kinobilder anstrebst, ebensowenig die ganze südwestdeutsche ländlich-kleinstädtisch zersiedelte Umgebung mit Nachkriegs-Einfamilienhäusern, Straßenschildern und Strommasten, und dazu noch die nicht sonderlich stil- und farbsichere bzw. unvorteilhafte deutsche-Rentner-Plastikkleidung des Protagonisten.
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Dieses Bild wirst Du mit keiner Kamera vernünftig hinkriegen, deswegen hab' ich mir mal die Freiheit erlaubt, extrem an den Reglern zu drehen. Du filmst in extremsten Gegenlicht so, dass Du eigentlich nur noch unter- und überbelichtete Bildteile hast. Die Schärfe sitzt nicht richtig, Dein Motiv ist unten abgeschnitten, die Bildkomposition noch nicht mal richtig symmetrisch, die Häuser sind so tief in den Schatten, dass sie im Bild verrauschen, trotzdem clippen die Wolken heftigst. Und Kinostimmung kommt bei dem Motiv garantiert auch nicht auf. Die Frage ist auch, was Du eigentlich zeigen willst - wohin Du den Blick des Zuschauers lenken willst.
Wie gesagt, das Problem ist hier nicht die Kamera. Du wirst diese Probleme mit jeder Kamera kriegen.
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