Klar gibt es Geräte mit denen man die Farbtemperatur messen kann (Farbtemperaturmessgeräte) nur werden die das Arbeiten für Dich kaum einfacher machen. In dem Fall würde ich sogar eher zu einem Farbspektrometer greifen (z.B. den Sekonic für 1400,-€), weil die nur unwesentlich teurer sind, Dir aber auch Informationen über das Lichtspektrum geben. Die wesentlich bessere Methode ist es Dich mit den Einstellmöglichkeiten der Kamera vertraut zu machen und eine gewisse Sensibilität für die jeweilige Lichtsituation zu entwickeln (was für Lichtquellen beleuchten die Szene?). Dann weisst Du schon im Vorfeld wann es 'Probleme' mit der Farbe geben kann und wann nicht. Der Vorteil der Messung der Farbtemperatur gegenüber eines Weissabgleichs in der Kamera ist natürlich der, das Du das Bild mit etwas Erfahrung auch gezielt von einem neutralen Ergebnis abweichen lassen kannst.
Wenn ich ins Manual der Canon GX10 (S.61) schaue sieht der manuelle Weissabgleich aber nicht sonderlich kompliziert aus:
https://www.manualslib.com/manual/11952 ... =61#manual
Ich gebe Dir mal ein paar Tips die Dir vielleicht helfen weniger Probleme mit den Farben zu haben. Regel Nummer eins: Nie auf die Farben des Kameradisplays verlassen (gilt übrigens auch für die Belichtung). Das gilt auch für teurere Kameras, denn oft kann man die nur grob in der Farbe korrigieren geschweige denn kalibrieren.
Während des Tages (zwei Stunden nach Sonnenaufgang bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang) ändert sich die Farbtemperatur relativ wenig (sofern sich das Wetter nicht ändert). Die größten Schwankungen und Ungenauigkeiten hast die im Morgengrauen und in der Dämmerung. Blöderweise ist das Licht aber da meist am schönsten.
Situationen antizipieren. Wenn Du schon vorher weisst wo Du filmen möchtest kannst Du die nötige Farbtemperatur auch vorher ermitteln und einstellen. Die ändert sich oft nicht großartig (z.B. Indoors sofern der Tageslichtanteil nicht zu groß ist). Bei der Canon kannst du, glaube ich zwei manuelle WB-Werte speichern. Speichere z.B. einen für Indoor (z.B. im Hotel) und einen für Outdoor. Dann kannst Du relativ schnell umschalten ohne vorher messen zu müssen.
Idealerweise benutzt Du eine Weissabgleichkarte (
https://www.fotomayr.de/webkat98/homepa ... 012164.HTM) zur Messung des manuellen Weissabgleichs. Du kannst Dir aber auch mit anderen Mitteln vor Ort behelfen und z.B. einen Weissabgleich auf den Asphalt, oder ein Stück Styropor machen (in der Regel recht neutral). Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut. Vielleicht hilft Dir das ja, aber es führt kaum ein Weg daran vorbei Dich etwas intensiver mit dem Thema auseinander zu setzten, wenn Du konsitente Farben haben möchtest.
VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.