Alex hat geschrieben: ↑Di 10 Jun, 2025 12:37
iasi hat geschrieben: ↑Di 10 Jun, 2025 11:23Die "Erfahrung", die du dabei dann sammelt, ist dann, dass du dich Profi nennen kannst, obwohl du eigentlich noch in der Lernphase steckst.
Ich leide wenigstens nicht wie du am Dunning-Kruger-Syndrom, sondern weiß, dass ich jeden Tag neue Erfahrungen sammle und niemals aus der Lernphase rauskomme. Und das zu wissen und zu akzeptieren ist ein wichtiger Bestandteil nicht nur am Set, sondern in jeder Lebenslage.
Dass man nie auslernt, wird dir jeder erfolgreiche DoP oder Filmemacher sagen.
Erfahrungen anzuwenden, bedeutet nur das Eingeübte anzuwenden. Da gibt es nicht viel zu lernen.
Befasst man sich jedoch mit Neuem, wie z.B. einer Einstellung wie in dem Frankenstein-Trailer, kann man das Eingeübte reflektieren und auch Neues lernen.
Stell dir doch mal vor, wie du eine Einstellung ganz konkret ausleuchten würdest/könntest, wenn du statt mit ISO800 mit ISO12.800 belichten könntest.
Welche gestalterischen Möglichkeiten könnte dies eröffnen?
Welche praktischen Einsparmöglichkeiten bei der Produktion könnten sich daraus ergeben?
Alex hat geschrieben: ↑Di 10 Jun, 2025 12:37
Nur Iasi halt nicht, der sitzt an seinem PC und denkt, er hat ausgelernt :)
Ja - ich überlege zuerst, bevor ich zur Tat schreite.
Machst du das etwa nicht?
Diskussionen können übrigens beim Denken sehr hilfreich sein.
Bei der Problemanalyse und bei kreativen Überlegungen.
Alex hat geschrieben: ↑Di 10 Jun, 2025 12:37
iasi hat geschrieben: ↑Di 10 Jun, 2025 11:23"Erfahrung" bringt dich nicht zu dieser Bildgestaltung wie bei der letzten Einstellung im Frankenstein-Trailer.
Was für eine unreflektierte Aussage.
Doch. Ohne Erfahrung könntest du so eine Einstellung niemals inszenieren.
Aber google einfach mal weiter...Andere schnappen sich ne Kamera, drehen was, und lernen dann was über Intention und Wirkung. Damit sammeln sie Erfahrung, die sie zukünftig sinnvoll nutzen. Du schlägst lieber in die Tastatur und machst große Sprüche mit nichts dahinter.
Ja - die Kamera schnappen und drauflosdrehen - und sich dabei dann am cinematischen Look erfreuen. ;)
Wenn das Ergebnis nicht reflektiert wird, ist die Erfahrung für die Katz.
Typischerweise gehst du überhaupt nicht auf die konkreten Beispiele der Ausleuchtung ein, sondern fantasierst lieber über mich. :)
Was ich immer erlebe, sind die Erfahrenen, die mit ihren Techniken einen "cinematischen" und gefälligen Look auf ihrem Vorschaumonitor erzeugen, ohne dies im Kontext der Handlung und der Szene zu reflektieren.
Oder man will eine schwebende Kamera wie bei XXX ohne erklären zu können, warum eigentlich.
Oder Kamerabewegungen, die die Aufnahme "dynamisch" machen sollen, aber letztlich ziellos ins Nichts führen.
Oder das verkünstelte Ausleuchten des Hintergrundes, der wenn überhaupt nur in völliger Unschärfe ins Bild kommt.
...
Letztlich führt das dann zu Überstunden oder gar Streichungen von ganzen Szenen.
Generell nimmt man sich dann für weitere Takes oder sogar Einstellungen letztlich nicht mehr Zeit, die man durch das Einrichten von überflüssigen Kamerabewegungen und verkünstelter, aber ungenutzer Ausleuchtung verplempert hat.
Oder es wird viel Zeit für den Establishing-Shot verwendet, den der Zuschauer im Detail sowieso nicht wahrnehmen kann, dann aber bei den Naheinstellungen gegeizt.
Mir ist es egal, ob da in einem Eck nun noch eine Lampe leuchtet, die man in der Halbtotalen zu Beginn für ein paar Sekunden im Bild wäre. Mir ist wichtig, dass ich in der Naheinstellungen den einen aussagestarken Blick des Darstellers bekomme. Und darauf dann die Reaktion des anderen Darstellers im Gegenshot.
Du betrachtest nur das erste Bild und bist dann Stolz über die tolle Ausleuchtung, die du mit deiner Erfahrung zustande bekommen hast. Dass es aber für das Gesamtergebnis letztlich kontraproduktiv ist, wird dir nicht bewußt.
Dabei spreche ich noch gar nicht vom Einsatz des Lichts als filmsprachliches Mittel.