nachtaktiv hat geschrieben: ↑Mi 06 Okt, 2021 00:08
ich filme nachts in kleinen clubs mit miesen lichtbedingungen. ich brauche größtmögliche sensoren, ordentlich weitwinkel, und lichtstarke linsen. alles, was kleiner als vollformat ist, ist bei mir seit jahren raus.
Da sind wir im selben Metier. Bei der originalen Pocket, und erst recht bei der Pocket 4K, reisst die Kombination von Focal Reducer (0.58x bei der Ur-Pocket, 0.64x bei der 4K), f2.0-Objektiven, Raw-Aufnahme und Neat Video Pro extrem viel bei Low LIght und Clubs. Ich war sogar mit der Ur-Pocket in dieser Hinsicht zufriedener als mit der ersten A7s (die auch mal hatte), weil man (a) mit der Kombination von Raw+Neat erheblich mehr aus dem Material holt als beim internen h264 der A7s [bzw. die A7s ihren Sensorvorteil durch den schlechten Codec IMHO teilweise verspielt], (b) die A7s die bekannte Schwäche im Blaukanal hat, die bei mir gerade bei Clublicht bzw. blauen LEDs (an Instrumenten u.ä) zu manchmal katastrophalen Artefakten im Bild geführt hat und (c) Raw bei Club-Mischlicht (insbesondere Farb-LED-Mischlicht) und der Möglichkeit, den Weissabgleich nachträglich zu setzen, ein echter Segen ist und selbst noch ein spürbarer Vorteil ggü. guten 10bit-Codecs.
Die Pocket 4K auf der zweiten nativen ISO 3200 + f2-DSLR-Objektiv + Focal Reducer + Braw-Aufnahme + Neat ist schon eine sehr mächtige Kombination in dieser Hinsicht.
Hier mal Material zur Anschauung:
Alte Pocket als Nachtsichtgerät (mit den LED-Lampen des Plattenspielers als faktischer Beleuchtung), 800 ISO der Kamera in Resolve um 5 Blenden gepusht auf 25600 ISO, Speedbooster + Sigma 30mm/1.4-Objektiv gespeedboostet zu einem 17.4mm/f0.8-Objektiv, bei Offenblende und 360-Grad-Shutter (1/24 Verschlusszeit) + Neat Video Pro:
Pocket 4K mit 0.64x-Speedbooster und f2-Objektiven (hauptsächlich Samyang 135mm f2) bei 3200 ISO, 172-Grad-Shutter und Offenblende, nicht gepusht, nur leichte Entrauschung mit Neat:
A7s, mit diversen Codec-/Banding- und Blaukanal-Desastern:
Und, um wieder zum Thema zurückzukehren, eines der Konzertvideos aus derselben Zeit, das mir optisch am besten gefällt, mit der BMCC 2.5K gedreht (das in der zweiten Hälfte auftretende Künstlerduo Black Quantum Futurism wurde gerade zur Documenta 2022 eingeladen). Soweit ich mich erinnere, mit einem 0.64x Speedbooster und einem Sigma 18-35mm/1.8 gedreht - unter extrem fiesen Lichtbedingungen mit einer 7-Euro-LED-Discokugel-Glühbirne vom Discounter als Beleuchtung des Veranstaltungsorts: