Ich bitte Euch um Rat bezüglich einer Kamera-Anschaffung.
Wir sind ein kleiner Kulturverein und wir veranstalten vor allem Poetry-Slams, Perforamance- und Literatur-Shows für ein junges Publikum.
Da bei uns im kommenden Jahr Budget-Kürzungen anstehen, wollen wir noch dieses Jahr unser Equipment aufstocken.
Was wir brauchen, ist eine einfach zu bedienende Kamera, mit der man primär Shows dokumentarisch festhalten kann
(Totale aus ca. 15 - 20m in kleineren Veranstaltungsräumen).
Unsere Hauptprodukte sind kurze Trailer, VLOG-ähnliche Kurzbeschreibungen von Projekten und Storys und Reels für Social Media.
Meist machen wir unsere Kamera mit den besseren Smartphones im Team (Iphones und Pixels) oder mit einfachen DSLR.
Was uns fehlt, ist eine Kamera die "durchläuft". Smartphones und Fotokameras überhitzen nach einer Weile, haben zu wenig Akku, oder haben eine Zeitbegrenzung.
Es wäre toll, wenn die Aufnahmen bei wenig Licht zumindest vergleichbar gut aussehen, wie aktuelle Smartphones,
ohne dass man die Rohdaten besonders aufbereiten müsste.
Gleichzeitig sollte es eine Lösung sein, die auch ehrenamtlichen und Gen-Z-Vertretern "Spaß macht".
So richtiges "Profi-Equipment" schreckt bei uns die meisten ab.
Zusammengefasst suchen wir eine Cam, die:
- Lange durchgehend aufnimmt, ohne von allein auszugehen.
- „Schöne Aufnahmen“ macht, die man neben Handy-Aufnahmen entspannt in die Timeline schmeißen kann.
- Angenehm und "modern" zu bedienen ist. Also einigermaßen intuitiv für Leute um die 20.
- maximal 1500€ kostet (lieber um die 1000€).
Und das ganze gern auch gebraucht.
Ich hab nicht ganz gecheckt, ob ich einen Camcorder ins Auge fassen soll (Canon Legria oder Sony FDR-AX53 z. B.)?
Ob ich mit einer gebrauchten Systemkamera planen sollte?
Ob es eher so Richtung Action-Cam gehen sollte?
Und je mehr ich recherchiere, desto weniger verstehe ich davon.
Ich freu mich schon über ein paar "Google-Tipps" oder einen Stups in eine richtige Richtung.
Oh vielen Dank für die prompte Antwort.
Wir filmen einfach drauf los... Ich hab keine Ahnung welche Iso / Blende die Handys so machen. Es sieht jedenfalls meistens echt gut aus, was aus so nem Iphone rauskommt.
Mit der Alpha 6000, die wir manchmal am Start haben, drücken wir die irgendjemandem im Auto-Modus in die Hand.
Und die hat das "Starterobjektiv" drauf...
Bei dem Budget käme auch eine gebrauchte Lumix GH5s mit Leica 12-60 in Frage. Auch bei LowLight einsetzbar, unproblematisch in der Handhabung, überhitzt nicht, und liegt gebraucht ins Preislimit.
Nachteil: kontinuierlicher Autofokus ist nicht gut, aber durch push-fokus lassen sich Bühnenperformances, die nicht allzuweit in die Raumtiefe gehen (!) i.d.R. bei leichtem Abblenden mit einmaligem Push-fokus durchfilmen.
Ich würde auch die GH5s empfehlen. Ist ein robuster Dauerläufer und relativ lichtstark für seine Sensorgröße. Wenn die hinten steht und Totalen aufnimmt, ist sowieso kein AF, sondern fixe Fokussierung angesagt (mit jeder Kamera).
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Es gibt viele Kameras, die da passen könnten, bei der Beschreibung. Ich würde eine Canon C100 Mark2 nehmen, eventuell auch zwei davon, wenn es etwas schöner sein soll.
Klare Camcorder-Domäne. AX53? Würde passen, ist aber manuell nur frickelig zu bedienen. Lieber gebraucht und eine Nummer größer. Irgendwas mit XLR-Eingängen, weil Ton so gerne vergessen wird.
Wenn‘s zu old school erscheint, dann gerne mit DSLR/Spiegellosen kämpfen.
Vielleicht wichtig zu erwähnen:
Ton ist bei uns abgedeckt, weil einige auch Musik machen. Mitgeschnitten wird standardmäßig der FOH und das x/y eines neueren Zoom-Recorders (der H5 Nachfolger).
Komplexere Produktionen werden dann in Mehrspur mitgeschnitten und die postpro ist Tonmäßig eher überkandidelt.
Und diese LUMIX läuft tatsächlich 2 Stunden dumm durch? Denn das ist das, was wir brauchen.
Ausdrucksreich hat geschrieben: ↑Di 28 Okt, 2025 13:58
Und diese LUMIX läuft tatsächlich 2 Stunden dumm durch? Denn das ist das, was wir brauchen.
Tut sie - sogar länger mit externer Stromversorgung. Ist 'ne Mühle. Bekannte von mir, die eine kleine Bühne betreiben, haben sie schon vor Jahren (damals auf meine Empfehlung, und als Gebrauchtgerät) angeschafft, und das Ding ist unkaputtbar. Außerdem gibt es eine Hotshoe-XLR-Option.
Camcorder sind aber einfacher zu bedienen.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
Camcorder sind eh untödlich, haben nen viel besseren Autofokus als die Gh5 , einfachere intuitive Bedienung und ein Netzteil liegt mit dabei.
Nicht zuletzt ein 20 Fach Zoom das man nicht teuer dazu kaufen muss.
Das Zoom Objektiv für die Gh5 was mit der Kamera eh das 1500€ Budget sprengt wenn die Bühne 10-20m weit weg ist.
Da gibt es nix anständiges an einigermassen lichtstarkem MFT Zoom Glas weit unter 1000€…
Also besser gleich ein 1500€ 1 Zoll Sensor Camcorder.
Lichtstark genug und viel flexibler als eine GH5 für den TO…
Es wäre gut, wenn Equipment ca. 3 Jahre wirklich nützlich wäre.
Und da frage ich mich, wie das mit 4K eigentlich ist.
Wenn in kürzester Zeit, alles was nicht 4k gefilmt ist, irgendwie altbacken und schlecht sein wird,
dann ist das ein Faktor.
Was ist denn der aktuelle Trend für die Zielgruppe Gen-Z?
Wie wichtig ist 4K-Auflösung beim Endprodukt / Look?
Wie würdet ihr das bewerten?
Ausdrucksreich hat geschrieben: ↑Di 28 Okt, 2025 17:37
Oh und vielleicht noch ein Nachtrag:
Es wäre gut, wenn Equipment ca. 3 Jahre wirklich nützlich wäre.
Und da frage ich mich, wie das mit 4K eigentlich ist.
Wenn in kürzester Zeit, alles was nicht 4k gefilmt ist, irgendwie altbacken und schlecht sein wird,
dann ist das ein Faktor.
Was ist denn der aktuelle Trend für die Zielgruppe Gen-Z?
Wie wichtig ist 4K-Auflösung beim Endprodukt / Look?
Wie würdet ihr das bewerten?
Ich weiß nicht wo das landen soll. Soll da was bei youtube landen, dann würde ich schon auf 4k setzen, weil sich das da schon ordentlich bemerkbar macht (Kompression).
Wenn es allerdings auf Fernseher abgespielt wird zb, dann reicht eigentlich auch FullHD.
Allerdings liest man schon etwas raus, daß Du Dir über Look oder "Grafik" Gedanken machst, dann wäre eine DSLM wohl besser als ein Camcorder, zuzüglich mit besseren Lowlight Eigenschaften bei einer DSLM. Soll es künstlerisch werden? Sende doch mal ein Beispielvideo aus dem netz, wie Du dir das so vorstellst.
4k wird auch in 3 Jahren noch passen, Full HD gibt es auch schon lange und es wird ja immer noch viel mit Full HD gemacht. Altbacken wird da wohl nichts so schnell.
Ausdrucksreich hat geschrieben: ↑Di 28 Okt, 2025 13:58
Und diese LUMIX läuft tatsächlich 2 Stunden dumm durch? Denn das ist das, was wir brauchen.
Tut sie - sogar länger mit externer Stromversorgung. Ist 'ne Mühle. Bekannte von mir, die eine kleine Bühne betreiben, haben sie schon vor Jahren (damals auf meine Empfehlung, und als Gebrauchtgerät) angeschafft, und das Ding ist unkaputtbar. Außerdem gibt es eine Hotshoe-XLR-Option.
Ja, kann ich bestätigen. Läuft auch deutlich länger als 2Std. in praller Sommersonne ohne Probleme durch, auch bei 4K 10bit 4:2:2. Bedienung finde ich persönlich sehr einfach. Einmal für die jeweilige Bühne ein Setup machen, abspeichern und fertig. mit aktueller Firmware ist mit dem Leica 12-60 auch Linearfokus möglich, was u.U. ein Vorteil sein kann, wenn zB auch mal im Publikum gespielt wird oder so... Außerdem Timecode sync mit externem Ton möglich.
Netzteil oder npf-Akku Adapter sind natürlich bei langen Aufnahmen sinnvoll.
Aber klar, heutzutage gibt es die 'Quel der Wahl' bei Kameras. Camcorder würde ich dann eher aus höherem Preissegment wählen, bei den günstigen ist i.d.R. die Bildqualität suboptimal. Halbwegs gute Bühnenaufnahmen sind da ja durchaus anspruchsvoll.
Klar ginge das,
aber das Lumix/Leica 12-60 alleine kostet um 800€.
Dann noch die GH5, mindestens 1000€. Dazu mindestens Akkus, Speicherkarten, eine Netzteil Lösung, Stativ und eine Tasche.
Am Schluss macht das für das Setup definitiv ein gutes Stück mehr wie 1500€…
Gebraucht ?
Vergisst das lieber, wenn das mindestens 3 Jahre zuverlässig funzen soll…
Und Camcorder sind schon einfacher zu bedienen.
Sehr sinnvoll wenn ganz verschiede, auch völlig unerfahrene Leute die Kamera bedienen sollen.
Oder ein GH5 Setup für über 2000€, komplizierter zu bedienen mit schlechtem Autofokus, bastel Stromlösung und nur mit einem kleinen 12-60 Zoom, ganz ohne Zoomhebel…;))
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Di 28 Okt, 2025 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ihr schon mit DSLRs gefilmt habt, gibt es vielleicht ein
Objektiv, das ihr adaptieren könnt? Oder eine gebrauchte
lichtstarke Nikkor F Festbrennweite. Manchmal sind auch die
Metabones Speed Booster Adapter gebraucht recht günstig zu haben.
Die GH5s ist teurer als die Gh5….
Und für sowas was die machen braucht es doch gar kein Lowlight Monster.
Auch für eher düstere Konzerte reicht ein anständiger aktueller 1Zoll Sensor Camcorder….
Bildlauf hat geschrieben: ↑Di 28 Okt, 2025 17:53
Ich weiß nicht wo das landen soll. Soll da was bei youtube landen, dann würde ich schon auf 4k setzen, weil sich das da schon ordentlich bemerkbar macht (Kompression).
Wenn es allerdings auf Fernseher abgespielt wird zb, dann reicht eigentlich auch FullHD.
Auf dem Fernseher landet nie irgendwas ;)
Also das Material soll auf Youtube (aber eigentlich ist Youtube dabei nur das "CDN" für Videos auf der Homepage).
Das sind Kurz-Dokus, die Beschreibungen ergänzen. So wie das hier:
Und die Hauptshow findet man hier:
Das alles hat völlig vernachlässigenswerte „Klick-Zahlen“, weil es allein darum geht,
eine Wirkungsfläche für junge Menschen zu bieten und gleichzeitig einen "Nachweis" in der Welt zu lassen,
dass diese Angebote existieren.
Es geht auch um die Wertschätzung, dass die Teilnehmenden wissen: Ich werde mit meinem Auftritt jetzt gefilmt.
Und da vieles ehrenamtlich gemacht wird, soll das Equipment auch ehrenamtliche "mitnehmen" können.
Da gehts nicht unbedingt um Einfachheit, sondern vor allem - Gen Z mäßig - um gute Bedienbarkeit, gute Workflows.
Die Anwendung, die wir am ehesten weiterentwickeln wollen ist: Tiktok / Instagram Shorts.
Wir sind dabei gefesselt im Adobe-Universum (Educational-Lizenz für CC).
"Was leihen" ist super verständlich, aber ich würde fast lieber "leih-kaufen" ;)
Also mich auf 2 Produkte festlegen, dann eines kaufen und zurückgeben, wenns nicht passt.
PS: Bitte hated nicht die Videos ;) Wir tun unser bestes
Bestelle ein um 1500 -2000€ Canon oder Sony Camcorder und eine Gh5 mit Leica 12-60.
Dann könnt ihr ausprobieren und die definitive Kamera effektiver auswählen.
Sehe ich ähnlich. Das Video sieht gut aus, viel mehr Qualität gibts jetzt auch nicht unbedingt mit einer DSLM oder Camcorder - bzw glaube ich nicht dass der Mehrwert des Mehraufwandes gerechtfertigt wäre - egal wie simple die Kamera, wenn jemand sie noch nicht kennt braucht man immer etwas Zeit sich damit vertraut zu machen und es können Fehler passieren.
Es gibt Aufsteck-"Objektive" für das iPhone. Falls ihr da eh immer ein bzw zwei iPhones am Start habt wäre das vielleicht eine praktische Möglichkeit.
Zuletzt geändert von stip am Di 28 Okt, 2025 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Eine GH5 ausliehen/mieten mit genau dem Glas welches man will ?
Reine Glückssache.
Besser und einfacher,
zwei Kameras bestellen und eine wieder zurückschicken…:)
Alles klar, dann wirds ein Sony oder Canon Camcorder.
Ich hatte ganz ursprünglich Legria G70 und AX53 gefunden.
Jetzt kam der C100 dazu, der aber kein 4k kann.
Möchtet Ihr abschließend gängige, erprobte Modelle in den Raum werfen, die ich mir anschauen sollte?
Und dann bedanke ich mich herzlich für den Rat und versuche mein Glück
Von der GH5 würde ich eher abraten, sondern wenn Lumix, dann die GH5s nehmen. Ich habe beide und kann das gut vergleichen.
Ohne Stativ ist die GH5 mit ihrer Stabilisierung in-camera plus Objektiv natürlich klar vorne, für indoor-Theater/Bühne ist definitiv die GH5s besser geeignet (natürlich auf Stativ).
Mit etwas Suche ist das Preislimit im Gebrauchtkauf incl. Objektiv realistisch.
12-60 Leica ist gut, Pana12-35 f2.8 (zumindest das mk1) würde ich für Theater/Bühne meiden, da es hässliche deutlich sichtbare Geister-Reflektionen bei audience-blindern bzw. bei punktuellem Gegenlicht produziert.
Es geht um Sony FDR AX 53? Der Camcorder ist ja auch schon älter.
Nicht, daß ihr nachher enttäuscht seid, habe mal bei YouTube ein video angeschaut.
Eine DSLM oder wie vorgeschlagen GH5s zb, da werdet ihr um einiges mehr Freude haben bezüglich Bild oder bleibt doch beim Smartphone, insb, wenn es ein Smartphone der neuen Generation ist, die sind da recht gut mittlerweile und besser vom Bild her als ein AX 53.
Will da aber nicht reingrätschen, nur mein Senf halt.
Ich hab mich jetzt schließlich auf 2 mögliche Geräte eingezirkelt.
Canon XC15 oder Sony AX700.
Beide sind gebraucht bei mpb einigermaßen in der Preisgrenze. Beide scheinen einen ausreichend lichtstarken Sensor zu haben.
Beide sollten einfach durchlaufen, wenn man auf „rec“ drückt, bis der Akku leer oder die Karte voll ist. Darum gehts ja maßgeblich.
Beide scheinen auch für „Pro-Sumer“ tauglich zu sein und nicht gleich mit "Filmkamera-Profigehäuse" abzuschrecken.
Ich ahne schon, dass neuere Smartphones das genauso gut könnten.
Aber - das gebe ich gern aus meiner Expertise in die Runde – für einen gemeinnützigen Verein neue Geräte zu besorgen, die Otto-Normal-Mensch als „edel“ und „privat nutzbar“ betrachtet, ist keine gute Idee.
Ein aktuelles Iphone / Pixel als Arbeitsgerät von Steuergeld und Spenden zu kaufen, das ist zumindest sehr erklärungsbedürftig.
Auch die MacBooks werden am besten nicht von der Förderung beschafft.
Bei einem dezidierten technischen Gerät für einen selbsterklärenden Zweck „Kamera zum Filmen der jungen Poesie“,
zumal gebraucht, habe ich safe keine Probleme.
Darum gehts auch ein Stück weit.
Etwas Sinnvolles beschaffen aus einem definierten Restbudget und damit eine Fähigkeit entwickeln, die wir in Zukunft nicht mehr so oft beauftragen können.
Nochmals vielen herzlichen Dank für die Hilfe hier! Das ist toll
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