BBC: 360° Video ist keine Einstiegsdroge für VR

[slashCAM]

Die Leiterin der Research & Development Abteilung der BBC, Zillah Watson, beschäftigt sich mit der Nutzung von VR Virtual Reality für die Nachrichtenerstattung. Das größt...

Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
BBC: 360° Video ist keine Einstiegsdroge für VR

[Valentino]

Ein gut geschriebener Artikel auch wenn ich der Meinung bin das 360-Grad Video, Foto und Ambisonic-Ton auch zusammen noch keine virtuelle Realität sind.
Erst wenn CGI-Echtzeit Renderering mit einer KI ins Spiel kommt, kann man im Jahr 2017 von einer VR sprechen.

Wie schon geschrieben arbeite ich gerade an einer 360er A/V-Produktion und der Produktionsaufwand und die nachträgliche Postproduktion benötigen das vielfache an Zeit. Durch die teilweise fehlende Vorschau der 360er-Rigs, ist schon das Drehen ein Blindflug.

Grober Ablauf mit der GoPro Omni sind:

• Sichten des Material, simples Stichten und Export in 4k Cineform Medium

• Import von Bild und Ton in Premiere CC

• Umwandlung des Sennheiser A-Format in das B-Format (Ambix)

• Schnitt und anschließende Tonmischung mit Kopfhörern wegen Ambisonic

• Erstellen einer EDL um die einzelnen Clips besser zu stichen (braucht ewig) und als 6k Cineform zu exportieren

• Alles wieder von Hand im Premiere zusammenbasteln

• Compositing mit Hilfe von Mocha VR, da leider nicht im Verbund Premiere zu AE und wieder zurück funktioniert

• Mit ein paar Klicks entfernt man dann noch Stativ und Mikrofon

Wenn es um das Compositing geht, muss man ordentlich tricksen wenn man in 6k mastert und nicht ewig Zeit hat.

Vier Tage später ist dann ein vier Minuten Clip fertig, knapp 300GB Speicherplatz belegt und viel Kaffee getrunken worden.

Klar das geht auch alles in fast Echtzeit, aber der große Aha-Effekt bleibt am Ende dann aus und alleine schon Titel in 360-Grad macht man mal schnell.

[Frank Glencairn]

Das Grundproblem, von VR bleibt, daß es für gewöhnlich bei 300, von den 360 Grad nix zu sehen gibt, und das rumschauen nicht sinnvoll zu lösen ist.

"Nachrichtenerstattung" ? Gibt's das Wort überhaupt?

[Valentino]

Wenn man bei VR alles richtig macht und der User auch die vollen 6-Degree nutzen kann ist das der absolute Hammer.
Ein sehr gelungenes Beispiel ist der kurze VR-Clip von Audi in dem ein 90sec Boxenstop beim 24h Rennen von LeMans gezeigt wird.
Man kann mit der Umwelt nicht interagieren, dafür aber jegliche Position im Raum einnehmen.
http://ignyte.de/portfolio/audi-le-mans-vr/
Das Video ist natürlich nur der Blick durch das Schlüsselloch, aber jeder der diese VR-Demo mal erleben durfte, ist total begeistert.

Habe Gestern auch noch mal mit einem Kollegen gesprochen, 360°Video, Bild und Ton sind definitiv kein VR, da diese einfach nicht virtuell sondern eine Aufzeichnung der Realität sind!

[PowerMac]

360-Videos in einer VR müssen keine ‚Aufzeichnung der Realität‘ sein. 360-Grad-Videos können natürlich VR sein - eben da sie auch etwas anderes als besagte ‚Aufzeichnung der Realität‘ sein können. Etwa computergeneriert oder composited und überhaupt nicht in der Nähe einer Aufzeichnung der Realität. ‚Linear time based media‘ kann in einer 360-Grad-Umgebung per Definition sinnlich neue Perspektiven öffnen und einen künstlichen Raum eröffnen. Damit ist es Immersiv. Ich bin einer virtuellen Realität und sehe eine Aufzeichnung eines linear time based Mediums in dieser. Eine virtuelle Realität ist nicht interaktiv, sonder virtuell.

[Valentino]

Naja das ist so weit korrekt, wenn man Video halt eben nicht nur als Abbildung der Realität ansieht und CGI mit dazu zu zählt.
Ich bin da eher bei Wolfgang, das Video eben die Realität wiedergibt und damit ist 360° Video eben kein VR.
Klar ich kann auch Videos in eine VR-Umgebung integrieren, macht aus dem Video aber immer noch kein echtes VR.

Nur weil eine Immersion existiert ist es noch lange kein VR, den diese kann es halt eben auch bei 360° A/V-Produktionen geben, die nur aus Teilen realer Aufzeichnungen bestehen und damit alles andere als virtueller Natur sind.
Das einzige virtuelle ist in dem Moment die Kugel auf deren Innenseite das Video projiziert wird, aber schon bei 3D-Stereo 360° Foto/Video ist der Raum auch wieder nur eine Wiedergabe der Realität und die Kugel existiert nicht mehr wirklich.
Das was du meinst ist in meinen Augen eher die oft vergessene Telepräsenz

Beim Ton ist es ja das selbe, ein in der realen Welt aufgenommen Ton wird trotz Ambisonic noch lange nicht zu einem künstlich hergestellten VR-Sound. Erst wenn alle Faktoren von VR zusammenkommen kann man es als solches bezeichnen.