Hallo Hugendubel,
es gibt im Prinzip folgende drei Arten, ein Video im Internet "auszuliefern":
1. "Herkömmlicher Download": Findet man eigentlich sehr selten, da hier die gesamte Videodatei erst komplett downgeloaded werden muss. Doch auf einigen privaten Websites ist diese "Unart" v.a. bei Quicktime-Dateien dennoch vertreten. Das sieht dann so aus: Man klickt auf den Videolink, und dann sitzt man erstmal eine Weile vor einem weißen Bilschirm, und denkt. Oh, da geht ja gar nichts. Aber so nach paar Minuten läuft der Film dann vielleicht doch an :-)
2. Das was Du meinst, ist "Progressive Streaming". Da wird der Film im Prinzip auch downgeloadet. Der Player beginnt dann mit dem Abspielen des Videos, wenn er "denkt" (also berechnet hat), dass bei gleichbleibender Datenrate der Film bis zum Ende durchlaufen müsste.
Dieses Verfahren setzt beispielsweise YouTube ein. Es sollte aber nicht bei Filmen von über 10 Minuten Länge eingesetzt werden, da sonst längere Wartezeiten auch im Film entstehen können.
3. Der "Königsweg" beim Internetvideo ist seit ca. 10 Jahren das "echte Streaming" / "Realtime Streaming". Das funktioniert nur mit speziellen Videoservern, die z.b. einen Windows Media Server, Real Media oder einen Flash Media Server verwenden.
Durch die Verwendung spezieller Protokolle (RTSP bzw. MMS) wird die Datenrate bei gleicher Bildqualität reduziert, was Stocken vermeiden hilft. Diese Protokolle betreiben weniger Fehlerkorrektur und senden daher weniger Datenpakete hin und her. Die daraus resultierende höhere Fehlerrate ist in Videos aber nicht schlimm. Da wird dann einfach "drüber-interpoliert". Und auf Pakete, die zu spät beim Player ankommen, wird auch nicht gewartet. So gewinnt man wieder Geschwindigkeit.
Sollte die Datenrate zwischen Server und Player mal dauerhaft in die Knie gehen, so können Streaming Videos auch in eine vorher definierte geringere Bitrate "herunterschalten". Dann läuft das Video weiter - nur mit geringerer Bildqualität.
Das echte Streaming kann man auch für Videos mit langen Laufzeiten über mehrere Stunden nutzen.
Siehe auch:
http://www.movie-college.de/filmschule/ ... medien.htm
Viele Grüße,
Daniel