Die Sony HVR Z1 im Test von rob - 14 Jan 2006 18:44:00
>Mit der Z1 hat Sony vor fast genau einem Jahr den von vielen sehnlichst erwarteten professionellen Bruder der FX1 vorgestellt. Seitdem hat die Z1 eine ähnliche Erfolgsgeschichte hingelegt, wie damals die VX1000 bzw. ihr professioneller Nachfolger die PD150. Kaum ein Videoverleih, der die Z1 nicht im Sortiment führt, kaum eine HD-Produktion, die die Z1 nicht als günstige Back-Up-Cam oder für Special-Shots als außenmontierte Kamera nutzt. Ähnlich wie bei der Einführung von DV ist es Sony ebenso bei HDV gelungen, mit einem relativ früh eingeführten Produkt das Marktsegment HDV / Professional beachtlich zu besetzen. zum ganzen Artikel
der guten qualität bei der downkovertierung (HD->SD) kann ich nur solange zustimmen, solange man ein anamorphes bild rausschickt - sobald die kamera es stauchen, also "letterboxen" soll, wird es grausig. finde ich.
ansonsten stimme ich dem test grösstenteils zu, auch wenn ich mich seit monaten mit obskuren bildfehlern (keine drop-outs) rumschlage, die mir niemand erklären kann, und anscheinend bei extremen lichtwechseln auftauchen....
s.
Normalerweise hat HDTV 1080 eine Auflösung von rund 2,07 Megapixeln (1920 x 1080 Bildpunkte). Für die allgemein angegebene HDV Auflösung von 1440 x 1080 Pixeln bräuchte eine 3 Chip Kamera rund 1,56 Megapixel pro Chip. Die HVR-Z1, Sonys HDV-Flaggschiff, hat aber nur 1,07 nutzbare Megapixel, was einer Auflösung von 990 x 1080 Pixeln entspricht. Gegenüber HDTV 1080 ist die Auflösung also um fast 50% reduziert was im Vergleich bei entsprechend großer Projektion doch deutlich sichtbar ist. Das ist dann etwa VHS Niveau (60% Stauchung). Auch im kleinen HD 720 Modus ist die Auflösung um rund 23 % reduziert, da ja nur mit 990 x 720 Pixeln gearbeitet werden kann.
Zudem ist das Objektiv der HVR-Z1 nicht sonderlich stark weitwinklich und die Kamera wenig Lichtempfindlich. Schlechte Beleuchtungsbedigungen, wie sie der Hobby-Filmer häufig vorfindet, reduzieren die Schärfe stark.
Die im Vergleich zu DV geringere Lichtempfindlichkeit ist ein generelles Problem von kompakten HD-Kameras, das dadurch entsteht, dass wesentlich mehr Sensoren auf den kleinen Chips platz finden müssen.
Die Sony HDR-HC 1 E, eine Ein-Chip HDV Kamera mit 3 Megapixeln schafft real auch weniger als 1 Megapixel. Mit einem Beyer Sensor ausgestattet würde sie mit 3 Mpx locker die 1,56 HDV Mpx schaffen können. Da fragt man sich, warum das nicht gemacht wird. Auch Sonys HDCAM System arbeitet übrigens mit Ausnahme von HDCAM SR in der 1080er Auflösung mit einer 25% Stauchung.
Abeite seit über einen halben Jahr mit der Z1.
die Bilder sind gut, die Bedienung sehr gewöhnungsbedürftig. Für mich ist das Handling katastrophal.
Z.B: Als Handkamera kannst nicht die Blende während des Drehens verändern, ohne das Bild zu verwackeln. Die Blende geht viel zu schwer.
Alle Knöpfe sind zu klein und zu nahe aneinander. Versucht mal bei minus 20 Grad mit Handschuhe zu drehen. Das geht nur bei Vollautomatik.
Vergleicht man die Aufnahmen mit dem was man im Sucher oder auf dem LCD sieht, stimmt der Ausschnitt nicht!
In der 4:3 Maske sieht man seitlich mehr als aufgenommen wird, obwohl die Maske genau 4:3 ist. Was hat sich sony da gedacht! Davon habe ich aber noch nie was in ein Test gelesen. Dies ist aber ein Riesen Problem und nicht akseptabel für diese Preisklasse!
Die HVR-Z1E und die HDR-FX1 verwenden das sogn. Pixel-Shift Verfahren. Dabei wird der grüne CCD um einen halben Pixel versetzt vom blauen und roten CCD angebracht. Aus diesem horizontalen Unterschied kann man dann die doppelte Luminanz-Auflösung herausrechnen. Aus den 960x1080 werden somit 1920x1080, welches dann für die HDV-Kompression auf 1440x1080 heruntergefiltert wird. Da bei HDV nur 4:2:0 abgetastet wird, ist die halbe Chrominanz-Auflösung kein Problem. Pixel Shift ist kein neuer Zauber sondern wir schon seit Jahren in professionellen Camcordern verwendet. Weiterer Vorteil: die Pixel können eine größere Fläche aufweisen, was gut für die Mindestlichtstärke ist und Rauschen verhindert.
Der Sucher der Z1 und FX1 arbeitet mit Overscan, genau wie die meisten Fernseher. Wenn man den ganzen Bildausschnitt sehen möchte, dann gibt es bei der Z1 (und nur da) den All-Scan-Modus, der einfach auf eine der sechs frei-belegbaren Tasten gelegt werden kann.
Bei der Problematik des Suchers und des LCD Displays der Z1 geht es nicht um Overscan.
Die Z1 hat da tatsächlich ein Problem!
Sie zeigt horizontal mehr als sie aufnimmt, vertikal aber nicht. Dies habe ich auf professionelle Bildschirme (von Sony) auch im Overscan überprüft!
Ich vermute, dass es mit der Optik, welche auf HD (16:9) ausgelegt ist, etwas zu tun hat. Filmt man 4:3 entsteht da ein Problem beim Umrechnen.
Die Kamera filmt nicht das was ich filmen will! Warum dies so ist, ist mir eigentlich egal. Wenn Sony dies weis, soll Sony dies korrigieren!
Eine alte Erfahrung lehrt, man sollte nie neu in den Markt gekommene Produkte, sei es Kamera oder Schnittsoftware, sofort kaufen. Erst einige Monate abwarten, bis die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Erst dann kommen brauchbare Modelle heraus. Die Konkurrenz spornt hierzu an.
Übrigens wurde schon in Heft 115 von Videomedia ein nicht gerade schmeichelhafter Praxistest der Sony HVR Z1 gefahren. Offensichtlich kommen nun auch noch Bandprobleme mit dem HDV-System hinzu.
Max
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.