Bildlauf hat geschrieben: ↑Do 28 Sep, 2023 11:20
Viel mehr Sorgen macht mir, daß diese KI Entwicklung einfach eine Einschränkung bedeutet was die Persönlichkeitsentwicklung betrifft. Gerade im Kunst/Kreativbereich ist doch gerade dieses "sich einen abbrechen" so wichtig. Diese iterativen Prozesse, dieses über etwas brüten und dann zum Endprodukt gelangen. Und wenn es halt etwas länger dauert.
Und das soll einem dann nun auch abgenommen werden. Es ist doch eh schon fast alles smart im heutigen Leben.
Ja, ich seh in letzter Zeit sowieso einen extrem starken "no afford" Trend.
Alles muß völlig mühelos, automatisch, out of the box und auf Knopfdruck vom Sofa aus funktionieren - um Gotteswillen bloß keine Mühe in irgendwas stecken.
Zu faul für ein Stativ - IBIS solls richten
Selber fokusieren? - no way viel zu anstrengend, muß automatisch gehen
Selbst leuchten? - zu aufwändig, dafür gibt's doch high ISO.
Data Wrangling? -, zu mühsam, muß automatisch per Wifi gehen.
Schnitt? Viel zu anstrengend - das soll die AI auf Knopfdruck machen - Colorgrading sowieso.
Story schreiben - da müßte man ja eigene Ideen entwickeln, keine Zeit - ChatGPT.
Audio Mix - geht heute doch auf Knopfdruck.
AE Comps? - erst mal ein Template runter laden, wo sich jemand anders die Mühe gemacht hat (vom eigenen Können ganz abgesehen).
Bei all dem geht dann auch noch der eigene Anspruch (wenn er jemals da war) immer in den Keller, in Richtung "gut genug - is doch sowieso alles egal, weil's keinen juckt ". Und außerdem machen es ja alles so, dann macht man natürlich mit der untersten Qualitäts-Schublade mit, statt eigene Standards und Impulse zu setzen.
Da muß man sich fragen, welchen Teil des Jobs eines Filmemacher wollen solche Leute denn eigentlich überhaupt noch selbst machen, und warum macht man das dann überhaupt?
Vor allem wenn schon von vorn herein jeglicher Gestaltungswille oder kreativer Ansatz fehlt (was in einer "Kreativbranche" natürlich tödlich ist).
Bildlauf hat geschrieben: ↑Do 28 Sep, 2023 11:20
Also für mich kommt KI nicht in die Tüte, "jetzt erst recht nicht" ist mein Haltung, ich mache meine Filmsachen bewusst weiter recht konservativ, und verweigere das komplett mit KI.
Ich glaub das ist ein bisschen arg pauschal.
Stundenlang Untertitel eintippen, oder tagelange stumpfe Rotojobs etc. werde ich nicht wirklich vermissen.
Im Bildbereich ist es noch ein langer Weg hin, bis da konsistent und vor allem reproduzierbar was wirklich brauchbares raus kommt, im Bewegtbildbereich sowieso.
Ich finde das jetzt auch nicht besonders spannend. Schließlich mach ich meinen Job weil ich gerne selbst Bilder schaffe, das an einen Rechner out zu sourcen erscheint mit jetzt eher langweilig.