DeeZiD hat geschrieben: ↑Mi 16 Sep, 2020 00:58
Bei Bewegung sieht man dann eher Ghosting- und Smearing-Artefakte sowie grundsaetzliche Abwesenheit von Details in dunkleren Bildpartien wie hier:
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Ganz ehrlich? Das Processing wurde 1 zu 1 von der A73 und A7sII übernommen und ist ebenso schlecht - immerhin sind die Codecs nun auf 2017er DSLM-Niveau.
Ich weiß tatsächlich, was du meinst, aber im Falle des Now I See - Bildes mit den fehlenden Schattendetails ist ein Screenshot einer von Vimeo runtergeladenen HEVC-Version erstens kaum aussagekräftig. Außerdem ist das "Processing" von Bloom selbst. Er beschreibt, wie du sagst, das nicht abschaltbare Denoising. Dass er aus diesem Grunde in PRAW gefilmt hat, um es zu umgehen. Dass das Footage dann so verrauscht war, dass er Neat darauf anwenden musste. Dass es anschließend so glatt war, dass er Filmkorn drüberlegen musste. Wenn man sich im Vergleich Brandon Lis "Crossroads"-Mondlichtszene ansieht, dann hat der begriffen, dass es auch ästhetische Grenzen gibt.
Es ist auch insofern ein Äpfel-Birnen-Vergleich, als hier als Fill lediglich das Bouncing von Restlicht über Wolken vorhanden war, und da ist es schon mit bloßem Auge Essig, geschweige denn mit einer der hier von dir als Alternativen genannten Kameras.
Wenn ich sage, ich weiß tatsächlich, was du meinst, dann ist es dies: aktiviere auf Youtube die Suche nach "BMPCC Lowlight", und praktisch jeder Clip sieht edler, filmischer, detaillierter, organischer aus. Das liegt daran, dass erstens das großartige Kameras sind (Mehrzahl, da es 4k und 6k gibt). Und zweitens daran, dass die Filmer hier die Kirche im Dorf gelassen haben. Nachtszenen sind verdammt dunkel, und alles andere würde sagen, aha, Video. Das ist die Crux mit dem Alleinstellungsmerkmal, der größten Stärke, jeder Kamera. Es einsetzen zu
müssen, im Extrem, parodiert das Merkmal und zeigt sich als Schwäche.
Wenn man sich nicht auf Lowlight fixiert, sondern auf Existing Light (altes Super 8 Buzzword), dann wird man sehr oft mit weniger starkem Licht als Beleuchtung auskommen und/oder fähig sein, mehr Schärfentiefe zu verwenden.
DeeZiD hat geschrieben: ↑Mi 16 Sep, 2020 00:58Natürlich ist die Kamera fuer Youtuber mit eher geringeren Ansprüchen durchaus geeignet, aber für Filmemacher dann doch eher weniger. Dann lieber eher zur Pocket 6K, S1H, FX9, EVA-1, Komodo etc. greifen.
Der Begriff Filmemacher wird hier extrem schwammig verwendet. Was bedeutet er? Hersteller von Filmen ausschließlich für Kino? Für Netflix? Gralsucher nach dem Filmlook, dem slashCAM-notorischen Unobtanium? Also den Leuten, die trotz Heulen und Zähneklappern über Preisunterschiede innerhalb vierstelliger Bereiche "eher höhere Ansprüche" (dich paraphrasierend) haben? Leute, die Geschichten erzählen wollen (die freilich nicht nach sterilisiertem Plastik, sondern lieber nach Edelschimmel duften sollen)?
Denn es ist doch klar, dass die ersten beiden Kategorien gar nicht mit der hier anvisierten Geräteklasse kompatibel sind. 4200 € hin oder her, das ist nicht mehr Low-Budget, das ist im Vergleich No-Budget. Oder, wie Bloom süffisant auf die großkotzige Frage antwortete, ob die A7SIII eine gute B-Cam (=minderwertige Crashcam) für die FX9 sein könnte: "Nein, eine gute B-Cam für die FX9 ist eine zweite FX-9 ..."
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...