Hi zusammen,
Jonathan hier von color.io 🙋♂️ Ich beantworte gerne eure Fragen zu Photon.
Naja, ausser das man dadurch einzwei Klicks weniger als in Resolve machen muß, sehe ich da noch keinen großen Vorteil.
Photon ist ein grundsätzlich anderer Ansatz zur Farbkorrektur. Alle grading operations werden durch die drei dimensionale Verformung eines einzigen non-sequentiellen tools durchgeführt. Dieses Tool ist sowohl eine 3D Visualisierung des tatsächlichen mathematischen Farbmodels von Photon, wie auch ein verformbares, plastisches Objekt.
Man kann es sich vorstellen wie ein Vectorscope, nur eben drei dimensional und komplett interaktiv. Oder wie ein 3D LUT - nur eben frei formbar.
Durch die Möglichkeit Farbe dreidimensional zu bearbeiten eröffnen sich tatsächlich komplett neue und intuitive Möglichkeiten der Farbkorrektur.
Zum Beispiel ist es sehr einfach möglich dunkle Blautöne mit hoher Farbintensität anders zu bearbeiten als dunkle Blautöne mit geringer Farbintensität. Es ist also möglich Farbe dimensional zu klassifizieren und auch drei dimensional zu verändern. Wir könnten also den dunklen Blautönen mit hoher Farbintensität etwas Sättigung nehmen, sie etwas Richtung Cyan verschieben und leicht aufhellen. Den schwächer gesättigten dunklen Blautönen könnten wir mehr Sättigung geben, sie etwas Richtung Magenta verschieben und die Helligkeit unverändert lassen. Bei all diesen Operationen, die sich oft mit wenigen Clicks realisieren lassen, verformen wir ein einziges 3D Model des Farbraums welcher uns durch seine speziell für die Farbkorrektur entwickelten geometrischen Gegebenheiten dabei unterstützt "nichts kaputt zu machen" also möglichst glatte Farbverläufe zu wahren, selbst wenn wir Farben stark verändern.
Natürlich kann ich mir in Resolve einen Node-Graph zusammen basteln um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Das macht allerdings kaum jemand weil es zeitaufwendig, kompliziert und vor allem ein Blindflug ist - zwar arbeitet man "unter der Haube" an der Verformung eines einzigen Farbraums, dieser ist allerdings nicht visualisiert und die ein - oder zweidimensionalen Farbwerkzeuge die auf den verschiedenen Nodes angewendet werden haben keinen Bezug zueinander.
Für Farbveränderungen dreidimensionaler Komplexität (wie zum Beispiel datenbasierte Analogfilm Emulation) werden klassischerweise 3D LUTs angewendet.
Mit Photon wird diese Komplexität erstmals manuell greifbar und intuitiv verständlich.
Außerdem kann man mit Photon 3D LUTs direkt importieren, visualisieren und verformen. 3D LUTs können auch mit manuellen Grades oder anderen LUTs vermischt werden.
Zudem ist dieses Feature ja nicht neu, gibt schon lange im Photoshop und davor hatte es sogar schon ACDSee Pro.
Ich würde mich persönlich als Photoshop Poweruser bezeichnen. Photoshop hat kein vergleichbares Feature. Es gibt nichteinmal zweidimensionale Hue/Luminance Kurven oder ähnliche Tools für professionelle Farbkorrektur. Wenn du meinst das man in Photoshop mit einem Werkzeug auch direkt auf dem Bild arbeiten kann dann ja - in Photon gibt es dieses Feature auch.
Ist laut Website wohl Made in Germany.
Wenn ihr Fragen habt schreibt einfach. Ich schaue hier ab und zu rein, ansonsten freuen wir uns auch über Beiträge in unserem Hub:
https://hub.color.io
Viele Grüße aus Köln