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Dioptrienausgleich richtig einstellen



Camcorder (Consumer + Pro), Videosysteme, Funktionen, Bedienung, Drehen, Tricks, Fehler...
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Roland Schulz
Beiträge: 3565

Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Roland Schulz »

Da ich heute wieder mal jemanden gesehen habe der bei geschlossenem, freien Auge den Dioptrienausgleichs seines Kamerasuchers "eingestellt" hat vielleicht mal ein kleiner Tip sofern nicht bereits bekannt:

Den Dioptrienausgleich stelle ich wie folgt ein: beide Augen offen und das freie Auge auf ein Objekt in etwa 3m fokussieren.
Dabei mit dem anderen Auge durch den Sucher sehen und ein Objekt im Sucher, am besten eins von der Kamera generiertes (Messfeld, Counter...) über oder neben das Objekt welches sich in 3m Entfernung befindet bringen.
Das Objekt und die Suchereinblendung sollen nun gleichzeitig nah neben-/übereinander erkennbar sein. Dann den Dioptrienausgleich scharfstellen, dabei das eine Auge scharf auf dem Objekt in etwa 3m lassen.
Sowohl das Objekt in 3m Entfernung als auch die Suchereinblendung sollen gleichzeitig scharf erkennbar sein.

Vielleicht selbstverständlich und bekannt, vielleicht gibt´s andere, bessere Vorgehensweisen. Ich empfinde das so auf jeden Fall merklich entspannter, vor allem bei längerer Benutzung und besonders wenn man mit den Augen schnell zwischen Sucherbild und realem Bild wechselt.

Mit nur einem Auge kriegt man das Bild zwar auch scharf, meistens nach Adaption des Auges aber über einen recht weiten Bereich (effektiv nah/fern). Das kann bei anschließendem Blick in die "reale Welt" dann aber schon mal zu größeren Umgewöhnungen des Auges führen.



srone
Beiträge: 10474

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von srone »

eine frage der arbeitsweise, wenn ich in das bild eintauchen will, sprich film, dann wie es dein kollege macht, bei run and gun, ist womöglich deine version die bessere.

lg

srone
ten thousand posts later...



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Roland Schulz »

Ich frage mich nur wo man bei der Einstellung mit nur einem Auge ohne Referenz den Bezugspunkt für eine Schärfeebene des Auges hat.
Also bei mir ist da immer ein breiter Bereich möglich in dem ich scharfstellen kann, bedeutet eine nähere oder entferntere Schärfeebene.
Teilweise hatte ich dann „zu nah“ eingestellt und brauchte beim Runternehmen der Kamera nach längerer Benutzung dann immer ein paar Sekunden für die Umgewöhnung.
Deshalb meine Idee für die beschriebene Vorgehensweise - die aber nicht neu sein muss.



K.-D. Schmidt
Beiträge: 794

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von K.-D. Schmidt »

Gilt deine Vorgehensweise auch, wenn die Augen unterschiedliche Dioptrien haben?



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Roland Schulz »

K.-D. Schmidt hat geschrieben: Sa 14 Jul, 2018 09:11 Gilt deine Vorgehensweise auch, wenn die Augen unterschiedliche Dioptrien haben?
Klar, es geht nur darum auch beim Blick durch den Sucher wie in einer „üblichen Entfernung“ scharf zu sehen und sich nicht ggf. auf einen extremen Nahbereich zu fokussieren. Habe ich auch oft irrtümlich so gemacht und brauchte dann beim Wegnehmen der Kamera erstmal ein paar Sekunden bis ich wieder wusste wo vorne ist ;-).

Die Abweichung zwischen den Augen kompensierst Du bei der Vorgehensweise automatisch raus weil beide Augen das jeweilige Bild scharf sehen.
Ohne Brille/Linse würde das beim Wegnehmen der Kamera natürlich dann kein einheitlich scharfes Bild mehr für die Augen ergeben, aber das täte es ohnehin nicht.



rush
Beiträge: 15026

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von rush »

Der Punkt ist doch viel eher, das >75% der Kollegen die ich so kenne sowieso nur mit einem Auge drehen und das linke nahezu geschlossen haben.
Daher wird meist einfach komplett abgeblendet aufs Schwarzbild und dann anhand der Suchereinblendungen (Blende, TC etc) der Dioptrinausgleich vorgenommen.
keep ya head up



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Auf Achse »

Roland Schulz hat geschrieben: Fr 13 Jul, 2018 20:59
Mit nur einem Auge kriegt man das Bild zwar auch scharf, meistens nach Adaption des Auges aber über einen recht weiten Bereich (effektiv nah/fern). Das kann bei anschließendem Blick in die "reale Welt" dann aber schon mal zu größeren Umgewöhnungen des Auges führen.


Roland, ich muß dich leider "beklugscheissen" :-) Die Adaption ist die Anpassung an die Helligkeit. Scharfstellen heißt Akkumodation.


Solang man das unscharfe Bild im Sucher trotzdem scharf bekommt ist die Diopriekorrektur "unter Unendlich" eingestellt. Wenn man's nicht scharf bekommt ist sie "über Unendlich".

"Über Unendlich" kann das Auge nicht ausgleichen und scharf stellen. Deshalb beginnt man die Einstellung der Diopriekorrektur immer von "über Unendlich" und bewegt langsam Richtung "unter Unendlich". Irgendwann ist das Sucherbild scharf, zugleich auch der Blick am Sucher vorbei. Die Akkumodationszeit ist dann so kurz wie möglich.

Diese Vorgehensweise gilt auch für manuelles Scharfstellen mit ausgespiegeltem Bild, Gucker, Ferngläser usw.

Die Sache mit der Dioptriekorrektur funktioniert aber sowieso nur wenn man entweder nicht Fehlsichtig ist (Nah oder Fernsichtig). Oder die Fehlsichtigkeit korrigiert, egal ob Brille oder Kontaktlinse. Wer seine Fehlsichtigkeit ohne Korrektur mit der Dioptriekorrektur ausgleicht wird immer ein scharfes Sucherbild, aber unscharfes Naturbild haben.
Der Klassiker ist dann ohne Brille drehen weil sie stört :-)

Auf Achse



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Auf Achse »

rush hat geschrieben: Sa 14 Jul, 2018 11:32 Daher wird meist einfach komplett abgeblendet aufs Schwarzbild und dann anhand der Suchereinblendungen (Blende, TC etc) der Dioptrinausgleich vorgenommen.

Damit fällt eine eventuell unkorrekte Scharfstellung als Fehlerquelle aus.
Die Schriften, Linien usw. im Sucher sind auch dann scharf wenn das Objektiv unscharf gestellt ist.

Auf Achse



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Roland Schulz »

Auf Achse hat geschrieben: Sa 14 Jul, 2018 13:11 Roland, ich muß dich leider "beklugscheissen" :-) Die Adaption ist die Anpassung an die Helligkeit. Scharfstellen heißt Akkumodation.
...
Auf Achse
Na na na, so einfach geht das mit dem Beklugscheissen nun auch nicht!!
1. ist die Adaption ein Oberbegriff der Regelungstechnik - hab jetzt mal
Auge/Gehirn als Regelkreis angenommen ;-).
2. heißt das was Du meinst Akkommodation - mit Akkus hat das nix zu tun, dafür aber mit M&M‘s ;-)!!
Sonst gebe ich Dir Recht, passt hier besser!

Der Rest, nach ja, die Dioptrienkorrektur oder Sucherscharfeinstellung (in den Manuals aber meist Dioptrienkorrektur genannt) muss man immer vornehmen, zumindest auf „0“ wenn die Einstellung/der Punkt überhaupt vorhanden ist.
Mit freiem Auge zu weiß ich aber nie „wohin“, da ist immer nen „breiter“ Bereich scharf.



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Auf Achse »

Roland Schulz hat geschrieben: Sa 14 Jul, 2018 14:13
Mit freiem Auge zu weiß ich aber nie „wohin“, da ist immer nen „breiter“ Bereich scharf.

Akkomodation ... mit "o", hast Recht.

Das mit dem "breiten Bereich" entsteht wie ich oben geschrieben hab. Unschärfe "unter Unendlich" stellt dein Auge sofort selbsttätig scharf, das merkt man üblicherweise gar nicht. Deshalb hast du einen breiten Schärfebereich der sich aber in langer Akkomodationszeit bemerkbar macht wenn du vom Sucher weg und in die Natur siehst.

Wenn du von "der falschen Seite" die Dioptrienkorrektur machen willst pfuscht dir die Akkomodationsfähigkeit deines Auges sofort rein. Das kann es "von der anderen Seite" nicht, probiers einfach aus :-)

Auf Achse



Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Dioptrienausgleich richtig einstellen

Beitrag von Roland Schulz »

Auf Achse hat geschrieben: Sa 14 Jul, 2018 16:55 Akkomodation ... mit "o", hast Recht.
...Akkommodation mit „o“ und M&M‘s, also 2 „m“ ;-)!

Ok, komme mit meiner Methode bestens klar, werde Deine aber auch mal testen.
Problem ist nur dass man dabei meist ohnehin nen Stück über den „sweet spot“ fährt - aber gut, denke wir sollten da keine Doktorarbeit draus machen, jeder wie er mag.
War nur nen Vorschlag.



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