WoWu hat geschrieben: ↑Fr 20 Okt, 2017 00:05
„jedoch zeigt das Ergebnis ebenso deutlich, dass der H.264-Encoder der GH5 signifikant mehr Reserven bereithält als die HEVC-Encodierung. Bei weniger Rauschen könnte dies eventuell noch einmal anders aussehen, jedoch haben wir dies bislang nicht näher untersucht.“
Warum ziehen sich eigentlich immer wieder so platte Behauptungen durch die Artikel.
HEVC gibt es bis „verlustfrei“ und damit bitgenau zu den Quellbildern.
Wenn also irgendwelche Artefakte sichtbar werden, liegt das nicht am Codec, sondern daran, dass der Anwender für den Content das falsche Profile/Level gewählt hat.
Auch in der Auswahl des Codecs bestehen Contentspezifische Schwerpunkte, die es zu kennen und zu beachten gibt.
Es geht ja auch niemand in ein Geschäft und verlangt irgend ein paar Schuhe und beschwert sich hinterher, dass sie drücken.
Wer mit Codecs umgeht, sollte sie einigermaßen kennen und nicht einfach seine Fehler auf den Codec schieben.
Moin Wolfgang,
einleitend (Zitat) ist das erstmal so richtig weil niemand den Codec sondern den Encoder in Frage gestellt hat, das ist ein wichtiger Unterschied! Wenn ich mal so drüber nachdenke haben wir häufigst dieses Ergebnis wo z.B. auch der x264 Encoder dem x265 Encoder selbst bei gleicher Bitrate (zumindest bei höheren Bitraten) in der Bildqualität überlegen sein soll.
HEVC an sich leistet wie Du schreibst eine Qualität bis zur verlustfreien Reproduktion, dann aber mit entsprechender Bitrate die hier nicht in der Überschrift steht. In der Praxis "scheint" das bisher eher noch so auszusehen, dass die Implementierung der Theorie noch Potential hat, die Umsetzung von Software- wie Hardwareencodern noch hinterherhinkt, H.264 da schon qualitativ hochvertigere Derivate am Markt hat.
Dem Anwender würde ich am Ende am wenigsten die Schuld geben denn er kann bei gegebenen Komponenten nur das wählen was vorgesehen bzw. angeboten ist. Es liegt wie oben beschrieben auch nicht an "falschen" Profilen oder Leveln, weil wenn dem Anwender erzählt wird dass HEVC zwischen 30-50% effizienter als H.264 sein soll dann sollte man als Anwender davon ausgehen können, dass 70Mbps HEVC mindestens eine ähnliche Qualität liefert wie 100Mbps H.264. In der Praxis scheint das aktuell noch nicht immer erreicht zu werden.
Ich denke dass HEVC mit den derzeitigen Implementierungen maximal einen Vorteil bei geringeren Bitraten hat. H.264 war aber auch nicht von Tag 1 an perfekt.
Man entwickelt halt noch und das primär beim Consumer. In der Pro Class spielt H.265 derzeit eher noch keine wirkliche Rolle, auch eine EVA1 kommt weiterhin mit H.264 daher. Ich würde H.264 derzeit auch noch vorziehen weil NLEs und Prozessoren noch besser/performanter mit H.264 klar kommen, die Akzeptanz noch im Aufbau ist. Grass Valley z.B. springt erst mit EDIUS 9 voll auf den HEVC Zug, Intel baut seine HEVC Unterstützung in den Prozessoren weiter aus.