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Peter Jackson über die Kritik an 48fps



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Schwermetall
Beiträge: 173

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Schwermetall »

Also auch wenn ich von deinen 70- 80 Kinobesuchen etwas schockiert bin,
finde ich deine Argumentation gut.

Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, das 48fps im Kino keinen Einzug finden wird, da Otto-Normal den Unterschied, im Gegensatz zu 3d, vermutlich nicht bemerken wird - weder positiv, noch negativ und daher sich der finanzielle Mehraufwand nicht lohnen wird.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von carstenkurz »

ennui hat geschrieben:"Es glaubt ja auch keiner hier im Forum daran, dass, je mehr im Bild scharf ist, desto besser." - naja, bis zu einem gewissen Grad natürlich schon - VHS war mir jetzt zb. schon bischen zu matschig und unscharf, selbst auf alten TVs. Aber gutes SD von der DVD hochskaliert reicht mir persönlich als Konsument vollkommen auf meinem 720p-Beamer.

Da hast Du nicht mitgekriegt, worauf ich hinaus wollte - ich meinte nicht die technische Schärfe oder Auflösung, sondern gezielte optische Unschärfe, wie sie in Form von DOF/Bokeh eben auch Teil des Kinolooks ist. Die Frage ist, wie man sich zu solchen subjektiven, gestalterisch zu bewertenden Stilen positioniert. Dabei hat DOF eben auch durchaus objektive Aspekte - Motivkonzentration und -führung z.B., das geht schon über 'Geschmackssache' hinaus.
Natürlich könnte man auch grundsätzlich weitwinkling und abgeblendet drehen und behaupten: 'Da gewöhnt man sich schnell dran'. Neben dem rein subjektiv-ästhetischen Aspekt geht dann aber auch der objektive Aspekt vor die Hunde. Das sehe ich gegenwärtig bei 24vs48 fps ähnlich.


Ich stelle mir grade vor, ich sitze im Kino, auf der Leinwand ein knackiges Closeup eines Gesichtes vor einer dahinter im Bokeh ersaufenden Strassenszene - und neben mir nölt einer rum 'Warum ist denn das alles so unscharf dahinten, sind die zu doof zum scharf stellen?'

Ich bin sehr gespannt. Mir scheint weder die Digitalisierung der Kinos noch 3D-Kino hat einen derartigen Bruch der Sehgewohnheiten verursacht wie HFR, so absurd das klingt.


- Carsten
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ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Hatte ich schon mitbekommen :). Ich würde halt nur noch weiter gehen und sogar auch die techn. Schärfe miteinbeziehen. Ich saß schon in Kinos und hab mich über unscharfe zerkratzte Uralt-Kopien geärgert (zwei Drittel der Sachen, für die ich in Kinos gehe sind eher ältere Sachen), aber nach 5 min war alles schon vergessen, einfach weil der Film so gut war... und bei mir zuhause hab ich wie gesagt mal einen Direktvergleich gemacht und dann entschieden, dass mir hochskaliertes SD für den Filmkonsum per 720p-Beamer im Wohnzimmer völlig reicht. Techn. Schärfe ist ja immer relativ, finde ich.

Bei den DOF-Sachen kommt aber noch dazu, dass ja klassischerweise in Kinofilmen fast durchgehend ein Blende-5.6-DOF genutzt wurde, die DSLR-Youtube-DOF-Helden aber eher noch immer am Blendenlimit arbeiten und dann noch vielleicht mit Vollformat-Sensor, "weil die Profis machen das ja auch so". Nö, tun sie nicht.

Und es gibt aber natürlich auch die Sachen wie Citizen Kane und einige andere, wo es gerade um große Tiefenschärfe ging. Das sieht dann dann trotzdem nicht "nach Soap-Opera" aus (auch wenn die Story was davon hat). Allgemein meinte ich nur, dass die techn. Schärfe und DOF nur zwei Faktoren unter vielen sind und bei mir als Priorität recht weit unten angesiedelt sind, sofern besser als VHS. "Richtige" Farben und Bildkontraste sind mir persönlich zB. wichtiger.

Jetzt muss ich mir wohl wirklich den Hobbit dann mal ansehen, einfach nur, um zu sehen, wie mies das aussieht...oder vielleicht werde ich ja noch zum Konvertit. Aber wahrscheinlich ist es, von 3D abgesehen, wohl eine eher unnötige "Innovation", die eben nur nun technisch machbar ist und deswegen auch mal ausprobiert wird, aber letztlich für die Mehrheit keine subjektive Verbesserung beim Filmgenuss bringt. Beim PAL-Fernsehen hat man doch auch nur 50i gemacht, weil man kein ganzes Bild in einem Rutsch übertragen konnte damals, oder? Oder wegen der 50Hz-Stromnetzfrequenz. War doch jedenfalls eher so ne Art Notlösung, aber eben mit dem zusätzlichen "Vorteil" der "besseren" Bewegungsauflösung.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

ennui hat geschrieben: HD habe ich da also noch nicht mal ganz ausgereizt. Mir reicht es so aber völlig.
"Nicht mal ganz ausgereizt" ist aber in deinem Falle stark untertrieben.

Um es genau zu sagen, du hast mit deinem hochskalierten DVD Material maximal 20% von HD ausgereizt.

Unberücksicht sind dabei noch das schlechte Kabel und das Interlace-Bild.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

I know! Das Kabel ist aber gut, und selbstverständlich gibt es darüber Vollbilder, und die Bilddiagonale ist irgendwas um die 2,5m oder noch weniger. Ginge auch noch größer, aber das ist so der sweet spot für die richtig knackigen Farben. Beamer ist ein altes Panasonicmodell, das auch nicht gerade durch seine Ultra-Schärfe glänzt, aber eben superschöne Farben hat, wenn man es im Kinomodus betreibt, wo dann das Licht der Lampe noch mal extra gefiltert wird. Kontraste sind auch super - ich kann nicht klagen, und Freunde staunen immer ("sieht ja echt aus wie im Kino"). Ist halt nur mein kleines Wohnzimmer, kein Heimkino. Sollte ich mal in einer großzügigen Villa residieren, werde ich dann dort auch 1080p mit allen Schikanen beamen und Wände dunkelgrau streichen, aber solange bin ich auch so hochzufrieden. Die Filme, die ich mir da anschaue, gibt es auch oft nur gerade mal auf DVD, da kann man dann schon froh sein. Und manche obskurere Sachen haben sie da auch nur von nem MAZ-Band digitalisiert, oder gar noch in ne Letterbox gequetscht. Egal - wenn der Film was taugt, gucke ichs auch so. Nicht vergessen, es ist noch nicht allzulange her, dass paar Kinofilme auf MiniDV-Kameras gedreht wurden.

Was anderes ist es natürlich mit den selbstproduzierten Sachen, die müssen auch gelegentlich mal auf größeren Leinwänden bestehen können. Dafür habe ich einen Monitor, mit dem bin ich auch sehr zufrieden. Wenn ich die gebeamt sehen will, kommen sie auf nen USB-Stick und dann vom Playon-HD-Player per HDMI auf den Beamer. So hab ichs dann wirklich ausgereizt. Bei der Diagonale tut sich aber 1080p oder 720p nicht viel.

Ich sag doch, techn. Schärfe kommt bei mir erst nach Farben, Kontrasten, Sofa und Snacks in der Prioritätenliste, und Nr. 1 ist: Content. Zuletzt gabs hier von Bunuel "Das Gespenst der Freiheit" zu sehen (schön produzierte DVD), oder von Robert Altman "Images" (lausige DVD, toller Film), die uralte Moby-Dick-Verfilmung, und Elmer Gantry. Kann ich alles wärmstens weiter empfehlen, egal wie scharf nun im Einzelnen.
Zuletzt geändert von ennui am Mi 02 Mai, 2012 15:27, insgesamt 1-mal geändert.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

ennui hat geschrieben:....Snacks in der Prioritätenliste, und Nr. 1 ist: Content.
Mir sind Snacks wichtiger als Content *Muhahahaha*.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Als ich den Beamer gekauft habe, habe ich mich mal spaßeshalber in so Heimkino-Zeitschriften eingelesen, wo Leute immer ihr Monster-Privatkino im Keller vorgestellt haben. Da haben die dann die neuesten James-Bond-Filme und sonstirgendwelche Blockbuster drauf vorgeführt, und über die Filme so geredet, wie andere Leute über ihr Auto, das waren eher so Demos für die dolle Technik. Das ist mir eher fremd. Die hatten auch Riesen-DVD-Sammlungen, aber wahrscheinlich wäre da für mich trotzdem nicht viel dabei. Und Snacks und gemütliches Sofa sind mir extrem wichtig! Bei denen gabs immer nur Popcorn...



Axel
Beiträge: 16952

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Axel »

ennui hat geschrieben:Ich saß schon in Kinos und hab mich über unscharfe zerkratzte Uralt-Kopien geärgert (zwei Drittel der Sachen, für die ich in Kinos gehe sind eher ältere Sachen), aber nach 5 min war alles schon vergessen, einfach weil der Film so gut war...
Das gab es. Im November 2009 schrieb ich:
Axel hat geschrieben:Die alljaehrliche Veranstaltung "Kinderfilm im Kino - KiK" wird bei uns regelmaessig sehr gut angenommen. Viele Filme werden von 300-400 Kindern besucht. Die Kopien sind alter Schrott, bestehen nur noch aus Klebestellen (Jump-Cuts), Laufstreifen und sind verregnet. Die Digitaltonspur - falls vorhanden - hat sich so abgenutzt, dass nur noch ein rumpeliger Analogton (verkratzte Schallplatte) zu hoeren ist. Nach Filmende gehe ich gerne ins Foyer und hoere, wie begeistert der Film durch seinen Layer der Fehlerhaftigkeit aufgenommen wurde. Die Gesichter gluehen.
O tempora, o mores, wie der alte Lateiner von Asterix' Piraten zu sagen pflegte. Man hört keine verkratzten Schallplatten mehr, man liest keine eselsohrigen Bücher mehr, man kann schlicht in Kürze nirgendwo mehr authentische Laufstreifen sehen. Es gibt weder was zu kleben noch zu schneiden (Filmquiz: "Wer will sowas schon machen?").

iasi, beiti und Tiefflieger als die frühzeitigen Fürsprecher höherer Bildfrequenzen haben recht behalten. Wenn sich 24 B/s noch länger halten sollten, dienen sie höchstens dazu, noch ein bisschen zu verschleiern, dass der Film technisch gesehen eine seelenlose Aufnahme ist, etwas abgrundlos Digitales, mit dem zwar alles möglich ist, aber nichts etwas bedeutet. Das erinnert dann an die Hanuta-Reklame, deren Bilder uns weismachen wollen, dass jemand ganz altmodisch Waffeln backt, Nüsse im Mörser zerbröselt und aus einer hölzernen Kelle Kakaocreme dazugießt. So stellt man es sich im Auenland vor, während in Wirklichkeit seelenlose Uruk-Hai an Fließbändern vor sich hinstarren.
ennui hat geschrieben:Jetzt muss ich mir wohl wirklich den Hobbit dann mal ansehen, einfach nur, um zu sehen, wie mies das aussieht...
Könnte schwierig werden, ihn in 48p zu sehen. Nachdem die Kinos freie Wahl haben (siehe oben verlinkten Artikel), wäre es interessant, ob die höhere Frequenz irgendwo besonders beworben werden wird. Werbung kann einen in jedem Sinne voreingenommen machen. Der Slogan "3D-Schärfer als die Wirklichkeit" (hirnrissig) hat dazu geführt, dass etwa die Hälfte der Leute glauben, sie sähen tatsächlich schärfere Bilder und die andere Hälfte das Gegenteil. Man müsste damit werben, HFR sei "wirklicher als die Wirklichkeit" (Filmquiz: "It's funny how the colors of real life only seem really real when you viddy them on the screen").



jogol
Beiträge: 779

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von jogol »

@ ennui
Ich leg dir mal Konrad Wolfs Verfilmung von „Goya" nach dem Roman von Lion Feuchtwanger ans Herz. Hab ich die Tage auf einer ähnlich „pieseligen" Beamer/DVD Konstellation genießen dürfen, wie von dir beschrieben. Klasse!!



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

@Jogol

Danke für den Tip, ist bestellt! Heute abend gibts hier erst mal "Dolls" von Takeshi Kitano, ich hoffe der hält auch, was er verspricht.

@Axel

Ich glaube einfach, dass 24p bleibt, weil es ja offensichtlich völlig ausreicht, die Leute es gewohnt sind, die ganzen alten Sachen in dem Format sind, und kein "wow"-Effekt (wie bei 3D) die Aufrüstung zumindest kleinerer Kinos rechtfertigen würde. Die haben ja auch oft gerade erst investiert. Langfristig kommt es vielleicht, vorausgesetzt, es gibt dann noch (öffentliche) Kinos.

Allerdings frage ich mich schon auch langsam, ob ich da nur altmodisch bin mit meiner Vorliebe, und an Sehgewohnheiten hänge. Andererseits gabs in dem Thread hier ja auch paar interessante wahrnehmungspsychologische/physiologische Argumente für 24p. Dass das Testpublikum mehrheitlich nicht so begeistert war, würde die ja noch unterstützen. Banal gesagt, warum sollte da jemand mittelfristig wieder viel Geld investieren, damit die paar "Pixelpeeper" jubeln, die Mehrheit aber noch angenervt ist und lieber alles so will wie vorher.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

Wenn man quer durch die Foren liest, sind es gefühlt 98% die 24p bevorzugen.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

ennui hat geschrieben:@Jogol
Allerdings frage ich mich schon auch langsam, ob ich da nur altmodisch bin mit meiner Vorliebe, und an Sehgewohnheiten hänge. Andererseits gabs in dem Thread hier ja auch paar interessante wahrnehmungspsychologische/physiologische Argumente für 24p. Dass das Testpublikum mehrheitlich nicht so begeistert war, würde die ja noch unterstützen. Banal gesagt, warum sollte da jemand mittelfristig wieder viel Geld investieren, damit die paar "Pixelpeeper" jubeln, die Mehrheit aber noch angenervt ist und lieber alles so will wie vorher.
Dann wird die "Holzklasse" weiterhin ins Kino gehen und die
1. Klass Kunden geniessen das Heimkino
2. Klass-Kunden den HDTV/Beamer zuhause

Es gibt ja keinen zwingenden Grund um ins Kino zu gehen?

Gruss Tiefflieger



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Gut möglich. Das mit der Entwicklung der "Heimkinos" wird sowieso interessant - bisher ist das ja eher maximal für Freunde und Familie. Wenn die alten Kinos/multiplexe aussterben würden, würden die Privatkinos dann im Stil von Filmclubs oder so auch für Andere geöffnet? Oder geht es weiter Richtung Vereinzelung. Kino ist/war ja eben auch so ein sozialer Ort. Das nervt zwar oft, hat aber auch was, wenn da Leute johlen und klatschen, etc. Da geht man mit neuen Bekanntschaften hin, oder im Urlaub bei Regenwetter, ganz zu schweigen von ausgesuchten Programmkinos, in die man wie ins Theater geht, schick angezogen etc. Alleine im Top-Heimkino sitzen hat ja auch so bischen was trauriges...



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

Kino "on demand", wo auch immer.
Bluray ist sowieso nur ein Übergangsmedium, bzw. eines von vielen Geschäftsmodellen.

Gruss Tiefflieger



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von carstenkurz »

Bisher geben die Besucherzahlen der Kinos solche Trends kaum her. Auch wenn das öffentliche Bewusstsein da eine dauernde Tendenz zum Niedergang zu spüren glaubt. Die FFA Zahlen sind öffentlich, kann jeder lesen.

Die Logik, nach der Heimkino vorhanden=keine Kinobesuche mehr, ist ja ohnehin sehr wackelig. Das funktioniert beim Alkohol- oder Lebensmittelkonsum zu Hause und in Gaststätten nicht, beim Fußball nicht, und eben auch beim Kino nicht. Konzerte, Leseveranstaltungen, etc.
Je kleiner, ungastlicher und unmaßgeblicher die Kinobude ist, desto uninteressanter wird es natürlich fürs Publikum. Und wenn dann noch asoziales Publikum dazu kommt, ist der Spaß natürlich schnell vorbei.

Die technische Qualität mag zu Hause für den, der es sich leisten kann (da sind immer noch rund Beträge im mittleren vierstelligen Bereich zu investieren für Technik, die es mit dem Kino aufnehmen kann), sicher besser sein. Aber das macht es halt nicht alleine aus. Ich guck mir ja auch gerne auf dem eigenen Beamer an, aber das ist mehr analytisch. Wow machts immer nur im Kino. Wer jederzeit zum Pissen oder Bier holen anhalten kann, wo ständig noch irgendwas anderes abgeht, der wird auch nicht reingezogen.

Und nein, Tiefflieger, Histogramme werden auch in Zukunft bei Kinovorführungen nicht auf der Leinwand zu sehen sein, die musst Du weiterhin im stillen Kämmerlein genießen. ;-)



- Carsten
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domain
Beiträge: 11062

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von domain »

Das Hauptproblem beim Kino ist das „Intermediate-Dasein“. Es ist einerseits nicht so auf Proloniveau wie ein ein Fußballplatz, wo man seine Begeisterung oder Wut bis zur totalen Heiserkeit hinausschreien kann, anderseits aber auch nicht so krawattenmäßig beinand wie ein staatlich subventioniertes Theater.
In die Grazer Oper würde ich z.B. nur mit Krawatte gehen und besonders meine Begleitung würde auf die Mitbesucher schauen, wer ist da, wer mit wem, wer hat sich liften oder botoxen lassen, wer ist unheimlich alt geworden, wer schaut verdächtig jung aus usw.
All das entfällt im Kino, es ist ein Hort der Unpersönlich- bis Ungehobeltheit mit Essgeräuschen und unsäglichen Lachern und Sagern im Umfeld.
Hat aber auch einen gewissen Reiz, das kann man nicht verleugnen :-)



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

Man sieht es ja im Regionalzug 2. Klasse oder im Bus.
Die "Gäste" denen das Material nicht gehört, haben so die eine oder andere Hinterlassenschaft die aufgeräumt oder repariert werden muss.
Während der Vorführung entsteht auch ein allerlei "Klima", bei dem alle Sinne angeregt werden und auch solche die nicht direkt vom Film stammen.

"Öffentlicher" Raum halt und der Preis filtert die Kundschaft.

Abgesehen vom "Schwitzbezug" nach 60' ist es sauber und "geruchsneutral" in der Schweiz und die Leute anständig.
Schwierieg ist nur der Zugang zum Sitz und dem Aufstehen, Setzen, Aufstehen... bis der Film beginnt (wohin mit der Jacke).

Ähm, Kaugummi beiseite es geht ja um Technik, einem 99.9% Wohlfühl Kino könnte ich noch 48 fps vorziehen.
48 fps oder nicht ist kein K.O. Kriterium sondern ein weitere Komfortsteigerung (und ja ich bin 50 fps "hres" geschädigt :-))

Gruss Tiefflieger



domain
Beiträge: 11062

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von domain »

Die Anzahl der fps kann ja wohl nicht ernsthaft ein Thema überhaupt sein.
Je mehr desto besser, das ist doch mal sonnenklar. Wer anderes behauptet hängt verstaubten, hinterwäldlerischen und anachronistischen Sehgewohnheiten nach.
Oder sollten wir, die wir reale Theateraufführung besuchen, vielleicht eine Shutterbrille aufsetzen, damit es schön mit 24p ruckelt?



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von carstenkurz »

Du hast nicht die leiseste Ahnung, wovon Du da redest. Es geht hier nicht um Computerspiele, Downhill-Helmkameras, Gleitschirmfliegen, Fußballübertragungen oder sonstige Dokus.


Das nächste ist, dass irgendjemand hier behauptet, der 24p Hype im elektronischen Aquisitionssegment der letzten Jahre wäre Einbildung. Glotzen und BluRay Player haben 24p Modi bekommen, obwohl 60p seit Jahrzenten billige Consumertechnik im PC Bereich ist.


Und dann mit dem Argument zu kommen 48MPixel sind doch besser als 24MPixel...

- Carsten
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domain
Beiträge: 11062

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von domain »

Ich streite ja nicht ab, dass eine technische Unzulänglichkeit im Laufe der Zeit zunächst zur Sehgewohnheit und allmählich hochstilisiert zur Pflicht wurde.
Sehr angenehm für die faulen Produzenten: die Zuseher erkennen ein Qualitätsmerkmal in ruckelnden Filmen: mit dieser Gewissheit können sie noch heute Altvorderisches drehen und die vergreisten Zuseher im Kino jubeln jedes mal auf



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

24p ist "native" schauen auf Bluray.
Bis 80 fps kann der Mensch (im Augenwinkel) als Lichtblitze unterscheiden, ein Fliegen-Facettenauge bis 240 fps.

Wie gesagt bei einem guten Film nimmt man auch 24p in Kauf und HDTV zeigt diese als i25 wie auch immer im HDTV.
Ich schaue seit mind. drei Jahren 50p und die "saubere und klare" Darstellung bringen vielleicht fotografisch aufgenommene Filme in 24p mit minimal bewegtem Inhalt.
(Kunst des Vorenthaltens zur Steigerung des nichtigen Inhalts).

Mit 50p sieht man mehr, aber mit 24p und viel Schneiden kann man auch einen Comic lesen.
Auch Timelapse ist interessant, da spielen fps nur als Zeitfaktor eine Rolle.

Wenn die Technik mal irgend wann "perfekt" passt, dann wollen alle schwarz/weiss Stummfilme mit Untertiteln, einfach weil es anders ist.

Gruss Tiefflieger



domain
Beiträge: 11062

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von domain »

Streng dich nicht an Tiefflieger, alles für die Katz.
Der beste Beweis dafür, dass den Kameramännern immer schon ein mögliches Ruckeln unangenehm war, sind all die komplexen Regeln um eben dieses bei 24p zu vermeiden, bei Schwenks, bei schnellen Bewegungen vor der Kamera etc.
Es war sozusagen eine besondere Kunst und Fertigkeit, diese physiologischen Nachteile von 24p den Zuseher nicht merken zu lassen.
Und jetzt tun die 24p-Jünger so, als wenn es ein Qualitätskriterium überhaupt und an sich wäre ....



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Ich finde es zwar auch bescheuert, aber es drehen gerade wirklich Leute wieder vermehrt s/w. Gerade bei kleinen Dokus und "künstlerischen" (hust) Sachen. Andererseits muss ich zu meiner Scham gestehen, dass ich lange dachte, s/w bei digital heißt einfach nur die Farbkanäle abschalten und nur die Luminanz behalten, den Effekt hat ja fast jede Kamera. Dann las ich, dass es doch viel komplizierter ist, und eher wieder an analoge s/w-Fotografie mit Farbfiltern erinnert, wenn man es anspruchsvoll macht. Ich persönlich bleib aber bei Farbe, ich weiß nicht was das soll. Das ist wirklich "retro".



Angry_C
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Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

Schwermetall hat geschrieben:Also auch wenn ich von deinen 70- 80 Kinobesuchen etwas schockiert bin,
finde ich deine Argumentation gut.

Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, das 48fps im Kino keinen Einzug finden wird, da Otto-Normal den Unterschied, im Gegensatz zu 3d, vermutlich nicht bemerken wird - weder positiv, noch negativ und daher sich der finanzielle Mehraufwand nicht lohnen wird.
Ich denke schon, dass es bei den Szenen, für die Mr. Jackson extra flüssigere Bewegungen wollte, der Unterschied zwischen 24p und 48p auch von Laien wahrnehmbar sein wird.

Es lässt sich eben mit 24p nicht frei nach Schnauze drehen, mit 48p schon.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Diese Beschränkung durch 24p bei Bewegungen hat aber auch wiederum ihre eigene Ästhetik hervorgebracht, eine Art von ehrwürdiger Langsamkeit und Erhabenheit, die man dann eben mit "großem Kino" assoziiert. Wildes schnelles Rumgeschwenke ist ja eher was für den Onkel mit der Videokamera auf Teneriffa. Das sieht ja auch scheiße aus, wenn es nicht ruckelt. Und rasante dynamische Actionfilme gabs ja auch in 24p, meine ich.

Das Argument "mehr ist immer besser" ist doch albern. Dann kann man den Ton ja auch doppelt so laut drehen und aus 64 Kanälen schallen lassen. Ein aktuelles Casio-Keyboard aus dem Supermarkt kann auch mehr Sounds als ein Cembalo aus dem 17. Jahrhundert, trotzdem kostet das Cembalo viel mehr und hat meist das feinsinnigere Publikum.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

carstenkurz hat geschrieben:Du hast nicht die leiseste Ahnung, wovon Du da redest. Es geht hier nicht um Computerspiele, Downhill-Helmkameras, Gleitschirmfliegen, Fußballübertragungen oder sonstige Dokus.

Es gibt aber in Actionfilmen durchaus vergleichbare Szenen, warum sollte man da die Kameraführung künstlich beschneiden, nur weil es sonst scheiße aussieht?
carstenkurz hat geschrieben:Das nächste ist, dass irgendjemand hier behauptet, der 24p Hype im elektronischen Aquisitionssegment der letzten Jahre wäre Einbildung. Glotzen und BluRay Player haben 24p Modi bekommen, obwohl 60p seit Jahrzenten billige Consumertechnik im PC Bereich ist.
Und warum hat man die ganzen Interpolationsverfahren in den TVs eingeführt, die dafür sorgen, dass man jeden Film ruckelfrei schauen kann?

carstenkurz hat geschrieben:Und dann mit dem Argument zu kommen 48MPixel sind doch besser als 24MPixel...
Willst du damit etwa sagen, 24 Megapixel sehen auf einem Werbeplakat von 2x3 Metern Größe besser aus als 48 Megapixel?



HT
Beiträge: 246

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von HT »

Interessant, scheinbar sind schon viele ind er Lage zu beurteilen wie Der Hobbit in 48 fps ohne es gesehen zu haben, das lässt folgende Schlussfolgerungen zu:
a) Urteilschlüsse aufgrund erfahrung anderer sind heute selbstverständlich, warten und sich eine eigene Meinung bilden ist zu anstrengend
b) vielen Leuten ist viel zu langweilig

Ich muss zugeben dass ich sehr selten ins Kino gehe um mir die Magie zu erhalten, um die größe der Leinwand, den Sound, das Popcorn und natürlich die Filme noch genißen zu können. Als ich jung war ging ich vielleicht alle 5 Jahre mal ins Kino. Und ich weiß noch genau wie ich damals in ein ziemlich modernes Kino gekommen bin und über das ganze drumherum gestaunt habe, dann begann der Film und ich wunderte mich wieso das alles so flackerte, selbst in so einem modernen Kino.
Mit der Zeit gewöhnte man sich an diesen effekt (sogar ziemlich schnell) und lernte ihn lieben, wenn in ruhgen Passagen die einzige Veränderuing im Bild ein leichtes Hell-Dunkel ist. Ja es wirkte wie das Umblättern der Seiten eines Buches.
Mit de Flackern ist es heutzutage sowieso zu Ende, nicht wegen 48 fps, sondern da bei digitaler Projektion kein Film mehr bewegt werden muss.
Nichtsdestotrotz, fesselt mich ein Film, dann habe ich keine Zeit auf solche Details zu achten. Kino ist schon immer ein Medium das von technischem Fortschritt lebt, es war schon immer eine Mischung aus Jahrmarktsattraktion und Kunst, aus Technikern die neues Erfanden und Personen die damit spielten. Ein Stopp der technischen Entwicklung wäre auch das Ende des Kinos, denn sind wir mal ehrlich: Denken wir uns doch mal alle tollen Errungenschaften des Kinos weg, was bliebe? Die nackte Story. Und Geschichten erzählen, mit Emotionen, Witz und Action, das kann das Buch nach wie vor am Besten.



Axel
Beiträge: 16952

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Axel »

carstenkurz hat geschrieben:Und dann mit dem Argument zu kommen 48MPixel sind doch besser als 24MPixel...
Angry_C hat geschrieben:Willst du damit etwa sagen, 24 Megapixel sehen auf einem Werbeplakat von 2x3 Metern Größe besser aus als 48 Megapixel?
Auf einem Werbeplakat von 2 x 3 Metern Größe geht man nicht davon aus, dass es aus allernächster Nähe betrachtet wird. Deswegen hat es absolut gesehen dieselbe Auflösung wie die Werbung in der Zeitschrift, die man näher ans Gesicht hält. Nur bei Kino bzw. jetzt hochauflösenden Displays ist insofern etwas in Bewegung geraten, als man jetzt allmählich größere Bilder will. Im Kino ist man 100 Jahre lang mit einer hinreichenden Auflösung gut gefahren und wird flächendeckend auch dabei bleiben. 2k *reicht* für die relative Bildgröße der meisten Kinos völlig, 4k wird eine Sonderausstattung bleiben.

Unsere gewohnte Bildgröße entspricht 720p, die paranoiden Pixelfürchter wollen mehr, haben aber selbst nur annähernd jemals FullHD gesehen (es sprechen zuviele Faktoren dagegen, als dass echter 1080p-Genuss tatsächlich zustande kommen kann).

Auflösung hat mit Größe zu tun und nicht mit Qualität. Auf einem großen Bild fällt die fadenscheinige Farbdarstellung sofort ins Auge, auch und besonders, wenn die Pixelauflösung höher ist.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

Wenn HDTV Zuschauer ein hochaufgelöstes Foto in 1080i25 sehen, dann flimmert es vielleicht und wundern sich, dass es soviel besser aussieht ;-)

Gruss Tiefflieger

Ich geniesse meine differenzierten nahezu 1080p50 in "true color" :-)
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Mi 02 Mai, 2012 21:34, insgesamt 1-mal geändert.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Angry_C »

Axel hat geschrieben:
carstenkurz hat geschrieben:Und dann mit dem Argument zu kommen 48MPixel sind doch besser als 24MPixel...
Angry_C hat geschrieben:Willst du damit etwa sagen, 24 Megapixel sehen auf einem Werbeplakat von 2x3 Metern Größe besser aus als 48 Megapixel?
Auf einem Werbeplakat von 2 x 3 Metern Größe geht man nicht davon aus, dass es aus allernächster Nähe betrachtet wird. Deswegen hat es absolut gesehen dieselbe Auflösung wie die Werbung in der Zeitschrift, die man näher ans Gesicht hält. Nur bei Kino bzw. jetzt hochauflösenden Displays ist insofern etwas in Bewegung geraten, als man jetzt allmählich größere Bilder will. Im Kino ist man 100 Jahre lang mit einer hinreichenden Auflösung gut gefahren und wird flächendeckend auch dabei bleiben. 2k *reicht* für die relative Bildgröße der meisten Kinos völlig, 4k wird eine Sonderausstattung bleiben.

Unsere gewohnte Bildgröße entspricht 720p, die paranoiden Pixelfürchter wollen mehr, haben aber selbst nur annähernd jemals FullHD gesehen (es sprechen zuviele Faktoren dagegen, als dass echter 1080p-Genuss tatsächlich zustande kommen kann).

Auflösung hat mit Größe zu tun und nicht mit Qualität. Auf einem großen Bild fällt die fadenscheinige Farbdarstellung sofort ins Auge, auch und besonders, wenn die Pixelauflösung höher ist.
Jo, das mit dem Abstand wollte ich eigentlich noch dazuschreiben. Jedenfalls ist eine höhere Auflösung nie schlechter, sondern in manchen Situation besser.

Ich habe einen Sitzabstand von ca. 2 Metern auf meinen 60" Plasma. Da sehe ich sehr wohl den Unterschied zwischen 720p und 1080p. Meine Oma auch.

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass, wenn jemand in Foren (speziell auch in diesem) schreibt, DVD Qualität oder 720p Qualität reichen aus und den Unterschied zwischen HD Ready und Full HD sieht man eh nicht, dass dieser zuhause gar nicht die technischen Möglichkeiten hat, dieses beurteilen zu können.

Oft ist sogar noch zu lesen, dass ein User noch ne Röhre zuhause hat, aber ordentlich mitdiskutiert.



ennui
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Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von ennui »

Also ich kann schon beurteilen, dass - mir daheim! - DVDs + gute Skalierung + guter 720p-Beamer + Komponentensignal völlig ausreichen bei dem Abstand Sofa-Wand und der Diagonale. Da wäre alles andere schon Overkill. Wie gesagt, wenn ich die Villa mit dem großzügigen Extra-Raum fürs Heimkino hätte, sähe es vielleicht noch anders aus. aber so ist es nicht nur "gefühlt gut", sondern auch rein von den Kennzahlen her wäre alles andere einfach Quatsch in so einem Raum. Das gesparte Geld kann ich dann noch in die ganzen Filme investieren, die ich mir so anschaue - eine Super-Sache, kanns kaum erwarten, den Beamer gleich wieder anzuschmeißen.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

Grundsätzlich entsprechen 2K im Kino der Qualität eines 10x15cm Papierbildabzuges auf Leinwand projeziert.
Bei einem 55" Monitor und ca. 2m Abstand ist man knapp oberhalb der Pixelsehgrenze.
Jeder kennt bei Kino die schwarzen Streifen oben und unten, das HDTV Bild ist also noch etwas grösser im Gesichtsfeld.
Die Farbsättigung ist genügend um ein detailliertes Farbbild darzustellen.

Im dunkeln ein Bild projeziert zu sehen, schränkt das Sehen auf dieses Gesichtsfeld ein (nebst Gamma 2.5 für Dunkeldarstellung).
Bei einem 55" Monitor oder grösser nimmt dieser ein grosses Gesichtsfeld ein, ein Effekt wie vor einem Kleiderspiegel zu stehen oder ein Wohnzimmerfensterfassade bis zum Boden ein Bergpanorama betrachtend (Gamma 2.2 TV/Video, Apple Gamma 1.8 helle Arbeitsumgebung Foto).
(man muss die Augen noch nicht wandern lassen, ausser man will als Standbild noch etwas genauer betrachten)

Um gute Farben bei einem 720p Beamer zu haben bei 3-4m Diagonale, muss man mind. 3-4m wegsitzen um eine plastisches Bild zu haben. Ansonsten wird es blass und nimmt die Bildschwächen wahr (ungleiche Helligkeitsverteilung und unschärfe = flaches Bild).

Aber das soll ja nicht ein HD Thread sein, Kino muss/kann mehr bieten.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Mi 02 Mai, 2012 22:38, insgesamt 1-mal geändert.



dirkus
Beiträge: 1165

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von dirkus »

Kino ist doch eigentlich nur deshalb so spannend, weil man einen tollen Film mit vielen Leuten in einem Raum sehen kann. Die Auflösung, FPS usw spielen da eigentlich keine Rolle. Es ist einfach der Erlebnisfaktor, der zählt, und die Emotionen, die man nach jeder Action Szene oder einem guten Witz im Publikum spürt.

Ich hab die Tage Chronicle (Wie weit würdest du gehen) angesehen.

Dieser Film ist filmtechnisch (absichtlich) unter aller Kanone produziert worden, da er die ganze Zeit über nur aus zusammengesetzten Filmsequenzen eines Amateurfilmers besteht. Sogar der Ton ist wie mit nem billigen Live Micro aufgenommen.

Trotzdem bekommt dieser Film beste Kritiken und ist zzt ein Kassenschlager!

Das der Film in digitaler, hochauflösender Projektion gezeigt wurde, hatte man überhaupt nicht bemerkt. Ich fand die hohe Auflösung bei dem ganzen gewackel der Kamera eher störend (man hat sich praktisch die ganze Zeit über an den knackscharfen Gesichtern und anderen wenigen Punkten im Raum festgefressen und das Bild garnicht mehr in seiner Gesamtheit betrachtet)



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von Tiefflieger »

Mir ist schon klar in Deinem Beispiel geht es darum, dass auch geringere Qualität durch Inhalt überzeugend ist (Stilmittel).

Genau das ist die Stärke von 50p und Amateuraufnahmen, optischer Bildstabilisator und "weiche" fast unmerkliche Bewegung.
Wenn Bewegung rein kommt sieht es bei Spitzenkameras fast wie ab Steadycam aus.
(Früher gab es Bildzeilen und rote Record Punkte um Amateuraufnahmen zu kennzeichnen. Schärfepumpen darf auch nicht fehlen.)
Genau diese minimalen Bewegungen in voller Auflösung übertreffen sogar den höheren Fotoauflösungseindruck an Schärfe und Plastizität.
(Video-Standbilder und downscaled Fotos sehen vergleichbar aus)
Es kommt zu keinem Wischeffekt und auch nicht zu stroboskop- und ruckartigen Bewegungen.
(Reissen, Wackeln und Zoomen kann jeder :-))

Die Sony FS700 240 fps Zeitlupen in einem anderen Thread sind alle aus der Hand aufgenommen und sehen sehr ruhig aus. (Timeline nach ca. 3/4 des Films)
viewtopic.php?p=564966#564966


Gruss Tiefflieger



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Peter Jackson über die Kritik an 48fps

Beitrag von carstenkurz »

Tiefflieger hat geschrieben:Mir ist schon klar in Deinem Beispiel geht es darum, dass auch geringere Qualität durch Inhalt überzeugend ist (Stilmittel).

Genau das ist die Stärke von 50p und Amateuraufnahmen, optischer Bildstabilisator und "weiche" fast unmerkliche Bewegung.
Und das ist 'überzeugend'? Warum sehen wir dann so wenige 'Amateuraufnahmen in 50p' im Kino, wenn das so überzeugend sein soll?


- Carsten
and now for something completely different...



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