DV_Chris hat geschrieben:Eine Trauerwelle für Proponenten von menschenverachtendem Raubtierkapitalismus hat den gleichen bitteren Beigeschmack wie Staatsbegräbnisse in Nordkorea.
Gut, aber wenn man so argumentiert, dann sollte man konsequent sein - und da bin ich mir bei den unzähligen Schnäppchenjägern hier im Forum nicht so sicher:
Produkte nur aus heimischer Produktion - auch wenn sie das Mehrfache kosten. Länger sparen, teurer bezahlen, aber mit gutem Gewissen leben.
Und nicht nur bei Apple-Produkten den Fairness-Check machen, sondern bei allen andern auch - vom Stativ, über den Billig-Slider oder-Dolly bis zur LED-Leuchte, den Alternativ-Akku, den neuen, besonders preiswerten Riesen-TV, den Bausatz-Computer mit sämtlichen Einzelteilen, von der Grafikkarte bis zur Platine und den Speicherkomponenten und selbst die Kameras und Objektive der japanischen Firmen, die längst in China hergestellt werden, eingeschlossen:
Unter welchen Bedingungen wurden sie produziert ?
Und beim Fokus auf die gewissenlosen Raubtierkapitalisten aus dem Westen auch mal die Frage beantworten, wie es denn mit den gewissenlosen Alles-Nachbauern aus Asien, insbesondere China, steht, die zahlreiche westliche Firmen mit Billig-Imitaten so an den Existenzrand drängen, dass sie am Ende gar keine Alternative mehr sehen, als ebenfalls in Asien produzieren zu lassen - und damit Arbeitsplätze und Know-How auszulagern und sich in Abhängigkeit zu begeben - auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen dort, auf die sie nur begrenzten Einfluss haben. DEN hätten eher die Käufer bzw. eben Nicht-Käufer der Produkte, aber die wollen davon - Beispiel Apple oder die unzähligen 'Geiz ist geil'-Erbsenzähler - 'en gros' nur ungern Genaueres wissen.
Aber, was Apple betrifft, so wäre es fair, statt gigantische Gewinne anzuhäufen, einen Teil an die Kunden weiterzugeben (fairere Preise) und vor allem einen Teil an die namenlosen Arbeiter an den Fliessbändern - und wenn es nur indirekt wäre, indem man seine Marktmacht auch dazu benutzen würde, sich dort für menschlichere Arbeitsbedingungen einzusetzen, selbst wenn der Gewinn dadurch etwas geschmälert wird.