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Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich



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roki100
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von roki100 »

Jott hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 15:08 Wo stellst du die Leuchte hin?

a) neben die Kamera, zum hell machen, damit‘s nicht rauscht

b) hinter das Motiv als Gegenlicht
iasi so: "geht ohne a und b"

Bild
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iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

andieymi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 15:49
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 13:33 Ich weiß nun aber nicht, was High-ISO mit hohen Lichtkontrasten zu tun hat. Der Vorteil der Dual-ISO-Schaltungen ist ja eben auch ein weitgehender Erhalt des DR.
Hohe Lichtkontraste ist vielleicht falsch formuliert, aber im Endeffekt geht es um wenig Licht-Bandbreite, dunkel und hell liegen irrsinnig eng nebeneinander. Einfach mal am Beispiel der Relation aus Lichtwert und Lux anschauen. (Bei doppelter Empfindlichkeit ist die Anzahl Lux bei gleichem Lichtwert/EV halbiert. D.h. um einen Unterschied von einer Blende innerhalb des Motivs zu haben, habe ich nur mehr die Hälfte der möglichen Zwischenwerte, mathematisch betrachtet.) Deshalb: Eigentlich sind es problematisch wenige Lichtkontraste. Je weiter Du die Empfindlichkeit steigerst, desto weniger Licht sorgt für gegebene Belichtung und mit desto minutiöseren Unterschieden muss ich Motivkontraste herausarbeiten. Bis hin dazu, dass irgendwann sowas wie eine Kontrolle über jede (künstliche oder natürliche Lichtquelle) am Set nicht mehr möglich wird. Das heißt im Umkehrschluss eigentlich nur, dass durch (zu hohe) Empfindlichkeit irgendwann Gestaltungsspielraum geopfert wird und ist letztendlich der Grund, wieso das (kann man auch als Frage formulieren?) Ideal aus scheinbarer Natürlichkeit und trotzdem Kontrolle und Plastizität teilweise auch von technischer Seite schwer zu erreichen ist wenn man hohe Empfindlichkeit mit wenig Leistung kombiniert.


Als Beispiel:
Wenn wir von ausreichend ND-Filtrierung ausgehen, völlige Kontrolle und kein Umgebungslicht haben und tatsächlich nur eine Lichtquelle sowie keine Reflektoren nutzen (Mini-Studio-Setting, völlig kontrollierbar), ist in Kombination aus diesen Faktoren mit einem M90 (oder vergleichbare Leistung) und einem Dedo (oder was ähnlich kleinem) ein annähernd gleiches visuelles Resultat möglich, wenn man in gegebenem Maß mit ND, Abstand, Leistung, Lichtformern (vor der einen Lichtquelle) spielt. Das geht.

Nur was jetzt, wenn ich sage ich habe mehr Lichtquellen, möglicherweise solche, die ich nicht kontrollieren kann, oder will ein zusätzliches Eye-Light setzen oder überhaupt einfach mehr Fill?
Dann kommt das zum Tragen, was hohe Empfindlichkeit mit wenig Lichtleistung macht: Sie zusätzlich unkontrollierbar machen.

Beim M90 aus dem Beispiel kann ich mit entsprechend ND (klaro, die Leistung hab ich ja) mich Fillmäßig soviel spielen wie ich will (oder variablerweise den auch in ein Booklight jagen und es kommt immer noch genug raus), oder auch mein Eyelight frontal zusätzlich setzen, ohne daraus zu viel (unerwünschten?) Fill zu bekommen. Warum? Weil ich nie riskiere, dass mein Fill dann doch zu viel ist, oder das Eyelight den Key "zerleuchtet". Ich habe da vermutlich viele mögliche Leistungsabstufungen zu meiner Verfügung um das optimale, gewünschte Resultat zu bekommen. Auf dem Lichtlevel eines Dedos ist das eine ungleich schwierigere (wenn auch nicht unlösbare) Aufgabe. Auch wenn es theoretisch funktioniert. In der Praxis gibt's da öfter Hürden und da sind wir noch nicht mal bei natürlichem Umgebungslichtlevel, sondern eher noch bei Fill & Co (Eyelight ist so ein gutes Beispiel. Weil das Auge echt nicht viel braucht um was zu fangen. Blöd nur, wenn mein Keylight schon so wenig Leistung hat, dass alles was ich sonst rundherum probiere, zwangsläufig als Fill spillt. Ist mein Key ein paar Blenden weiter oben, lässt sich einfach viel, viel mehr finetuning betreiben.)

Das ist letzendlich auch der Grund, wieso M40 und aufwärts nicht längst obsolet geworden sind, nur weil wir empfindlichere und bessere Kameras haben. Es geht eben nicht nur um "hell genug" für ISO die ich haben will.
Bei Tageslicht, 3x M40 draußen vorm Fenster in einen 12x20 UB etwas weiter weg machen irgendwie ca. das gleiche Level wie 3x Aputure 300D direkt mit ein paar Schnipseln WD davor reingeblasen.

Nur der Unterschied ist dann eben das, was den Unterschied im Licht macht: Das eine schafft die Lichtrichtung, die ich will - und dadurch Plastizität - indem es in etwa das imitiert, was sich vor unseren Augen abspielt und wir als gut & natürlich befinden, das andere tut das auch aber sieht halt aus wie Lampe vors Fenster gestellt und damit unnatürlich. Hell machen beide.

Das ist ein wenig etwas, das leider mit "RGBW hier" und "Wow, wie hell diese 100 Watt-LED-da" etwas außen vor bleibt. Dass gewisse Sachen immer noch "besser" aussehen, wenn ich das imitieren kann, was dieses "coole Available Light" (Ergo: Sonne in Himmel, inkl. Atmosphäre) fürs Auge macht: Fast unendlich viel Lichtleistung, die gigantisch weit weg ist durch viele, viele Faktoren dazwischen so beeinflussen, dass es am Ende gut ausschaut. Aber da kann ich halt nicht mit ISO 3200 und einer LED-Funzel nah am Motiv anfangen, oder versuchen mit Licht <1m Abstand zum Motiv gegen die Sonne zu arbeiten, sondern versuche vielleicht erst mal zu imitieren, was für unser Auge auch gut aussieht.

Das kann man jetzt glauben oder nicht. Es gibt sicher auch genügend die sagen, sie leuchten mit Dedos so wie Deakins. Aber es gibt dann (abgesehen von Gigantonomie die vmtl unterstellt wird) halt doch Gründe, wieso High-End aussieht wie High-End - und damit leider oft auch nicht mit "gleich hell" imitierbar wird. 18kWs auf Steigern vorm Fenster sehen einfach in der marmor Banklobby drin anders aus, als die LED-Funzel, die vielleicht sogar von drinnen oben aus Fensterrichtung kommt 4m vom Talent weg. (Das ist dann auch meist der Punkt, wo der Wald aus Flags und 4x4s anfängt), die man (und ich ziehe jetzt den teilweise unrichtigen Vergleich aus Budget & Qualität mal) in den ganzen Blockbuster-BTS eigentlich nie sieht, oft nicht einmal die Lampenköpfe.
Mir kommt aber eben auch immer diese schöne Einstellung in Paris Texas in den Sinn, bei dem Robby Müller die Lichtstimmung einfangen musste, die sich für einen kurzen Moment bot.

Natürlich kann man die übliche marmor Banklobby Einstellung drehen, die man schon oft gesehen hat. Und natürlich haut man dann besser von Außen Licht durchs Fenster.
Wie oft kann man in Berlin schon an den Aufbauten vor einer Erdgeschosswohnung erkennen, dass da gerade innen etwas gedreht wird. Eben ganz so, wie man es üblicherweise macht.

Aber auch ein Deakins verzichtete bei manchen Einstellungen schon aufs Ausleuchten.

Man muss zudem heute auch nicht mehr die Lichtleistung aufbieten, die früher für Negativfilm notwendig war.
Die Dual-ISO-Kameras bieten bei enormer Empfindlichkeit in der hohen Stufe eine kaum geringeren DR.

Und richtig: Hohe Leistung der Leuchtmittel braucht es beim Aufhellen in der prallen Sonne.
Jedoch kann eben auch hier die technische Entwicklung helfen. Ich komme mit 1/2 oder 1/4 der Lichtleistung aus, wenn ich den DR ausnutze und in der Post das Gesicht 1 oder 2 Blendenstufen anhebe.
Solche groben Mittel wie Grauverlaufsfilter sind nicht mehr notwendig, denn es gibt die Gradingprogramme mit den Fensterchen.



iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:18
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00 Geh mal z.B. in ein Freilichtmuseum und schau dir mal ein kleines Haus an. Klar kann man es im Studio nachbauen, aber Authentizität erreicht man nicht. Wenn der offene Holzofen die Hauptlichtquelle ist und keine weißen Flächen vorhanden sind, dann wird es schwer, die Lichtstimmung nachzubilden.
Haha... das Beispiel hast Du schon mal gebracht. Anscheinend bist Du da an Deine Grenzen gestoßen. Aber ich versichere Dir, dass bekommt man mit etwas Know-How hin, auch ohne 30 Blenden Dynamik.

VG
Denk mal - ich hab da sogar gefilmt.
Ohne einen Lastwagen voll mit Leuchtmitteln.

Dass du von 30 Blenden Dynamik redest, ist natürlich bezeichnend. ;-)
Zuletzt geändert von iasi am Mo 05 Apr, 2021 16:42, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von pillepalle »

Hab' ich auch nie in Abrede gestellt ;) Ich hänge mich ja nur an Deiner Vorstellung der perfekten Kamera auf. Der Doku die aussieht wie ein Hollywoodfilm, wo man unvorbereitet jede nur erdenkliche Situation perfekt einfangen kann (weil die Kamera so 'gut' ist) und man alles in der Post hindreht. Aber mitlerweile hast Du ja auch einige Deiner Ansichten geändert. Insofern, das wird schon noch... irgendwann :)

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



roki100
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von roki100 »

iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:38 Ohne einen Lastwagen voll mit Leuchtmitteln.
Die Gefahr ist sehr groß...Frank mit voller Lichter unterwegs zum Filmprojekt:

Bild
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iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:42 Hab' ich auch nie in Abrede gestellt ;) Ich hänge mich ja nur an Deiner Vorstellung der perfekten Kamera auf. Der Doku die aussieht wie ein Hollywoodfilm, wo man unvorbereitet jede nur erdenkliche Situation perfekt einfangen kann (weil die Kamera so 'gut' ist) und man alles in der Post hindreht. Aber mitlerweile hast Du ja auch einige Deiner Ansichten geändert. Insofern, das wird schon noch... irgendwann :)

VG
1917 ist ein Hollywoodfilm.

Bei vielen Einstellungen wurden nur Wolken zur Lichtsetzung genutzt. :)



pillepalle
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Aber bei vielen auch nicht ;) Ich habe auch nie gesagt das es immer einen Lastwagen voller Licht braucht. Aber man muss das Licht kontrollieren können. In den Fällen wo es bei Deakins nicht möglich war, hat er auf das richtige Licht gewartet. Aber da ist nichts dem Zufall geschuldet, oder ist mit der Einstellung heran gegangen worden: "Das schauen wir in der Post, wie das aussehen soll". Das war alles sorgfältig geplant.

Die arbeiten wirklich mit den besten Kameras und der besten Technik die es gibt und trotzdem verlassen die sich nicht blind auf ihre Technik.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



cantsin
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:52 Aber da ist nichts dem Zufall geschuldet, oder ist mit der Einstellung heran gegangen worden: "Das schauen wir in der Post, wie das aussehen soll". Das war alles sorgfältig geplant.
Und vor allem hatte der Film auch das nötige Riesenbudget, um solch eine Planung mit den ggfs. nötigen Wartezeiten und der Aufbaulogistik zu ermöglichen. Laut Wikipedia betrug die Drehzeit drei Monate.



Frank Glencairn
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00
Du verkürzt "Kontrolle des Bildes" auf Lichtsetzen.
Es gehört aber eben viel mehr dazu, als Lampen aufzustellen und auf dem Vorschaumonitor die Wirkung zu bestaunen.
Ich Verkürze bestenfalls das Lichtsetzen auf das Lichtsetzen. Ansonsten werde ich nicht müde, die Bedeutung von Set Design, Garderobe, H&M etc. zu betonen.
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00
Wenn jemand wie Deakins, der lastwagenweise Arri-Lichttechnik herankarren lässt, um im Budapester Studio den neuen Blade Runner zu drehen, beim 1917-Dreh plötzlich auf Wolken wartet, dann gibt hat das durchaus Gründe.
Hab ich ja oben schon gesagt - Deakins hat auf das Prinzip Warten/Glück/Hoffnung gesetzt, was halt bei dieser Art von Projekt technisch nicht anders zu machen war. Auf Wolken warten ist allerdings weder eine Kunst noch eine Qualität, sondern hauptsächlich eine Notwendigkeit und eine Budget Frage - 200 Mann auf Wolken warten zu lassen, muß man halt auch bezahlen können.

Ich denke allerdings nicht daß Deakins in einer Bauernkate auf Wolken warten würde.

Außerdem ist das ein etwas ungünstiges Beispiel, da Deakins ausgerechnet für 1917 das größte Licht-Rig der Filmgeschichte hat bauen lassen, und das für eine Szene für die nach deiner Theorie ein paar Fackeln gereicht hätten.

Bild



iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00

Geh mal z.B. in ein Freilichtmuseum und schau dir mal ein kleines Haus an.
So etwa?


IMG_20180914_123437.jpg


Okay, das war nur ein Handy-Schnappschuß (nicht mal von mir, ich bin ja im Bild), die Hütte hatte ein Fenster, und ne funzlige Glühbirne an der Decke - vom Feuer sieht man leider nicht viel.
Wenn ich das geleuchtet hätte, sähe das um Größenordnungen besser und stimmiger aus.
Sowas zu leuchten, daß es dann am Ende (nicht vor Ort) so aussieht, wie man denkt, daß sowas aussehen muß, ist eigentlich das
kleine 1x1 eines jeden Beleuchters.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:52 @ iasi

Aber bei vielen auch nicht ;) Ich habe auch nie gesagt das es immer einen Lastwagen voller Licht braucht. Aber man muss das Licht kontrollieren können. In den Fällen wo es bei Deakins nicht möglich war, hat er auf das richtige Licht gewartet. Aber da ist nichts dem Zufall geschuldet, oder ist mit der Einstellung heran gegangen worden: "Das schauen wir in der Post, wie das aussehen soll". Das war alles sorgfältig geplant.

Die arbeiten wirklich mit den besten Kameras und der besten Technik die es gibt und trotzdem verlassen die sich nicht blind auf ihre Technik.

VG
Nun. Es geht ja immer um die Frage, ob das fertige Bild am Set entsteht. Natürlich ist es wichtig, das richtige Licht zu nutzen, aber dies bedeutet eben nicht, dass man das Licht vollständig kontrollieren muss.

Beim Zonensystem wurde und wird das Negativ so entwickelt, dass es das Licht optimal nutzt. Durch Abwedeln und Nachbelichten werden dann noch Anpassungen bei der Erstellung des Abzuges vorgenommen. Alles planvoll und kontrolliert.

Nichts anderes ermöglicht die Post - und dies sogar noch präziser.
Das hat dann auch nichts mit "Fix it in Post" zu tun.

Einzig die Lichtsetzung bestimmt das Ergebnis. Polaroid-Fotografen mögen so gearbeitet haben. Und eben auch die 8bit-Kamera-User.
Aber wer die "Entwicklung" nicht berücksichtigt, verschenkt zu viel Potential.

Eine Alexa liefert nicht ohne Grund ein lossless-komprimiertes 16bit-Raw.

Die Komodo liefert - wie in diesem Test auch erwähnt - ein Raw, das erst bearbeitet werden will - eben entwickelt. Für einen LUT-drüber-Workflow ist sie nicht gedacht.
Den Workflow muss man mitdenken, wie auch beim Zonensystem.



iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 19:24
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00
Du verkürzt "Kontrolle des Bildes" auf Lichtsetzen.
Es gehört aber eben viel mehr dazu, als Lampen aufzustellen und auf dem Vorschaumonitor die Wirkung zu bestaunen.
Ich Verkürze bestenfalls das Lichtsetzen auf das Lichtsetzen. Ansonsten werde ich nicht müde, die Bedeutung von Set Design, Garderobe, H&M etc. zu betonen.
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00
Wenn jemand wie Deakins, der lastwagenweise Arri-Lichttechnik herankarren lässt, um im Budapester Studio den neuen Blade Runner zu drehen, beim 1917-Dreh plötzlich auf Wolken wartet, dann gibt hat das durchaus Gründe.
Hab ich ja oben schon gesagt - Deakins hat auf das Prinzip Warten/Glück/Hoffnung gesetzt, was halt bei dieser Art von Projekt technisch nicht anders zu machen war. Auf Wolken warten ist allerdings weder eine Kunst noch eine Qualität, sondern hauptsächlich eine Notwendigkeit und eine Budget Frage - 200 Mann auf Wolken warten zu lassen, muß man halt auch bezahlen können.

Ich denke allerdings nicht daß Deakins in einer Bauernkate auf Wolken warten würde.

Außerdem ist das ein etwas ungünstiges Beispiel, da Deakins ausgerechnet für 1917 das größte Licht-Rig der Filmgeschichte hat bauen lassen, und das für eine Szene für die nach deiner Theorie ein paar Fackeln gereicht hätten.

Bild
Ich suche jetzt nicht nach einem Zitat, aber glaub mir:
Deakins sagte selbst, es bei vielen Einstellungen nicht möglich gewesen sei, Licht zu setzen.
Und dass sie zu Zwangspausen gezwungen waren, um auf Wolken zu warten.

Es ist doch auch bezeichnend, dass auch die Einstellungen, die nicht ausgeleuchtet wurden, ebenso nach großem Hollywood aussahen, wie die Einstellungen mit den Deakins-typischen Beleuchtungseinsatz.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 19:24
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 16:00

Geh mal z.B. in ein Freilichtmuseum und schau dir mal ein kleines Haus an.
So etwa?



IMG_20180914_123437.jpg



Okay, das war nur ein Handy-Schnappschuß (nicht mal von mir, ich bin ja im Bild), die Hütte hatte ein Fenster, und ne funzlige Glühbirne an der Decke - vom Feuer sieht man leider nicht viel.
Wenn ich das geleuchtet hätte, sähe das um Größenordnungen besser und stimmiger aus.
Sowas zu leuchten, daß es dann am Ende (nicht vor Ort) so aussieht, wie man denkt, daß sowas aussehen muß, ist eigentlich das
kleine 1x1 eines jeden Beleuchters.
Bei dieser Aufnahme würde ich mal sagen: Das vorhandene Licht schlecht genutzt. (Gelinde gesagt.)
Das Fenster, die Flares ... Hände und Gesicht verlieren sich ... die Türe im Hintergrund vermittelt Weite ... die Schüsseln sind (auch durch die Farben) akzentuiert ... das Feuer ist nicht im Bild ...
Was soll dieses Bild eigentlich bewirken?

Zunächst einmal müsste man mal die
Kameraposition ändern,
kein WW,
Glühbirne aus, ...
Dann kann man darüber nachdenken, ob man Licht vom Fenster auf den Bäcker reflektiert, ...



Frank Glencairn
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 20:49
Bei dieser Aufnahme würde ich mal sagen: Das vorhandene Licht schlecht genutzt. (Gelinde gesagt.)
Das Fenster, die Flares ... Hände und Gesicht verlieren sich ... die Türe im Hintergrund vermittelt Weite ... die Schüsseln sind (auch durch die Farben) akzentuiert ... das Feuer ist nicht im Bild ...
Was soll dieses Bild eigentlich bewirken?

Zunächst einmal müsste man mal die
Kameraposition ändern,
kein WW,
Glühbirne aus, ...
Dann kann man darüber nachdenken, ob man Licht vom Fenster auf den Bäcker reflektiert, ...
Das Foto hat ein Tourist von mir gemacht, der hat halt irgendwie drauf gehalten und abgedrückt,
so wie 95% aller Leute das bei Schnappschüssen eben machen.
So jemand macht sich keinen Kopf über Reflektionen auf dem Bäcker und was das Bild bewirken soll.
Aber darum ging's ja auch gar nicht, sondern, daß man sowas um Welten besser hätte leuchten können.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 21:01
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 20:49
Bei dieser Aufnahme würde ich mal sagen: Das vorhandene Licht schlecht genutzt. (Gelinde gesagt.)
Das Fenster, die Flares ... Hände und Gesicht verlieren sich ... die Türe im Hintergrund vermittelt Weite ... die Schüsseln sind (auch durch die Farben) akzentuiert ... das Feuer ist nicht im Bild ...
Was soll dieses Bild eigentlich bewirken?

Zunächst einmal müsste man mal die
Kameraposition ändern,
kein WW,
Glühbirne aus, ...
Dann kann man darüber nachdenken, ob man Licht vom Fenster auf den Bäcker reflektiert, ...
Das Foto hat ein Tourist von mir gemacht, der hat halt irgendwie drauf gehalten und abgedrückt,
so wie 95% aller Leute das bei Schnappschüssen eben machen.
So jemand macht sich keinen Kopf über Reflektionen auf dem Bäcker und was das Bild bewirken soll.
Schon klar. Das hattest du auch oben schon erwähnt.
Dass du so etwas nicht fabrizierst, weiß ich natürlich.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 21:01
Aber darum ging's ja auch gar nicht, sondern, daß man sowas um Welten besser hätte leuchten können.
Worum es mir geht, ist wiederum, dass Leuchten allein, nicht der alleinige Schlüssel zu einem guten Bild ist.

Ich würde mal behaupten, dass es keine zuätzlichen Leuchtmittel braucht, um ein gutes Bild zu erzielen. Wie gesagt: Andere Kameraposition, anderer Bildausschnitt, ... vielleicht einen weichen Reflektor.
Es kommt eben auch immer darauf an, welche Wirkung und Aussage das Bild haben soll.

Nun nehmen wir mal als Vorgabe, dass die Kamera und der Bäcker sich auch bewegen sollen.
Mal als Beispiel: Wie würdest du hier konkret ausleuchten wollen.

Ich würde den Bäcker mehr im Profil ins Bild nehmen, das Fenster maximal bei einer Bewegung zum Ofen angeschnitten. Der Nebenraum ist durch das Licht in den Türspalten genug gezeichnet und kann/soll durchaus ins Schwarz auslaufen. Ohne die Glühbirne gleichen sich die Farben an und die Schüsseln sind nicht mehr betont. In der Post könnte man sie noch etwas zurücknehmen. Auf den Bäcker und seine Hände muss man mehr Licht bringen. Dazu dann eben ein Reflektor an der Wand vor ihm. Eventuell können auch weiße Handtücher oder eine weiße Schürze dort hängen. ;-)
Geht er zum Ofen - eine Kamerafahrt - nicht nur ein Schwenk.
Reichlicher belichten, denn ohne das Fenster im Bild wird ETTR dies sowieso erfordern.



Jott
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Jott »

„ Beim Zonensystem wurde und wird das Negativ so entwickelt, dass es das Licht optimal nutzt. Durch Abwedeln und Nachbelichten werden dann noch Anpassungen bei der Erstellung des Abzuges vorgenommen. Alles planvoll und kontrolliert.

Nichts anderes ermöglicht die Post - und dies sogar noch präziser.
Das hat dann auch nichts mit "Fix it in Post" zu tun.“


Du meine Güte. Du verstehst ja nicht mal im Ansatz, was Lichtsetzung macht. Abwedeln ... echt, das tut weh. Natürlich kann man digital abwedeln, das ist eine rudimentäre Funktion jedes besseren NLE. Aber als ob das akzentuiertes Licht ersetzen könnte. Dir fehlt offensichtlich komplett die räumliche Vorstellungskraft. Die hatte Ansel Adams, über den du wohl mal was gelesen hast, nicht gebraucht für seine Landschaften. Du denkst nur zweidimensional. Im Gegensatz zu den „alten Meistern“, das sind die Vorbilder, wenn du welche suchst. Die hatten nicht heller oder dunkler gemalt, sondern räumliches Licht gesetzt. Da kann man‘s lernen. Noch heute folgt man oft bei Gesichtern (Interviews etc., aber natürlich auch beim Spielfilm) der berühmten Rembrant-Lichtführung. Die kann man nicht in der Post hinwedeln, das solltest du doch einsehen können. Räumliches Licht und entsprechendes Schattenspiel geht nur „live“ am Set. Und deswegen braucht‘s für gutes Licht auch keine raw-Diskussion. So gut wie kein Zusammenhang.

Und wenn jetzt wieder der Zacuto-Marketing-Shootout von vor einem Jahrzehnt kommt: die damaligen Unterschiede zwischen den Kameras sind längst - mehrere Generationen später - weitgehend egalisiert. Diese alten Stories sind nur noch Folklore.



Frank Glencairn
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 20:49
Ich suche jetzt nicht nach einem Zitat, aber glaub mir:
Deakins sagte selbst, es bei vielen Einstellungen nicht möglich gewesen sei, Licht zu setzen.
Und dass sie zu Zwangspausen gezwungen waren, um auf Wolken zu warten.
Das ist doch genau das, was ich oben gesagt hatte:

"Deakins hat auf das Prinzip Hoffnung/Warten/Glück gesetzt, was halt bei dieser Art von Projekt technisch nicht anders zu machen war. Auf Wolken warten ist allerdings weder eine Kunst noch eine Qualität, sondern hauptsächlich eine Notwendigkeit..."

versuchst du mich jetzt mit meinen eigenen Argumenten zu widerlegen?
iasi hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 20:49
Es ist doch auch bezeichnend, dass auch die Einstellungen, die nicht ausgeleuchtet wurden, ebenso nach großem Hollywood aussahen, wie die Einstellungen mit den Deakins-typischen Beleuchtungseinsatz.
Dir ist bewußt daß wir hier von Außenaufnahmen, bei bewölktem Himmel zu bestimmten Uhrzeiten reden?
Wie sollen die denn sonst aussehen? Das hat doch mit Deakins nix zu tun. Oder glaubst du allen ernstes der hätte da irgendein geheimes Vooddoo, daß da irgendwas macht, was du nicht könntest? Jeder der ne Kamera auf die selbe Szene gerichtet hätte, hätte das selbe Ergebnis bekommen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Darth Schneider »

Voodoo ?
Ein Schneider Kreuznach Hollywood Blackmagic Filter ;)))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Axel
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Axel »

Um jetzt hier eine Zitierorgie zu vermeiden, nehme ich grob Bezug auf die Kontroverse zwischen iasi, Frank und Jott. Das analoge Abwedeln in der Dunkelkammer war eine Form der Verbesserung eines Fotos im Nachhinein, und keine übermäßig präzise - das analoge Nachbelichten schon eher, da es nur mit Masken ging. In der Sprache der modernen CC wäre es eine sekundäre Korrektur, weil sie sich nicht global auf das gesamte Bild, sondern nur auf Teile davon konzentriert. Am Rande möchte ich anmerken, dass auch in Photoshop dodge und burn wenig präzise und eher intuitiv anzuwendende Werkzeuge sind und weniger zum digitalen "Nachleuchten" taugen als Ebenenmasken zusammen mit Pinseln. Das lässt sich in Resolve mit Layer- und/oder Parallelnodes und getrackten Powerwindows nachvollziehen, wie iasi freilich weiß.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte mit diesem Absatz ist genau dieser Begriff "Verbesserung". Enhancement. Hervorhebung. Akzentuierung. Verdeutlichung. Politur aufbringen. Lackieren. Versiegeln.

Ich spreche dem Beruf des Koloristen nicht ab, ein kreativer Beruf zu sein. Ich glaube andererseits schon, dass der Grad der gestalterischen Einflussnahme dieser Leute heute überschätzt wird. Raw, damit sie alles in der Post festlegen können, ihr "Gestaltungsspielraum" maximiert wird?

Es gab 1958 noch keine Coloristen im heutigen Sinn. Das Colortiming war ein primärer Korrekturprozess. Die Entscheidung wurde zu 100% bei der Aufnahme getroffen:


Nebenbei gesagt ein gutes Beispiel dafür, wie man (anderer Thread glaube ich, man verliert ja die Übersicht) die Farbe Rot empfindet. Das Aufhellen des Hintergrund-Rots in dem Moment, als Scotty Madeleine verfällt, signalisiert gesteigertes Interesse, Adrenalin und Gefahr und mit allem zusammen Leidenschaft. Nicht zuletzt weil Hitchcock es filmsprachlich schafft, ein ohne weiteres verstandenes Symbol auch zum direkten Ausdruck dafür zu machen, gilt Vertigo heute als der perfekte Film.*
*Emotionale Intelligenz, EQ, wird häufig missverstanden als Empathie, Mitleiden mit dem Nächsten, das man halt hat/kann oder nicht. Das ist falsch. Es geht darum, die eigenen Gefühle zu verstehen, mit denen anderer zu vergleichen und erwachsen und vernünftig damit umzugehen. Es ist kein passives Zerfließen, es ist ein aktives Beobachten und Bewerten mit Herz und Verstand. Die Bedeutung der Farbe Rot soll eine gesellschaftliche und künstlerische Tradition sein, nichts Angeborenes? Und wenn schon. Es macht keinen Unterschied. Im Gegenteil. Musiker verstehen ein Musikstück auch auf eher mathematische Weise. Können sie es deswegen nicht fühlen?

Hätte er in 2021 gesagt, ach guck mal, käme das nicht cool, wenn ich hier Helligkeit und Sättigung per Keyframes erhöhe?

Nein, denn Vertigo war kein found footage, das man in der Post gerettet hat. Hitchcock hätte ganz selbstverständlich Farben nachträglich verbessert, hervorgehoben und gefinished.

Was heißt das für uns (sorry, iasi) Amateure?

Ich sehe es so, dass sehr gute CC einen wertigen Look schafft. Dass aber so manche Leere-Wohnungs-Begehung oder Leere-Villa-Begehung auch schon einen Edel-Look hat, aber trotzdem stinklangweilig ist und mich kalt lässt. Außerdem ist das Umsonst-Sein vom ehemals Industriestandard in dieser Disziplin, DaVinci Resolve, per se noch kein Garant für einen wertigen Look.

Um das tote Metaphernpferd weiter zu peitschen: in den falschen Händen bringt die Stradivari keinen Cent in den Starbucks-Becher. Dasselbe gilt auch für Kameras oder NLEs.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Jott »

Axel hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 09:54 Um jetzt hier eine Zitierorgie zu vermeiden, nehme ich grob Bezug auf die Kontroverse zwischen iasi, Frank und Jott.
Ist es echt eine Kontroverse, dass man mit Abwedeln (Neusprech meinetwegen: Power Windows) kein Licht setzen kann?



rush
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Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von rush »

Oder anders: die beste Kamera ist weiterhin die Kamera die man auch wirklich nutzt anstatt über theoretische Nuancen im Color Grading zu diskutieren die man nie tangieren wird wenn man keinen Frame in den Speicher bannt...

Bei mir ist es übrigens nach der RAW-fähigen Pocket 4k nun die auf 10bit beschränkte A7sIII geworden. Mangels S35 zugegebenermaßen ursprünglich nicht meine erste Wahl gewesen - aber in der Summe eben doch das was ich wollte: Ein modernes AF System welches die Cine Boliden ala Red, BMD oder auch ZCam nicht annähernd leisten - einen soliden Onboard EVF zum fotografieren und Filmen in einem kompakten Gehäuse mit Knöpfen und Rädchen ;-)
keep ya head up



Jörg
Beiträge: 10490

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Jörg »

aber in der Summe eben doch das was ich wollte:
das ist eben der Unterschied: du nimmst das Teil, gehst raus und filmst/fotofierst...

andere gehen nicht raus, sitzen vor den specs und lamentieren...



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Jott hat geschrieben: Mo 05 Apr, 2021 23:50 „ Beim Zonensystem wurde und wird das Negativ so entwickelt, dass es das Licht optimal nutzt. Durch Abwedeln und Nachbelichten werden dann noch Anpassungen bei der Erstellung des Abzuges vorgenommen. Alles planvoll und kontrolliert.

Nichts anderes ermöglicht die Post - und dies sogar noch präziser.
Das hat dann auch nichts mit "Fix it in Post" zu tun.“


Du meine Güte. Du verstehst ja nicht mal im Ansatz, was Lichtsetzung macht. Abwedeln ... echt, das tut weh.
Damit zeigst du, dass du zuerst mal ein wenig über das Zonensystem und wirkliches Arbeiten mit Licht lernen solltest.

Aber nun wird mir auch klar, weshalb die ganzen Diskussionen hier immer ins Leere laufen.
Es fehlt hier eben vielen einfach das Wissen, das über "Lampe aufstellen und verstellen, bis es schön aussieht", hinausgeht.
Daher auch diese Begeisterung für solche Kameratests.

Wenn ich nur an eines dieser vielen Testvideos denke, bei dem dann über die Hautfarbe lamentiert, obwohl die Aufnahme schlicht Mist ist. Und sie ist Mist, weil das Licht schlecht gesetzt wurde. Aber all die "Lichtsetzungs"-Apostel reden sich über Skintone heiß.

Mit Licht arbeiten, ist nun einmal mehr, als Lampen aufstellen.



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Jörg hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 10:29
aber in der Summe eben doch das was ich wollte:
das ist eben der Unterschied: du nimmst das Teil, gehst raus und filmst/fotofierst...

andere gehen nicht raus, sitzen vor den specs und lamentieren...
Wie Onkel Günther beim Familientreffen und bei Ausflug.

Und anschließend lässt er sich dann über Amateure aus und lamentiert über cinematischen Look, Skintone und Anamorphot.
Das erinnert dann an die Leute in der Fankurve, die den Spielern auf dem Platz und dem Trainer erklären, wie man Fußball spielt. :)



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

rush hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 10:16 Oder anders: die beste Kamera ist weiterhin die Kamera die man auch wirklich nutzt anstatt über theoretische Nuancen im Color Grading zu diskutieren die man nie tangieren wird wenn man keinen Frame in den Speicher bannt...

Bei mir ist es übrigens nach der RAW-fähigen Pocket 4k nun die auf 10bit beschränkte A7sIII geworden. Mangels S35 zugegebenermaßen ursprünglich nicht meine erste Wahl gewesen - aber in der Summe eben doch das was ich wollte: Ein modernes AF System welches die Cine Boliden ala Red, BMD oder auch ZCam nicht annähernd leisten - einen soliden Onboard EVF zum fotografieren und Filmen in einem kompakten Gehäuse mit Knöpfen und Rädchen ;-)
Du schreibst wahrscheinlich mehr Frames in den Speicher, als ein Roger Deakins.

Und hilfst dann das Internet mit deinen Videos zu fluten. :)

Klar ist bei solch einem Unterfangen Raw hinderlich und 10bit ja eh völlig ausreichend. ;-)



Jott
Beiträge: 21853

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Jott »

iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:00Es fehlt hier eben vielen einfach das Wissen, das über "Lampe aufstellen und verstellen, bis es schön aussieht", hinausgeht.
Wie du meinst. Ist es nicht eher so: dir fehlt eben das Wissen, wie man eine "Lampe" aufstellt und verstellt - und vor allem was für eine und wozu?

Aber das wird alles sinnlos noch viele weitere Jahre so weiter durchgekaut, bis du vielleicht mal irgendwann in Forenrente gehst. Viel Glück mit deinen höchst anspruchsvollen hinwedelgeleuchteten Filmprojekten. Die ohne raw nicht möglich sind.



pillepalle
Beiträge: 9471

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Beim Zonensystem hat Adams lediglich mit der Belichtung und vor allem die Entwicklung seiner SW-Negative den Kontrastumfang innerhalb seiner 10 Zonen gelegt, um möglichst die gesamte Dynamik des Bildes einzufangen. Was vor allem gut funktioniert, wenn man jedes Negativ individuell belichtet und entwickelt, wie er es mit seinen großformatigen Planfilmen gemacht hat. Der Schlüssel hierfür lag aber im Wesentlichen in den Rezepturen seiner (meist selbst hergestellten) Entwicklerrezepturen, die er auf die Kontrastumfänge seines Negativmaterial abgestimmt hat. Den großen Tonwertumfang erreichte er dabei übrigens vor allem durch die großen Negativformate und dickschichtigen Emulsionen die er dafür verwendete.

Heutzutage haben wir in der Post viel mehr und bessere Möglichkeiten die Kontraste, Gammakurve und damit auch Tonwerte zu steuern als es früher möglich war. Insofern nutzt einem das Zonensystem bei der heutigen Arbeit mit RAW Formaten nicht wirklich und mir ist ehrlich gesagt schleierhaft warum Du immer Adams als Beispiel heran ziehst.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



dnalor
Beiträge: 463

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von dnalor »

iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:16 Das erinnert dann an die Leute in der Fankurve, die den Spielern auf dem Platz und dem Trainer erklären, wie man Fußball spielt. :)
Damit hast du dich gerade perfekt selbst beschrieben.



Mantas
Beiträge: 1394

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Mantas »

iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:00
Mit Licht arbeiten, ist nun einmal mehr, als Lampen aufstellen.
Ist es nicht das, was hier alle versuchen dir zu sagen?



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:32 @ iasi

Beim Zonensystem hat Adams lediglich mit der Belichtung und vor allem die Entwicklung seiner SW-Negative den Kontrastumfang innerhalb seiner 10 Zonen gelegt, um möglichst die gesamte Dynamik des Bildes einzufangen. Was vor allem gut funktioniert, wenn man jedes Negativ individuell belichtet und entwickelt, wie er es mit seinen großformatigen Planfilmen gemacht hat. Der Schlüssel hierfür lag aber im Wesentlichen in den Rezepturen seiner (meist selbst hergestellten) Entwicklerrezepturen, die er auf die Kontrastumfänge seines Negativmaterial abgestimmt hat. Den großen Tonwertumfang erreichte er dabei übrigens vor allem durch die großen Negativformate und dickschichtigen Emulsionen die er dafür verwendete.

Heutzutage haben wir in der Post viel mehr und bessere Möglichkeiten die Kontraste, Gammakurve und damit auch Tonwerte zu steuern als es früher möglich war. Insofern nutzt einem das Zonensystem bei der heutigen Arbeit mit RAW Formaten nicht wirklich und mir ist ehrlich gesagt schleierhaft warum Du immer Adams als Beispiel heran ziehst.

VG
Dir ist nicht klar, was das Zonensystem mit der heutigen Arbeit mit Raw bzw. generell der Post zu tun hat?
Echt jetzt?



pillepalle
Beiträge: 9471

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Dir ist anscheinend nicht mal das Zonensystem klar. Ich kann genauso gut eine Kamera aus den dreißiger Jahren mit einer heutigen vergleichen. Das ist ungefähr so hilfreich wie vom Zonensystem zu schwadronieren.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:49
iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:00
Mit Licht arbeiten, ist nun einmal mehr, als Lampen aufstellen.
Ist es nicht das, was hier alle versuchen dir zu sagen?
Soll ich dir jetzt auch noch die Bedeutung des Satzes erklären?



Mantas
Beiträge: 1394

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Mantas »

iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:54
Mantas hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:49

Ist es nicht das, was hier alle versuchen dir zu sagen?
Soll ich dir jetzt auch noch die Bedeutung des Satzes erklären?
ok

raw und bissel wedeln?



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:52 @ iasi

Dir ist anscheinend nicht mal das Zonensystem klar. Ich kann genauso gut eine Kamera aus den dreißiger Jahren mit einer heutigen vergleichen. Das ist ungefähr so hilfreich wie vom Zonensystem zu schwadronieren.

VG
Schauen wir mal:

1. Wir messen die Lichtwerte.
Belichtsmesser oder z.B. Histogramm.

2. Wir belichten optimal.
ETTR.

3. Wir entwickeln das Negativ. / Wir entwickeln das Raw.
Das geht dann über ein LUT-drüber und dem in-Kamera-Prozess hinaus.

4. Wir heben Elemente im Bild hervor oder nehmen sie zurück.
Das ist dann das Abwendeln und Nachbelichten beim Herstellen eines Abzugs bzw. die Nutzung all die Werkzeuge der Gradingsoftware.


Dabei ist finden wir das Lichtsetzen im 1.Schritt, wobei es im Hinblick auf die anderen Schritte erfolgt.
Es ist durchaus auch möglich, mit dem vorhandenen Licht zu arbeiten. Man muss es nur richtig nutzen.
Lichtsetzen ist natürlich ein wichtiges Gestaltungsmittel, aber es ist nur Teil eines gesamten Prozesses.
Wer denkt, mit dem 1.Schritt sei es getan und er könne 3. bis 4. weglassen, kann von seinem cinematischen Look weiterträumen.



iasi
Beiträge: 26294

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von iasi »

Mantas hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 12:01
iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 11:54

Soll ich dir jetzt auch noch die Bedeutung des Satzes erklären?
ok

raw und bissel wedeln?
ah ja.
Schon klar. ;-)



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 12:29
4. Wir heben Elemente im Bild hervor oder nehmen sie zurück.
Das ist dann das Abwendeln und Nachbelichten beim Herstellen eines Abzugs bzw. die Nutzung all die Werkzeuge der Gradingsoftware.
..und weil wir dabei nicht ein Standbild haben, sondern eine Szene mit komplexem Blocking, bei dem sich die Schauspieler untereinander und natürlich auch den Hintergund immer wieder überdecken, fangen wir an Tagelanges Rotoscoping zu machen, was besonders bei Leuten mit frizzeligen Haaren ganz besonder lustig ist (ich sitze gerade seit einigen Tagen an genau sowas, weil einer dachte, er müsse das nicht richtig leuchten, weil man das in der Post razz-fazz machenkann).

Tolle Wurst, und trotz aller Mühe, sieht man es am Ende halt doch.
iasi hat geschrieben: Di 06 Apr, 2021 12:29
Es ist durchaus auch möglich, mit dem vorhandenen Licht zu arbeiten. Man muss es nur richtig nutzen.


Wenn man:
A - Massochistisch veranlagt ist
B - die Scheiße in der Post nicht selbst machen muß

Ganz ehrlich, ich vermeide Powerwindows, Masken etc. wo ich kann, besonders wenn man die Dinger dann auch noch tracken muß, und Überschneidungen raus Rotoskopieren.

Für mich sind das Schadensbegrenzungsmaßnahmen, wenn irgendwas schief gelaufen ist, oder halt nicht anders möglich war. Aber auf keinen Fall ein Gestaltungsmittel, mit dem ich schon beim Dreh plane.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Di 06 Apr, 2021 12:48, insgesamt 2-mal geändert.



bteam
Beiträge: 112

Re: Best cinema camera of 2021? - FX3, FX6, Pocket 6K Pro, Zcam E2-F6 und Red Komodo im Blindvergleich

Beitrag von bteam »

[/quote]


Es ist durchaus auch möglich, mit dem vorhandenen Licht zu arbeiten. Man muss es nur richtig nutzen.


Ja natürlich. Und dann hat man das Licht was man hat. Wenn man das möchte, ist das super. Ist dann halt "rausgehen und was filmen" um bei Deinen Worten zu bleiben..
Und wenn das nicht das Licht ist, welches man haben möchte? Oder braucht, weil das vorhandene Licht die böse Eigenschaft hat, sich auch mal zu verändern, und man dann einen Anschlussfehler hat?

Verstehst Du das wirklich nicht? ??



Während in Villariba noch gedreht wird, sitzt IASi schon zu Hause in der digitalen Dunkelkammer und entwickelt..
Nein halt nein, Iasi und sein Team, sitzen noch am Catering Truck und warten auf die nächste Wolke.



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