slashCAM
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Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von slashCAM »

Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Tiefflieger »

Ich habe ja keine Ahnung was beim Film scanning passiert.
Grundsätzlich gibt es einen Farbraum, Farbtiefe und räumliche Auflösung.

Scanen heisst mit 48 bit Farbtiefe und 4K bei 35mm Film und "wide gamut"? (Man könnte auch das "negativ" als RAW sannen.)
Andererseits ist die Falschfarbenproblematik bei sRGB kleiner.

Was wird effektiv gescaned?
(für die Nachwelt in best möglicher Qualität oder platzsparend und effizient.)

Gruss Tiefflieger



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Schleichmichel »

Ist ja unterschiedlich. Je nach Anforderung wird Film gescannt...wenn es ein vermeintlich unbedeutender Film ist, dann eben nicht so optimal, wie ein Film von hoher Nachfrage.

METROPOLIS dürfte ziemlich hochwertig gescannt worden sein (ungeachtet der Tatsache, dass es ein SW-Film ist), wogegen DIE SUPERNASEN eher nur als SD-Kopie auf BetaSP verewigt wurde. Wenn davon das Negativ bei Hochwasser verwelkt...gar nicht auszudenken! Nein, Scherz...aber es gibt schlimmere Fälle, wenn irgendein schmieriger Manager die ganzen Pasolini-Filme in die Tonne kloppt.

Ich glaube, dass die meisten Verlage ihren Lizenzkatalog gar nicht richtig kennen (Konkursmasse, Übernahmen, etc) und deshalb so mancher lange auf Auswertungen in HD wartet.



Axel
Beiträge: 17060

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Axel »

Ein großer Unterschied zwischen Film und digitalem Video ist deren kleinstes Bildelement, das wir als Pixel (picture element) kennen. Digital ein starres Raster, analog ein "Sandbild" aus Kristallen, deren Verteilung erstens chaotisch ist und sich zweitens 24mal in der Sekunde vollständig ändert. Durch diese Tatsache liest Film Licht völlig anders. Mit einem 2k Scan sind die Pixel größer als das Super 35mm Filmkorn, und damit geht eine Hauptcharakteristik analogen Films flöten. Da allerdings die Wiedergabegeräte sämtlich digital sind, schert das keinen. Vergessen wir nicht, dass wir in der letzten Dekade praktisch keinen "echten" Film mehr gesehen haben, denn "Digitales Intermediate" hieß in dieser Zeit nicht mehr das fahrige Herstellen einer Arbeitskopie für NLEs (nach der noch analog geschnibbelt und gegradet wurde), sondern die Vorlage für die Kinokopie.



jwd96
Beiträge: 970

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von jwd96 »

Vor ein paar tagen sind meine ersten 2 Rollen 16mm vom Entwickeln zurückgekommen.
Mal sehen, wie das ganze dann digitalisiert aussieht...



dirkus
Beiträge: 1165

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von dirkus »

Gute Archivierungsmöglichkeiten gibt es viele, die Frage ist nur, wer und was ist es davon wert gut aufbereitet zu werden, bzw mit wieviel Aufwand man die einzelnen Archive betreiben möchte.

Alte Musikkassetten mit ersten Live Mitschnitten der Beatles sind heute ein Vermögen wert und werden wie Schätze behandelt.

Man kann allerdings nicht alles archivieren und in bester Qualität erhalten, sonst müssten wir jeden Filzlappen aufheben, weil er vielleicht mal einer berühmten Person gehören, oder zu einem zeitgeschichtlichen Dokument werden k ö n n t e.

Hätte ich alles, was ich in den letzten Jahren so gefilmt habe auf Filmrolle, dann würde ich wohl als Messie in die Psychatrie eingewiesen werden;-)

Die digitale Revolution ist also Fluch und Segen zugleich. Der Charme des guten alten analogen Looks geht zugunsten einfacher Handhabung und unendlicher neuer Vervielfältigungsmöglichkeiten verloren.

Aber vielleicht sollte ich meine alten, verfusselten Super 8 Bänder auch nochmal aufbereiten lassen...?



Gabriel_Natas
Beiträge: 668

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Gabriel_Natas »

Naja, das ist auch ein normaler Prozess.
Wieviele Bücher sind aus dem letzten Jahrhundert (20stes) erhalten? Hochgerechnet vielleicht 80%.
Wieviele aus dem 19ten Jahrhundert? vielleicht noch 20-30%, wenn es gut läuft.
Aus dem 18ten? Höchstens noch 5-10% usw.

Es ging schon immer ein großer Teil der Literatur verloren (und Filme sind im weiteren Sinn auch Literatur).
Versucht mal heutzutage eine Star Wars Kopie zu kommen, die nicht digital enhanced wurde. Gibts nicht.

Das ist ein ganz normaler Prozess und wird so kaum aufzuhalten sein, es sei denn es passiert tatsächlich eine Digitalisierung mit beständiger Erhaltung der Daten, quasi ein geschüchztes Zentralarchiv mit mehreren Backups, das sich auch darum kümmert, dass die Filme immer wieder wiedergegeben werden können, also entsprechend in modern Formate umgewandelt werden können.

Das ist dann aber wieder ein Aufwand, den irgendwer betreiben muss. Die Frage ist, was ist es einem Wert?



thyl
Beiträge: 323

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von thyl »

@Gabriel:

Meinst Du Kopien oder Werke? Bei Kopien hast Du vielleicht recht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sämtliche Werke des 20. und des 19. Jahrhunderts, und die Mehrzahl des 18. erhalten sind. Es gibt seit langem Referenzbibliotheken, in denen Pflichtexemplare hinerlegt werden müssen.

Außerdem ist das kaum zu vergleichen, auch was Kopien anbelangt, da ein "Buch"-Werk (sofern nicht bebildert) eine leicht kopierbare Zeichenkette ist. Ein Film enthält viel mehr Informationen, wie Hersteller von Festplatten freudig erregt bestätigen werden. ;-)



Gabriel_Natas
Beiträge: 668

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Gabriel_Natas »

thyl hat geschrieben:@Gabriel:

Meinst Du Kopien oder Werke? Bei Kopien hast Du vielleicht recht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sämtliche Werke des 20. und des 19. Jahrhunderts, und die Mehrzahl des 18. erhalten sind. Es gibt seit langem Referenzbibliotheken, in denen Pflichtexemplare hinerlegt werden müssen.

Außerdem ist das kaum zu vergleichen, auch was Kopien anbelangt, da ein "Buch"-Werk (sofern nicht bebildert) eine leicht kopierbare Zeichenkette ist. Ein Film enthält viel mehr Informationen, wie Hersteller von Festplatten freudig erregt bestätigen werden. ;-)
Naja, allein der zweite Weltkrieg hat 12 mio. Bücher allein in Deutschland kriegsbedingt vernichtet worden, von dem, was die Nazis mit Bücherverbrennungen betrieben haben ganz zu schweigen. Da sind allein schon viele Werke verschwunden.

Aber selbst wenn es irgendwo noch vereinzelt Werke gäbe, sind die meist verstreut und einzeln und nicht irgendwo zentral gespeichert. Und seien wir ehrlich, den meisten von uns wäre es egal, wenn die meisten dieser Bücher verschwinden. Bei Filmen genauso. Bei manchen Meilensteinen der Filmgeschichte ist es Schade und da wird dann meist auch versucht zu retten, was zu retten ist, was auch gut ist ...
Natürlich gibt es heutzutage die deutsche Nationalbibliothek (die ihre Sammlung erst 1913 beginnt, vorher gab es keine zentrale Speicherung deutscher Werke und erst die Nazis führten überhaupt die Pflichtexemplarregelung ein), wo von jedem verlegten Buch 2 Exemplare hin geschickt werden sollen (und bei eBooks gleich noch eine digitale Kopie mit, seit ich glaub 2008), das ist aber wie gesagt wieder ein Aufwand.

Theoretisch müsste man das auch für Filme machen. Aber du schreibst ja selbst, das ist viel aufwendiger bei Filmen.
Entweder müsste man Filmrollen nehmen oder das auf Festplatten speichern. Und beides hat bei Film viel größere Nachteile, als Bücher trocken und kühl zu lagern ^^.
Richtig ist, bei Büchern wird ein gewaltiger Aufwand betrieben, dieses kulturelle Gut zu erhalten. Bei Filmen wäre dieser Aufwand noch größer.
Im Moment werden Filme und auch Computerspiele quasi nur von Privaten Sammlern gesichert.



dirkus
Beiträge: 1165

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von dirkus »

Oder wir kehren einfach wieder zurück zur Höhlenmalerei - das übersteht garantiert ein paar Tausend Jahre.

Wäre doch auch mal was. Nach 24p, 3d, HFR usw kommt dann HBM;-)



Gabriel_Natas
Beiträge: 668

Re: Analoge Filmkopien und ihr Look bald nur noch im Museum

Beitrag von Gabriel_Natas »

dirkus hat geschrieben:Oder wir kehren einfach wieder zurück zur Höhlenmalerei - das übersteht garantiert ein paar Tausend Jahre.

Wäre doch auch mal was. Nach 24p, 3d, HFR usw kommt dann HBM;-)
Mit dem richtigen Marketing kann man das sicher auch dem zahlenden Publikum verkaufen ;)



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