Mit Blick auf die negative Bilanz ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass Netflix verschwindet. Passiert immer wieder. Erinnert sich noch jemand an Netscape? StudiVZ oder AOL?)) Deren historische Bedeutung lag darin, eine Idee bzw. ein Prinzip bekannt gemacht zu haben. Ebenso hat Netflix mit House of Cards und der Kevin Spacey-Rede die neuen Regeln definiert, das ist das historische Verdienst. Aber Amazon ist um ein Vielfaches stärker und Google, Apple, Facebook sind als Giga-Player zumindest interessiert. Jede Wette, dass die schon mit den Hufen scharren und der Netflix-Konkursmasse freudig entgegenblicken.
Wer?
Das liegt daran, dass die Leute aus der Filmbranche irgendwann nicht mehr bei Mama, in der Land-WG oder vom Staat leben, sondern vielleicht Familie haben wollen und mit selbstloser Kasteiung nicht weiter kommen. Aus Berufung in jungen Jahren soll doch ein Beruf werden dürfen?
Ich sage es ja: Diese Leute aus der Filmbranche wollen wie beim Daimler ihr sicheres Einkommen, aber sich eben andererseits auch mit Film-Glimmer behängen.Jott hat geschrieben: ↑Di 09 Jul, 2019 07:27Das liegt daran, dass die Leute aus der Filmbranche irgendwann nicht mehr bei Mama, in der Land-WG oder vom Staat leben, sondern vielleicht Familie haben wollen und mit selbstloser Kasteiung nicht weiter kommen. Aus Berufung in jungen Jahren soll doch ein Beruf werden dürfen?
Deine Meinung, in der Filmbranche dürfe man gefälligst kein Geld verdienen wollen, ist ... mir fällt nichts ein, was nicht beleidigend wäre.
Jalue hat geschrieben: ↑Di 09 Jul, 2019 02:48es fällt zunehmend schwerer, billige, willige Sklaven zu finden, wofür das Label Independent Film nachgerade ein Stempel ist. Allein, wenn ich das Wort „Rückstellvertrag“ höre, kriege ich schon das Kot ..n!
Zahlt reale Marktpreise, dann bekommt ihr qualifiziertes Personal. Wenn ihr das nicht könnt, dann macht eure nutzlose Butze dicht!
Siehst du - wieder diese Mentalität:
sinnvoll?
Das ist doch unsinnig. Um einen guten Film machen zu können, benötigst du eine intakte Filmindustrie. Die Menschen müssen davon leben können und geübt sein in dem was sie tun. Dann kannst du als visionärer Independentfilmer jahrelang über deine Filme nachdenken, ohne Gewinnabsicht und am Tag X ein Team zusammenbekommen, das mit dir (weil es ansonsten für Geld arbeitet) deinen No-Budget-Film realisiert.iasi hat geschrieben: ↑Di 09 Jul, 2019 10:13sinnvoll?
Es ist gutbürgerlich.
Es ist sicher und bequem.
Schau ich mir einen Unterhaltungsstreifen und die Werbefilmchen im FreeTV an, dann denke ich mir: Gut - hier haben die Filmschaffenden ihr Geld verdient, von dem sie ordentlich leben können.
Nur kann Film eben auch mehr sein, als reines Geschäft.
Dabei muss ein gewisser Anspruch das Geschäft nicht vollständig ausschließen. Denn auch Filme, die mehr wollen als nur zu unterhalten und profitabel zu sein, können letztlich Geld einspielen.
Es erfordert aber eben von allen Filmschaffenden mehr als diese Angestelltenmentalität:
Eben auch eine gewisse Risikobereitschaft und vor allem auch Selbstvertrauen.
Macht man einen Film, bei dem Thema, Aussage und künstlerische Umsetzung im Mittelpunkt stehen, so strebt man natürlich dennoch an, dass dieser Film möglichst viele Menschen - also Zuschauer erreicht. Diese Zuschauer erzeugen dann aber eben auch Einnahmen - diese sind dann ein erfreulicher Nebeneffekt, wenn auch nicht zentrales Ziel.
Wem natürlich das Selbstvertrauen fehlt, einen Film machen zu können, der auch viele Zuschauer erreichen kann, der sollte sich eben eine Stelle in der Filmindustrie suchen. Hier stehen dann eben die Zuschauerzahlen im Mittelpunkt und es ist ziemlich egal, wie und womit diese erreicht werden.
Nein - unsinnig ist es, zu denken, Gewinnabsicht müsse nur der mitbringen, der das Budget stemmt und das Risiko trägt, während das Team als Lohnsklaven seinen Dienst verrichtet, damit ein Film produziert werden kann.nic hat geschrieben: ↑Di 09 Jul, 2019 10:23
Das ist doch unsinnig. Um einen guten Film machen zu können, benötigst du eine intakte Filmindustrie. Die Menschen müssen davon leben können und geübt sein in dem was sie tun. Dann kannst du als visionärer Independentfilmer jahrelang über deine Filme nachdenken, ohne Gewinnabsicht und am Tag X ein Team zusammenbekommen, das mit dir (weil es ansonsten für Geld arbeitet) deinen No-Budget-Film realisiert.
Bei jeder.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 09 Jul, 2019 20:22 Bei welcher Netflix Produktion wurde denn jemand schlecht bezahlt?
Nun, ich bin selbständig und buche öfter mal freie KollegInnen, denen ich konsequent marktübliche Honorare zahle, und zwar direkt nach Eingang der Rechnung. Einfach, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie Sch ..e sich das Gegenteil anfühlt. Oder du vielleicht sogar ganz leer ausgehst, weil der Kunde Insolvenz anmeldet, nur um gleich die nächste Butze zu gründen.
Genau das ist die deutsche Krankheit. Wen ein "Thema umtreibt" wer belehren, aufmerksam machen, oder Missionen will, ist beim Film falsch. Wir sind im Unterhaltungsgeschäft und bestmöglicher Unterhaltung ist das einzige was wir unserem Publikum schuldig sind, denn dafür zahlen sie.
Was wie?? Der "Engel auf Erden" war keine Tatsachenverfilmung...öähm, Verserieung? Du hast soeben mein Weltbild zerstört!Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 13 Jul, 2019 08:54Genau das ist die deutsche Krankheit. Wen ein "Thema umtreibt" wer belehren, aufmerksam machen, oder Missionen will, ist beim Film falsch. Wir sind im Unterhaltungsgeschäft und bestmöglicher Unterhaltung ist das einzige was wir unserem Publikum schuldig sind, denn dafür zahlen sie.
Ja - und deshalb haben wir Unterhaltungsshows, "Traumschiff Surprise" und Fußballübertragungen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 13 Jul, 2019 08:54Genau das ist die deutsche Krankheit. Wen ein "Thema umtreibt" wer belehren, aufmerksam machen, oder Missionen will, ist beim Film falsch. Wir sind im Unterhaltungsgeschäft und bestmöglicher Unterhaltung ist das einzige was wir unserem Publikum schuldig sind, denn dafür zahlen sie.
Man muss nicht immer von sich auf die anderen schliessen. Die Mehrheit der Innovationen im Filmbereich wurde von Machern erfunden, die durch eine Idee umgetrieben wurden. Das beginnt bei Griffith, geht über Eisenstein, Chaplin, Murnau bis hin zu New Hollywood. Richtig ist, dass die Zuschauer kein plumpes Kino goutieren. Wer das Anliegen zum Thema macht, geht unter und das ist das Problem vieler deutscher Filme. Gefragt sind die eleganten, subtilen Töne. Und gerade für die Figurenentwicklung ist eine Missionsbereitschaft eines der höchsten Gütesiegel. Drehbuchautoren wie Dalton Trumbo stehen Pate für diese Strömung.)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 13 Jul, 2019 08:54 Genau das ist die deutsche Krankheit. Wen ein "Thema umtreibt" wer belehren, aufmerksam machen, oder Missionen will, ist beim Film falsch. Wir sind im Unterhaltungsgeschäft und bestmöglicher Unterhaltung ist das einzige was wir unserem Publikum schuldig sind, denn dafür zahlen sie.
Nein und nein.
Ok, Korrektur. Richtig ist, dass die Zuschauer keim plumpes Missionskino goutieren. Elegante Sinnhaftigkeit führt dagegen oft genug zu Oscars und Welterfolg. Übrigens können wir selbst in Schland in Städten mit einer hohen Arthousekinodichte beobachten, dass die Umsätze in diesem Bereich überproportional zur Bevölkerungszahl ansteigen. Freiburg und Münster stehen für Arthouse-Verleihe klassischweise auf der Liste der Städte, die weit über ein studentisches Publikum hinaus die breite Masse mit intelligentem Film erreichen. Die vielen Arthousekinos führen zu einem Gewöhnungseffekt, guter Film wird "normal" und von vielen bevorzugt. In reinen schlandischen Dienstleistungs- und Maschinenschrauberstädten ohne Arthousekultur sieht das natürlich anders aus.)iasi hat geschrieben: ↑Sa 13 Jul, 2019 12:10Nein und nein.
Zuschauer lieben einfache Kost - man muss sich doch nur TV-Quoten und Kinobesucherzahlen ansehen.
Die wirklich guten Filme entstanden, weil die Filmemacher ihr Anliegen zum Thema machten und dies dann gekonnt mit den filmischen Mitteln umsetzten.
Die Avengers-Filme sind unterhaltend und sehr gut gemacht.
Die Winnetou-Filme sah ich mir genauso gerne an.
Aber es gibt eben doch auch noch eine andere Stufe.