ja -- motion blur im ausgangsmaterial ist eine problematische ursache für die entsprechenden fehler, aber es sind leider sehr oft auch die relativ veralteten bzw. unzureichenden optical flow implemetierungen in vielen programmen, die dafür verantwortlich sind. das betrifft leider auch sehr viele relativ hochwertige anwendung. kaum eines kommt an jene saubere konturerkennung heran, wie es heute mit hilfe von FowNet2 und LiteFlowNet, die gegenwärtig die maßstäbe in diesem umfeld setzen, prinzipiell möglich ist.
Vielen Dank für die beiden Framegrabs, wirklich sehr aufschlussreich! Da weiß ich schon mal, dass ich Premiere dafür nicht verwerden werde.
od. den clip-auschnitt + zeitangabe, damit man die resultate auch ganz praktisch mit anderen lösungen vergleichen kann. ich glaube kaum, dass es in anderen optical flow implementierungen auch so dürftig aussieht wie im ersten der obigen bilder.
hast du mal versucht das FHD 50p auf 4K aufzublasen?Da die UHD-Videoqualität eigentlich vorzüglich ist, mache ich oft ganz einfach Zeitlupen mit optischem Fluss.
Ja, wie gesagt, die kleine Sony macht (bei gleicher Datenrate wie UHD von 100Mbps) ein eher matschiges FHD 50p. Es ist erstaunlich, was Resolves "Superscale" aus dieser Matsche noch herausholt. Ich benutze dann Resolve als Stand-Alone-Programm, um meine 50p-Zeitlupen zu retten. Allerdings ziemlich selten.
Der Geist des Tiefflieger ergriff von uns Besitz (ich habe länger nichts von ihm gelesen). Nein, ich mach nur Spaß. Dennoch finde ich, dass eine moderne UHD-Kamera auch 50/60p in UHD können sollte. Die Bilder sind in den letzten Jahren größer geworden. Die Winkelgeschwindigkeiten kommen nicht mehr ganz mit. Handkamera in einem kontrastreichen UHD-Bild bei 25p @1/50tel? Das ist anspruchsvoller geworden, um das mindeste zu sagen. Denn die Bilder sind auf der Wiedergabeseite (moderner TV) auch kontrastiger geworden. Gut, dass es Gimbals gibt.Jott hat geschrieben:Was wollt ihr denn jetzt eigentlich: Slomos erstellen oder tatsächlich aus 25/30p "echte" 50/60p machen wie ein Fernseher ("Filmlook" zu "Soaplook" interpolieren)?
ja -- diese argumentation hört man immer wieder. ich teile sie trotzdem nicht, weil die auflösung hier eigentlich eigentlich keine rolle spielt -- eher schon die verwendete brennweite --, solange man das resultat tatsächlich noch als ganzes bild betrachtet und nicht einfach nur an der schärfe bzw. werteverteilung in benachbarten pixeln an irgendwelchen konturen festmacht.
naja -- das war immer schon ein ziemliches problem bzw. mit reichlich unbefriedigenden begleiterscheinungen verbunden, nur hat man es halt früher tunlichst zu vermeiden bzw. nicht mutwillig zu provozieren versucht. jetzt, wo alle mit einem filmenden handy durch die gegend rennen, ist es halt fast schon zum normallfall geworden. wirklich schön und handwerklich befriedigend wirkt es deshalb aber noch lange nicht -- auch nicht mit x-facher framerate!
Der technisch-ästhetische Grund, warum Der Hobbit und Billy Lynn nicht erfolgreich waren. Entsprechende Haltung des Erzählers vorausgesetzt, lassen sich Filme aber in HFR gut erzählen. Ich empfehle jedem, den "Avatar-Test" zu machen. Seht euch den Film in True Motion an, und sagt mir, ob ihr den sogenannten Soap-Opera-Effekt als störend empfindet (obwohl er da ist). Ich nicht.Eine Minimaldefinition von Erzählung ist: Jemand erzählt jemand anderem, dass etwas geschehen ist. Wesentlich ist dabei die dynamische Verbindung zwischen dem, was erzählt wird, und dem, wie es erzählt wird. In dieser Doppelwertigkeit zeigt sich die Prozess-/Produktäquivokation des Begriffes der Erzählung. Dies kann auch in zeitlicher Hinsicht formuliert werden. Dann geht es um den interaktiven Zusammenhang zwischen der Zeit, in der das Erzählte spielt, im Verhältnis zu derjenigen Zeit, in der erzählt wird, was geschehen ist. Sind keine Interaktionen zwischen zwei Faktoren dieser Art auszumachen, ist es keine Erzählung.
Hmmmm ...einer meiner Lieblingsromane ist im Präsens geschrieben (Brett Easton Ellis' American Psycho) und da funktioniert es sehr gut, es ist nach wie vor eines der immersivsten Bücher die ich gelesen habe.
Wenn ich mich recht erinnere las sich das Buch aber nicht, als würde Batemann atemlos die Gegenwart kommentieren, sondern eher wie eine Mischung aus Drehbuch und Geständnis unter Hypnose (daher wohl das Immersive). Es las sich, glaube ich, tatsächlich wie ein Roman, der von Ereignissen aus der Vergangenheit berichtet, aber dessen Erzähler eine dissoziative Störung hat, aufgrund derer er von einem Bewusstseinsstrom (stream of consciousness) mitgerissen wird. Vergangenes ist ihm genau so gegenwärtig wie Eingebildetes real. Sehr clever.
Ja, das glaube ich auch. Da natürlich MotionBlur @24p das gesamte Bild in eine niedrigere Auflösung stürzen würde, gibt es dann vermutlich adaptive Filter, die vor allem Kanten verkleistern. Bei 8k oder mehr wären dann Bilder von Spielfilmen vergleichbar mit unseren used Jeans, in die Kinder in Armutsländern Löcher kauen, damit sie überhaupt was zum Kauen haben.carstenkurz hat geschrieben:Einige Fachleute betonen in letzter Zeit die mit HDR einhergehenden höheren In-Bild-Kontraste als objektive Notwendigkeit für höhere Bildraten (zur Reduktion von Shutter-Artefakten, die bekanntermaßen auch kontrastabhängig sind) - was technisch unbestritten ist.
Ich glaube dagegen, dass die Filmemacher, nachdem sie bei narrativen Projekten damit erstmal mit dem Kopf gegen die Wand geknallt sind, wie Jackson damals lieber löffelweise MotionBlur-Soße über kritische HDR Szenen schmieren werden.
das Flimmern geht doch nicht weg, nur weil du auf 60 p interpolierst, ganz im Gegenteil.Bei Clips mit schnellen Bewegungen im Bild sieht man es schon deutlich flimmern.
Wie wir bei den Versuchen oben festgestellt haben, sind bei den interpolierten Zwischenbildern flackerähnliche Erscheinungen zu sehen, obwohl das Ausgangsmaterial sauber war.Kannst Du mir bitte erklären wieso das Flimmern beim interpolieren auf 60p stärker werden soll, wenn es tatsächlich sichtbar abnimmt wenn man nativ in 60p filmt?
nein! -- das passiert nur, wenn die verwendete software ihre aufgabe ganz besonders schlecht erledigt od. das material mit den entsprechenden techniken nicht gut harmoniert.