Da laufen jetzt 2 Vergleich hoch - einmal FS700R versus FS5/FS7 und dann auch FS5 versus FS7.
Es stimmt, die FS5 hat einige Vorteile die unbestritten sind. Ich sehe auf der attraktiven Seite wirklich die halbe Größe der FS7, den automatischen ND-Filter, das käufliche raw upgrade für 600 Euro - denn die FS7 ist deutlich größer, der ND-Filter ist manuell und statt dem raw upgrade gibt es halt das Extention Modul welches doch deutlich mehr kostet aber auch mehr bietet (blöd wenn man dann Timecode etc. nicht braucht).
Was für mich aber auch die Frage war, das war die der Ausrichtung. Auch richtig, in HD kann die FS5 10bit 422 auf normale SD-Karten aufzeichnen. Leider aber nur in XAVC-L was beim Editieren weniger lustig ist, wenn ich es recht im Kopf habe. Aber für HD kann das reichen. Die Frage der Ausrichtung ist halt, ob man auch optional 10bit 422 bei UHD haben will, das geht halt mit der FS5 alleine bei interner Aufzeichnung nicht mehr. Tatsache scheint aber zu sein dass die FS7 von vielen Anwendern in Wahrheit ohnedies nur für HD genutzt wird - und da ist das 10bit 422 XAVC auch sehr gut (die Speicherkarten sind für mich weniger das Argument, ja die XQD Karten sind teurer aber im Preis sehr verfallen).
Sicherlich braucht die FS7 mehr Platz im Flieger, und es ist gar nicht leicht da Taschen zu finden die ernstzunehmende Lösungen sind (sprich: die heute definierten Abmessungen für das Handgepäck von 40x55x23 einhalten, UND die üblichen 8kg schaffen). Da scheint mir eine der besten Lösungen der Think Thank Airport Accelerator Backpack zu sein, es hat sogar einer her gezeigt wie das für die FS7 aussieht:
http://blog.petarneychev.com/2016/05/17 ... celerator/
Und das scheint durchaus alleine mit der FS7 zu gehen. Was mir da eher noch fehlt sind so Dinge wie Rig oder Stativ, das muss man halt einchecken.
Also bis hierher habe ich Lösungen - wenn ich mit einer FS7 verreisen will (bei 2 muss man wirklich zu zweit reisen oder die Kamera doch aufgeben, da sind dann eher Pelican 1510 Lösungen sinnvoll).
Bleibt in meinen Augen die ausgesprochen interessante Frage des raw Upgrades. Ob das nämlich die FS5 mit externen Rekorder wirklich zur besseren FS7 macht. Und das ist eine Frage die für mich teilweise wirklich offen ist:
Denn auch ich hatte ja den Shogun 1, und der kann eben 4K nur bis maximal 30p. Will man UHD/4K 50p mit 10bit 422 haben, dann geht das mit dem Shogun 1 wie auch dem Shogun Inferno nicht als raw, maximal mit dem Shogun Inferno bei Wandlung des raws zu ProRes. Das gilt für FS5 und FS7. Der Q7+ ist mit seinem eigenen raw Upgrade und selbst mit den Samsung zertifizierten Fremdplatten in einer Dimension der 3.500 Euro (Sommeraktion raw) - 4.000 Euro. Eigentlich ganz schön teuer, man verwirft den Shogun 1 und hat dann mit dem Q7+ die einzige Möglichkeit mit der FS5 auch 4K 50p als 12bit aufzunehmen. Preislich hat die FS5 + Q7+ plus doppeltes raw Upgrade die FS7 gerade ziemlich überholt.
Bleibt man beim Shogun 1 und reichen einem UHD 30p dann ist es attraktiv die FS5 zu nehmen - weil das 600 Euro raw upgrade billiger ist als bei der FS7 die extention unit. Bei der FS7 stellt sich aber die Sache anders dar - da hat man ja auch UHD/4K 50p als interne Aufzeichnungsmöglichkeit. Zwar mit relativ kurzen Zeiten aber dann braucht man halt mehrere Karten.
Ob das lineare Sony 12 bit raw wirklich besser ist als XAVC der FS7 internen Aufzeichnung, da scheiden sich die Geister. Einige meinen es sind statt 12bit eher 11bit. Und einige berichten über banding bei den Tieftönern mit der FS7 und extention Unit. Keine Ahnung ob diese Qualitätsprobleme auch beim Sony 12bit raw der FS5 existieren - aber vom Grundsatz her müßte das eigentlich so sein, da sich ohne Tricks wie Konversion zu Datenstreams unter leicht verlustbehafteter Umrechnung die Datenmenge gar nicht über SDI 3G bringen lassen dürfte. Und damit hat man halt in den Tiefen klare Grenzen. Aber ich kenne nur Tests mit der FS7 die dieses Problem bei raw in den Tiefen zeigen, und keine ähnlichen Tests mit FS5 raw Material - der Punkt ist also offen.
Darüber hinaus kann man natürlich bei einer FS7 wirklich auf die 10bit interne Aufzeichnung ausweichen wenn solche Probleme auftauchen - bei der FS5 hat man diese Wahl nicht. Und nochmals darüber hinaus werden vielleicht eher wenige Anwender das raw so nutzen, dass sie extrem starkes Gewicht auf die Tieftöner legen (aber was weiß man, ich vermute sowas trifft einem dann eher unvorbereitet und kann ein echtes Problem sein wenn die footage plötzlich banding in den Tiefen zeigt).
Das sind lange und gar nicht leichte Punkte zu einem FS5 versus FS7 Vergleich. Was hier für Cluster aber auch relevant ist, dass ist doch der Vergleich zur FS700. Und da frage ich mich wo die Vorteile beim Wechsel liegen? Ja sicherlich die Größe bei rein interner Aufzeichnung. Eher nein der Codec. Eher nein wenn es um raw geht - das kann die ja offenbar auch. Vielleicht ist bei UHD/4K 50p ein Unterschied, aber das nimmt sein Shogun eh nur als HD. Also mir bliebe da zu wenig Substanz über, für einen Wechsel von der FS700 zur FS5 oder auch FS7. Meine (lange) Meinung halt.
PS: der Tipp mit dem Ausborgen ist sicherlich ein guter, wenn man die Möglichkeiten dazu hat. Problematisch sehe ich da aber doch die Zeit die man braucht um diese Geräte überhaupt kennen zu lernen - unter ein paar Tagen pro Gerät geht da halt gar nichts. Und das kostet dann auch ganz schön.