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Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

" Der letzte Bulle " wurde nur deswegen gemacht, weil man nach einer Möglichkeit gesucht hat, die coole Musik der 80 er unterzubringen.
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7River
Beiträge: 4660

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von 7River »

Gibt es nicht auch einen typisch französischen Film? Die zeichnen sich ja u. a. durch überspitzten Humor aus. Ich meine jetzt nicht solche wie "High Lane" und "High Tension".



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

willkommen bei den sch'tis

....
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Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

" Ziemlich beste Freunde "
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EnricoPerei
Beiträge: 66

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von EnricoPerei »

7River hat geschrieben:Gibt es nicht auch einen typisch französischen Film? Die zeichnen sich ja u. a. durch überspitzten Humor aus. Ich meine jetzt nicht solche wie "High Lane" und "High Tension".
Allerdings.
In ziemlich jedem Land sind bestimmte Charakteristika an Film/Tv Produktionen erkennbar.

Das ganze hat nunmal auch eine sehr gesellschaftlich soziale Komponente, die durch Mentalität, Kultur etc. geprägt ist.

Dennoch, scheinen bestimmte Aspekte so sehr Grenz-/Kulturübergreifend zu funktionieren, daß diese Filme international sehr erfolgreich sind.

Diese sind häufigst US amerikanisch.
Werbebudgets und international arbeitende Studio- und Kinobetreiber aus den USA haben durchaus ihren Anteil am sichern des Erfolgs, aber sind nicht die alleinigen Gründe.
enrico perei
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7River
Beiträge: 4660

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von 7River »

Genau das meinte ich ;-) Das viel mir schon öfters auf z. B. beim Fern sehen mit Bekannten, beim Umschalten meistens. Da vielen dann Kommentare wie etwa "das kann nur ein französischer Film sein".

Und so hat jedes Land, denke ich mal, seine ganz eigenen typischen Filme.

Natürlich gibt es auch in jedem Land diese Filme, die "internationale Qualität" haben, wie etwa der norwegische Teenie-Horror "Cold Prey".



Mr.BBling
Beiträge: 109

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Mr.BBling »

Moinsen!

Gestern kam auf sky ein deutscher Film "Rubinrot" und was soll ich sagen...man hat auf den ersten Blick gesehen das es ein deutscher Film war.

Die Schauspieler und die Kameraführung waren durchaus gut, aber die Setausleuchtung und der Ton...naja...

Die Szenen waren teilweise tot geleuchtet und irgendwie war das Sounddesign einfach Bäh...die Dialoge waren zum Teil auch einfach nur schlecht...das geht doch auch anders!

Warum holt man sich nicht einfach mal Leute von aussen? Leute die in internationalen Filmproduktionen mitgewirkt haben und neue Impulse setzen können?

Beim deutschen Film wird einfach zuviel geklüngelt und an alten Methoden festgehalten.

Hat von euch mal einer "Schutzengel" von Til Schweiger gesehen? Nicht der beste Film (bin auch kein Til Schweiger Fan), aber hier wurde zumindest versucht vom "deutschen Look" weg zu kommen. Teilweise wurde dies etwas zu sehr Übertrieben, aber der Ansatz war schon recht gut.
Der Unterschied zwischen Existieren und Leben liegt im Gebrauch der Freizeit!



klusterdegenerierung
Beiträge: 28139

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von klusterdegenerierung »

Wenn man Deutsche Schauspieler in einer Deutschen Location einer Hollywood Produktion sieht, sieht es auch nach Deutscher Produktion aus, erst Recht wenn auch noch die eigene Stimmen vom selben Schauspieler synchronisiert wird.

Deswegen gehe ich davon aus das alles was wir kennen und alles was wir nicht kennen diese beiden effekte hervorruft!

Ein gutes Beispiel ist ein Deutscher Film in 25x10 der an einer unbekannten Deutschen Location mit unbekannten Deutschen Schauspielern die Englisch synchronisiert werden und in M31 Lut gerendert wird gedreht wurde!

Tada fertig ist das Gefühl!



7River
Beiträge: 4660

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von 7River »

"Rubinrot"...

Dagegen war "Systemfehler" aber ein recht frischer, angenehmer Film, fand ich jedenfalls ;-) Ich war doch etwas überrascht.



Borke
Beiträge: 622

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Borke »

Meist liegt es weniger an Bild und Ton, sondern am Inhalt. Es gibt eigentlich nur drei Kategorien:

1.) den gütigen Großvatercharm
2.) wir pumpen uns mit Drogen voll
3.) wir machen Klamauk und sind lustig

Dazu gesellen sich meist Fäkalsprache und Leute, die sich anschreien. Warum nicht, wenn es passt, aber in deutschen Filmen wirkt es nur plump.



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

Systemfehler ist schon ein guter Teene Film, meist flott geschnitten, hält sich wenig mit zur Schau gestellter Selbsterklärung auf.. Ich finde man merkt es einfach den Schauspielern an wenn sie an Ihre Grenzen kommen,.. Jürgen Vogel, geil, aber als Ex Nazi, nicht überzeugend.. Bleibtreu, spielt die Rollen die zu ihm passen,

jaja soso
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Mr.BBling
Beiträge: 109

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Mr.BBling »

Natalie hat geschrieben:Systemfehler ist schon ein guter Teene Film, meist flott geschnitten, hält sich wenig mit zur Schau gestellter Selbsterklärung auf.. Ich finde man merkt es einfach den Schauspielern an wenn sie an Ihre Grenzen kommen,.. Jürgen Vogel, geil, aber als Ex Nazi, nicht überzeugend.. Bleibtreu, spielt die Rollen die zu ihm passen,

jaja soso
...und ich verstehe bis heute noch nicht warum Moritz Bleibtreu nicht in mehr internationalen Produktionen mitwirkt...für mich einer der besten deutschen Schauspieler...

Welche deutschen Schauspieler würdet ihr denn gerne in internationalen Produktionen sehen?
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pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von pixelschubser2006 »

Ohne jetzt jedes einzelne Posting gelesen zu haben, möchte ich mal einen Einwand vorbringen: Nicht nur deutsche Filme wirken "deutsch". Speziell bei Fernsehkrimis im 90min.-Format sind sich die meisten europäischen Produktionen sehr ähnlich. Das finde ich nicht unbedingt schlecht. Ich mag den deutschen Film. Zwar erwartet man man bei deutschen Kinofilmen überwiegend Komödie, was sicherlich etwas einseitig ist, aber das könnte auch der Tatsache geschuldet sein, daß es das Publikum einfach so will.

Ehrlich gesagt sind deutsche Action- und Katastrophenfilme oft genug als B-Movie zu bewerten und entsprechen qualitativ i.d.R. dem Verursacher, da meistens als Fernsehfilm von RTL und Konsorten verbrochen. Da ist Hollywood sicherlich vielseitiger, da dort alle Genres gut vertreten sind.

An den Schauspielern liegt es nur bedingt, wenn man davon absieht, dass es in Deutschland für reine TV-Darsteller wirtschaftlich eher beschissen aussieht und selbst Tatort-Hauptdarsteller kaum reich werden. Man hat den Eindruck, dass Moderatoren in unserem Land deutlich besser dran sind. Die Top-Verdiener sowieso: An die Gagen von Jauch und Gottschalk kommen selbst die besten TV-Schauspieler mit guter Auslastung nicht dran. Sollte ienem zu denken geben!



jogol
Beiträge: 779

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von jogol »

klusterdegenerierung hat geschrieben:Wenn man Deutsche Schauspieler in einer Deutschen Location einer Hollywood Produktion sieht, sieht es auch nach Deutscher Produktion aus, erst Recht wenn auch noch die eigene Stimmen vom selben Schauspieler synchronisiert wird.

Deswegen gehe ich davon aus das alles was wir kennen und alles was wir nicht kennen diese beiden effekte hervorruft!

Ein gutes Beispiel ist ein Deutscher Film in 25x10 der an einer unbekannten Deutschen Location mit unbekannten Deutschen Schauspielern die Englisch synchronisiert werden und in M31 Lut gerendert wird gedreht wurde!

Tada fertig ist das Gefühl!
Genau getroffen!



Yaso
Beiträge: 172

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Yaso »

INGLOURIOUS BASTERDS beweist das Gegenteil.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von pixelschubser2006 »

Nö, ist es nicht. Im Gegenteil. Jedesmal, wenn Christoph Waltz im Bild ist, kam er deutsch rüber. Und das war durchaus auch so gewollt. Was auf die schauspielerische Leistung nicht den geringsten negativen Einfluss hat. Ich glaube, das liegt einfach daran, daß man eben weiß, dass er kein US-Amerikaner ist, sondern Österreicher ( was ich hinsichtlich dieses Effektes mal mit deutsch gleichsetze - man möge es mir verzeihen). Außerdem spielte er im nächsten Terentino wieder einen Deutschen - und das wieder sehr überzeugend.

Es gibt seitens der Produktion, der praktischen Umsetzung, keinen Grund, warum deutsche Regisseure, Kameraleute und Cutter keinen Mega-Blockbuster hinbekommen sollen. Zumal wenn man sich überlegt, was es mit dem Namen "Emmerich" auf sich hat. Die Locations halte ich dabei für ziemlich nebensächlich, Winnetou wurde in Jugoslawien gedreht und amerikanische Nadelwälder sehen auch nicht pauschal anders als der Schwarzwald.
Nein, es ist in erster Linie der Plott, die Story. Solange es für deutsche 1A-Action-Streifen weder eine kommerzielle Grundlage noch ein überzeugendes Drehbuch gibt, brauchen wir uns nicht zu wundern, daß nix daraus wird.
Außerdem gibt es sicherlich eine Handvoll deutschsprachiger Weltstars, die Du auch in einem Actionfilm unterbringen kannst. Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. Das war es aber auch. Du kannst jede noch so große Produktion in jeder Nebenrolle mit amerikanischen Topstars besetzen. Sorry, aber so viele Top-Schauspieler haben wir aktuell garnicht.
Ehrlich gesagt ist mir das auch scheissegal. Ich finde es aus "wissenschaftlicher" Betrachtungsweise interessant, praktisch gucke ich zu 80% nur deutsche Krimis und Fernsehfilme. Damit fühle ich mich für meinen Geschmack gut unterhalten!



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

pixelschubser2006 hat geschrieben:... Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. ...
Und das trotz Döaminäita-Akzent!

Aber Arnie der Einzige?
Maximilian Schell (Das Urteil von Nürnberg - übrigens auch mit William Shatner aka Captain Kirk, Das schwarze Loch) fällt mir spontan ein, auch seine Schwester Maria (Die Brüder Karamasow - ebenfalls mit William Shatner).

Anderes Beispiel: Oskar Werner (Jules et Jim)

Oder Hardy Krüger (Der Flug des Phoenix (mit James Stewart), Hatari (mit John Wayne) etc.)



dirkus
Beiträge: 1165

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von dirkus »

Mal eine Bestandsaufnahme


Gut machen wir:
- Krieg und Nazi Verfilmungen
- Mittelalter und Romanverfilmungen (Kostümgeschichten)
- Krimis wie Dereck und Tatort (wenn sie sachlich bleiben und kluge Dialoge und biedere Kommissare haben)
- Heimatfilme
- Kommödien
- Drahmen und Melanchonie
- Nachrichten und Dokus
- Abenteuerfilme (wenn sie im Ausland gedreht wurden und nach einer wahren Geschichte erzählt werden...z.b. Dschungelkind oder die weisse Massai)
ua

Nicht abkaufen tut man uns:
- Actionfilme
- Katastrophenfilme
- Liebes- und Tränengeschichten mit viel Emotionen
- Horror
- Sci Fi
- Helden und Fantasyfilme
- Soaps und Reality
- heimische Abenteuerfilme
ua

Gründe:
- Man kauft eben der deutschen Polizei keine wilden Verfolgungsjagden ab.
- Auch ein deutscher Bundeskanzler wirkt in einem globalen Katastrophenszenario eher unbeholfen.
- Die Bundeswehr ist mehr ein technisches Hilfswerk als eine Kampftruppe, der man die Abwehr eines Alienangriffs zutraut.
- Architektur für Mittelalter und Kriegsfilme haben wir genug, aber keine interessante Infrastruktur für einen Action- oder Abenteuerfilm.
uva
------------------------------------------------------
Die Auflistung ist sicher unvollständig. Aber man sieht schon an diesen paar Beispielen, dass der deutsche Film kein handwerkliches Problem hat, sondern eher ein Problem mit seiner Glaubwürdigkeit und der begrenzten Verfügbarkeit aussergewöhnlicher Darsteller, mutiger Filmemacher und für diese Genres passende Orte. Gerade die letzt genannten Genres sind ja die Filme, die die meisten Zuschauer in die Kinos locken,(Popcornkino) während die anderen Genres doch eher was für den heimischen Fernsehbildschirm sind.

Es fehlt uns also der Bereich "Grosses Popcornkino"!

Und damit fehlen auch die grossen Einnahmen an der Kinokasse.

Daher sind auch die grossen Filmstudios in einem eher schlechten Zustand geblieben, so dass man solche Filme nicht vor künstlichen Kulissen drehen kann. Die mangelnde Vielfalt an Darstellern lässt sich ebenfalls darauf zurückführen -wer vom Filmemachen nicht leben kann, der lässt es halt bleiben und wird "Metzger".

Auch die vielen staatlichen Zwänge und Verordnungen (z.b. sozialabgaben) lassen vielen Menschen keinen Spielraum ihre Persönlichkeit oder Ideen zu entfalten. Ohne gute Kontakte oder viel Geld kann man kaum etwas anfangen. Einfach mal zu experimentieren ist auch nicht drin, weil man sich mit einem allzu schlechten Ergebnis auch blamieren könnte und dann quasi aus der (perfektion erwartenden) deutschen Filmemacher-Community ausgestossen wird.

Kurzum: Es müsste sich also schon die Gesellschaft an sich oder die Sehgewohnheiten der Leute radikal ändern, um wieder glaubhaftes Popcornkino aus Deutschland zu bekommen.



zaungast
Beiträge: 9

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von zaungast »

Ich finde, dass hier schon sehr viele wichtige Dinge angesprochen wurden. Allerdings habe ich etwas vermisst:

Was beeinflusst alles die eigene Denk- und Sichtweise bzw. warum bevorzugt die Masse gerade diese Filme?
Habt ihr euch mal diese einfache Frage gestellt?

Eine Antwort darauf könnte folgende Doku liefern.
"Ein Volk wird umerzogen", ist ein interessanter Dreiteiler, der mal auf Phönix lief.

Die Gehirnwäsche war wohl recht erfolgreich.



cantsin
Beiträge: 16664

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

dirkus hat geschrieben: Nicht abkaufen tut man uns:
- Actionfilme
Gegenbeispiele: "Die Katze" und "Die Sieger" beweisen das Gegenteil (auch wenn das mittlerweile schon etwas ältere Filme sind). In den 70ern, als es noch deutsches Kommerzkino gab, auch "Blutiger Freitag", mittlerweile ein Kultfilm.
- Katastrophenfilme
Für die gibt's in D kein ausreichendes Budget.
- Liebes- und Tränengeschichten mit viel Emotionen
Gegenbeispiel: "Bella Martha", in den USA ein Arthaus-Hit mit einem Box Office von 4 Millionen, in D geradezu unbemerkt in den Kinos gelaufen.
- Horror
Ging noch zu Zeiten, in denen es in D ein funktionierendes Kommerzkino gab: "Hexen bis aufs Blut gequält" (übrigens eine der ersten Hauptrollen Udo Kiers) ist heute noch ein internationaler Splatterklassiker.
- Sci Fi
Das ging auch noch mit "Moon 44" von Emmerich.
- Helden und Fantasyfilme
Dafür fehlt wieder ausreichend Budget. Solche Filme lassen sich glaubhaft nur im hohen zwei- oder dreistelligen Millionenbereich machen.
- Soaps und Reality
Sind, wie Comedy, fast immer zu lokal/regional, um international zu funktionieren. Selbst die meisten und oft erfolgreichsten amerikanischen Produktionen auf diesem Gebiet schaffen es darum nicht ins Ausland.
- heimische Abenteuerfilme
Gibt's klassischen Abenteuerfilm überhaupt noch als kommerzielles Genre?
- Man kauft eben der deutschen Polizei keine wilden Verfolgungsjagden ab.
Nein, es ist anders: Das deutsche Publikum hat (meiner Meinung nach als Spätfolge von Weltkrieg und kaltem Krieg) ein unglaublich hohes Harmoniebedürfnis und will eben betuliche Kommissare (die es so im Berufsalltag kaum geben wird) sehen und keine maskierten SEKler, die Wohnungstüren aufsprengen; keine kasernierten Sondereinheiten, die bei Demos wie in Stuttgart Rentnern die Augen rausschiessen; keine Anti-Terroreinsätze wie gegen RAF und Islamisten. Da muss schon aus dem Ausland jemand wie Spielberg kommen, um einen Film wie "München" zu drehen.

Deutschland sieht sich selbst am liebsten als gemütliche Schweiz und harmlose Provinz, ist aber in Wahrheit eine Mittelmacht, in der fast alle geopolitischen Konflikte stattfinden. Wenn man nur in die jüngere Vergangenheit greift, bieten Wiedervereinigung, RAF, NSU, 9-11 (die Täter kamen aus Hamburg!), organisierte Kleinkriminalität aus Ost- und Südeuropa, white collar-Kriminalität in multinational operierenden Unternehmen (man kann in Deutschland Bestechung von der Steuer absetzen...), 'rüberschwappende Konflikte aus dem Nahen Osten und der ex-Sowjetunion (mitsamt einem für Gazprom arbeitenden ex-Kanzler), Überwachungsdeals mit den USA etc.etc. genug Stoff. Und wer denkt, dass deutsche Polizisten nur gemütlich wie Derrick unterwegs sind, täuscht sich schwer.
- Auch ein deutscher Bundeskanzler wirkt in einem globalen Katastrophenszenario eher unbeholfen.
Das ist eine Frage der Fiktion. In der Realität sah Schröder bei der Elbüberschwemmung deutlich besser aus (und handelte darüber hinaus auch besser...) als Bush nach Katrina in New Orleans.
- Die Bundeswehr ist mehr ein technisches Hilfswerk als eine Kampftruppe, der man die Abwehr eines Alienangriffs zutraut.
Hey, Du glaubst doch nicht etwa die Beschwichtungspropaganda aus dem Kanzleramt (völlig egal, ob die Regierung gerade rot oder schwarz ist)? Was denkst Du, was die Bundeswehr z.B. in Afghanistan tut? Stichwort KSK und Tora Bora...
- Architektur für Mittelalter und Kriegsfilme haben wir genug, aber keine interessante Infrastruktur für einen Action- oder Abenteuerfilm.
Was meinst Du mit Infrastruktur? Schauplätze? In einem der am höchsten industrialisierten Länder der Welt keine Schauplätze für einen Actionfilm? Jeder Amerikaner kennt z.B. das deutsche Wort "Autobahn" und verbindet es geradezu mythisch mit der Abwesenheit von Geschwindigkeitsbegrenzungen. (Was für Amerikaner ebenso wahnwitzig ist wie für uns die Waffengesetze und -kultur in den USA.) Wenn es eine kommerzielle Filmindustrie und begnadete B-Film-Produzenten à la Roger Corman gäbe, könnte man daraus im Nu was bauen, was sich international verkauft.
Es fehlt uns also der Bereich "Grosses Popcornkino"!
Dieser Bereich fehlt aber wegen der nötigen Budgets praktisch überall auf der Welt, ausser in Indien und z.T. in China. Und das hat nicht zuletzt der Größe von Bevölkerungen zu tun, und der Häufigkeit des Kinobesuchs in diesen Ländern. (Auch in den USA übrigens.)
Kurzum: Es müsste sich also schon die Gesellschaft an sich oder die Sehgewohnheiten der Leute radikal ändern, um wieder glaubhaftes Popcornkino aus Deutschland zu bekommen.
Popcornkino gab's in Deutschland doch noch nie - bis auf Komödien a la Otto und Ballermann.



pixelschubser2006
Beiträge: 1717

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von pixelschubser2006 »

Zugegeben, ich war bei der Gegenwart. Sicherlich haben sich immer mal wieder ein paar deutsch(sprachig)e Schauspieler erfolgreich nach Hollywood aufgemacht, aber die große Masse ist es nicht. Für Till Schweiger war´s ne Eintagsfliege und ob Daniel Brühl dauerhaft durchstartet... werden wir sehen.
Skeptiker hat geschrieben:
pixelschubser2006 hat geschrieben:... Aber der einzige, der es wirklich an die Spitze gebracht hat, war Arnie. ...
Und das trotz Döaminäita-Akzent!

Aber Arnie der Einzige?
Maximilian Schell (Das Urteil von Nürnberg - übrigens auch mit William Shatner aka Captain Kirk, Das schwarze Loch) fällt mir spontan ein, auch seine Schwester Maria (Die Brüder Karamasow - ebenfalls mit William Shatner).

Anderes Beispiel: Oskar Werner (Jules et Jim)

Oder Hardy Krüger (Der Flug des Phoenix (mit James Stewart), Hatari (mit John Wayne) etc.)



otaku
Beiträge: 1180

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von otaku »

@cantsin

gute beispiele, stimmen nicht alle 100%tig aber die richtung stimmt auf jeden fall.
wir koennten in dschlad auf jeden fall high end kino produzieren, wir koennen es nur leider nicht
fix it in post
Zuletzt geändert von otaku am Do 14 Aug, 2014 18:29, insgesamt 1-mal geändert.



Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

Gute Drehbücher werden in Deutschland nicht gefördert.
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EnricoPerei
Beiträge: 66

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von EnricoPerei »

Maximus63 hat geschrieben:Gute Drehbücher werden in Deutschland nicht gefördert.
streng genommen, finde ich, daß erfolgreiche "Blockbuster" auch garnicht von Amtswegen öffentlich gefördert werden sollten oder müssen.

Jeder Filmbond oder private Filmfinanzierer wäre nicht existenzberechtigt, wenn Sie den Profit nicht erkennen könnten.

Es ist schon OK, öffentliche Gelder für independent,"kunst" und Nischenproduktionen zu vergeben.

Wobei, Subvention der Branche wiederum ein anderes Thema ist, was möglicherweise das Budgetproblem anspricht.
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Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

Einen Blockbuster im Vorfeld zu erkennen, anhand des Drehbuchs, ist eine Kunst, die hier von nahezu niemandem beherrscht wird. Bernd Eichinger, ja, Horst Wendlandt, ja, die sind leider tot.
Die Filmförderung an für sich ist ein Segen und Fluch zugleich. Ich verstehe nicht, warum immer wieder die gleichen, bekannten, Regisseure Geld bekommen für ihren Mist, während die wirklich Talentierten regelmäßig leer ausgehen.
Schalte ich Das Erste ein und da läuft ein Film, denke ich sofort, ich bin in den 80 er Jahren gelandet. Es ist ein absoluter Stillstand bis auf ein paar Ausnahmen. Und die werden nicht gefördert, es sei denn, sie schreiben ihr Drehbuch um. Und was machen sie ? Sie schreiben um, weil, sie fragen sich dann, warum habe ich Film studiert ? Was mich zu der Frage bringt : WO sind all jene Filmstudenten hin ( im Jahr 80 ! Abgänger )
Und wenn alle Drehbuchseminare tatsächlich so gut sein sollen, wo sind dann die Filme dazu ? Ein Seminar kostet zwischen 350 - 800 Euro oder sogar mehr.
Wie schon oft hier angesprochen, der deutsche Film traut sich nichts. Er würde sich gerne trauen, wenn man ihn ließe.
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cantsin
Beiträge: 16664

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

Maximus63 hat geschrieben:Wie schon oft hier angesprochen, der deutsche Film traut sich nichts. Er würde sich gerne trauen, wenn man ihn ließe.
Auf alle diese Fragen gibt's eine einfache Antwort: deutsches Kino existiert faktisch nicht mehr, sondern nur noch deutscher Fernsehfilm. Was noch im Kino läuft, sind Fernsehfilme mit höherem Budget, die allesamt vom ÖR koproduziert wurden und in denen ÖR-Redakteure das Mitsagen hatten. Und das sind eben größtenteils Leute wie Doris Heinze - die, wenn sie Zeitungsredakteure wären, entweder für die "Bunte" arbeiten würden oder für eine bürgerliche Lokalzeitung irgendwo in der Provinz. Und genauso sehen auch die Filme aus, die vom Fernsehen produziert oder koproduziert werden.



Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

Absolut richtig.
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Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

Ich will das Thema nicht in diese Richtung lenken, aber - andere haben es auch schon getan - doch noch einmal ein Blick in die Vergangenheit:

Wir hatten hier vor kurzem einen Film mit dem Titel "Arbeit macht frei".

Weder 'Arbeit' noch 'machen' noch 'frei' sind negativ besetzte Begriffe, und doch löst die Kombination der drei sofort Erinnerungen an das Tor zum Lager Auschwitz aus, über dem dieser Satz stand.

Ich will damit sagen: Die deutsche Sprache (und nicht nur die Sprache) leidet leider immer noch an dem, was mit ihr vor über 70 Jahren gesagt, geschrieben und gebrüllt wurde.

Zu der Zeit, als aus den "Dichtern und Denkern" plötzlich die "Richter und Henker" wurden.

Klingt hart, ist bitter, aber wirkt bis heute nach.
Und ist ein wichtiger Grund, warum sich die Deutschen mit internationalen Filmen so schwer tun. Entweder behandeln sie darin immer wieder aufs Neue die Nazi-Zeit oder man versucht sich - so wenig deutsch wie möglich - an Beziehungskomödien oder an Kopien amerikanischer Aktionstreifen a la Til Schweiger (der ja durchaus Amerika-tauglich aussieht).

Das Problem ist die Identität. Wer ist man, und wer will man sein, und was will man eigentlich mitteilen? Und wieviele Geister aus der Vergangenheit muss man zunächst besiegen, bevor man damit loslegen kann?
Es fehlt die Unbefangenheit, es fehlt das Selbstverständnis, es fehlt der natürliche Stolz (ohne Nationalismus, Arroganz und Überheblichkeit) und das gesunde Selbstvertrauen.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Wir werden sehen ...



cantsin
Beiträge: 16664

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

@Maximus63

Und am vielgescholtenen deutschen Autorenfilm liegt's nicht. Um auf Dirkus' Liste zurückzukommen: Der letzte, der große Kinomelodramen in Deutschland gedreht hat, war Fassbinder mit "Der Ehe der Maria Braun" und "Lola". Auf Fassbinders Konto geht auch der einzige deutsche Science Fiction-Film von Weltrang nach "Metropolis", "Welt am Draht".

Werner Herzog ist, seitdem er in Los Angeles lebt und arbeitet, zum Kultregisseur und zur Kultfigur in der amerikanischen Populärkultur geworden. Mit "Bad Lieutenant: Port of Call - New Orleans" hat er einen Genrehochkaräter hingelegt (und in seiner Nebenrolle als russischer Mafioso Zec in dem Tom Cruise-Vehikel "Jack Reacher" den gesamten restlichen Cast des Films an die Wand gespielt).

Ebenso sind die (vermeintlichen 'Autorenfilmer') Fatih Akin und Christian Petzold beinahe die einzigen, die in Deutschland noch richtige Kinofilme machen. "Kurz und schmerzlos", Akins Debütfilm, fehlte übrigens in der Liste deutscher Action- und Gangsterfilme.
Zuletzt geändert von cantsin am Do 14 Aug, 2014 19:41, insgesamt 2-mal geändert.



EnricoPerei
Beiträge: 66

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von EnricoPerei »

@skeptiker

das sind durchaus richtige und wichtige Punkte.

Sie beantworten warum wir deutsche bestimmte Themen (verab)scheuen und sensibel mit anderen umgehen.

Sind aber bestimmt nicht die (einzigen) Gründe, warum der deutsche Film international wenig Erfolg zeigt.

Denn dieses "rein deutsche" Problem haben die anderen europäischen oder z.B. asiatischen Länder nicht.

Vor allem aber, und das sieht man ja auch daran, daß wir hier darüber reden, hat das Publikum eine ganz andere Erwartungshaltung an Unterhaltung, als scheinbar "die Macher" in diesen Ländern.

Denn die internationalen US Blockbuster sind auch hier immer enorm erfolgreich.
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7River
Beiträge: 4660

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von 7River »

Der Kriegsfilm "Rescue Dawn" von Werner Herzog zeigt, dass er es drauf hat. Sehe ich jedenfalls so. Es ist jetzt kein bombastischer Kriegsstreifen a la "Wir waren Helden", sondern eher ein kleiner mit einer feinen Story, der auf wahren Begebenheiten beruht. Na ja, ob er einen ähnlichen in Deutschland hätte drehen können... Der Film hatte nicht allzu viele Mittel, konnte man zum Teil an gewissen Szenen sehen, aber der Herzog hat da aus wenig viel gemacht.



cantsin
Beiträge: 16664

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

@Skeptiker
Ich sehe das eher so, dass Deutschland in 20er und 30er Jahren eine Kinoindustrie auf künstlerischer und kommerzieller Augenhöhe mit Hollywood hatte. Das war damals auch die erklärte Ambition von Regisseuren wie Fritz Lang, G.W. Pabst, Murnau, Lubitsch, Wilder & Co. Diese Industrie ist im Dritten Reich komplett zerstört worden, und an die Stelle von Weltniveau traten schon damals Heimatfilme, provinzielle Schwänke, Klamotten etc. (während die Anzahl der wirklich expliziten Propagandafilme viel geringer war als man oft denkt). Heute noch ist ja "Die Feuerzangenbowle" der Lieblingsfilm der meisten Deutschen, und auf diesem Niveau hat sich auch fast alles orientiert, was nach dem Krieg erst Papas 50er-Jahre-Kino war und dann zum öffentlich-rechtlichen Fernsehfilm von der "Schwarzwaldklinik" bis "Tatort Münster" mutierte.

Man sollte im Schulunterricht das mal Jugendlichen beibringen. Dass der Verlust im Dritten Reich nicht nur "die anderen" waren, die umgebracht wurden, sondern vor allem auch die eigene Kultur. Dass damals faschistische Versionen von Karl Moik (um mal eine Metapher von Henryk M. Broder zu verwenden) dafür gesorgt haben, dass wir heute im Kino keinen deutschen Spielberg oder Scorsese haben.

- Historisch übrigens durchaus vergleichbar mit Deutschland im 17. Jahrhundert, als der dreißigjährige Krieg nur noch eine postapokalyptische Wüste hinterlassen hatte und es mehr als ein Jahrhundert dauerte, bis wieder Künstler (auch Dramatiker) von internationalem Format auftauchten, wie eben Lessing, Schiller, Goethe, Kleist.
Zuletzt geändert von cantsin am Do 14 Aug, 2014 19:47, insgesamt 1-mal geändert.



Maximus63
Beiträge: 198

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Maximus63 »

Zu Beginn dachten alle : Fatih Akin ist der deutsche Scorseses. Stimmte auch eine Zeitlang. Aber die Filme die er jetzt dreht... . Ja und Werner Herzog hat sie tatsächlich ALLE an die Wand gespielt. Sein dämonisches Spiel war schon Gänsehaut pur. Die Krux am deutschen Film, wie schon erwähnt, ist mal wieder das dritte Reich. Es sind unzählige Filmschaffende ausgewandert. Wir hätten heute eine andere Filmlandschaft. Absolut zu empfehlen ist hier das Buch " Der Mann, der Hollywood erfand " Der leider in Vergessenheit geratene Carl Lämmle. Ich kann nur jedem Empfehlen, dieses Buch zu lesen.
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Siegfried Zenke
Beiträge: 78

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Siegfried Zenke »

Ich finde das Thema sehr interessant,
habe fast alles mitgelesen. Auch finde ich gut, daß in einem Forum, in dem meistens nur über Technik die Rede ist, ein Thema "darüberhinaus" soviel Resonanz findet. Sagt mir: Da ist noch viel mehr Potenzial!

Gruß
Siggi



Funless
Beiträge: 5903

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Funless »

Warum wirken deutsche Filme wie deutsche Filme?

Es sind in diesem Thread mittlerweile schon viele Gründe aus verschiedenen Aspekten genannt worden und aus meiner Sicht treffen sie fast allesamt auch zu.

Und glaube ich auch nicht, dass diese Frage mit eins zwei Sätzen beantwortet werden kann, was ja auch den Verlauf dieses Forum Themas zeigt (mittlerweile sind wir ja schon bei Seite 3 angekommen).

Ich persönlich denke, dass neben den bereits genannten Gründen ein weiterer Grund (so simpel es auch klingt) unsere eigene Wahrnehmung im Zusammenhang mit unserer grundsätzlichen Erwartung ist.

Ich kann ja nur von mir selber erzählen und was mache bspw. ich sobald im TV eine deutsche Produktion anläuft? Ich schalte um. Was mache ich, wenn eine deutsche Kinoproduktion beworben wird? Ich interessiere mich nicht dafür, mache mir nicht mal die Mühe mir im Netz den Trailer anzuschauen um zu checken ob der Film vielleicht nicht doch interessant sein könnte.

Warum verhalte ich mich so? Weil meine Wahrnehmung nicht meinen Erwartungen entspricht. Und warum tut sie das nicht? Weil meine Erwartungen wie ein (aus meiner subjektiven Sicht) guter Film auszusehen hat, wie der Score ist, wie die Dialoge geschrieben und dargestellt wurden, wie die Story ist, wie die Performance der Darsteller(innen) ist etc. pp., eben völlig anders sind.

In einem anderen Thread hatte ich bereits postuliert dass Filme in erster Linie als Unterhaltung dienen. Ist ein Film in der Lage mich als kurzweiliges Ereignis mitzureißen, dann schafft er es auch problemlos mir eine Message (völlig gleich welcher Art) zu vermitteln.

Und genau hier liegt eigentlich die Krux an der Sache, denn:

Wann sieht für mich ein deutscher Film aus wie ein deutscher Film? Wenn der Film es nicht schafft mich mitzureißen, mich mitzunehmen. Dann fallen mir all die von meinen Vorpostern bereits lang und breit aufgezählten Punkte negativ auf (angefangen vom Grading, über den Dialogen, Kamera, Licht bis hin zu was sonst noch alles).

Es gibt jedoch einige deutsche Filme die mich mitgerissen, bzw. mitgenommen haben. Die wurden genauso produziert und die hatten genau den selben Look wie das war hier als Thread Eröffnung und nachfolgend als negativ im Bezug auf den deutschen Film genannt wurde. Kein einziger Unterschied, aber es war mir wurscht und es fiel mir auch nicht negativ auf, eben weil die Filme mich begeistert haben. Interessant hierbei ist, dass ich diese Filme eher zufällig gesehen habe, also das anschauen derer nicht geplant war. Denn da ich schon aus Prinzip davon ausgehe, dass ein deutscher Film mich nicht begeistern kann, hätte ich mir die Filme auch nicht gezielt angeschaut.

Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich rüber gebracht, was ich sagen wollte.
Funless has spoken!
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"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
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No Cenobites were harmed during filming.



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