carstenkurz hat geschrieben:
'Aufgegeben' hat Adobe Cinema DNG erst, wenn der Support dafür aus den Anwendungen verschwindet.
Das sind IMO zwei verschiedene Dinge. Auch wenn man etwas im Rahmen von bestehenden Anwendungen im zugesicherten Supportfenster weiter unterstützt, muss man die Technologie nicht zwangsläufig weiterentwickeln oder deren Nutzung für neue Projekte empfehlen.
Aber nun einfach mal abwarten, was passiert.
carstenkurz hat geschrieben:
Was soll schon so bedeutend an der Unterstützung der formellen 'Cinema DNG Initiative' sein? Adobe Applikationen unterstützen Tausende von Formaten, alleine im Still-Bereich Unmengen von RAW Formaten aller möglichen Hersteller, und etliche kaum benötigte Nischenformate bzw. Dialekte.
Das besondere daran ist, das es quasi ein hauseigenes Format war und man sicher hoffte, dies herstellerübergreifend etablieren zu können. Man versucht das ja auch mit dem DNG Format, auf dem Cinema DNG basiert.
So ein übergreifendes Format ist gerade deswegen sinnvoll, da es einfach viele "RAW"-Formate gibt, die derzeit unterstützt werden müssen. Gäbe es nur ein oder zwei solcher Formate, wäre einiges weniger aufwendig.
Aus Sicht von Softwareherstellern gibt es durchaus die Nachfrage nach einem universellen Austauschformat. So wie sich JPEG, PNG, TIFF, BMP usw. praktisch gesehen durchgesetzt haben. Bei RAW-Formaten ist es jedoch eher schwieriger, es sind viel zu viele Formatvarianten. Während eine einfache Software sogar nur mit zwei der genannten vier Formate bisher bestimmt 90% oder mehr des mindestens erforderlichen Bedarfs abdecken könnte, sieht es bei RAW-Formaten anders aus. Man müsste viele Formate für den Import umsetzen und testen. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht mal sicher bin, ob für alle eine öffentliche und kostenfrei zugängliche Spezifikation verfügbar ist.
Hier wäre also auch DNG als gemeinsames Austauschformat interessant, aber wie viele populäre Kameras (im Massenmarkt) können in diesem Format speichern? Nur wenn sich das herstellerübergreifend durchsetzt, ist das Ziel eines einfach zu handelnden Austauschformats erreicht.
Nunn muss man aber auch sagen, dass herstellereigene RAW-Formate auch Vorteile haben. Neben der Möglichkeit, leichter Alleinstellungsmerkmale umzusetzen, kann ein Hersteller seine Software intern überarbeiten und an neue (noch nicht einmal angekündigkte) Modelle anpassen. Diese kommen dann gleich mit aktueller Software auf den Markt und trotzdem hat der Hersteller zumindest prinzipiell die Möglichkeit, intern alles anders zu machen, wodurch die Entwicklung nicht eingeschränkt wird.
Richtig interessant düfte eine Format-Diskussion werden, wenn es um das Anlegen von Langzeit-Archiven geht.