nicecam hat geschrieben:Hatte schon ein schlechtes Gewissen beim Verspeisen desselben eingedenk der Tatsache, dass Axel uns den Veganismus zu lehren versucht.
Wo denn?
Wir können den Kreislauf nicht durchbrechen. Verzicht allein ist keine lebensbejahende Antwort auf
irgendeine Frage. Meine Katzen, da ich sie nun schon erwähnte, können nicht vegan leben. Sie halten aber auch nicht die Mäusepopulation im Gleichgewicht, leben sie also in erster Linie zu meinem dekadenten Vergnügen? Wären sie besser nicht geboren worden? Wäre das Rad des Lebens dann mit weniger Schwung weitergerast?
Björn erwähnte das Bewußtsein der Jäger, wie es in
Avatar geschildert wird. Wir haben mehr mit Tieren gemeinsam, als wir ihnen voraus haben. Unsere Empfindungsfähigkeit haben wir ihnen jedenfalls
nicht voraus, wir stumpfen auf dem Weg zum Grab immer mehr ab. Haben wir den Tieren ein höheres
Bewußtsein voraus? Was sollte das sein? Die Fähigkeit, das Leben und seine Erscheinungen immer weiter in seinen Widersprüchen zu bespiegeln und immer weiter zu zerfasern? Die Fähigkeit, Robbenbabies zu schlachten? Wenn höheres Bewußtsein einen höheren Grad an Selbsterkenntnis bedeutet, dann, puh!, dankeschön. Wenn Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung ist, dann haben wir noch keinen Schritt auf diesem Weg getan, au contraire!
Der Grund ist: Wir
haben die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis gar nicht. Es ist die
Forderung der altgriechischen Philosophie, das
Erkenne Dich Selbst!, das nie eingelöst wurde.
Als kranke Tiere, mit verbogenen Instinkten, kaum noch empfindungsfähig, unfähig, irgendetwas um uns herum zu verstehen, stehen wir vor der Selbstausrottung. Ob wir ein Hähnchen mehr oder weniger essen, wen
kümmert's?