Wenn man mal ehrlich ist, dann wirkt HDR immer irgendwie surreal. Dass die Wirkung mit zwei Canon SLRs aber so stark ist, liegt vor allem daran, dass die Kameras von Haus aus einen ziemlich übertriebenen Kontrast haben.
Naja, das hängt immer sehr stark davon ab, wie man das Material dann zusammenschmeisst. In der Regel ist das dann mehr als ein einfacher technischer Vorgang sondern mehr ein Compositing mit div. zu treffenden kreativen Entscheidungen. Und das fällt dann eben mal mehr und mal weniger realistisch oder artifiziell aus.
Die RED EPIC hat zwei verschiedene Bewegtbild HDR Modi, deren Blendenumfang man steuern kann. Dann kann man von gemäßigt bis dramatisch allerlei einstellen, und der Automatismus in Verbindung mit der RAW Basis bildet das dann, soweit man die bisherigen Testbilder beurteilen kann, eher realistisch ab. Da holt man einfach mehr aus den Schatten und gleichzeitig aus den Spitzlichtern raus als ohne HDR.
Im Prinzip macht die Alexa ja nichts anderes als zwei getrennte Verstärkungswege zu kombinieren, nur dass es nicht zu dem räumlichen Versatz kommt, der bei 2 Kameras immer vorliegt und schon allein für einen merkwürdigen Effekt sorgt.
Frage ist eben, ob nicht die partielle Blende sinnvoller ist als die Kombination von unterschiedlichen Bildern, denn wenn ich eine überstrahlte Fläche mit einer besser belichteten Fläche mische, kommen eben solche Grautöne dabei heraus. Eine korrekte Belichtung ersetzt das aber nicht. Daher denke ich, dass partielle Blenden hier mehr bringen werden, also der gezielte Integrationsabbruch pro "Pixel".
Das Video wurde zuvor schon von B.De.Kid hier verlinkt. Da mit einem 3D-Rig recht gut sichergestellt werden kann, dass sich die Bilder beider Kameras völlig decken, es also keine Doppelkonturen innerhalb eines Frames gibt, sind die trotzdem noch zu sehenden Geister zeitliche Nichtpasser, weil die DSLRs kein Genlock haben.
Halbdurchlässige Spiegel, die das Kernstück eines solchen Kastens sind, wurden früher für "Compositing" vor der Kamera benutzt ("Schüfftan-Verfahren"), heute finden sie vor allem in Telepromptern Verwendung. Es gibt ein paar deutsche Hersteller ("optische Gläser"), brauchbare Spiegel liegen *angeblich* preislich bei 200 € aufwärts.
Vermutlich wird HDR einen gewissen Hype erleben, aber im Gegensatz zu shallow DoF eher als Nische: Für Diashow-auf-Video wie die bereits existierenden Timelapse-Landschaften im Öl-auf-Leinwand-Look oder für schräge Musikvideos.
Sieht gar nicht schlecht aus! Besonders mit Personen im Bild. Allerdings stört das Rauschen schon ziemlich...naja, die werden schon weiter dran arbeiten :)
Falls jemand eine Anleitung sucht oder weitere Infos wissen will - meine Bachelorarbeit befasste sich genau mit diesem Thema. Unter http://www.hdr-in-motion.org kann man sie als PDF downloaden.
JA, aber nur sehr flüchtig. Unsere Wege haben sich in den letzten 10 Jahren ca. 3 mal gekreuzt, aber das ist für das Forum hier definitiv uninteressant.
Danke fürs Feedback,
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