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Warum drei Chips?



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slashCAM
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Beiträge: 11262

Warum drei Chips?

Beitrag von slashCAM »

Warum drei Chips? von rudi - 19 Mar 2007 14:58:00
>Wir stellen uns eine Frage, die sich scheinbar niemand mehr stellt: Grundsätzlich sollen drei Bildwandler besser sein als einer? Doch warum eigentlich?
zum ganzen Artikel



tv-man_sh
Beiträge: 241

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von tv-man_sh »

Bei 3CCDs steht jeweils 1 CCD-Element für eine Grundfarbe zur Verfügung. Ausserdem gilt: Je grösser die CCDs desto besser das Bild (mal sehr vereinfacht gesagt). D.h.: Billige 1-Chip Konsumer-Kameras mit 1/8-Zoll oder 1/4-Zoll CCD werden gegenüber 3-Chip-Modellen mit 1/2 oder 2/3-Zoll-Chips ein entsprechend schlechtes Bild liefern.
Mitlerweile gibt es günstige 3CCD-Einsteigermodelle. Diese sind zwar nicht sonderlich lichtstark, aber schlagen natürlich 1Chip-Digis um Längen.
Fazit: Wer heute noch 500 EUR für ne 1CCD ausgibt, sollte sich ernsthaft überlegen, was er da tut. Denn für annähernd das gleiche Investitionsniveau gibts Einsteiger-Modelle mit 3CCDs



soahC
Beiträge: 717

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von soahC »

Also das mit der Digitalfotografie hab ich mich auch schon imer gefragt! Kann das vielleicht mal einer erklären??



Bernd E.
Beiträge: 8825

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Bernd E. »

Interessanterweise gab es lange bevor jemand auch nur an Digitalfotografie dachte, einige nach dem 3CCD-Prinzip aufgebaute Kameras in der analogen Welt, wovon die bekannteste wohl diese ist:

http://auction-team.de/new_highlights/2003_10/432.htm

Vom deutschen Chemiker/Physiker Adolf Miethe konstruiert und von Wilhelm Bermpohl gebaut, wurde sie im Jahr 1903 öffentlich vorgestellt. Sie nimmt das Motiv in schwarz-weiß durch jeweils einen farbigen Filter auf drei Fotoplatten auf. Zur Betrachtung wurden dann Positive angefertigt und durch die gleichen drei Farbfilter hindurch aufeinander projiziert. Man versprach sich dadurch eine naturgetreue Farbwiedergabe.

Gruß Bernd E.



robbie
Beiträge: 1501

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von robbie »

Ein sehr interessanter Artikel. Dass die 1-Chip Geräte besser werden, das ist klar. Aber ich denke, dass uns 3-Chip Geräte noch länger erhalten bleiben.

Außerdem, die Röhrenkameras waren ja auch schon immer 3-Chipper, und hatten ja auch keine wirklich sooo schlechte Qualität.

Schöne Grüße,
Robbie
Schöne Grüße,
Robbie
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"Ein Problem ist halb gelöst, wenn es gut erklärt wurde"
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Chris 548524

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Chris 548524 »

Interessant ist aber trotzdem das auch Kameras wie zB die ARRIFLEX D20 nur ein Chip hat:
http://www.arri.de/prod/cam/d_20/d_20.htm

Weil wenn man bedenkt das man mit 3Chips die Pixelgröße vergrößern kann ohne damit die "eigentliche Chipgröße" zu vergrößern und damit die Schärfentiefe zu verändern.

So könnte man doch zB bei der oben genannten Arri durch 3 Chips eine bessere Lowlightfähigkeit und noch höhere Auflösung erzielen ohne dabei die Kinotypischen 35mm zu verändern.

Oder habe ich da irgendwas falsch verstanden? O_o



Max Mustermann

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Max Mustermann »

Also das mit der Digitalfotografie hab ich mich auch schon imer gefragt! Kann das vielleicht mal einer erklären??
Für eine gute Bildqualität benötigt man für die einzelnen Pixel eine halbwegs große Fläche (höherer Kontrast, geringeres Rauschen). Da man bei digitalen SLR-Kameras auch aus anderen Gründen eine halbwegs hohe Gesamtfläche des Sensors benötigt (z.B. könnte man sonst keine echten Weitwinkel-Objektive bauen und somit wäre das für Profis und Fotointeressierte unbrauchbar), kommen hier zwei Effekte zusammen, die sich gut miteinander verbinden. Anders ausgedrückt: Bei Digital-SLR braucht man sowieso eine hohe Chip-Gesamtfläche (18x24mm, halbe Fläche eines Kleinbildnegativs), wodurch sich hohe Pixelflächen ergeben und damit die Nachteile der Einchiptechnik nicht mehr so auffallen.
Nachteil: Je größer die Chips, desto weniger passen auf einen Wafer, desto geringer ist die Ausbeute in der Fertigung (bei gleichem Fertigungsaufwand). Desto teurer sind die Chips. Um billig produzieren zu können, müssen die Chips kleiner sein. Bei digitalen Kompaktkameras werden viel kleinere Chips verwendet. Jeder der (wie ich) eine digitale SLR und eine digitale Kompaktkamera hat, kennt die deutlich schlechtere Bildqualität der Kompaktkamera (u.a. geringerer Kontrast, höheres Rauschen). Damit das bei Videokameras mit ihren ebenfalls kleinen Chips nicht passiert, ist dort für bessere Bildqualität die 3-CCD-Technik schon nach wie vor besser. Es wäre natürlich aus Produzentensicht überlegenswert, ob es nicht doch billiger wäre, nur einen (aber größeren) Chip einzubauen statt 3 kleinerer, zu denen ja auch noch das teure Prisma und der aufwändige Justagevorgang kommt.



usul
Beiträge: 124

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von usul »

Max Mustermann hat geschrieben:Es wäre natürlich aus Produzentensicht überlegenswert, ob es nicht doch billiger wäre, nur einen (aber größeren) Chip einzubauen statt 3 kleinerer, zu denen ja auch noch das teure Prisma und der aufwändige Justagevorgang kommt.
Das Problem grösserer Chips ist nicht in erster Linie eine Frage der Kosten des Chips. Mit grösseren Chips braucht man auch grössere Linsen, die bei besseren Kameras die Kosten deutlich erhöhen. Weiterhin vergössert ein grösseres optisches System Gesamtgrösse und - gewicht. Das ist in vielen Bereichen durchaus problematisch.



Max Mustermann

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Max Mustermann »

Mit grösseren Chips braucht man auch grössere Linsen ... Das ist in vielen Bereichen durchaus problematisch
Genau. Und in der Fotografie mit SLR-Kameras ist das aber nicht so das Problem, zumindest akzeptiert man als Fotograf, dass Objektive durchaus eine gewisse Größe haben. Das hat ja auch technische Vorteile. Bei professionellen Video-Kameras ist das übrigens auch kein Problem, die haben ja ebenfalls größere Objektive. Als Kameramann akzeptiert man dort auch höhere Gesamtgewichte. Im Amateursektor sieht das freilich anders aus.



Daigoro
Beiträge: 988

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Daigoro »

Nochmal in Nostalgie geschwelgt :)

http://www.digitalkamera.de/Info/News/15/95.htm

Vielleicht ist die technische Entwicklung bei der Digitalen Fotografie einfach irgendwie so gelaufen, dass 3 CCD Systeme nie die Vorteile gebracht haben, die sie in der Video-/Cinematografie haben und deshalb nie in nennenswerten Zahlen auf den Mark kamen.

Das vorrangige Ausgabemedium fuer Fotos war ja lange Zeit (und ist eigentlich ja immer noch) Print - im Heimbereich das Fotoalbum, im Profibereich Zeitschriften, Kataloge ... usw.
Da hat die wandlung - optisch-elektronisch-optisch ('entwickeln' oder Druck) der der 'damaligen' Technik immer einen Qualitaetsverlust mit sich gebracht, der selbst im privaten Umfeld kaum akzeptabel war.
Bewegtbilder haben ja durch das Massenfernsehen seid recht langer Zeit die Notwendigkeit optische in (transportierbare) elektronische Signale umgewandelt zu werden.

Die Digitalisierung der Fotografie erzeugte von sich aus schon so viele Daten, das die damaligen Systeme vollkommen ueberfordert waren.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde noch Mitte der 90er in Agenturen noch sehr viel/exclusiv mit Film gearbeitet und dann mit grossem, schwerem (und teurem) Geraet zur Nachbearbeitung (Retusche usw.) digitalisiert.



Gast

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Gast »

D.h.: Billige 1-Chip Konsumer-Kameras mit 1/8-Zoll oder 1/4-Zoll CCD werden gegenüber 3-Chip-Modellen mit 1/2 oder 2/3-Zoll-Chips ein entsprechend schlechtes Bild liefern.
Wenn man genau hinsieht, so werden bei Einchip HDV-Camcordern auch noch kaum Chips unter 1/3 Zoll verbaut. Diese liefern also eine ähnliche Fläche wie die Dreichipper, aber halt nur einmal statt dreimal.
Ich galube auch nicht, dass ein 2/3-Zoll CMOS-Chip in der Fertigung teurer wäre als drei 1/3-Zoll Chips plus Prisma. Das mit den größeren Optiken leuchtet mir dagegen ein...



Doc Brown

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Doc Brown »

Der Foveon-Chip http://www.foveon.com/ bei der Fotokamera ist sowas wie der 3-Cip bei Video: dort hat jede der Grundfarben an genau der selben Stelle einen Sensor. Die drei liegen hier hintereinander. Deshalb ist die Qualität der Fotokameras mit diesem Chip auch so hervorragend, denn bei Bayerpattern wird die Farbe nur geraten, wo kein entsprechender Sensor liegt. Der Foveon-Chip kann auch Video liefern, was er bei einer damit bestückten Kompaktkamera aufzeichnet.

Warum kein Videokamerahersteller den Chip einsetzt, weiß ich leider nicht.



Max Mustermann

Re: Warum drei Chips?

Beitrag von Max Mustermann »

Der Foveon-Chip .... Deshalb ist die Qualität der Fotokameras mit diesem Chip auch so hervorragend
Naja, das ist sie leider nicht. Als ich mir meine Digi-SLR gekauft habe, hatte ich auch mit den Sigma-Kameras geliebäugelt da sie die Foveon-Chips verwenden. Theoretisch ist diese Technik besser, aber Test zeigten leider, dass die praktisch erreichte Bildqualität gar nicht so toll ist. Warum, weiß ich nicht.



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