Ich hab mir meinen ersten camcorder 1999 gekauft, einen Canon MV200, das war damals mit ca. 900 EUR eines der günstigsten Einstiegsgeräte. Nun möchte ich auf etwas kompakteres umsteigen und würde gerne wissen ob sich in Sachen Bildqualität seit damals bei Einstiegsgeräten eigentlich viel verändert hat. Ich hab mal Aufnahmen eines Nachfolgers meiner Kamera von 2003 gesehen und da liegen schon Welten dazwischen. Jetzt würde mich interessieren ob diese Entwicklung so weiter gegangen ist. Dann würde mir nämlich ein Einstiegsgerät z.B. Canon MV900 vollkommen genügen. Oder sind die Camcorder einfach nur immer billiger aber nicht besser geworden?
Herbert2 hat geschrieben:Oder sind die Camcorder einfach nur immer billiger aber nicht besser geworden?
Es trifft beides zu: Camcorder wurden mit der Zeit preisgünstiger und auch besser. Allerdings darf man nicht den Fehler machen und denken, einen Camcorder für damals 900 € gäbe es heute für 200 €. So groß ist der Preisverfall dann doch nicht. Da träfe es die Beschreibung "billiger" (in doppelter Hinsicht) besser. ;-)
Ich sag es mal so: Die Bildqualität wurde auf jeden fall besser. Das Gehäuse aber schlechter(Metall statt Plastik, Viele Knöpfe und schalter für z.B. Weißabgleich...). Ich würde mich mal sehr freuen, wenn mal wieder ein richtiger Camcorder auf den Markt käme für unter 1500€, der Groß,schwer und vorallem alles wichtigen funktionen als knopf,schalter,etc. hat, anstatt des dofen menüs.
Ich habe auch noch eine MV200 von 1999. Im Vergleich zu meiner MVX3i (von 2003) kann die Bildschärfe nicht mehr ganz mithalten, aber die MVX3i gehört schon zur gehobenen Preisklasse. Ich habe auch schon moderne Einsteigergeräte gesehen, deren Qualität deutlich hinter der MV200 liegt. Besonders bei schwacher Beleuchtung ist die olle MV200 noch vielen heutigen Billigcamcordern überlegen. Die MV200 verstärkt bei wenig Licht und rauscht dann sichtbar, aber in vertretbarem Maß; die heutigen Geräte bleiben entweder gleich ziemlich dunkel, oder sie verstärken und wenden eine interne Rauschunterdrückung an, die außer häßlichen Artefakten nichts bringt. Ganz abgesehen davon bietet die MV200 noch fast alle manuellen Einstellungen, eine Lanc-Buchse (für Hinterkamera-Fernbedienung), Mikrofoneingang, Kopfhörerausgang, optischer Stabilisator - also für den Praktiker wichtige Details, die man heute oft vergeblich sucht. Außerdem konnte/kann man sie noch problemlos für DV-In freischalten (wodurch sie zur MV200i wird). Ich würde die MV200 gegen keinen modernen DV-Camcorder unterhalb ca. 600 Euro eintauschen wollen.
Als weiterer MV200i Besitzer kann ich beiti da nur klar beipflichten.
Besonders der Weitwinkel ist bei vielen neuen Kameras (darunter auch teurere wie die NVGS500) deutlich schlechter.
Auch ich möchte noch eine Zeit lang bei der MV200i bleiben, bevor ich auch HDV umsattle. Ich fürchte nur schon jeden Tag, dass sie bald den Geist aufgeben wird.
Hi,
ich habe mal kürzlich meine Uralt-S-VHS-Aufnahmen (aufgenommen mit Mitsubishi HX-40 - oder so) gesichtet. Damals (1992, 6 Wochen Schottland) habe ich eine ganze Menge Qualität beim analogen Kopieren /Schneiden verloren, die Originalbänder sind leider längst weg ...
Damals war ich einfach hin und weg von der Qualität. Ich habe mir die Kamera dann nach einem Probeband gekauft, obwohl ich sie mir eigentlich nicht leisten konnte. Heute sind die Aufnahmen nur noch "akzeptabel", aber hauen mich nicht mehr (technisch) vom Hocker. Die Kamera hat mich damals zwei Nettogehälter gekostet ... dafür kriege ich heute einen ganzen Sack voll Geräte, die allesamt bessere Qualität liefern.
Ich schätze mal den Preisverfall von 1992 zu heute auf ein Viertel bei Verdoppelung der Qualität - obwohl man die Qualität nicht wirklich in Prozentwerten ausdrücken kann.
BG
Andreas
Vom analogen Video auf DV war es in der Tat ein großer Qualitätssprung, besonders wenn man an die analogen Nachbearbeitungsverluste denkt. Zwischen der Einführung von DV und der Einführung von HDV gab es hingegen keinen so großen Qualitätsfortschritt mehr. Ein gut erhaltener VX1000 von Sony (erster MiniDV-Camcorder überhaupt) liefert auch heute noch eine prima Qualität und schlägt in dieser Hinsicht alle heutigen 300-Euro-Camcorder. Natürlich waren die späteren Modelle VX2000 und VX2100 jeweils wieder ein Stück besser als der VX1000, dafür lagen sie aber auf gleichem oder sogar höherem Preisniveau.
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.