travelman hat geschrieben:Ich möchte schon mal vorwegschicken, dass ich ein absoluter Novize bin.
Was habe ich vor ? Ich möchte einen Reisebericht über meinen nächsten Urlaub auf den Azoren machen. Kann mir jemand helfen, wie ich das angehen soll ?
Ich habe nicht den Ehrgeiz, mit dem Video an irgendwelchen Wettbewerben teilzunehmen. Mein Ziel ist es einen spannenden Reisebericht zu machen, den sich meine Familie oder Freunde gerne ansehen möchten und natürlcih sollte es auch für mich eine schöne Errinnerung sein.
Gibt es irgendwelche Standard Dinge wie Drehbuch, Srkipte oder andere Hilfestellungen, die mir helfen, meinen Reisebericht zu erstellen ?
Danke für eure Hilfe
Cool, dass Du Dir da vorher Gedanken machst, Du gehst damit den richtigen Weg. Denn was Du beim Drehen richtig machst, musst Du nachher im Schnitt nicht mehr verbessern und ausbaden...
Aber Drehbuch im Urlaub? TU DAS NICHT! Du willst Dich doch erholen und nicht die ganze Zeit auf der Suche nach den Dingen sein, die im Drehbuch stehen, oder? Außer vielleicht, wenn Du schon mal da warst und die Verhältnisse genau kennst.
Wenn es Dir wirklich ernst ist mit einem schönen Film und ein Ortswechsel kein Problem ist (z.B. weil Du einen Wagen hast), dann fahr erstmal alles interessante ab, dreh ein wenig und setz Dich dann eine Stunde auf ´ne Bank. Dort überleg Dir:
- gibt es einen möglichen roten Faden?
- was ist das Bildstärkste?
- muß ich wirklich chronologisch erzählen?
- was kann ich parallelisieren / gegeneinander schneiden (Fischer fahren aus, Mütterchen geht einkaufen, Fischer kommen zurück, Oma kommt nach Hause, Fischer nehmen die Fische aus, Oma putzt das Gemüse, Fischer flicken Netze, Oma putzt die Küche, Fischer legt die Füße hoch,Muttern kocht, Klimax: alle sitzen am Tisch und essen).
- gibt es eine oder mehrere Hauptpersonen (z.B. Familie, Dein großer linker Zeh)
- Überleg Dir eine "Transition" zwischen den einzelnen Stationen des Urlaubs, wenn Du die Orte wechseln möchtest: Papa läuft von links nach rechts durchs Bild (Stativ oder Bank oder Stein), Papas Subjektive auf die ausgelatschten Latschen, Papa läuft von rechts nach links durch´s Bild, Papas Blick in die Ferne, die Sonne brennt vom Himmel...., ein einzelner Tropfen aus Glycerin und Wasser perlt von der Stirn...,
Oder, bei schlechtem Wetter - nimm nen Regenschirm als Trenner - cool wäre natürlich einer in reinem Blau zum keyen...., oder wiege den Regenmantel, Schnitt auf die Waagenskala, und mit jedem Tag ein paar Gramm "Wasser" mehr drauf. Dazu das Pfeifen aus der alten Camel-Werbung (Ennio Morricone).
Fazit: es kommt total drauf an, was Du dort erlebst und wieviel Aufwand Du treiben möchtest, da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Cool ist´s wenn Du Dir einen Überblick schaffen kannst, bevor Du Dir einen Wolf drehst - dann weißt Du, worauf Du zu achten hast.
Dringender Tipp: als Novize vor dem Urlaub noch
sehr viel üben.
Was Du üben sollst? Drehen, schwenken, Zoomen, planen, reagieren, dann auch gleich mit dem Material: schneiden.
Wie? Tjaaaa, wie soll ich sagen - es gibt da so ein Buuuuch, irgendwas mit Schnitt-Schule... da steht genau drin, woran Du schon beim Dreh denken sollst.... (Frage an Moderator: darf ich sowas überhaupt schreiben?)
Flöt
Axel Rogge