Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 18 Dez, 2022 14:17
@Cantisn
Habe verglichen, Aussagen sind zwar ähnlich, abgeschrieben ist das jedoch klar nicht…
Wäre ja auch sehr illegal und sehr dumm, einfach einen fremden Artikel unter eigenem Namen zu veröffentlichen.
Der Golem-Artikel ist so geschrieben, dass er juristisch knapp nicht mehr als Plagiat gelten kann.
Textvergleich:
VICE: "Obwohl es schwierig ist, genau zu sagen, warum alle Netflix-Sendungen so gleich aussehen, fallen einige Dinge auf: Das Bild ist generell ziemlich dunkel und die Farben sind extrem gesättigt. Vor allem in Nachtszenen gibt es meist viel bunte Beleuchtung, sodass alles aussieht, als wäre es in Neonfarben getaucht, selbst wenn die Figuren sich drinnen aufhalten. Das Make-up der Besetzung wirkt maskenhaft und Details ihrer Kostüme, wie zum Beispiel verzogene Nähte, sind ungewöhnlich auffällig."
Golem: "Bei Netflix-Produktionen ist das Bild normalerweise eher dunkler, die Farben sind stärker gesättigt, auch bei Interieurs ergibt sich häufig ein gewisser Neon-Look."
VICE: "Sandman leidet trotz großartigem Drehbuch und toller Besetzung unter diesem Netflix-Look. [...] Red Notice ist für mich so etwas wie die Zuspitzung dieses Phänomens. Der Film hat ein Vermögen gekostet, weil sie den Stars eine Menge Geld zahlen mussten. [..] Das bedeutet nicht, dass der Netflix-Look immer schlecht ist. Netflix produziert viele verschiedene Projekte, von den Prestigewerken von Martin Scorsese bis hin zu schnulzigen Filmen für junge Erwachsene wie The Kissing Booth."
Golem: "Diese Stilmittel ziehen sich durch die Netflix-Eigenproduktionen - seien es Teenie-Romanzen wie Kissing Booth, die gefeierte Comic-Adaption Sandman, die Thriller-Serie Mindhunter oder der Film Red Notice".
VICE: "Wesentlich sei dafür jedoch, dass Netflix allen eigenen Produktionen einige grundlegende technische Vorgaben macht. Diese beinhalten Dinge wie die zu verwendenden Kameras, die Mindestanforderungen für die Bildauflösung und wie viel der Produktion mit einer anderen Kamera gedreht werden darf. [...] Netflix hat eine Liste mit Kameras, die sie bei Produktionen für die eigene Marke akzeptieren. [...] Kris Prygrocki, Spezialist für Kamerasysteme bei Netflix, sagt darin wenig erhellend: 'Eine der größten Prioritäten für uns als Studio ist es, unseren Filmschaffenden zu helfen, ihre besten Arbeiten zu machen. Wir möchten, dass sich unsere Filmschaffenden nicht nur befähigt, sondern auch ermutigt fühlen, die neuesten und besten Aufnahmetechnologien zu nutzen, um ihre Geschichten zu erzählen.'"
Golem: "Denn Netflix gibt den Filmemachern vor, mit welchen Kameras sie arbeiten müssen. Es ist zwar eine große Auswahl mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, die Filmemacher aber letztlich dennoch limitiert. [...] Netflix hat mit Krys Pyrgrocki einen eigenen Kameraspezialisten, der anhand der Wünsche des Streamers die Liste der erlaubten Kameras erstellt hat."
VICE: "4K-Videodateien sind außerdem extrem groß, und wenn sie durch Streaming komprimiert werden, verändert diese Komprimierung das Aussehen des Bildes, das auf deinem Bildschirm ankommt. [...] 'Wenn das Bild durch die Kabel- oder Glasfaserleitung zu deinem Fernseher gelangt, nimmt Netflix so viele Informationen wie möglich durch Komprimierung heraus, um die Datenmenge zu reduzieren [...] Eines der seltsamen Dinge, die passieren, wenn man bei einem Bild mit sehr hoher Auflösung die Informationsmenge reduziert, ist, dass die Kanten schärfer werden. Connor sagt, man solle sich das wie bei Filmen aus den Siebzigern vorstellen, bei denen die visuellen Effekte auf einem großen Bildschirm toll aussehen, weil durch das Filmkorn Details verschwimmen, während sie auf kleineren Fernsehern viel schlimmer aussehen."
Golem: "Neben der Einschränkung für die Filmemacher gibt es dadurch aber noch ein anderes Problem: 4K-Dateien sind extrem groß und werden beim Streaming komprimiert, um ein geschmeidigeres Streamingerlebnis zu garantieren. Wenn man jedoch eine sehr hohe Auflösung hat und die Bildinformationen eindampft, ergibt sich auf dem Fernseher ein an den Kantenlinien weit schärferes und damit härteres Bild, als das zum Beispiel im Kino - ohne Komprimierung - der Fall wäre. Bei neuen 4K-Produktionen passiert im Grunde das Gleiche wie bei großen Effektfilmen der 1970er Jahre [...]."
VICE: "Das liege daran, dass im Zeitalter des Streamings ein größerer Teil des Budgets von Produktionen auf bekannte Darstellerinnen und Darsteller oder Regisseurinnen und Regisseure entfällt, da diese nach der Ausstrahlung keine Gewinnbeteiligung erhalten. 'Das Gesamtbudget sieht also viel höher aus', sagt Connor. "In Wirklichkeit ist es aber so, dass man versucht, dieses ganze Geld zu sparen, indem man es bei Dingen wie Design und Drehort abzieht.' Er weist darauf hin, dass bei vielen Projekten von Streaming-Anbietern beim Produktionsdesign gespart werde, um auch die anhaltenden Folgen der Pandemie aufzufangen. Bei Netflix-Produktionen sei das jedoch besonders auffällig, da es so oft passiere."
Golem: "Filme und Serien bei Netflix können teuer sein, aber die Frage ist, wofür das Geld ausgegeben wird. 30 Prozent des Budgets werden im Grunde durch die Gagen namhafter Stars und Macher belastet. Sie bekommen bei einem Streamingdienst vorab mehr Geld, weil es hintenraus keine Beteiligung gibt, anders als bei Fernsehsendern. Entsprechend versucht man bei Netflix immer wieder, Kosten anderswo einzusparen - sei es bei der Design-Arbeit oder auch bei On-Location-Dreharbeiten."